„Die Nazis werden Nazis genannt, aber nicht Nasos. Warum heißen die Jusos dann Jusos, aber nicht Juzis?”
(Leser ***)
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Unsereinem kann nichts Langweiligeres widerfahren, als mit einem sogenannten Offiziellen, ob er nun aus der Politik, der Wirtschaft, der Kulturbranche oder woher auch immer stamme, in größerer Runde zusammenzusitzen, denn es gibt kein einziges Thema mehr, zu dem sich ein solcher Mensch öffentlich unbefangen äußern könnte. Jeder Scherz, jede dezidierte Meinung bringt ihn in Teufels Küche. Das einstige Small-talk-Thema Nr. 1 ist heute komplett vermint, bereits die Erklärung, man finde eine Frau attraktiv oder begehrenswert, stellt den Sprecher als Sexisten und versetzten Belästiger bloß; politische Themen meidet der halbwegs Kultivierte bei Tische ohnedies, doch heute drängt ihn alles zu dem Bekenntnis, wen er gefälligst zu hassen hat; jede Urlaubserzählung kollidiert mit der Klimabilanz; jede kulinarische Schwelgerei entlarvt den Tierquäler und unsozialen Verschwender. Doch selbst durch eine unverfängliche Bemerkung wie etwa jene, dass man für seine Kinder die Universität A bevorzugt oder Katzen mag, steht der Sprecher schnell im Ruch, die Universitäten B – Z geringzuschätzen oder ein Hundehasser zu sein.
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Die designierte Merkel-Nachfolgerin AKK hat sich nun ebenfalls für Frauenqouten in der Politik erklärt und bei dieser Gelegenheit den Grünen ihre Koalitionsbreitschaft versichert. Die neue Unionsführerin will also die demokratischen Spielregeln (One man, one vote) außer Kraft setzen – was mich, geneigter Besucher des kleinen Eckladens, herzlich wenig schert, glauben Sie mir, aber dieser Funktionärin eigentlich das politische Genick brechen müsste. Noch mal zum Mitschreiben: Die Frauenquote bedeutet, dass diejenigen Frauen, die in die Politk gegangen sind, davon profitieren sollen, dass andere nicht in die Politik gehen. Also genau das Gegenteil von dem, was sie angeblich bewirken soll. Wer will, dass mehr Frauen politische Mandate oder Ämter bekommen, muss dafür werben, dass sich mehr Frauen in die Politik verirren. Derzeit sind eben nur knapp über 30 Prozent aller Parteimitglieder in Deutschland weiblich. Ein Kegelverein, der 70 männliche und 30 weibliche Mitglieder hat, bricht sämtliche demokratischen Regeln, wenn er in seinen Statuten festschreibt, dass die Hälfte der Vorstandsposten von Frauen besetzt werden muss. (Das heißt übrigens nicht, dasss nicht sämtliche dieser Posten von Frauen besetzt werden könnten, sie sollten eben nur gewählt werden.)
Nach der herrschenden Logik müsste der politische Druck, eine Frauenquote einzurichten, desto höher steigen, je weniger Frauen in die Politik wollen. Er wäre am stärksten, wenn gar keine Frau mehr in diese edle Branche strebte. Nun könte man einwenden, dass es die Mädels halt nicht so mit der Logik haben, aber jene des Machterwebs funktioniert ja immerhin. Posten nicht nach Verdienst und Eignung, sondern nach Geschlecht zu verteilen – kann es unter den Prämissen gleicher Chancen und Rechte etwas Vergaunerteres geben? Ich frage mich, wer solche Figuren wählt, vor allem welcher Mann?
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Heutzutage würde das Programm selbstverständlich ganz anders lauten, käme es mal wieder zu einem Terroranschlag, pardon, der Tat eines Einzelnen: