11. März 2022

Geschichts­schrei­bung ist Lite­ra­tur mit Quel­len­ver­zeich­nis, gewöhn­lich fabri­ziert von Illi­te­ra­ten, die sich für Wis­sen­schaft­ler halten.

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In ein­deu­ti­gen Lagen wächst auch den Dum­men auf der rich­ti­gen Sei­te plötz­lich so etwas wie Digni­tät zu; man soll dar­über aber nicht ver­ges­sen, dass sie Dumm­köp­fe bleiben.

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A: Vor dem Gebäu­de der Wis­sen­schaft steht eine Sphinx …
B: Nicht mög­lich! Schon vie­le Jah­re arbei­te ich in ihm, habe aber nie etwas von einer Sphinx gesehen.
A: Sie sind wohl stets die Bedien­ten­trep­pe hinaufgegangen.

(Paul Coss­mann)

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Die meis­ten West­deut­schen ver­trau­en – aller Grund­rechts­be­schnei­dun­gen wg. Coro­na, Kli­ma, „Kampf” gegen „rechts” etc. unge­ach­tet – in satu­rier­ter Nai­vi­tät „ihrem” Staat, wes­halb auch die Beob­ach­tung der ein­zi­gen Oppo­si­ti­ons­par­tei durch den Ver­fas­sungs­schutz dort stär­ke­re Wir­kung erzie­len wird als in der heu­te Osten genann­ten eins­ti­gen Mit­te, wo die Älte­ren das auto­ri­tä­re Gras sogar noch ein biss­chen deut­li­cher wach­sen hören als die Hl. Gre­ta mit blo­ßem Auge Koh­len­di­oxid­mo­le­kü­le zu erken­nen ver­mag. Was aber, wenn der Trotz derer im Osten mit dem Oppor­tu­nis­mus der West­deut­schen kor­re­liert? Was wer­den sie tun, wenn bei den nächs­ten Land­tags­wah­len in Sach­sen und Thü­rin­gen die AfD stärks­te Par­tei wird? Sach­sen und Thü­rin­gen zu „Ver­dachts­fäl­len” erklären?

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Man fragt mich als Zeit‑, Kron- und Augen­zeu­gen gele­gent­lich: Gibt es in der AfD Leu­te mit rich­tig­ge­hend rechts­extre­men Ansich­ten? Ich ant­wor­te dann: Ja, die gibt es – aber kei­nes­wegs so vie­le, wie es auto­ri­tä­re Cha­rak­te­re bei den Grü­nen gibt, die gern an den Par­la­men­ten vor­bei durch­re­gie­ren wür­den. Und, fragt man mich wei­ter, Anti­se­mi­ten? Ja, erwi­de­re ich, die gibt es auch – aber nicht so vie­le wie bei den Sozis und bei den Linken.

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Wenn ich das Köl­ner Urteil rich­tig inter­pre­tie­re, darf ich als Mit­ar­bei­ter eines Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten der Teu­fels­brü­der nun­mehr auch offi­zi­ell mit nach­rich­ten­dienst­li­chen Mit­teln trak­tiert wer­den, ohne dass der jewei­li­ge Bru­der Schlapp­hut, dem das unver­schäm­te Glück zuteil wird, sich dienst­lich an mei­nen Ein­las­sun­gen erbau­en zu dür­fen, je den gebo­te­nen Ver­gnü­gungs­zoll ent­rich­tet. Damit erfüllt sich das Wort, das geschrie­ben steht:

Doch wer aus vol­ler See­le haßt das Schlechte,
Auch aus der Hei­mat wird es ihn verjagen,
Wenn dort ver­ehrt es wird vom Volk der Knechte.

Weit klü­ger ist’s, dem Vater­land entsagen,
Als unter einem kin­di­schen Geschlechte
Das Joch des blin­den Pöbel­has­ses tragen.

