26. Juli 2024

Es besteht kein Grund, das Leben öde zu fin­den, solan­ge einem irgend­wo der Geruch frisch gemah­le­nen Kaf­fees in die Nase steigt.

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„Herr Frie­dell spielt höchst glaub­wür­dig einen Schau­spie­ler, der den Tubal spielt.”
(Der Tag, Wien, 29. Mai 1924)

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„Irgend­wo in der Fami­lie ist immer ein altes Gemäu­er, des­sen Wän­de Gemäl­de des Roko­ko benötigen.”
Don Alphonso

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Ein Glanz­licht des ’sch­län­di­schen Medi­en­be­triebs ist, bei gewal­ti­ger, ja knüp­pel­har­ter Kon­kur­renz, die „Mor­gen­la­ge” des Spie­gel. Die­se Kolum­nen, so stand es in den Acta diur­na vom 27. Dezem­ber 2023, gehö­ren „als noto­ri­sche Assem­bla­ge aus poli­ti­schem Kon­for­mis­mus, den Leser ankum­peln­der Befind­lich­keits­aus­stül­pung und sprach­li­cher Limi­tiert­heit zum Blö­des­ten, was der deut­sche Jour­na­lis­mus zu bie­ten hat”. Dort schrei­ben aus­schließ­lich Hal­tungs­fach­kräf­te, doch wenn die Kyklop*innen, Kurz­sich­ti­gen und Seh­ge­schä­dig­ten in der Redak­ti­ons­kon­fe­renz Blin­de Kuh spie­len, befin­det sich eine Mam­sell dar­un­ter, der man die Augen gar nicht erst ver­bin­den muss.

Es folgt nun – mei­ner­seits nicht gänz­lich unge­hemmt; für den ehe­ma­li­gen Text­chef exis­tie­ren noch Res­te eines gewis­sen Für­sorg­emp­fin­dens – ein Zitat aus der heu­ti­gen Ein­las­sung der won­ni­gen Maid: „Ich fra­ge mich län­ger schon, ob man Donald Trump eigent­lich vor­wer­fen kann, Donald Trump zu sein, also die­je­ni­ge Figur, die er vor den Augen der Welt gewor­den ist: ein Mann, der mit mafiö­sen Metho­den um die Macht kämpft und die Demo­kra­tie aufs Spiel setzt.”

Tat­säch­lich meint sie nicht die, son­dern „unse­re” Demo­kra­tie. Neben den Clin­tons und den Bidens einen Cor­leo­ne abzu­ge­ben, das gelingt dem Donald nimmermehr.

„Die mora­lisch rich­ti­ge Ant­wort lau­tet: Ja. Jeder ist für sich selbst ver­ant­wort­lich, auch für die eige­nen Lügen und Ver­bre­chen. Trump ist ein über­führ­ter Lüg­ner und ein ver­ur­teil­ter Straf­tä­ter.” – In einer per­fek­ten Unse­re­de­mo­kra­tie, wo kei­ner beim Blin­de­kuh­spiel mehr eine Augen­bin­de benö­tigt, wäre er sogar ein ver­ur­teil­ter Lüg­ner! – „Eine rea­lis­ti­sche Ant­wort müss­te aber auf eine Mischung aus Ja und Nein hin­aus­lau­fen. Men­schen fehlt oft lei­der der Abstand zu sich selbst. Man kennt sich selbst ja schon ein Leben lang.”

Wes­halb man Susan­ne Bey­er auch nicht vor­wer­fen kann, Susan­ne Bey­er zu sein, denn die „Autorin der Chef­re­dak­ti­on” kennt sich eben­falls schon ein Leben lang, wie jede ande­re Ein­tags­flie­ge auch, ohne dabei jemals der del­phi­schen Maxi­me Gno­thi seau­ton auf den Leim gegan­gen zu sein.

Fas­sen wir zusam­men: Kann man Trump vor­wer­fen, Trump zu sein? Ja und nein. Ihm fehlt der Abstand zu sich, weil er sich ja schon ein Leben lang kennt. Wer für sol­che luzi­den Argu­men­ta­tio­nen nicht jeden Monat den vol­len Abo­preis hin­blät­tert, dem/der/hen ist wohl nicht zu helfen.

