Wer den hiesigen Medien folgte, kam nicht umhin, den Angriff auf eine Polizeisperre am Washingtoner Kapitol mit dem gewaltsamen Eindringen angeblicher und tatsächlicher Donald Trump-Anhänger in das Parlamentsgebäude am 6. Januar zu assoziieren. Dabei hätte die Tatsache, dass der Angreifer aus dem Auto stieg und mit einem Messer um sich stach, einen Wink geben können.
(Hier.)
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„In der Stadt sind keine Pilgernden.”
Verkündeten Meldende bzw. meldeten Verkündende den Zusehenden der Tagesschau, also den Tagesschauschauenden, am Karfreitag, dem 2. April, aus Jerusalem (Urushalim).
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Neuer Begriff: Messerstecher*innen. Auch Messerstechende.
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Welches Interesse die Grünen an Schulschließungen und der Senkung des Wahlalters haben.
Die Aufklärung ist beendet. Wahrscheinlich auch die Evolution.
Andererseits findet, zumindest aus der Warte eines dafür empfänglicher Zeitgenossen, eine Evolution der Komik statt, wie diese Commedia sciocca aus Identitätslimbo und Begriffsschöpfungsslapstik recht überzeugend demonstriert.
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Manche glaubten, originell zu sein, als sie Frau Merkel „Honeckers späte Rache an der BRD” nannten. Das tat Klaus Bittermann, dem man nicht zu nahe treten wird, wenn man ihn als einen radikalen Linken bezeichnet („er ist inzwischen eher ein Rechtsantideutscher wie die Jungs von Bahamas”, meint Freund ***), bereits in der taz vom 5. Oktober 2005.
Was Bittermann seinerzeit leitete, war allerdings die Gemeine Zonophobie als spezielle Ausstülpung der Allgemeinen Germanophobie und keineswegs der Antisozialismus; er besaß damals nicht die geringste Fährte und Witterung, dass die grausige „Trauerweide” binnen anderthalb Jahrzehnten wirklich jedem feuchten linken Traum in dem von ihr regierten Siedlungsgebiet zur Wirklichkeit verhelfen und am Ende auch noch die eigene Partei demolieren würde.
Wer nun meint, es sei immerhin schön, dass die Garstige noch miterleben muss, was sie angerichtet hat, verkennt womöglich, dass ihr die CDU so schnuppe ist wie das Volk, auf das sie viermal ihren Amtseid abgelegt hat. Unsere große politische Rodeoreiterin wird einfach absteigen von dem Pferd, das sie zuschanden geritten hat, und sich nicht einmal nach ihm umdrehen. Und ich kann ihre Verachtung des kastrierten, fetten und lahmenden Gauls sogar eine bisschen verstehen.
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Die Nazimentalität auf Nazisuche, heute: Stadtverwaltung Norderstedt.
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„Sicherlich ist Ihnen der glorreiche Auftritt der Co-Vorsitzenden der Linken bei Lanz nicht entgangen”, schreibt Leser ***. „Einige Medien hatten ja berichtet, daß die linke Maid insbesondere durch Ahnungslosigkeit geglänzt hat. Was aber wenige (genau genommen keiner) bemerkt zu haben scheinen, ist, daß die von ihr ins Auge gefaßte Grenze von 80.000 Euro, ab der der (neue) Spitzensteuersatz von 50 % greifen soll, erheblich über der bisherigen Grenze liegt. Bisher bezahlt man ungefähr ab dem 58.000sten Euro nämlich schon den Spitzensteuersatz. Daß auch Lanz das nicht so richtig verstanden hat, ist schade, sonst hätte er sie auch diesbezüglich einmal festnageln können. Aber vermutlich denkt er wie viele Deutsche (und Hennig-Wellsow), daß man einfach einen einzigen Steuersatz auf sein zu versteuerndes Einkommen (zvE) bezahlt.
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Als Addendum zu meinen beiden Sermones über die sogenannte deutsche „Erinnerungskultur”, die ich für autoaggressiv, verlogen, historisch unergiebig und interessengesteuert halte (Acta vom 30. März und 20. März, jeweils ein bisserl scrollen), zwei aktuelle Kapriolen derselben:
(Stellen Sie sich vor, irgendein Schläfer hätte das Attribut „deutsche” vergessen! Wobei, Genossen Medienschaffende an der Relotiusspitze: Ist deutsche Verbrechen nicht beinahe ein Pleonasmus?)
Das einzige Ziel dieser ganzen Choose ist die Förderung der Identitätszirrhose durch Verabreichung immer neuer Erbschulddosen, inzwischen an eine Generationen, die nicht einmal die DDR aus eigenem Erleben kennt.
„Deutsche Erinnerungskultur ist wie Ritzen.”
(Leser ***)