27. Januar 2025

Zum Tage.

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Jemand sag­te: „Deutsch­land hat die bes­te Poli­zei der Welt. Alle Straf­tä­ter sind ‚poli­zei­be­kannt’.”

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Auf­be­wah­ren für alle Zeit.

Ein Zyni­ker bemerk­te, dass der­glei­chen orga­ni­sier­te Spon­tan­auf­mär­sche erst dann als per­fekt bezeich­net wer­den dürf­ten, wenn sie noch eher statt­fän­den als die Obduk­ti­on der Opfer.

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Apro­pos.

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Noch zum Vorigen.

Die fröh­li­chen Demons­tran­ten am Bran­den­bur­ger Tor enga­gie­ren sich unter ande­rem auch dafür, dass die Jagd auf Weiß­wild inten­si­viert wird.

Die Grün­de für den „Gewalt­trend” sind so rät­sel­haft wie die Tat­sa­che, dass ein zwei­stel­li­ger Pro­zent­satz der Wäh­ler für die empa­thie­lo­sen grü­nen Grin­se­kat­zen votiert.

Ich glau­be zwar nicht direkt an Gott (was ihn erhei­tern dürf­te), aber mit tie­fem Ver­trau­en bli­cke ich auf das Wal­ten der Nemesis.

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Apro­pos Neme­sis. It’s pay­back-time!

Der Arti­kel illus­triert sehr anschau­lich die Dop­pel­stan­dards in der hie­si­gen Bericht­erstat­tung. Als nach der Regie­rungs­über­nah­me von Donald (!) Tusk eine tat­säch­li­che Säu­be­rungs­wel­le durch Polen roll­te, die Tau­sen­de pol­ni­sche Rich­ter und Jour­na­lis­ten betraf und vie­le den Job kos­te­te, war außer­halb der alter­na­ti­ven Medi­en von Kri­tik kei­ne Spur. Obwohl Minis­ter­prä­si­dent Tusk öffent­lich erklärt hat­te, „dass wir wahr­schein­lich mehr als ein­mal Feh­ler machen oder Maß­nah­men ergrei­fen wer­den, die nach Ansicht man­cher Jus­tiz­be­hör­den nicht ganz dem Buch­sta­ben des Geset­zes ent­spre­chen, aber nichts ent­bin­det uns von unse­rer Pflicht, zu handeln“.

Als in Rio am 7. Sep­tem­ber 2024 Zehn­tau­sen­de Bra­si­lia­ner auf die Stra­ße gin­gen, weil der Ver­fas­sungs­rich­ter Alex­and­re de Moraes, der­zeit Minis­ter des Obers­ten Bun­des­ge­richts­hofs, davor Prä­si­dent des Obers­ten Wahl­ge­richts, die Sper­rung der gesam­ten Platt­form X ver­fügt hat­te – zu die­sem Zeit­punkt gab es in Bra­si­li­en gut 24 Mil­lio­nen X‑Konten –, folg­ten ein paar dür­re Mel­dun­gen, in denen die Demons­tran­ten, über deren Zahl der deut­sche Hal­tungs­me­di­en­nut­zer nichts erfuhr, als Bol­so­n­a­ro-Anhän­ger dar­ge­stellt wur­den, ver­bun­den mit dem unver­meid­li­chen Framing „Bol­so­n­a­ro gilt als rechts­extrem“ (so die Tages­schau). Die Haupt­nach­rich­ten­sen­dung des DDR 2.0‑Fernsehens denun­zier­te also die Demons­tran­ten gegen die X‑Sperrung kol­lek­tiv als Rechtsextremisten.

In Deutsch­land heißt denun­zie­ren bekannt­lich „mel­den”, wäh­rend die Denun­zi­an­ten den Titel „ver­trau­ens­wür­di­ge Hin­weis­ge­ber” tragen.

Was die USA betrifft, mache ich mir um den dor­ti­gen Rechts­staat weni­ger Sor­gen als um den polnischen.

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Nicht ohne Rüh­rung sah ich am Sams­tag am Ran­de des Schwe­fel­par­tei-Wahl­kampf­auf­takts zu Hal­le selbst­kri­ti­sche Lin­ke mit „Nazis raus!”-Plakaten herumstehen.