Also sprach und reim­te, viel­leicht etwas zu pathe­tisch (und für sei­ne Ver­hält­nis­se bei­na­he pöbel­haft), der gute alte Platen.

PS: „Laut dem Online­ma­ga­zin Legal Tri­bu­ne Online vom 9.3., das auf das Bun­des­ver­fas­sungs­schutz­ge­setz ver­weist, dür­fen Mit­ar­bei­ter von Abge­ord­ne­ten nicht obser­viert wer­den”, notiert Leser ***. „Sie haben also nichts zu befürch­ten, sofern sich die Schlapp­hü­te dar­an halten.”

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Von „die Ener­gie­wen­de kos­tet jede Fami­lie im Monat soviel wie eine Kugel Eis” (Trit­tin) zu „Frie­ren für die Frei­heit” (Gauck): Wie soll man den Wäh­ler, der sol­ches mit sich ver­an­stal­ten lässt, nicht verachten?

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Der idea­le Zeit­punkt, eine Kam­pa­gne gegen Body-Shaming zu unter­zeich­nen, eröff­net sich im Ver­dau­ungs­päu­schen zwi­schen Jum­bo-Bur­ger und Donut.

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Eine hal­be Stun­de Ver­weil­dau­er auf Twit­ter genügt, um die Ein­rich­tung von Inter­nie­rungs­la­gern für eine geist­vol­le Maß­nah­me zu halten.

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Man muss kei­ne Angst vor dem Tod haben; anders als bei der Füh­rer­schein­prü­fung ist beim Ster­ben noch nie­mand durchgefallen.

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Na end­lich!

Die Fra­ge aller Fra­gen: War­um haben sie nicht Sta­lin als his­to­ri­sche Ver­gleichs­per­son gewählt? Der hat doch auch für ein Groß­russ­land und gegen „Faschis­ten” gekämpft, noch mehr Ukrai­ner umge­bracht als sein deut­scher zwei­ei­iger – wenn auch womög­lich per­sön­lich ein­ei­iger – Zwil­ling, und die Art der Kriegs­füh­rung erin­nert eher an die Sowjet­ar­mee als an die Wehrmacht.

PS: Hit­ler war übri­gens nie Natio­na­list, also auch nicht mit Prä­fix Ultra, er dach­te aus­schließ­lich in Ras­sen und hat die deut­sche Nati­on beden­ken­los preisgegeben.

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Anders als die Volks­ver­het­zung ist die Volks­ver­ar­schung sogar in deli­ka­te­ren Fäl­len kein Strafdelikt.

„Die Fra­ge, war­um die­se ‚Stu­den­ten’, die wäh­rend eines Aus­lands­stu­di­ums von krie­ge­ri­schen Ereig­nis­sen über­rascht wer­den, nach West­eu­ro­pa ‚flüch­ten’, anstatt in ihr Hei­mat­land zurück­zu­keh­ren, scheint sich auch der wacke­re Land­rat nicht zu stel­len”, schreibt Leser ***, der mich auf die­se Trou­vail­le auf­merk­sam machte.

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Ist es auch naiv, ihnen Irr­sinn vorzuwerfen?

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Ich hat­te lan­ge nichts mehr zu Coro­na in der Aus­la­ge, bin aber jetzt bereit für ein vor­läu­fi­ges Schlusswort.

Ers­tens: Die Pan­de­mie ist been­det. Wer etwas ande­res behaup­tet, ver­folgt Interessen.