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Wis­sen Sie übri­gens, was einen libe­ra­len ame­ri­ka­ni­schen Rab­bi­ner von Donald Trump unterscheidet?

Trump hat jüdi­sche Enkel.

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Auch der Süd­deut­sche Beob­ach­ter ist jeden Cent wert. Nie­mand soll behaup­ten, dass er es je an Objek­ti­vi­tät man­geln ließe.

Bekann­ter­ma­ßen kommt so eini­ges im Men­schen von innen, dar­un­ter auch jene Aus­schei­dun­gen, denen Gevat­ter Ess­lin­ger gewis­ser­ma­ßen von der ande­ren Sei­te des elas­ti­schen Tores ent­ge­gen­strebt. Wäh­rend ich Trump als wit­zi­gen und all­zeit fröh­li­chen Men­schen erle­be (aus der Fer­ne natür­lich), emp­fin­de ich sei­ne von innen leuch­ten­de Kon­kur­ren­tin als unent­spann­te, klir­ren­de Per­son (das leuch­ten­de Lachen der Kan­di­da­tin kön­nen Sie sich in die­sem kur­zen Video anhö­ren), die mich ein biss­chen an unse­re Völ­ker­recht­le­rin mit der Bas­tel­bio­gra­phie erin­nert. Die Vize­prä­si­den­tin war ja drei Jah­re prak­tisch unsicht­bar, obwohl der arme Biden nun wirk­lich jeden Anlass bot, ihm hel­fend zur Sei­te zu springen.

Die näm­li­che süd­deut­sche Qua­li­täts­ga­zet­te stell­te Har­ris zu Beginn ihrer okkul­ten Kar­rie­re im Schat­ten von Slee­py Joe übri­gens so vor.

„Har­ris gilt als aus­ge­zeich­ne­te und lei­den­schaft­li­che Köchin. Auf Insta­gram fin­den sich Vide­os und Fotos mit selbst­ge­brut­zel­tem Trut­hahn oder Auf­läu­fen, ger­ne indisch oder medi­ter­ran ange­haucht. Auf You­Tube gab es eine eige­ne Koch­show mit ihr. Wer mal VP-style nach­ko­chen möch­te: In Speck gebra­te­ne Äpfel auf Pfann­ku­chen à la Har­ris – ein Traum.”

Oder: „Soll­te Kama­la Har­ris Ende Janu­ar in den Amts­sitz des Vize­prä­si­den­ten am Num­ber One Obser­va­to­ry Cir­cle in Washing­ton ein­zie­hen, soll­ten sich mög­li­che Nach­barn auf neue Töne ein­stel­len. Hip-Hop und Rap statt christ­li­chem Schmalz­pop und Gei­gen­klän­gen. 2017 ver­öf­fent­lich­te sie eine Play­list auf Spo­ti­fy, die unter ande­rem ‚Love on Top’ von Bey­on­cé ent­hielt, ‚Water­falls’ von TLC, ‚Jui­cy’ von The Noto­rious B.I.G und ‚Hum­ble’ von Kendrick Lamar. Ein­mal lehn­te sie sich aller­dings etwas zu weit aus dem Fens­ter. Kurz nach Ankün­di­gung ihrer Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tur ver­kün­de­te sie in einer Radio­sen­dung, wäh­rend ihres Stu­di­ums an der Howard Uni­ver­si­ty in Washing­ton Mari­hua­na geraucht und dazu Rap-Stars wie Snoop Dogg und Tupac gelauscht zu haben. Spä­ter stell­te sich her­aus, dass das so nicht stim­men konn­te. Snoop Dogg und Tupac ver­öf­fent­lich­ten ihre ers­ten Alben erst, als Har­ris ihr Stu­di­um schon abge­schlos­sen hatte.”

Wäh­rend ein Mensch, der Coun­try hört, Schwei­ne­steak isst und nie Dro­gen nahm, eben nicht von innen strahlt (nicht mal so, wie es Geor­ge Cloo­ney ali­as Seth am Ende von „From Dusk till Dawn” von sich behauptet).

