15. Dezember 2021
Einen Dreck auf die öffentliche Meinung zu geben, ist immer und unter allen Umständen ein Ausdruck von Geschmack.
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„Staatsfeindschaft” heißt das neue und zugleich gar nicht so neue deutsche Kapitaldelikt. Gemeint ist: Nichtunterwerfung. Gemeint ist: Libertinage. Gemeint ist: Antikollektivismus. Gemeint ist: Antisozialismus. Gemeint ist: Freiheitsliebe.
Es gibt keinen Grund, einem Staat, der die arbeitende Bevölkerung plündert und bevormundet, aber kaum mehr verlässlich schützt, nicht mindestens reserviert, skeptisch, argwöhnisch oder misstrauisch gegenüberzustehen. In autoritären Staaten genügt dies für das Etikett „feindlich”.
Leser *** sandte mir dazu dies:
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Nachdem er das Virus bekommen hat – andere zahlen Geld dafür:
–, nachdem er also den sicherstmöglichen Schutz vor einer Neu-(auch: Auffrischungs-)Infektion erlangt hat, will sich Joshua Kimmich jetzt, unter dem Applaus der Regierungspresse, impfen lassen. Schlägt das Virus vielleicht zuweilen aufs Gehirn?
PS. Leser *** widerspricht: „Jemand hat einen Tweet ins Netz gestellt, der Kimmichs Aussage im ZDF wiedergibt. Den Text habe ich für meinen dummen Sohn, Dr. jur mit summa cum laude, doppelt geimpft, Gattin dito, notiert, und er lautet wie folgt: ‚Reporter haben an der Tür meiner Eltern geklingelt und versucht, sie vor die Kamera zu bekommen, meine Onkel, meine Tanten. Die Presse kam sogar zur Beerdigung meines Opas.’
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Great reset bedeutet, dass es sie nicht mehr nur nach unseren Steuergeldern sowie der Kontrolle unserer Gedanken und Bedürfnisse gelüstet; sie wollen auch die Herrschaft über unsere Körper.
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Die Ungeimpften gefährden die Gesellschaft immer mehr, inzwischen auch Arbeitsplätze, die es eigentlich nur ihretwegen gibt.
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Dass der Gevatter Lauterbach, vorsichtig formuliert, eine originelle Person ist, davon konnte sich jeder bei den zahlreichen TV-Auftritten unserer Reichsnotsirene ein Bild machen. Für die amüsante Schicksalsvolte, ihn gleichwohl ins Amt des Gesundheitsministers zu befördern, auch wenn diesen Job sonst niemand wollte, bringen manche Humorbefreite bedauerlicherweise kein sogenanntes Verständnis auf (als ob man sie gefragt hätte).
(Ich danke Leser *** für die Zusendung.)
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Eine originelle Person ist auch die neue Außenministerin. Der eine kennt Teile des „Faust” oder ein paar Shakespeare-Sonette by heart, der andere die großen Partien von Bobby Fischer, unser Schnatterinchen aber sogar einen ganzen Erdteil.
„Gemeint war: ‚European with all my heart’. Ein Grund mehr dafür, anzuzweifeln, dass die ‚Dame’ jemals in London studiert hat.”
(Leser ***)
Journalistische Regierungszäpfchen haben herausgefunden, dass es eigentlich nur an der Aussprache liegt.
Wenn nun aber ausgerechnet die Sprachpolizisten vom Süddeutschen Beobachter ihrer Tätigkeitsbezeichnung eine pejorative Note verleihen, hat das etwas geradezu Bekennerhaftes.
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Die nächste originelle Person in der neuen Regierung ist der Justizminister.
Der FDP-Genosse Buschmann, der in einem vorherigen Tweet zum nämlichen Thema das bislang – zumindest außerhalb des Ostblocks – unter Rechtskundigen unbekannte Delikt der verbalen „Hassstraftaten” erfunden hat, dringt nun zu des Pudels juristischem Kern vor: Telegram abgewürgt zu haben und dabei anständig geblieben zu sein…
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Last but not least: Eine originelle Person ist auch der neue Kanzler.
Aber was hat er denn gegen die Antifa?
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Man soll sagen: *** hat sich von der Wissenschaft abgewendet.
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Wie mit hasserfüllten Minderheiten korrekt umzugehen ist, hat dieser Bahnreisende (vielleicht eine Nuance zu sentimental) aufgeschrieben.