Bemer­kens­wert fand ich die Poli­zei­prä­senz dort­selbst. Was­ser­wer­fe­rin­nen. Räum­pan­zer. Ein Hub­schrau­ber. Eine SEKar­ti­ge Trup­pe mit Gesichts­mas­ken und Maschi­nen­pis­to­len. Scharf­schüt­zen auf dem Dach. Ein­lass mit Taschen­kon­trol­len und Metall­de­tek­to­ren. Nach Rie­sa woll­ten sie offen­bar nichts anbren­nen lassen.

Der Abge­sand­te der Welt schrieb über die Wahl­fe­te: „Die Zuhö­rer sind mehr­heit­lich Män­ner. Die älte­ren sind eher acht­los geklei­det, vie­le tra­gen wei­ße ‚Ali­ce für Deutschland’-Basecaps. Die jüngeren Män­ner tra­gen oft Anzug, einer gar drei­tei­lig zum gezwir­bel­ten Schnurrbärtchen.”

(Glas­haus. Steine.

Bes­ser nicht.)

Höhe­punkt und woke Kern­schmel­ze zugleich war natür­lich die Zuschal­tung der rech­ten Hand des Gottseibeiuns.

Im zwei­ten Teil der Ver­an­stal­tung habe ich gespro­chen; ein freund­li­cher Mensch hat die Rede aus der Gesamt­über­tra­gung her­aus­ge­schnit­ten. Viel Vergnügen.

Falls Sie’s lesen wollen:

Woki­stan steht in Flam­men. Und jeder, der das nicht genießt, ist selbst schuld.

Ita­li­en ist gefal­len. Argen­ti­ni­en ist gefal­len. Die Nie­der­lan­de sind gefal­len. Öster­reich. Die Slo­wa­kei. Rumä­ni­en. End­lich auch die Herr­schaft des auto­ri­tä­ren Beau in Kana­da. Und nun die USA. Bald Frank­reich. Ungarn sowieso.

Die tra­di­tio­nell ver­spä­te­te Nati­on frei­lich, die­ses treu­es­te, naivs­te, obrig­keits­frömms­te Land, des­sen Bevöl­ke­rung sich so gern von sei­ner Regie­rung ins Bocks­horn jagen lässt, hält heu­te wie­der die ver­lo­re­ne Stellung.

Es sind die Held:innen des All­tags, die den deut­schen Wider­stand so rüh­rend machen. Etwa wenn das deut­sche Muse­um zu Mün­chen, ein Tech­nik­mu­se­um, eine Tafel ent­fernt, auf der tech­ni­sche Visio­nä­re abge­bil­det waren, dar­un­ter Elon Musk. Die Ent­schei­dung sei gefal­len, weil Musk von der Muse­ums­lei­tung zuneh­mend kri­tisch gese­hen wur­de, heißt es. Viel­leicht ent­fer­nen deut­sche natur­his­to­ri­sche Muse­en bald den Tyran­no­sau­rus Rex aus der Aus­stel­lung, weil sie ihn neu­er­dings kri­tisch sehen, etwa wegen sei­nes Fleischkonsums?

Oder der Ull­stein-Ver­lag, der das Buch „Hill­bil­ly Ele­gie“ von J. D. Van­ce aus dem Pro­gramm genom­men hat. „Zum Zeit­punkt des Erschei­nens“, erklär­te der Ver­lag, habe Van­ce sich von Donald Trump distan­ziert. „Inzwi­schen agiert er offi­zi­ell an des­sen Sei­te.“ In künf­ti­gen Autoren­ver­trä­gen ste­hen die Distan­zie­rungs­klau­seln hof­fent­lich schon drin.

Oder wenn Tagesschau.de mel­det, Elon Musk „bekommt jetzt Gegen­wind aus Pforz­heim“, weil ein Tes­la-fah­ren­der Patrik Anti-Musk-Sti­cker ver­kauft, auf denen steht: „I bought this befo­re Elon went crazy.”