Der Innen­be­leuch­ter vom Süd­deut­schen Beob­ach­ter hat übri­gens eine, wie soll man sagen, gelenk­te oder lenk­ba­re Vor­stel­lung davon, wie eine Demo­kra­tie – in Rede steht selbst­re­dend Unse­re­de­mo­kra­tie – funk­tio­nie­ren soll.

Es soll demo­kra­tisch aus­se­hen, aber wir müs­sen alles in der Hand haben, und die Brand­mau­er zur Siche­rung min­des­tens einer Links­par­tei in der Regie­rung muss stehen.

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Ist das nicht…? Ja, da ist sie wieder.

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Die NZZ meint, der Zenit der Woke­ness sei über­schrit­ten. Die Bot­schaft hör’ ich wohl, allein … es gibt Grün­de, ihr nicht zu glau­ben. Heu­te derer drei.

Eins.

Die Woke­ness ist eine tota­li­tä­re Welt­sicht. Von ihr befal­le­ne Men­schen ruhen erst, wenn sie ihre Ansich­ten bis in die letz­ten Win­kel der Gesell­schaft durch­ge­setzt haben. Kein Stra­ßen­na­me, kei­ne Brief­mar­ke darf mehr unwo­ke sein.

Zwei.

Zu den Eigen­schaf­ten des woken Tota­li­ta­ris­mus gehört fer­ner, dass er wirk­lich jeden Unter­schied zwi­schen Men­schen und mensch­li­chen Kol­lek­ti­ven schlei­fen will – auf der begriff­li­chen Ebe­ne. Die in sei­nem Macht­be­reich Leben­den sol­len die Unter­schie­de zwar jeden Tag sehen (und die meis­ten die­ser Unter­schie­de machen das Leben erst reiz­voll), aber Angst davor haben, sie beim Namen zu nennen.

Da haben die Ex-Exo­ten bestimmt gro­ße Schlitz­au­gen gemacht!

Drei.

Zum woken Tota­li­ta­ris­mus gehört fer­ner die Regel, dass jeg­li­ches Über­schrei­ten einer roten Linie, mit­un­ter ein ein­zi­ges fal­sches Wort, zur Exkom­mu­ni­ka­ti­on führt, egal, was der Delin­quent zuvor an Leis­tun­gen auf sei­ne Haben­sei­te gehäuft hat. Bes­tes Bei­spiel ist die Äch­tung der Har­ry-Pot­ter-Erfin­de­rin J.K. Row­ling zur Stra­fe dafür, dass sie Trans­frau­en nicht für Frau­en hal­ten will. In Row­lings Spu­ren wan­delt der neue Vize des Leibhaftigen.

Ull­stein ver­öf­fent­lich­te 2017 die deut­sche Über­set­zung, und auch in ’schland wur­de die „Hill­bil­ly-Ele­gie” zum Best­sel­ler. „Die Feuil­le­tons waren begeis­tert, selbst Olaf Scholz bestä­tig­te der ‚Süd­deut­schen Zei­tung’, die Geschich­te habe ihn zu Trä­nen gerührt”, schreibt der Spie­gel. Nach­dem J.D. Van­ce von Trump auf den Schild geho­ben wur­de, erlebt sein Roman ein Come­back, außer in Deutsch­land, denn Ull­stein ist als Ver­lag aus­ge­stie­gen. Als Grund dafür wird die poli­ti­sche Wand­lung des Autors ange­führt. „Zum Zeit­punkt des Erschei­nens”, zitiert der Spie­gel den Ver­lag, „lie­fer­te das Buch einen wert­vol­len Bei­trag zum Ver­ständ­nis des Aus­ein­an­der­drif­tens der US-Gesell­schaft.” Der Autor habe sich damals über­dies von Trump distan­ziert und sich damit einen zwi­schen­zeit­li­chen Platz im Par­kett der Wohl­ge­sinn­ten gesi­chert. „Inzwi­schen agiert er offi­zi­ell an des­sen Sei­te und ver­tritt eine aggres­siv-dem­ago­gi­sche, aus­gren­zen­de Poli­tik.” Und aus­gren­zen, mag man sich bei Ull­stein gedacht haben, das kön­nen wir selbst.