Kein falsches Mitgefühl! Es kann für Bevölkerungsgenossen tödlich sein!
PS: Leser *** meldet Zweifel an der Schilderung an und schreibt: „Mit der Zuggeschichte von Florian Mildenberger haben Sie sich meines Erachtens einen Bären aufbinden lassen. Ich bin weit davon entfernt, ein Philanthrop zu sein und durchaus bereit, meinen Mitmenschen allerlei Schlechtes zuzutrauen. Aber genausowenig, wie eine halbe sächsische Kleinstadt Neonazis beim Ertränken eines ausländischen Kindes zugeschaut hat oder das Westin Hotel Leipzig voller Antisemiten steckt, halte ich es für wahrscheinlich, dass sich eine heterogene Reisegesellschaft unisono, plötzlich und öffentlich in wüsten Vernichtungsphantasien gegen Ungeimpfte ergeht. Was könnte sich denn realiter zugetragen haben? Vielleicht ist tatsächlich ein Fahrgast von der Polizei aus dem Zug geholt worden, das habe ich selbst schon mitangesehen. Was ich noch nie erlebt habe: dass Fahrgäste die Polizei dabei unterstützt hätten. Jeder verkroch sich hinter seiner Zeitung oder seinem Laptop und hoffte, das diese unangenehme Situation schnell vorübergehen werde. Jeder will doch vermeiden, selbst von einem potentiellen Gefährder angegriffen und möglicherweise verletzt zu werden. Oder gar noch zu einen Zeugenaussage genötigt zu werden und zu einem Gerichtstermin aufkreuzen zu müssen. Lebten jetzt die Geimpften in einer hysterischen Furcht vor den Ungeimpften, würden sie doch alles tun, einer solchen Person fernzubleiben, statt ihr hinterherzurennen und zu riskieren von ihr angeatmet zu werden.
Stattdessen immer an der Wand lang und schnell nach Hause, das liegt uns Deutschen doch viel mehr.
Dann sollen die Polizisten noch ein Gruppenfoto mit ihrem Zielobjekt gemacht haben. Ernsthaft? Unsere ohnehin schon vollkommen überlastete Polizei, die sich jetzt auch noch mit Ungeimpften befassen soll, hat noch Lust und Laune, mit einem harmlosen Verhafteten für ein Foto zu posieren? Das würde ich vielleicht glauben, wenn sie ein Al-Capone-Kaliber verhaftet hätte, aber wann passiert das schon.
Lauthals lachen musste ich schließlich bei Beschreibung der angeblich bunten Mischung der Gesellschaft. Schichtarbeiter beim Feierabendbier? Nach der Frühschicht in München zurück nach Berlin? Und früh dann wieder hin, fünfmal die Woche? Was Herr Mildenberger, dieser Kenner der Gesellschaft, vermutlich meint, sind Bauarbeiter oder Monteure, die eine ganze Werkswoche lang auswärts arbeiten müssen. Aber die fahren nur Freitagabend nach Hause, und in der Regel nicht im ICE. Sondern im Kleintransporter ihrer Firma, ganz ohne Feierabendbier. Die sind dann nämlich hundemüde und wollen so schnell es geht zu ihren Familien.
Öko-Muttis mit ihren plärrenden Kleinkindern. Meiner Erfahrung nach lassen heutzutage Mütter aller Schichten und politischen Konfessionen ihre Kinder plärren, aber nein, es müssen unbedingt auch noch Ökos sein. Wennschon Feindbilder, dann aber bitte auch komplett. Das Ehepaar auf dem Weg zur Küste. Ist zwar trüber November, aber was soll’s, die See ist zu jeder Jahreszeit schön. Die hatten vermutlich auch einen Aufkleber mit Strandmuschelmotiv auf ihrer Badetasche.
Zurück zum mutmaßlichen Geschehen. Wie schon geschrieben, es ist vielleicht tatsächlich jemand von der Polizei aus dem Zug geholt worden und vielleicht war das ein Mensch ohne Impfnachweis. (Woher das allerdings plötzlich der ganze Zug wissen konnte bleibt mir schleierhaft – ist der Schaffner vorbeigekommen und hat es ausgerufen? Sei es drum.)