Oder wenn der deut­sche Bot­schaf­ter in Washing­ton am Abend vor der Inau­gu­ra­ti­on eben­falls via Tagesschau.de vor Trumps zwei­ter Amts­zeit warnt. Der Bot­schaf­ter! Der Mann heißt übri­gens Andre­as Michae­lis und ist Mit­glied der Grünen.

Das erin­nert an Herrn Stein­mei­er, der Trump bei des­sen ers­ter Kan­di­da­tur einen „Hass­pre­di­ger“ genannt hat­te. Damals war er Außen­mi­nis­ter. Die hohe Schu­le der deut­schen Diplo­ma­tie. Hat sich bereits im Vor­feld zwei­er Welt­krie­ge bewährt.

Mei­ne Damen und Her­ren, das ist woker Wil­hel­mi­nis­mus. Nur ohne Trup­pen. Die grün­fe­mi­nis­ti­sche Artil­le­rie kann ledig­lich sym­bol­po­li­ti­sche und hyper­mo­ra­li­sche Platz­pa­tro­nen ver­schie­ßen. In Ame­ri­ka, schwur­belt es von Linkst­wit­ter bis Lau­ter­bach und Trit­tin, haben Faschis­ten die Macht über­nom­men! Musk zeigt den Hit­ler­gruß! Das ist zwar so plau­si­bel wie: Erdo­gan hat sich bekreu­zigt. Aber man kann’s ja mal versuchen.

Nach dem Gespräch zwi­schen dem reichs­ten Mann der Erde und Ali­ce Wei­del frag­te die FAZ: „Ist das Tor zur Höl­le nun geöffnet?“

Na was denn sonst!

Ich habe mal im Wör­ter­buch nach­ge­schla­gen, was mit die­sen Leu­ten los ist, und fol­gen­des gefun­den: Denen geht die Muf­fe. Die haben Frack­sausen. Ihnen ist das Herz in die Hose gerutscht. Die krie­gen den Flat­ter­mann. Die haben die Hosen gestri­chen voll. Denen geht der Arsch auf Grund­eis. Die haben Angst um ihre sub­ven­tio­nier­te Existenz.

Der Witz ist, dass sich der woke Wil­hel­mi­nis­mus gegen das Land rich­tet, aus dem der Wokis­mus stammt und das sich heu­te mit Aplomb von ihm ver­ab­schie­det. Die Alt­par­tei­en und die Regie­rungs­me­di­en erin­nern mich an die SED-Genos­sen anno 1989, die mit Glas­nost und Pere­stro­j­ka völ­lig über­for­dert waren und sich von der eige­nen Schutz­macht ver­ra­ten fühl­ten. Als ers­tes fal­len sol­chen Leu­ten dann immer Ver­bo­te ein. Die SED-Vög­te haben damals den Sput­nik ver­bo­ten, weil dort plötz­lich die Wahr­heit über den Kom­mu­nis­mus publi­ziert wur­de; die rot­grü­nen Polit­kom­mis­sa­re wür­den gern X, form­er­ly twit­ter, ver­bie­ten. Das sol­len sie mal ver­su­chen. „I‘m not going to be nice“, hat Donald Trump gesagt.

In wei­ten Tei­len der Welt wird die zwei­te Amts­zeit des Prä­si­den­ten übri­gens begrüßt. Von Indi­en bis Bra­si­li­en sind die Men­schen mehr­heit­lich der Mei­nung, dass sei­ne Rück­kehr eine „gute Sache“ für den Frie­den in der Welt, für ihr Land und für das ame­ri­ka­ni­sche Volk sei. Das ist das Ergeb­nis einer Umfra­ge unter 30.000 Men­schen in 24 Län­dern, ver­an­stal­tet unter ande­rem von der Uni­ver­si­tät Oxford.

Trumps zwei­tes Kabi­nett steht an der Spit­ze eines neu­en Trends. Mit der US-Wahl geht die west­li­che Zivi­li­sa­ti­on end­lich in den Ver­tei­di­gungs- und Erneue­rungs­mo­dus über. Ein Gre­at reset, wenn Sie so wollen.