Mit­te August soll die deutsch­spra­chi­ge Aus­ga­be nun bei dem Münch­ner Ver­lag „Yes Publi­shing” erschei­nen, mel­det der Deutsch­land­funk. „Die­ser geht von einer hohen Nach­fra­ge aus und ließ nach eige­nen Anga­ben bereits 20.000 Exem­pla­re drucken.”

Das neben hand­fes­tem Wider­stand pro­ba­tes­te Mit­tel gegen alle Tota­li­ta­ris­men ist die Mark­wirt­schaft – go woke, go bro­ke. Des­we­gen ver­su­chen die Bol­sche­wo­ken, die Unter­neh­men so unter mora­li­schen Druck zu set­zen und mit Ruf­mord bzw. Boy­kot­ten zu bedro­hen, dass sie es nicht wagen, gegen den ver­ord­ne­ten Kon­sens zu ver­sto­ßen. Im Fal­le des US-Vize­prä­si­den­ten­kan­di­da­ten fand sich ein Klein­ver­lag als Blo­cka­de­bre­cher. Die Fra­ge ist: Weil er schnel­ler war als die ande­ren, oder weil er der ein­zi­ge war und die gro­ßen Häu­ser gekuscht haben?

PS: „Eine kur­ze Mit­tei­lung zum Ver­lag, der im August die ‚Hill­bil­ly-Ele­gie’ neu her­aus­gibt”, sen­det Leser ***: „Yes-Publi­shing gehört, wie übri­gens auch Ull­stein und Piper, zum Bon­nier-Kon­zern. Das, was Ull­stein jetzt nicht mehr ver­dient, lan­det im End­ef­fekt dann doch in der Kas­se des Kon­zerns (Jah­res­um­satz der Medi­en­spar­te 2021: ca. 330 Mil­lio­nen Euro). Yes-Publi­shing ist ein Teil der Münch­ner Ver­lags­grup­pe (MVG), die 2017 von Bon­nier gekauft wur­de. Am bekann­tes­ten in der kon­ser­va­ti­ven Leser­schaft dürf­te das Imprint Finanz­buch sein (FBV). Dort erschei­nen z. B. die Bücher von Marc Fried­rich. Bevor Sar­ra­zin eine Hei­mat bei Lan­gen-Mül­ler fand, also nach sei­ner Ver­trei­bung aus dem Ber­tels­mann-Para­dies (DVA), erschie­nen sei­ne Bücher bei FBV. Wei­te­re Autoren: Dou­glas Mur­ray, Roger Scrut­on, Bir­gitt Kel­le, Mat­thi­as Matus­sek (um nur die bekann­tes­ten zu nen­nen). Auch ist von Pli­ckert das ange­nehm kri­ti­sche Buch über unse­re Kryp­to-Kom­mu­nis­tin Mer­kel erschienen.

Wäh­rend also bei Ull­stein, Piper (u. ihren zahl­lo­sen Imprints) dem Zeit­geist gehul­digt wird (ger­ne im Ver­bund mit soge­nann­ten „Jour­na­lis­ten” von bspw. cor­rec­tiv), erschei­nen bei FBV, riva und Yes u.a. dem Main­stream wider­spre­chen­de Bücher (neben viel Schrott, zuge­ge­be­ner Maßen). Nach dem Ver­kauf an Bon­nier dach­te ich, dass mit den zeit­kri­ti­schen Büchern Schluss sei, aber bis jetzt kön­nen sie immer noch erschei­nen – wahr­schein­lich ist der Umsatz dann doch nicht zu ver­ach­ten – pecu­nia non olet, wie es so schön heißt.”

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Wenn die Ein­schlä­ge dort ankom­men, wo ihnen der Boden berei­tet wur­de, herrscht, heißt es, im Him­mel mehr Freu­de, als wenn es sol­che trifft, die ohne Sün­de waren.

Sach­sen? Das waren doch bestimmt wie­der Nazis! Wenigs­tens Faschos.