Zwei­tens: Coro­na war eine schwe­re Grip­pe, schwe­rer als die von 2017/18 (die Sta­tis­tik ist frei­lich durch die Nicht­un­ter­schei­dung zwi­schen an und mit Coro­na Ver­stor­be­nen ver­zerrt). Das Virus hat bei vie­len Infi­zier­ten die Lun­ge befal­len und ihnen einen qual­vol­len Tod berei­tet, was begreif­li­cher­wei­se Angst aus­löst. Eini­ge oder zahl­rei­che Pati­en­ten sind durch die inva­si­ve Beatmung (bekannt als „Intu­ba­ti­on”) gestor­ben. Im Wesent­li­chen aber star­ben, wie bei allen Grip­pe­wel­len, Alte und Vor­er­krank­te. Nie­mals befan­den sich die Kli­ni­ken in ’schland am Ran­de der Belast­bar­keit, obwohl in den ver­gan­gen zwei Jah­ren in erheb­li­chem Maße Kapa­zi­tä­ten abge­baut wur­den. Der Anteil der tat­säch­lich Gefähr­de­ten an der Gesamt­be­völ­ke­rung war ver­schwin­dend gering.

Drit­tens: Obwohl das Virus mit einer gewis­sen Wahr­schein­lich­keit aus einem Labor stammt, ver­hielt es sich, von eini­gen bizar­ren Sym­pto­men abge­se­hen, die es auslöst(e) und zu denen mög­li­cher­wei­se Lang­zeit­fol­gen gehö­ren, immer noch kon­ven­tio­nell. (Ich bin mir ver­gleichs­wei­se sicher, dass an bes­se­ren, wirk­lich mas­sen­mör­de­ri­schen Viren gear­beit wird.) Von Muta­ti­on zu Muta­ti­on wur­de es unge­fähr­li­cher und zugleich anste­cken­der; die soge­nann­te Omi­kron-Vari­an­te führt zur Durch­seu­chung und damit zu einer gewis­sen Her­den­im­mu­ni­tät; die stei­gen­den Inzi­den­zen bedeu­ten des­halb eine gute Nach­richt für die Täter­volks­ge­sund­heit als sol­che, so bedau­er­lich die ver­ein­zel­ten Ster­be­fäl­le auch sind.

Vier­tens: Der Tod gehört zum Leben. Die Evi­denz von Lei­dens-Anek­do­ten ist mensch­lich ein­leuch­tend, aber sta­tis­tisch irrelevant.

Fünf­tens: Die Imp­fung hat nicht gehal­ten, was ver­spro­chen wur­de. Geimpf­te ver­brei­ten die Krank­heit wie Unge­impf­te, und inwie­weit die Imp­fung vor einer Erkran­kung schützt, ist all­mäh­lich Glaubenssache.

(Es han­delt sich um Peter Sagan, sie­ben­ma­li­ger Gewin­ner des Grü­ne Tri­kots bei der Tour de France. Wäre er oben­drein geboos­tert gewe­sen, hät­te er die Etap­pe bestimmt gewon­nen; unge­impft wäre er wahr­schein­lich im Ziel gestor­ben, q.e.d.).

Sechs­tens: Die immer noch im Rau­me ste­hen­de Impf­pflicht ist ein Grund­rechts­bruch sui gene­ris.

(hier)

(hier, sie­he auch, zumin­dest bis zur nächs­ten Löschung, hier.)

Sie ist dies umso mehr, als Neben­wir­kun­gen offi­zi­ell beharr­lich bestrit­ten werden.

(wei­ter hier)

