„Beratschlagt euch mit den Frauen und tut das Gegenteil.„
Mohammed (Muhammad)
***
***
Aus der CDU-Krabbelgruppe alter weißer Männer meldet sich Elmar Brok zu Wort – Ruprecht Polenz natürlich auch, aber der Arme leidet an progredierender Fascholalie und wiederholt zwanghaft immer nur dasselbe –, indem er die Werteunion als „Krebsgeschwür” bezeichnet, welches „mit aller Rücksichtslosigkeit” bekämpft werden müsse, damit es „nicht in die Partei hineinkriechen kann”. Denn wie ein unter Nationalsozialisten sehr populäres Zitat von Paul Anton de Lagarde lautet: „Mit Trichinen und Bazillen wird nicht verhandelt, Trichinen und Bazillen werden auch nicht erzogen; sie werden so rasch und gründlich wie möglich vernichtet.” Wie Krebsgeschwüre praktisch.
Die Parteiführung müsse gegen die Rechtspopulisten „einen klaren Kurs steuern”, empfahl Käpt’n Brok, „der für die CDU fast 40 Jahre im Europaparlament saß und als Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel gilt” (Spiegel). Andernfalls drohe der CDU ein ähnliches Schicksal wie den Republikanern in den USA. Dort hätten Rechtspopulisten „die einst so stolzen Republikaner zur Trump-Partei gemacht”. Das darf der Merkeltruppe so schnell nicht passieren, sonst gewänne sie zwar die Wahlen, verlöre aber ihren Stolz, und am Ende verschwände gar die AfD.
Aus der Bastelgruppe schreibender Senioren beim Kreuzberger Kinderstürmer meldet sich wiederum Micha Brumlik, um kundzutun, dass nach seiner Diagnose „die Gesellschaft des wiedervereinigten Deutschland, zumal – keineswegs nur – der östlichen Bundesländer, mit einem von Krankheit, dem Erreger AfD, befallenen Organismus gleichzusetzen” sei. „Bisher sind derlei Infektionen nicht tödlich verlaufen, die Vorgänge in Thüringen gaben allerdings Anlass zur Besorgnis”. Anlass zur Besorgnis gibt freilich speziell der Geisteszustand eines Juden, der sich der Nazidiktion bedient, aber dafür wäre ein Vertreter der irrenärztlichen Wissenschaft vonnöten, ich als Numismatiker fühle mich hier gänzlich unzuständig. Als nebenberuflicher Victor Klemperer der Zweiten deutschen Republik muss ich’s allerdings aufschreiben und für den nächsten Äon festhalten, wie es sich anlässt, wenn fidele Ruhestandshumanisten blankziehen, weil sie auf einmal verstehen, dass sie die Welt, die sie nie verstanden haben, nun erst recht nicht mehr verstehen.
***
Traurig, aber lustig: Die AfD ist derzeit die einzige Partei, in der jeder halbwegs angstfrei seine Meinung aussprechen kann. Bei den anderen wirst du sofort gegrillt. Deswegen leistet sich dort niemand eigene Ansichten.
***
Twitterfund:
„Zwalczają Hitlera tak żarliwie, jakby sam im to nakazał”, pisał wielki Michael Klonovsky 😉
„Sie kämpfen so leidenschatlich gegen Hitler, als hätte er es selber befohlen.” (wielki lassen wir mal unübersetzt).
Pozdrowienia dla domu przodków! (Einen Gruß in die Heimat der Vorväter!)
***
Die publizistische Jagd auf die AfD scheint ein recht kommodes Unterfangen zu sein; jedenfalls legen speziell AfD-Jägerinnen im Laufe ihrer Aktivitäten beachtlich an den Hüften zu.
***
Deutschland hat den reichsten Staat und die ärmsten Bürger, sagt ein Bekannter, das erkläre nahezu die gesamte Lage.
***
Gefahr von rechts? Gefahr von links? Den meisten Leuten fehlt die Phantasie, um sich auszumalen, dass die Gefahr auch aus der politischen Mitte kommen kann.
***
Wer sich von Journalisten die Welt erklären lässt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
***
- – Sind Sie Jude?
- – Ja. Dezisions-Jude.
***
Foucault war einer derjenigen, „die den Ayatollah Khomeini besuchten, ehe dieser nach Teheran zurückkehrte. Foucaults Artikel zeigte Ehrfurcht vor Khomeinis islamistischer Bewegung, für die er in der französischen Presse, auch von Exil-Iranern, heftig kritisiert wurde. Foucaults Antwort war, dass der Islamismus zu einer wichtigen politischen Kraft in der Region werden und dass der Westen ihn eher mit Respekt als mit Feindseligkeit behandeln sollte. Ebenfalls 1978 rief Foucault in einem Artikel in der Zeitschrift La Nouvel Observateur die Linken dazu auf, ihre Ängste vor einer islamischen Regierung in Iran aufzugeben.” (Wikipedia)
Im islamischen Iran, den er verteidigte, wäre der schwule Philosoph, dessen ganzes Sinnen und Streben dem Denunzieren von Machtstrukturen galt, wahrscheinlich am Baukran, jedenfalls aber im Gefängnis geendet. In Frankreich, dessen Tradition und gewachsene Strukturen er denunzierte, obwohl sie ihm Freiheit und Sicherheit gewährten, bekam er einen Lehrstuhl und jedes gewünschte Podium.
***
Was ist eigentlich schlimm daran, wenn jemand „die Gesellschaft spaltet”? Mit vielen Leuten will ich gar nicht zusammengehören.
***
Auf dem Münchner Hauptbahnhof mustert eine Frau, deren Beschreibung ich mir schenke, weil man mir sonst unterstellen würde, Klischees zu verbreiten, mit bösem Blick meine MAGA-Basecap, um mich daraufhin anzusprechen: Jetzt erkenne sie mich, ich sei doch der und der, sie habe dieses Video gesehen und auch schon Texte von mir gelesen, und die, das müsse sie mir jetzt sagen, finde sie unsäglich und abstoßend.
Normalerweise pflege ich Zeitgenossen, die etwas „unsäglich” finden, darüber aufzuklären, dass diese Beschreibung allenfalls Auskunft über ihren eigenen Wortschatz gibt, doch diesmal schien mir eine umfassenderer Bescheid angezeigt; so versetzte ich denn:
„Sie leiden also an einer Art intellektueller Sonnenallergie? Das tut mir leid!”