„In Leip­zig ist am Mon­tag­abend eine Wahl­kampf-Run­de der SPD mit Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us und Sach­sens Sozi­al­mi­nis­te­rin Petra Köp­ping mas­siv gestört wor­den. Pro­pa­läs­ti­nen­si­sche Demons­tran­ten im Publi­kum schrien immer wie­der ihren Pro­test am Agie­ren der Bun­des­re­gie­rung her­aus. Nur ein- oder zwei­mal nut­zen sie das Ange­bot der Mode­ra­to­rin, ihr Anlie­gen ruhig am Mikro­fon zu schil­dern. Es fal­len Belei­di­gun­gen, Sicher­heits­kräf­te schrei­ten mehr­mals ein.”

Die Eumen­i­den und ich – oder wie mein Jüngs­ter sagen wür­de: ich und die Eumen­i­den – nei­gen dazu, das komisch zu finden.

Syrer schlägt Spie­gel-Redak­teur: Das klingt zunächst so, als ob der neue Köter der Schi­cke­ria­schach­tel, zu des­sen Ver­tei­di­gung sie, wenn er im Park einen Frem­den ansprang oder nach ihm schnapp­te, rou­ti­niert aus­rief: „Aber das hat er ja noch nie gemacht!”, die Dame nun selbst gebis­sen habe. Wobei es einen eher unty­pi­schen Spie­gel-Redak­teur erwischt hat: Neef kommt aus der „Ehe­ma­li­gen”, stu­dier­te am Roten Klos­ter in Leip­zig Jour­na­lis­mus – er ist Jahr­gang 1952, das heißt, jetzt, wo sei­ne Exper­ti­se an der Relo­ti­us­spit­ze gefragt wäre, ist er pen­sio­niert; ein Jam­mer –, arbei­te­te für den Rund­funk der DDR als Mos­kau-Kor­re­spon­dent und tat beim Spie­gel dann Ver­gleich­ba­res, sein Metier waren die Außen­po­li­tik und der Osten, wobei ich nicht beur­tei­len kann, auf wel­che Wei­se er es trak­tier­te, weil ich zwar den Namen erin­ne­re, aber kei­nen kon­kre­ten Text.

Neef hat­te eige­nen Anga­ben zufol­ge in Husum „zwei älte­re Frau­en ver­tei­digt“, die den juve­ni­len Syrer baten, „von der Leh­ne einer öffent­li­chen Bank zu stei­gen, auf der sie saßen, und ihnen nicht wei­ter vor die Füße zu spu­cken“. Das muss sich ein dezent kolo­rier­ter recht­gläu­bi­ger Her­ren­mensch in sta­tu nas­cen­di von einem alten wei­ßen Ungläu­bi­gen in der Hei­mat­stadt des wei­ßen Supre­ma­tis­ten Theo­dor Storm nun wahr­lich nicht bie­ten las­sen, zumal der Racker vor­her wuss­te, dass die ande­ren Ras­sis­ten, also die in Uni­form, kein Mit­tel gegen ihn besa­ßen: „Die Poli­zei habe gegen­über Neef gesagt, es han­de­le sich um einen 13jährigen Syrer, der allein seit Beginn die­ses Jah­res über 50mal wegen Dieb­stahl und Gewalt­de­lik­ten auf­ge­fal­len sei”, notiert die JF. „Weil die Straf­mün­dig­keit in Deutsch­land erst ab 14 Jah­ren gel­te, gebe es kei­ner­lei juris­ti­sche Sank­tio­nen gegen ihn.”

Dafür, dass es den Fal­schen erwischt haben könn­te und der päd­ago­gi­sche Effekt der Schlä­ge ver­pufft, spricht allein die Tat­sa­che, dass der Mann sich über­haupt zuguns­ten der älte­ren Frau­en ein­ge­mischt hat. Ich hät­te da ande­re Kan­di­da­ten im Auge, auf die eine anstän­di­ge Tracht Prü­gel, ver­ab­folgt von einer Fach­kraft, min­des­tens aber von einem Gold­stück, weit wohl­tu­en­der wir­ken soll­te, doch die wären wohl has­tig an den von ihnen her­bei­ge­wünsch­ten bzw. mit her­bei­ge­schrie­be­nen All­tags­kul­tur­ver­ed­lern vorbeigeeilt.