Ich lis­te das, was die neue Regie­rung durch­set­zen will, mal stichwortartig:

– Radi­ka­le Dere­gu­lie­rung, Rück­kehr zur Privatwirtschaft

– Sen­kung der Steu­ern. Redu­zie­rung der Staatsausgaben

– Been­di­gung der ille­ga­len Migra­ti­on. Eli­mi­nie­rung von Pull-Fak­to­ren. Rück­kehr zu qua­li­fi­zier­ter und kon­trol­lier­ter Einwanderung.

–  Abschaf­fung der Zen­sur, egal in wel­cher Form.

–  Abschaf­fung des Gen­der-Okkul­tis­mus und der Trans-Ideo­lo­gie. Abbau über­flüs­si­ger und ideo­lo­gisch kon­ta­mi­nier­ter öffent­li­cher Stellen.

– Schwä­chung und Reform glo­ba­lis­ti­scher, trans­na­tio­na­ler und kor­rup­ter Insti­tu­tio­nen wie EU, UNO, WHO. Stär­kung der Sou­ve­rä­ni­tät der Natio­nal­staa­ten. Mit dem Aus­stieg aus dem Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­men und der WHO hat Trump die Axt schon ange­legt. Und sie­he da, kaum hat Trump das ver­kün­det, erklärt auch die EU das Ende des Green Deal. Sie fal­len wie die Dominosteine.

Mehr Frei­heit, weni­ger Ideo­lo­gie, weni­ger Sozia­lis­mus, das ist der gro­ße Trend. Faschis­ten wie Trump und Milei bau­en Beam­te und Büro­kra­tie ab, ver­klei­nern den Staat, sen­ken Steu­ern, set­zen die Mei­nungs­frei­heit durch. Was Faschis­ten eben so machen, wenn sie an der Macht sind.

Lässt sich denn gegen die­sen Rechts­ruck, der tat­säch­lich eine Links­flucht ist, gar nichts mehr tun? Doch. Der woke Wer­te­wes­ten hat noch ein Ass im Ärmel. Robert Habeck kennt Leu­te, die er jeder­zeit anru­fen kann.

(Den Habeck-Witz am Ende müs­sen Sie sich selbst anhören.)

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Übri­gens: Ein Bus mit 44 Per­so­nen kos­tet am Tag 3570 Euro incl. MwSt. als Basis­preis. Wird wegen der Dau­er des Aus­flugs zum Pro­test­ort ein zwei­ter Fah­rer benö­tigt, steigt der Preis ent­spre­chend, das­sel­be gilt, wenn der Bus grö­ßer oder mit Kli­ma­an­la­ge aus­ge­stat­tet ist.

Das nur, damit die Mit­glie­der der IG Metall und der SPD wis­sen, wohin ihre Bei­trä­ge fließen.

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Apro­pos Halle:

Gefun­den auf Facebook.

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Aus dem­sel­ben hass­be­kämp­fen­den Milieu stam­men die fol­gen­den Netz­bei­trä­ge zum plötz­li­chen Krank­heits­tod eines 26jährigen AfD-Poli­ti­kers, der eine Frau und zwei klei­ne Kin­der hinterlässt.

„‚Ano­ther win for gies­sen’, schreibt ein Nut­zer, ‚Jeden Tag eine gute Nach­richt’, ein ande­rer. ‚Weiß man, wo er beer­digt liegt?’, fragt ein wei­te­rer Nut­zer und erklärt: ‚Hab gera­de voll Bock auf Tan­zen!’. Auch kur­ze Kom­men­ta­re wie ‚Einer weni­ger’, ‚Supi!’ oder ‚Juckt’ sind zu lesen. Man­che gön­nen der Fami­lie die Spen­den auch nicht. So schreibt ein Nut­zer unter das Bild: ‚Kei­nen Cent für Nazis’. Lucet­ti ant­wor­tet und erklärt, dass eigent­lich ein QR-Code für Spen­den auf dem Bild war, ‚den habe ich aber ver­schwin­den lassen :-)’.”
(Link)

Wer für die jun­ge Wit­we und ihre Kin­der spen­den will, kann es hier tun.

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Wir machen Ihnen auf den Kopf.
Ihre Bundesministerien.

Aber nicht mehr lange.

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Leser *** sand­te mir die­se Anre­gung zum Grünen-Wahlkampf.

Dar­auf einen Dujardin!

 

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