„Soll­ten sich tat­säch­lich Leser auf die Sei­ten des PEI ver­ir­ren, so wer­den sie dort nicht sach­lich kor­rekt infor­miert, son­dern, wie gezeigt, mit zahl­rei­chen Falsch­in­for­ma­tio­nen in die Irre geführt – man könn­te sogar so weit gehen, zu sagen, dass sie schlicht belo­gen werden.
War­um das PEI, statt sei­ner Auf­ga­be nach­zu­kom­men, wei­ter­hin sämt­li­che Neben­wir­kun­gen klein­re­det und sich benimmt wie die Mar­ke­ting­ab­tei­lung von Pfi­zer, ist eine Fra­ge, die hof­fent­lich irgend­wann in der Zukunft auf­ge­ar­bei­tet wer­den wird – sinn­vol­ler­wei­se, nach­dem das PEI in sei­ner heu­ti­gen Form auf­ge­löst wur­de. Was man heu­te schon sagen kann, ist, dass sich die Bür­ger in Deutsch­land, was Infor­ma­tio­nen zu Coro­na betrifft, auf kei­nen Fall auf offi­zi­el­le Stel­len wie BMG, PEI oder RKI ver­las­sen soll­ten, da sich die von die­sen Stel­len zur Ver­fü­gung gestell­ten Infor­ma­tio­nen zuver­läs­sig als falsch her­aus­ge­stellt haben. Das allein wäre schon schlimm genug, noch weit­aus gefähr­li­cher ist aber die Tat­sa­che, dass sich Poli­tik und Gerich­te auf die fal­schen Zah­len und Infor­ma­tio­nen beru­fen, die von PEI und RKI ver­brei­tet wer­den – bis hin zur Vor­be­rei­tung der so nutz­lo­sen wie schäd­li­chen, und, soll­te sie kom­men, für vie­le Men­schen am Ende töd­li­chen, all­ge­mei­nen Impfpflicht.”

(wei­ter hier)

(Hier)

(Hier)

Zur Erin­ne­rung:

Die Impf­pflicht führt uns aber weg vom medi­zi­ni­schen Aspekt der „Pan­de­mie­be­kämp­fung” hin zum Umbau der Gesell­schaft, zur ver­such­ten Unter­wer­fung der Bevöl­ke­rung unter einen künf­ti­gen Maß­nah­men- und Kontrollstaat.

Sechs­ein­halb­tens: Ein Land, das sich zur Bekämp­fung einer angeb­li­chen gro­ßen Gefahr einen Karl Lau­ter­bach an der Spit­ze des betref­fen­den Minis­te­ri­ums leis­ten kann, ist ent­we­der pum­perl­ge­sund oder ver­rückt gewor­den (der Minis­ter selbst hat sogar die Opti­on auf bei­des zugleich).

Sieb­tens: Die „Schwurb­ler” hat­ten in the long run in vie­len Punk­ten recht – bis zum Gesund­heits­chip, den man uns und spä­tes­tens unse­ren Kin­dern ein­pflan­zen wird, zu ihrem Besten.

Aber selbst dann, wenn die „Quer­den­ker” aus­schließ­lich Unsinn vor­ge­tra­gen hät­ten, müss­te man sie prei­sen, weil sie für die Grund­rech­te aller auf die Stra­ße gegan­gen sind, weil sie für die Dum­men und die Staats­from­men mit­ge­zwei­felt haben.

Ach­tens: Alle Staa­ten (außer, zum Teil, Schwe­den), egal ob demo­kra­tisch oder auto­kra­tisch, haben auf das Virus ver­gleich­bar reagiert – wobei das auto­kra­ti­sche Russ­land sich läss­li­cher zeig­te als zum Bei­spiel Deutschland.

Die eigent­li­che Lek­ti­on der Pan­de­mie ist kei­ne viro­lo­gi­sche oder epi­de­mio­lo­gi­sche – wenn­gleich zu ler­nen war, dass Lock­downs wenig nüt­zen, sofern kei­ne wirk­li­che neue Pest vor­stel­lig wird –, son­dern eine juris­ti­sche und poli­ti­sche. Alle Staa­ten, egal wie sie ver­fasst sind, nei­gen in Kri­sen zum Auto­ri­ta­ris­mus oder sogar Tota­li­ta­ris­mus. Gera­de die nar­ziss­ti­schen, hedo­nis­ti­schen, post­he­roi­schen Gesell­schaf­ten des Wes­tens sind in Gesund­heits- und Sicher­heits­be­lan­gen leicht in Angst und kol­lek­ti­ve Hys­te­rie zu ver­set­zen. Dar­aus folgt: Wer defi­niert, was eine Kri­se ist, ent­schei­det für­der­hin über den Ausnahmezustand.