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Übri­gens und zum Vori­gen: Das Mei­nin­ger Tage­blatt, eine Lokal­re­dak­ti­on jener thü­rin­gi­schen Tages­zei­tung, die mir schon zu DDR-Zei­ten allein wegen ihres Namens die liebs­te war – Frei­es Wort (Organ der SED-Bezirks­lei­tung Suhl) – erf­recht sich heu­er eines solchen.

„Da muss schon ordent­lich Feu­er unter dem Hin­tern pras­seln, wenn sich eine links­ori­en­tier­te Tages­zei­tung zu solch einer Schlag­zei­le hin­rei­ßen lässt”, schreibt Leser ***, der mir den Aus­riss zuschick­te. „Bei den 42% aus­län­di­scher Tat­ver­däch­ti­ger darf man erfah­rungs­ge­mäß soge­nann­te Pass­deut­sche noch ein­ar­bei­ten, was durch den redak­tio­nel­len Zeit­druck offen­sicht­lich nicht zu schaf­fen war. Gern wie­der­ho­le ich mei­ne Ein­schät­zung der gegen­wär­ti­gen Lage: Deutsch­land befin­det sich im Zustand sui­zi­da­ler Besof­fen­heit oder schlicht und ein­fach – wir trei­ben dem deka­den­ten Fina­le entgegen.”
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Konn­te ja nie­mand ahnen.
Außer­dem ist es Was­ser auf die Müh­len der Rechten.
Unse­re­de­mo­kra­ten sind jetzt auf­ge­ru­fen, Gesicht gegen grup­pen­be­zo­ge­ne Men­schen­feind­lich­keit zu zeigen.

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Gegen all das hilft nur noch das letz­te Mittel.

Nach­dem der ehe­ma­li­ge Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Ger­hart Baum (FDP) erklärt hat­te, dass ein Ver­bot der AfD mit­ten im Wahl­kampf nicht rat­sam sei („Wir gehen hier auf einem schma­len Grat“), „wet­ter­te”, so der Focus, H. Prantl: „ ‚Demo­kra­tie ist doch mehr als eine Urne, in die ich alle vier oder fünf Jah­re einen Stimm­zet­tel wer­fe! Demo­kra­tie ist eine Wer­te­ord­nung.’ Der Jour­na­list ergänz­te wütend, dass die AfD sei­ner Mei­nung nach eine Par­tei sei, die ‚die­se Wer­te­ord­nung nicht nur mit Füßen tritt, son­dern mas­siv bekämpft’. Des­halb gehe es ihm prin­zi­pi­ell ‚um eine Art Per­so­nen­schutz der Men­schen­wür­de’. ‚Das ist für mich der Sinn und Zweck, der hin­ter dem Par­tei­ver­bot steht’, so Prantl.”

Also wenn eine Par­tei nicht die Wer­te des Herr Prantl vom Süd­deut­schen Beob­ach­ter ver­tritt, dann muss sie gefäl­ligst ver­bo­ten wer­den. Sonst ist das nicht mehr sei­ne Unse­re­de­mo­kra­tie! Die Men­schen­wür­de des Arti­kel 1 GG ist bekannt­lich sol­cher Leu­te Tot­schlag­ar­gu­ment zuguns­ten der unaus­ge­setz­ten Ein­wan­de­rung von noch mehr u.a. Totschlägern.