Und vielleicht hat ein Reisender zu einem anderen ‚Richtig so!’ gesagt und dieser hat ihm vielleicht beigepflichtet. Schlimm genug, aber das wäre es dann auch gewesen. Die Bestuhlung in den ICE-Großraumwaggons ist ja eher nicht kommunikationsfördernd, die meisten Reisenden bekommen nicht mal ein ‚Guten Tag’ oder ‚Auf Wiedersehen’ über die Lippen und sitzen mit ihrer Sprich-Mich-Bloß-Nicht-An-Mimik hinter ihren Laptops oder Smartphones, meist mit Earbuds in den Ohren. Die hätten von dem ganzen Theater vermutlich gar nichts mitbekommen. Ein kommunikativer Ausbruch wie von Herrn Mildenberger beschrieben ereignet sich vielleicht noch bei Reisegruppen oder Fußballfans, aber wie wir ja wissen, hatte man es mit einer bunten Mischung der Gesellschaft zu tun.
Es spricht jedenfalls einiges dafür, dass Herr Mildenberger die Geschichte entweder maßlos aufgebauscht oder gleich komplett erfunden hat. Ist dieser Mensch nicht Medizinhistoriker? Ist er morgens aufgewacht und hat zu sich gesagt: ‚Heute ruiniere ich meine Reputation?’ Eine natürlich vollkommen unbegründete Furcht, denn einfaches Flunkern für Ruhm oder Aufmerksamkeit oder sonstiges ruiniert heute niemanden mehr, weder die Bundesvorsitzende der grünen Partei noch einen Rockmusiker. Nun gut, die Apothekerfamilie ist damals aus Sebnitz weggezogen, aber das ist ja auch schon über zwanzig Jahre her. Inzwischen hat sich die Welt weiterentwickelt und offensichtlich auch der Realitätsverlust eines signifikanten Teils ihrer Bewohner.
Das so verhängnisvoll erfolgreiche Narrativ vom unmenschlichen Bürger-Mob, der latent überall vorhanden ist und jederzeit zuschlagen kann, ist wirkmächtiger denn je. Diese Mär vom Extremismus der Mitte wurde lange Zeit vor allem von linker Seite erzählt, nun kopiert offensichtlich jedermann dieses Erfolgsrezept. Dabei findet ja tatsächlich eine Radikalisierung aller Seiten statt, die auch mir Sorgen bereitet. Ich denke da nur an das unsägliche ‚Ungeimpfte unerwünscht’ an Schaufensterscheiben. Das sind sehr besorgniserregende Tendenzen, aber die Mitte ist nach wie vor nicht radikal. Davon sind wir weit entfernt.”
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Nun wächst zusammen, was zusammengehört.
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So lange sich sozialistische Medien noch dazu missbrauchen lassen, solche sogenannten Meinungen sogenannter Leser abzudrucken, darf der Kampf gegen Hass & Hetze nicht nachlassen!
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Richtig ist es so.
Falls Sie es nicht ad hoc kapiert haben, wiederhole ich es gern noch einmal: Wenn eine Pflicht notwendig ist, kann sie keine Gewissenfrage sein. Ihre Pflicht müssen Sie schon tun können, ohne sich daraus ein Gewissen zu machen. Gerade als Funktionär, Abgeordneter, Staatsbeamter usw.
Obendrein handelt es sich um einen „Fukushima-Moment”.
In dem havarierten japanischen Atomkraftwerk ertranken damals bis zu 16.000 Menschen auf der Stelle, einer starb später an den Verstrahlungsfolgen. Anders als das relativ erd- und seebebensichere Nippon musste Deutschland sofort Schutzmaßnahmen ergreifen und tat es – Ende des Monates gehen die nächsten drei Atomkraftwerke vom Netz, was künftige „Fukushima-Momente” in Grün-’schland garantiert. Insofern hat das Tagesspiegel-Kommentariatsmitglied den treffenden Vergleich gewählt.
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„Hochstapeln wie Annalena Baerbock. Fliegen wie Luisa Neubauer. Fressen wie Ricarda Lang.
Und Heucheln wie Ulf Poschardt.”
Also spricht der treffliche Hadmut Danisch am Ende seiner gründlichen Betrachtung der Frage, ob man Ricarda Lang-wie-Breit wegen ihrer eindeutig selbstverschuldeten Fettleibigkeit ein wenig zausen dürfe.
Leser *** vollzog sogleich den „Iconic turn” (Dr. H. Burda) und sandte mir dies:
@ulfposh Porschardt (auch „Posh Spice”) ist praktisch der Christian Lindner unter den indigenen Journalisten, das heißt, er muss seine gelegentlichem Übermut geschuldeten freiheitlichen Bocksprünge am Rubikon durch regelmäßige Abwehrzaubertänze gegen das am anderen Ufer biwakierende Personal rechtfertigen.
