27. Mai 2019
Vive la France! Felix Saxonia! Brava Italia! Ex Hungaria lux! Jeszcze Polska nie zginęła! O Lord, our God arise/ Scatter her enemies/ And make them fall;/ Confound their politics,/ Frustrate their knavish tricks. Allons enfants de la Patrie!
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Lieber Sklave als tot!
(Medienpolitischer Leitsatz)
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Ab 13. Juni in jedem wohlsortierten Buchladen:
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Gestern Abend, als ich auf das Wohl von Matteo Salvini eine Flasche Monprivato-Barolo leerte, flagellierte ich mich gleichsam kontrapunktisch mit einer Netz-Recherche nach der – rein numerischen – Größe der grünen Parteien in Europas Parlamenten, und wenn ich nichts übersehen habe, gibt es auf dem seiner Erstürmung entgegenseufzenden greisen Kontinent nur ein Land, in dem eine solche Partei in den Gefilden der Zweistelligkeit herumgaunert*. Die Deutschen, die ewigen Geisterfahrer Europas! Ich hatte lange gewähnt, die DDR sei das Satyrspiel zur Tragödie des Dritten Reichs, das Drama sei 1989 zu Ende gespielt gewesen, doch das war ein Irrtum, die DDR war bloß ein Intermezzo, das man zu streichen vergessen hatte; das Satyrspiel läuft eben erst, und die Rollen der aggressiven Kriminellen haben autoaggressive Kretins übernommen. Jede fünfte Kartoffel ist spitz darauf, ihr Seelenheil bei den Quietsch-Tetzels zu erkiesen, speziell solche mit ökologischen Fußabdrücken in Yeti-Format aus noch nicht diversifizierten Großstadtbezirken. Oder ob es tatsächlich da draußen Leute gibt, die glauben, sie retteten das Weltklima, wenn sie ein Kreuz bei Ska Keller setzen? Nun, liest man, werfen die Teletubbys Lose, wer unter ihnen für das Kanzleramt kandidieren soll. Aus der Dauer der Talfahrt lässt sich ermessen, wie weit oben sie begann, ohne dass ich eine Prognose wagen möchte, in welcher Teufe die Sause endet. Vom deutschen Tiefsinn ist nurmehr noch die Lust auf jede Art Talsohle übriggeblieben. Wem es nicht schnell genug geht, der möge sich erinnen, dass die tumben Braven sogar 1944, als ihre Städte in Schutt und Asche gelegt wurden, in endsiegsdurchglühter Treue zu ihrer bizarren Führung hielten.
* Leser *** weist mich darauf hin, dass die Grünen bei den Europawahlen in weiteren elf Ländern zweistellige Ergebnisse erreicht haben, darunter Großbritannien, Frankreich, Belgien, Österreich, Finnland, Schweden, Benelux. Meine Spontanrecherche in der Wahlnacht galt dem Status quo in den jeweiligen Landesparlamenten, wo die grünen Parteien in erfreulicher Kleinheit wesen, aber diese Europawahl ist durch die Derwische der Klimanotstandspropaganda tatsächlich so massiv beeinflusst worden, dass die Deutschen zwar immer noch als die närrischsten, indes keineswegs einzigen Geisterfahrer gelten dürfen.
Nachtrag eins von Leser***:
Nachtrag zwei von Leser ***:
„Der deutsche General Hermann Balck, der bis zum Kriegsende einen Teil Österreichs hielt, berichtet in seinen Memoiren, dass die regelmäßige Überprüfung der Feldpost ergab, dass noch im April (!) 1945 etwa 60% seiner Soldaten darauf vertrauten, der Führer werde die Sache irgendwie schon hinbekommen.
Na dann. Viel Spaß im Klima-Endkampf.”
Nachtrag drei als Nachtrag zum Nachtrag zwei von Leser ***:
„Balck bekam die Kampfmoral seiner Unterbefehlshaber regelmäßig durch instant-Erschießungsbefehle ohne Standgericht hin. Seinem Zahlen-Erinnerungsvermmögen über 36 Jahre sollten Sie nicht trauen. Vermutlich schrieben im April 1945 nur noch wenige Soldaten Briefe ‚aus dem Rückzugsfeld’, denn es gab keine funktionierende Post mehr für die abgeschnittenen Truppen. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der demoralisierten Soldaten nichts mehr ‚glaubte’, sondern nur noch hoffte, den Krieg zu überleben. Von der restlichen deutschen Bevölkerung ganz zu schweigen. Aber derartige Geschichtserinnerung ist heutzutage aus der (westdeutschen) Mode der Nachgeborenen gekommen. Ich habe die Einnahme meiner Geburtsstadt Langensalza (Thüringen) durch US-amerikanischen Panzertruppen am 10. April 1945 ‚live’ erlebt. Den etwa 100 anrollenden US-Panzern standen am Stadtrand zwei Dutzend ‚Volksstürmer’ und ‚Hitlerjungen’ mit Panzerfäusten in eilig gegrabenen Schützenmulden gegenüber. Auf die erste abgeschossene Panzerfaust reagierten die Amis mit gnadenlosem Beschuß aller Häuser am Stadtrand (in einem hockte ich mit meinen Eltern im Keller). Nach einer halben Stunde ‚Gegenwehr’ verdrückten sich die ‚Führervertrauensseligen’, so schnell sie ihre Beine trugen. Und an allen Häusern der Stadt hingen flugs weiße Bettlaken als Zeichen der Unterwerfung.
‚Nearer to Thee, my God’ ist der angemessene Gruß des Tages.”
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Man sollte auf seine späten Tage nicht allzu lange mit Leuten Konversation treiben, die keinen Sinn für das alte Europa und sein Verschwinden besitzen.
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„Wer Strache für eine Art politischen Freak hält, verkennt die ‚chronique scandaleuse’ so mancher gestandenen Demokratie in Europa”, schreibt Leser ***. „Ich will hier gar nicht von Strauss und Brandt (Suff, Weibergeschichten, Weigerung, aus dem Bett zu kommen und zu regieren… das sind Petitessen) anfangen. Schauen Sie sich doch bitte einmal den Fall Tom Driberg an. Das war in den 50iger Jahren ein Labour-Politiker, der sich mit Schwerstkriminellen (Kray-Brothers) einliess, Sex-Parties sogar in Pausen von politischen Veranstaltungen abhielt (dazu liess er sich öfters Strichjungs aus dem Londoner East End kommen, stellte sie in einer Reihe auf und trank ihr Sperma; er sagte, er brauche dies zur nervlichen Erholung), Tobsuchtsanfälle bekam, wenn bei einer Rede nicht eine Flasche seines Lieblingswhiskys unter dem Podium stand, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für den KGB arbeitete.
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Sensationell: Vier Millionen dislike-Daumen! Ist das der youtube-Rekord, auch auf der anderen Seite?
Vergnügungszoll
Wer dem Autor dieses unbegreiflicherweise für lau verfügbaren Diariums seine erlesene Handwerksarbeit mit einer Spende danken und ihn so bei guter schlechter Laune halten möchte, kann dies tun unter:
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Grazie a tutti.