„Frau­ke Bro­si­us-Gers­dorf bezog eben­falls klar Stel­lung”, bezieht Focus klar Stel­lung: „ ‚Wenn es genug Mate­ri­al gibt, wäre ich auch dafür, dass der Antrag auf ein Ver­bots­ver­fah­ren gestellt wird. Weil das ein ganz star­kes Signal unse­rer wehr­haf­ten Demo­kra­tie ist, dass sie sich gegen Ver­fas­sungs­fein­de wehrt. Dass es Gren­zen gibt, die nicht über­schrit­ten wer­den dür­fen.’ Trotz­dem muss­te Bro­si­us-Gers­dorf zuge­ben, ‚dass damit natür­lich nicht die Anhän­ger­schaft besei­tigt’ wer­den könne.”
Soviel zu Ver­fas­sungs­fein­den, die sich gegen Demo­kra­ten weh­ren, und Gren­zen, die vor allem des­halb nicht über­schrit­ten wer­den dür­fen, weil Deutsch­land sei­ne eige­nen nicht schützt.
Wie eine Demo­kra­tie, die zugleich eine Wer­te­ord­nung nach dem Geschmack von H. Prantl ist, im abend­li­chen Talk­show­for­mat funk­tio­niert, hat die Gesprächs­run­de bei Herrn Lanz treff­lich ver­an­schau­licht. Unse­re­de­mo­kra­tie bedeu­tet: Ein­hel­lig­keit; Dis­sens gibt es höchs­tens dar­über, ob es aus­reicht, die Rechts­po­pu­lis­ten „ent­setz­lich” (Baum) zu fin­den, oder ob ein schnel­les Ver­bot nicht ange­zeig­ter ist. Da man sol­che Falsch­wäh­ler – lei­der – nicht „besei­ti­gen” kann, muss man ihnen eben die Stim­me nehmen.

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Stadt der Liebe.

Ein kla­res 5:1 für die Per­so­nen­schüt­zer der Men­schen­wür­de. Tusch!

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Zu den bedeu­tends­ten Kapi­teln der Geschich­te von Unse­re­de­mo­kra­tie gehör­te der Abwehr­kampf gegen die Pan­de­mie der Ungeimpften.

Wer so fragt, hat das Prin­zip des gelenk­ten und auf staat­li­che Ali­men­tie­rung spe­ku­lie­ren­den Hal­tungs­jour­na­lis­mus nicht begriffen.

Ich rücke eini­ge Tweets ein.

Ich wür­de das Video ver­lin­ken, wenn es nicht bereits ent­fernt wor­den wäre.

In einem ande­ren Arti­kel der Ber­li­ner Zei­tung heißt es: „Die­se Erzäh­lung, dass die Unge­impf­ten schuld an der Pan­de­mie sei­en, hielt sich sehr lan­ge in Deutsch­land, man­che glau­ben heu­te noch dar­an. Mit Her­aus­ga­be der unge­schwärz­ten und voll­stän­di­gen RKI-Files muss die­ser Glau­be hin­fäl­lig sein. Es gibt nun ein hoch­of­fi­zi­el­les Doku­ment dar­über, das sich jeder her­un­ter­la­den, durch­le­sen und auch nach wei­te­ren Wider­sprü­chen durch­fors­ten kann, in dem ein­deu­tig von behörd­li­cher Sei­te fest­ge­hal­ten wird, dass es die­se Pan­de­mie der Unge­impf­ten nie gege­ben hat. War­um und von wem die­ses star­ke und mäch­ti­ge Nar­ra­tiv trotz­dem über­haupt aus­ge­ge­ben und so wirk­sam vor­an­ge­trie­ben wur­de, das wird noch Teil der Pan­de­mie-Auf­ar­bei­tung sein müs­sen. Denn es han­delt sich dabei nicht eben um eine Klei­nig­keit. Aus die­ser – nun offen­sicht­lich fal­schen – Annah­me, dass die Unge­impf­ten die Pan­de­mie vor­an­trei­ben wür­den, ent­wi­ckel­ten sich wei­te­re Maß­nah­men wie 2G und 3G und auch die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impf­pflicht sowie die Dul­dungs­pflicht bei der Bun­des­wehr sind im End­ef­fekt dar­auf zurück­zu­füh­ren. Noch heu­te wer­den unter die­sen Annah­men Pro­zes­se geführt. Bei­na­he hät­te es in Deutsch­land eine Impf­pflicht gegen Covid-19 gege­ben – obwohl, wie man inzwi­schen auch weiß, füh­ren­de Poli­ti­ker wie etwa Lau­ter­bach damals schon von schwe­ren Impf­schä­den wussten.”

Zusam­men­ge­fasst:

(Netz­fund)

Aber die nächs­te Wel­le rollt an.

„Wei­ter, wei­ter, immer weiter!”
(Offi­zi­ell nun von O. Kahn auf K. Lau­ter­bach umgeschrieben.)