In den wahn­haf­ten Wor­ten eines Schwurblers:

Wer wet­tet dagegen?

Es gibt eine Rei­he von Zeit­ge­nos­sen, dar­un­ter sogar veri­ta­ble Medi­kus­se (kor­rekt: Medi­zi, doch wer weiß das schon?), die mit mir gebro­chen haben, weil ich mich der Coro­na-Hys­te­rie nicht anschlie­ßen woll­te. Nein, ich fra­ge jetzt nicht, wie sie sich inzwi­schen wohl vor­kom­men mögen.

Es geht, spe­zi­ell in einer so neben­säch­li­chen Fra­ge wie Leben und Tod, kei­nes­wegs dar­um, ob ich oder ein ande­rer Esel recht hat. Es geht aus­schließ­lich dar­um, dass frei über alles gere­det wer­den kann.

Und wenn es nach den Glo­ba­lis­ten geht, sieht das Schick­sal der Gat­tung so aus.

„Sie wol­len nur euer Bes­tes. Gebt es ihnen nicht.”
Sta­nisław Jer­zy Lec

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Die Acta diur­na sind unter ande­rem bzw. vor allem eine Chro­nik. Deshalb:

Mein alter Bet­bru­der Karl Marx sprach gele­gent­lich von „Men­schen­keh­richt”. Ich habe kei­ne Ahnung, wen oder was er damit mei­nen könnte.

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Nen­nen wir es: Um den hei­ßen Brei her­um­re­den.

Wir wis­sen doch alle, was das Gehirn schrump­fen lässt, und die­se Col­la­ti­on ist ein guter Beleg dafür.

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Der Täter von Hanau, Tobi­as Rat­jen, war schuld­un­fä­hig. Außer­dem gab es kei­ne soge­nann­ten Hin­ter­män­ner sei­ner Tat. Obwohl die Ermitt­ler rund 300 Hin­wei­sen und Spu­ren nach­gin­gen, über 400 Zeu­gen ver­nah­men und meh­re­re hun­dert Asser­va­te unter­such­ten, haben sich laut Gene­ral­bun­des­an­walt (GBA) „kei­ne Hin­wei­se dar­auf erge­ben, dass ande­re Per­so­nen in die Anschlags­plä­ne von Tobi­as R. ein­ge­weiht gewe­sen sein könnten”.

Der Autor des Arti­kels, Prof. Wolf­gang Meins, ist Neu­ro­psy­cho­lo­ge, Arzt für Psych­ia­trie und Neu­ro­lo­gie, Ger­ia­ter und Pro­fes­sor für Psych­ia­trie, über­dies tätig als gericht­li­cher Sach­ver­stän­di­ger. Ich gestat­te mir, einen Abschnitt zu zitieren:

„Wenn der GBA-Sach­ver­stän­di­ge von einer aufs Schwers­te krank­haft ver­form­ten Welt­sicht spricht, heißt das über­setzt: Bei einer Per­son, die seit 20 Jah­ren, wenn­gleich in unter­schied­li­cher Inten­si­tät, an einer schwe­ren para­no­iden Schi­zo­phre­nie mit Wahn­the­men lei­det, die in abstru­ser, eben wahn­haft ‚ver­form­ter’ Wei­se u.a. um ras­sis­ti­sche, völ­ki­sche oder auch rechts­extre­me Inhal­te krei­sen, ist es eben­so aus­sichts­los wie abwe­gig, erken­nen zu wol­len, ob Tei­le davon auch eine krank­heits­un­ab­hän­gi­ge Gesin­nung wider­spie­geln. Grund­sätz­lich kann das zwar nicht voll­stän­dig aus­ge­schlos­sen wer­den, aber bei einer 20-jäh­ri­gen Krank­heits­dau­er auch nur halb­wegs schlüs­sig bele­gen zu wol­len, dass ein bestimm­ter Teil der frem­den­feind­lich, ras­sis­tisch oder auch rechts­extrem anmu­ten­den Gedan­ken sich krank­heits­un­ab­hän­gig ent­wi­ckelt haben und somit eine ent­spre­chen­de Gesin­nung mar­kie­ren, ist schlicht abwegig.

