24. September 2021
Neuer Begriff, interessant für „Genesene” jenseits des Ablaufdatums: „Auffrischungsinfektion” (Bernd Zeller).
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Bekommen eigentlich auch ungeimpfte Bundestagsabgeordnete, die in Quarantäne müssen, keine Diäten?
(Ich frage für einen Freund.)
Natürlich wird in dieser Frage mit zweierlei Maß gemessen. Bild meldet heute:
Andernorts gelten dieselben Doppelstandards. Newsweek meldete:
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Zu den Querdenkern gesellen sich nun noch Quertreiber.
Wollen diese Leute nicht verstehen, dass ungeimpfte VolksBevölkerungsschädlinge ihre Rechte auf Gleichbehandlung verwirkt haben?
Dieser Diener weniger des Hippokrates als vielmehr eines anderen Hippos hat die Menetekel der Zeit immerhin erkannt.
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Früher nannte man sie „Agenten des Zionismus” oder „Agenten des Westens”. Wenn ich groß bin, will ich auch Agent werden.
Dass der Täter eventuell nicht ganz knusper im Kopf ist und ihm womöglich jeder Anlass recht war, um seine Aggressionen zu stillen, würde in den Qualitätsmedien lediglich dann thematisiert, wenn er seine Tat mit einem zünftigen „Allahu akbar!” untermalt hätte.
Die Bundesjustizministerin hat vor kurzem vor hasserfüllten Zeitgenossen gewarnt, die ihren Pandemiefrust loswerden wollen.
Zu anderen Todeslisten äußerte sich Frau Lambrecht bislang nicht. Die sind ja auch nur ironisch gemeint. Oder ist etwa schon jemand tot?
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Die Wahrheits- und Qualitätspresse teilt mit:
In wenigen Zeilen bringt der Haltungsjournalist Kurbjuweit – der Begriff bezieht sich auf seine artgerechte Haltung in der publizistischen Legebatterie an der Hamburger Relotiusspitze – das Wort „schäbig” dreimal unter. Damit dürfte er im lumpenjournalistischen Tretauto(ren)rennen einen Tagessieg errungen haben. Wie der alte Augstein geschrieben haben könnte: Glückwunsch, Hetzer!
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Was ist nur aus diesem Land geworden?
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Beim letzten Podiumsgespräch mit den anderen Chemnitzer Direktkandidaten, diesmal ausgetragen in einer protestantischen Kirche, hatte mich der Moderator von Anbeginn in sein christenmenschliches Herz geschlossen, er verschonte mich mit Fragen zu den persönlichen Motiven meiner Kandidatur, mit welchen er die anderen traktierte, sondern ging alsogleich in medias res, indem er mir bzw. dem Publikum einige meiner Aphorismen vortrug und sich Erklärungen dazu erbat. (Als ob ich, der ich ja nur ein Mundstück Allahs bin, nun genau wüsste, was Er mir in Seiner rätselhaften Güte und Weitsicht einst eingab!)
Er zitierte die Sentenzen: „Die Political Correctness ist der Abschiedsbrief der Weißen an die Welt.” Sowie: „Der Schlachtruf des Feminismus: ‚Arbeit macht frei!’ ” (Ob ich nicht wüsste, wo dieser Satz gestanden habe? Jaja, der Witz und seine Beziehung zum Bewussten…) Oder meine Bemerkung, dass es mittlerweile nahezu unmöglich sei, „sich öffentlich anders als in einer dämonologischen Sprache über Hitler und seine Spießgesellen zu äußern”. Ein Autor geht natürlich unter sein Niveau, wenn er sich selbst kommentiert, aber in solche Kalamitäten kommt unsereins, da er sich in die Politik wagt! Beziehungsweise verläuft. Verirrt? Versteigt. Moderator und Auditorium erwarteten mit einem gewissen Recht Auskuft, und so erteilte ich sie. Zur drittgenannten Bemerkung, die im Gegensatz zur zweiten keine dreckige ist, sondern eine reine Feststellung, sagte ich sinngemäß, dass die deutsche Geschichte sich nicht so grundlegend von anderen Geschichten abhebe, dass man sie aus der Historiographie in die Dämonologie umlagern müsste. Worauf der FDP-Kandidat nicht unroutiniert kundtat, dass die „fabrikmäßige Ermordung von sechs Millionen Juden singulär” sei, ein Verbrechen, das man „mit nichts vergleichen” und „nicht relativieren” dürfe.
Quod erat demonstrandum.
Auch nach Rassismus wurde ich beim Podiumsgespräch gefragt. Da fiel mir die Antwort leicht. Ich gebe sie täglich.
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„Sie sagten in einem Gespräch, die BRD könne die abzureißenden Kohlekraftwerke ja verschenken”, schreibt Leser ***. „Ich lege da noch einen drauf. Wir verschenken diese Kraftwerke an Schwellenländer, erklären die Betriebsgelände zu exterritorialen Gebieten und schließen Lieferverträge ab. Das hat folgende Effekte: Die CO2 Bilanz fällt in die CO2 Bilanz der Schwellenländer, die Schwellenländer können Devisen erwirtschaften, wir haben Strom, und die Kraftwerke werden nicht abgerissen/verschrottet. Das hat eine bessere Umweltbilanz als die Dinger hier abzureißen und in Indien neu aufzubauen.”
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Einer geht noch.
Willkommen!
Vergnügungszoll
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Grazie a tutti.