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Ges­tern begab ich mich erst­mals von der Land­sei­te her zu jener Stel­le am Ufer des Starn­ber­ger Sees, an wel­cher Lud­wig II. ertrun­ken ist (oder, wie man­che Unbe­irr­te mei­nen, umge­bracht wur­de). Auf der Was­ser­sei­te hat­te ich den Ort mehr­fach passiert.

Man müss­te sehr früh dort vor­stel­lig wer­den, um nie­man­den anzutreffen.

Ange­sichts des fla­chen Was­sers und ein­ge­denk der Tat­sa­che, dass der Kini ein veri­ta­bler Hüne war, wir­ken die Umstän­de sei­nes (angeb­li­chen) Ertrin­kens in der Tat mysteriös.

Die von außen nicht über­mä­ßig attrak­ti­ve Kapel­le ent­puppt sich von innen als erfreu­li­che Abwechs­lung zum ewi­gen baye­ri­schen Barock.

Sieht nach einem Idyll von Supre­ma­tis­ten für Supre­ma­tis­ten aus, doch auch hier hält die Bunt­heit Ein­zug. In Starn­berg und an ande­ren Orten um den See fal­len mir in letz­ter Zeit zuneh­mend ver­schlei­er­te Frau­en samt rau­sche­bär­ti­gen Beglei­tern auf. Wie mir ein Ansied­ler vom West­ufer berich­te­te, sei­en die Vor­bo­ten der exo­ti­schen Par­ty- und Event­sze­ne auch am See­ufer gesich­tet wor­den, wo sie einst­wei­len aber allen­falls dadurch nega­tiv auf­fie­len, dass man­che davon ihren Müll direkt in den See ent­sorg­ten. (Machen die Almans auch, gera­de im Aus­land.) Wer den neu­en Bade­ge­äs­ten kul­tur­un­sen­si­bel aus dem Wege gehen wol­le, müs­se von Jahr zu Jahr immer ein paar hun­dert Meter wei­ter Rich­tung Süden aus­wei­chen. Bis eines – sehr sehr fer­nen – Tages der Süd­zip­fel erreicht ist.

Die wei­te­re Ent­wick­lung ist vor­her­seh­bar wie ein Azo­ren­hoch. Irgend­wann wird es zu Beläs­ti­gun­gen unrei­ner Wei­ber kom­men, zu fide­len Schlä­ge­rei­en unter Betei­li­gung von „Grup­pen”, viel­leicht schlägt auch jemand das Kreuz vor der Kapel­le kaputt. Irgend­wann wird die ers­te Will­kom­mens­dank­ab­stat­tung ohne Ein­ver­ständ­nis der Emp­fän­ge­rin über die Frei­luft­büh­ne gehen. Eines – noch sehr, sehr fer­nen – Tages wer­den die Biki­ni­mäd­chen vom Ufer ver­schwun­den, aber rein zah­len­mä­ßig durch Holz­koh­le­grills ersetzt wor­den sein. Dann wird auch end­lich Schluss sein mit Alko­hol am See. Ver­ste­hen Sie mich nicht falsch, noch ist davon nichts zu spü­ren, nur ein ein­zi­ges Mal ist eine Abi­fei­er in Starn­berg von einer „Grup­pe” über­fal­len wor­den; ich unke oder extra­po­lie­re ledig­lich. In Bay­ern gehen die Uhren anders, gewiss, aber sie gehen doch in die­sel­be Rich­tung. (Es gäbe bei einer so sol­ven­ten Bewoh­ner­schaft wie jener der See­ufer noch die Mög­lich­keit, dass all die­se andern­orts zu beob­ach­ten­den Ent­wick­lun­gen von star­ken Sicher­heits­kräf­ten ver­hin­dert werden.)

Ins­ge­samt soll­te sich die Ver­b­un­tung posi­tiv auf die Mehr­heits­ge­sund­heit auswirken.

Die­se alten Sauf­sä­cke sind dann aber sowie­so (aus)gestorben.

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Wie­der­vor­la­ge.

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Übri­gens: Der vier­te und letz­te Teil des Gesprächs mit David Engels ist jetzt online. Es gibt ein Ver­gnü­gen im Unvergnüglichen.

 

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