Wenn man der Bericht­erstat­tung Glau­ben schen­ken darf, gab es im Aus­schuss kei­ner­lei Dis­kus­si­on mit dem Sach­ver­stän­di­gen dar­über, was denn nun die Fest­stel­lung einer Schuld­un­fä­hig­keit im Fal­le von Tobi­as R. in Bezug auf das Tat­mo­tiv im Kern bedeu­te. Näm­lich: Kann das Nar­ra­tiv eines ras­sis­tisch moti­vier­ten Mör­ders tat­säch­lich wei­ter­hin Gül­tig­keit bean­spru­chen? Kla­re Ant­wort: nein, selbst­ver­ständ­lich nicht. Haben die Aus­schuss­mit­glie­der und die berich­ten­den Medi­en die­se Erkennt­nis akzep­tiert? Die Ant­wort lau­tet wie­der­um: nein, lei­der nicht. Statt­des­sen wur­de sofort und mit aller Kraft nach dem Not­aus­gang gesucht, der es erlaubt, wei­ter­hin die Legen­de oder das Nar­ra­tiv vom ras­sis­tisch moti­vier­ten Mas­sen­mör­der zu pfle­gen und dabei die ‚rech­ten’ Bio­to­pe in Fami­lie und Gesell­schaft nicht zu über­se­hen, die einen sol­chen Unhold her­vor­ge­bracht hätten.”

Der Lüge­n­äther ist zum Schnei­den dicht.

Kei­ne wei­te­ren Fra­gen, euer Ehren.

***

Und was gibt es Posi­ti­ves, Genosse?

Zunächst ein­mal Leser ***, der auf mei­ne Fra­ge, wer so etwas wäh­le, aus Uru­gu­ay schreibt:

„Das weiß ich nicht, aber ich hab etwas ande­res gewählt” – es folgt ein Link auf das Okto­ber­fest Blu­men­au in Brasilien:

„Ich bin da zwar ein paar hun­dert Kilo­me­ter weg von, aber kann Ihnen ver­si­chern, dass auch bei uns das deut­sche Brauch­tum gepflegt wird, bin ich doch schließ­lich der Lei­ter des Deut­schen Män­ner­cho­res Mon­te­vi­deo, der im Jah­re 2024 sein 100-Jäh­ri­ges feiert.

Die­se gan­ze – und nun ver­zei­he man mir bit­te mei­ne Aus­drucks­wei­se – ***- und ***kacke geht mir gewal­tig am Arsch vor­bei, und wie sehr sie es auch ver­su­chen: Der schuh­plat­teln­de Deut­sche wie in Bra­si­li­en wird auch in 200 Jah­ren noch das Sinn­bild für alles Deut­sche sein. Ganz abge­se­hen davon habe ich eine gan­ze Rei­he süd­ame­ri­ka­ni­sche, asia­ti­sche und was weiß ich was für Freunde/innen in Deutsch­land (!), die begeis­tert im Dirndl oder Leder­ho­sen aufs Okto­ber­fest ren­nen. Das ist Inte­gra­ti­on. Oder, um es anders­rum zu for­mu­lie­ren: Das Foto müss­te einen N***stamm/Araberclan beim Schuh­plat­teln in Leder­ho­sen und Dirndl zei­gen. So rum wird ein Schuh draus. Und so rum geht Integration.”

***

Dazu pas­send: Die Bier­gar­ten­sai­son ist eröff­net (natür­lich immer noch im Corona-Laufställchen).

Salu­te!

 

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