Die Endlösung* der Islamismusfrage (*Nachtrag)
Diejenigen, die von Anfang an sagten, der islamische Terror habe nichts mit dem Islam zu tun, hatten recht.
Hätte die Polizei die angeblichen Terroristen Anis Amri (Berlin, Breitscheidplatz) oder Mohamed Lahouaiej Bouhlel (Nizza, Strandpromenade) nicht erschossen, säßen beide heute in einer medizinischen Einrichtung und könnten psychisch betreut werden. Dasselbe gälte für die psychisch Kranken, die den Bataclan und die Redaktion von Charlie Hebdo ausräucherten, für den mit einem Messer auf seine Lage hinweisenden Somali von Würzburg und all die anderen kranken und verwirrten Menschen, die wir, teils irrtümlich, teils böswillig, als Terroristen bezeichnet haben. Kein psychisch gesunder Mensch ruft „Allahu akbar!” und bringt Ungläubige um. Ist doch logisch! Wahrscheinlich ist der gesamte IS eine unbewusste Selbsthilfegruppe psychisch Kranker. Statt diese Menschen in Gefängnisse zu stecken, wo sie auf echte Terroristen und Gesinnungsmörder wie Anders Breivik und Beate Tschäpe stoßen, müssen wir ihnen helfen. Terror – sofern er nicht von rechts kommt – ist immer auch ein Hilferuf!
Wir stehen jetzt natürlich vor der Frage, inwieweit das alles rückwirkend gilt. Waren womöglich auch die Eroberungszüge der Osmanen ins christliche Osteuropa die Taten seelisch Gestörter? Verging sich Karl Martell bei Tours und Poitiers an psychisch Kranken? Wurde Jerusalem 1187 von Verrückten (zurück-)erobert? Es könnte einem der Atem stocken, wenn wir uns jetzt noch weiter über den Rand des Brunnens der Vergangenheit lehnen… Und warum sich auf den Orient beschränken? Die RAF, die Roten Khmer, Lenins Bolschewiken, Tamerlans Bogenschützen (!) – alles nur Fälle für kundige Seelenklempner? Wir brauchen keine Polizei, wir brauchen keine Truppen, was wir brauchen, sind Psychologen, Sozialarbeiter, Streetworker! Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.
* Zur Überschrift dieses Eintrags merkt Leser *** an, er „sehe den Sinn nicht. Es liegt eine Allusion vor, die aber ins Leere läuft. Wollte ich sie realisieren, käme ich auf so manches, das mit dem feinziselierten Säbel intellektueller Polemik nicht viel zu tun hätte. Das Wort Endlösung steht für unaussprechlich Brutales, an das zu denken jeden Liebhaber unseres Vaterlandes jedesmal verstört, das auch Juden, deutschlandliebende inklusive, verstören muß. Dies bleibt zu berücksichtigen; ich schreibe dies nicht zum Zwecke der Kommunismusverharmlosung (Linke haben zu diesem Thema sowieso zu schweigen). Ich würde die Überschrift ändern. Irgendwas Treffendes wird Ihnen einfallen. Texte können geändert werden, auch Dichtungen. Eine Retractatio ist möglich; das hat Augustinus ja auch fertig gebracht.”
Mag sein, dass *** recht hat. Wenn ich seinem Rat nicht folge, dann aus folgendem Grund. Zunächt besitzt der Nazi-Begriff „Endlösung”, den meines Wissens Eugen Dühring prägte, indem er eine „endgültige Lösung der Judenfrage” forderte, in meinen Augen keinerlei wie auch immer geartete Dignität – mit dem Wort „Shoa” würde ich keine Wortspiele treiben –; er beschreibt aber eine für meine Begriffe sehr deutsche Eigenschaft, nämlich eine Sache um ihrer selbst willen zu Ende zu bringen, sich mit Vorläufigkeiten nicht arrangieren zu können, sogar mit der Lösung nicht zufrieden zu sein und sie zur endgültigen Lösung, zur End-Lösung, zu erheben. Im Euphemismus „Endlösung” verschränken sich Eskapismus und technokratischer Wille zur Tabula rasa, koste es, was es wolle. Insofern meine ich, dieses Wort auch in anderen Kontexten verwenden zu können, zum Beispiel im obenstehenden. Die „Endlösung der Energiefrage” oder „der Klimafrage” könnte ich mir ebenfalls als Überschrift vorstellen.
Nun ist natürlich Dummerjans Hinweis fällig, ich verharmloste mit dieser Wortwahl die NS-Verbrechen. Was aber tun dann Figuren wie dieser Kommentator – kein Nazi übrigens, nur ein fascholalierender journalistischer Nafri – vom Kreuzberger Kinderstürmer?
Vergnügungszoll
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