Dabei ist dieser Pazderski-Tweet doch nun wirklich ganz witzig.
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Im rot-rot-grün regierten Berlin beginnt der nächste linksextreme Bildersturm.
Landauf, landab hallt der Ruf…
Der Autor der „wissenschaftlichen Studie” ist der Journalist Felix Sassmanshausen, Autor des antideutschen Spartakistenblatts Jungle World.
„Sogar Thomas Mann”, schreibt mir ein jüdischer Freund. „Dieser linke Abschaum!”
Was Wagners Antisemitismus betrifft, so war der, erstens, im „Das Judentum in der Musik”-Pamphlet in der Tat widerlich und ressentimentgeladen (er hat ja Mendelssohn in Wirklichkeit durchaus bewundert), unterschied sich aber ansonsten kaum von dem des Karl Marx, der in den Straßennamentilgungsempfehlungen bezeichnenderweise nicht vorkommt (ich habe dazu alles Gebotene hier – scrollen bis zu Kapitel II. – gesagt).
Im Übrigen bin ich für die Umbenennungen. Warum sollte in dieser Drecksstadt eine Straße den Namen von Thomas Mann oder von Richard Wagner tragen? Für den „Reichshauptslum” (Don Alphonso) gibt es nun wahrlich passendere Namensgeber.
Überhaupt agitieren dieses rot-grünen Lemuren doch für die unbegrenzte Einwanderung nach Deutschland, insbesondere von Orientalen, sie haben nicht das geringste Problem damit, dass scharenweise Judenhasser einwandern, deren Antisemitismus, der sich antiisraelisch tarnt, ist ihnen schnuppe (oder willkommen), aber sie wollen zugleich die Straßennamen von Antisemiten beseitigen, damit die Straßen, in denen Juden von Arabern angespuckt oder geschlagen werden, dann passenderweise die Namen von linken oder linkskompatiblen möglichst Doppelnamenfrauen tragen. Das einzige, was diese kulturmarxistischen Canaillen anstreben, ist die Zerstörung der westlichen Kultur und Tradition im Allgemeinen und der deutschen im Speziellen.
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„Sehr geehrter Herr Klonovsky, die Collage der Verteidigungsminister (Acta vom 13. Dezember) verdeutlicht die ‚Haltung’ unserer sogenannten Eliten auf erschreckende Weise. Dass die Bundeswehr nun schon die dritte Frau, die ihr Lebtag wohl noch keine Kaserne von innen gesehen hat, in diesem Amt ertragen muss, zeugt von offener Geringschätzung der Streitkräfte, nicht nur seitens der Politiker, sondern auch der Generale, die sich anscheinend jede beliebige Figur vorsetzen lassen. Was hätte eigentlich gegen Claudia Roth gesprochen? Nur am Rande: Was mag in einem Generalinspekteur vorgehen, der einen Großen Zapfenstreich wie ein Pascha thronend abnehmen muss, weil die primäre Adressatin diese höchste Ehrung vermutlich nicht ohne peinliche Zitteranfälle durch-gestanden hätte? Sollte dabei gar nichts in ihm vorgegangen sein, ist er genau der richtige Mann auf diesem Posten und wird auch mit der neuen Ministerin bestens zusammenarbeiten…
Ein ähnliches Schlaglicht auf das Verhältnis unserer Zeit zum Militärischen wirft übrigens die Widmung des Marine-Ehrenmals Laboe. Die ursprüngliche Fassung von 1927 lautet:
Für deutsche Seemansehr‘
Für Deutschlands schwimmende Wehr
Für beider Wiederkehr
1996 wurde ergänzt:
Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen
Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren
Stilbruch genug, aber man möchte sich nicht ausmalen, was dort stünde, wenn man erst heute an eine ‚Aktualisierung’ dieses Ortes ginge – Gott bewahre!
Mit freundlichen Grüßen
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Rechtsstudent”
Vergnügungszoll
Wer dem Autor dieses unbegreiflicherweise für lau verfügbaren Diariums seine erlesene Handwerksarbeit mit einer Spende danken und ihn so bei guter schlechter Laune halten möchte, kann dies tun unter:
Sparkasse München, IBAN DE34 7015 0000 1006 2702 82, BIC SSKMDEMMXXX
oder per PayPal: http://paypal.me/Klonovsky
Grazie a tutti.