Guten Tag!

„In Frank­reich”, schreibt Leser ***, „fla­nie­ren schon seit min­des­tens 20 Jah­ren Poli­zis­ten mit Maschi­nen­pis­to­len im Anschlag über die Weih­nachts­märk­te. Das ist selbst in klei­nen Städ­ten wie Wis­sem­bourg der Fall. So, wie die Paläs­ti­nen­ser die gesam­te zivi­le Luft­fahrt ins Faden­kreuz des Ter­rors gebracht haben, wer­den unse­re Sit­ten und Gebräu­che eben­falls zu Zie­len des Terrors.

Die Deut­schen sind aber nicht bereit, zuzu­ge­ben, dass sie Zie­le des Ter­rors sind. Sie sind nicht bereit, in den Grenz­ver­let­zun­gen mit Waf­fen­ge­walt Gemein­sam­kei­ten zu dem Ein­drin­gen der Paläs­ti­nen­ser nach Isra­el zu sehen, in den Augen der prü­geln­den Teen­ager­grup­pen den Hass gegen alle ‚Ungläu­bi­gen’ wahr­zu­neh­men, in den vie­len Über­grif­fen und Ver­ge­wal­ti­gun­gen ein: des Fein­des Weib ist des Sie­gers Weib. In Straß­burg fin­det der Weih­nachts­markt unter der höchs­ten Ter­ror­warn­stu­fe statt.  In Ber­lin berei­tet man die Über­sied­lung der Afgha­nen und Paläs­ti­nen­ser nach Deutsch­land vor.”

PS: Ein ande­rer Leser ver­traut weder mir – er schreibt anonym – noch der Polizei:

„Ach du jemi­ne, gar schröck­li­che Nach­rich­ten aus dem Elsaß, da müs­sen wir ja glatt auf der Stel­le die Win­deln wech­seln… Das ist doch alles nur Schau für Auge, damit Ver­ant­wort­li­cher A gegen­über dem Beam­ten B im Fal­les des Fal­les auf­zei­gen kann: ‚Ei gucke da, was haben doch vor­her alles getan, wie konn­te es nur so weit kommen…?’
Ich war letz­tes Jahr im Okto­ber nach 40 Jah­ren wie­der ein­mal in Straß­burg, weil ich unbe­dingt das Müns­ter wie­der­se­hen woll­te. Vor dem einst hei­li­gen Hau­se flüch­ti­ge Taschen-/Ruck­sack­kon­trol­le, hät­te die Beret­ta auf dem Grun­de der Tasche gele­gen, hät­te die Witz­fi­gur das nicht ein­mal bemerkt. Aber da ich einer der letz­ten wirk­lich Kul­tur­men­schen bin und eigent­lich nie ohne Hut auf der Stra­ße zu sehen bin, ermahn­te mich die Witz­fi­gur, daß ich letz­te­ren abzu­neh­men hät­te, aus rei­ner Beleh­rungs­sucht, denn ich hat­te ja mei­ne bei­den Arme benö­tigt, um den Ruck­sack abzu­neh­men (ähn­li­che Sze­ne zwei Jah­re vor­her vor dem Dom zu Pisa. Drin­nen kommt einem das dop­pelt und drei­fach idio­ti­sche Schat­ten­spiel zu Bewußt­sein, denn die Kurz­hös­chen, San­da­len­trä­ger, nack­ten-täto­wier­ten Arme, kotz, würg, spei.
Dafür hat­te ich aber das Ver­gnü­gen, zwei aus­ge­las­se­nen Sau­dis, die eine Mit­tel­eu­ro­pa­sau­se mach­ten, das Müns­ter zu erklä­ren und daß da sechs Jahr­hun­der­te deut­sche Bau­meis­ter dran gewer­kelt haben.
Scher­zi apar­te, ein paar Stra­ßen wei­ter stand ein jun­ger Sol­dat läs­sig mit Maschi­nen­ge­wehr an die Ecke gelehnt, als wol­le er das Teil dort ver­kau­fen. Ich habe ihn gefragt, was er denn da tue: ‚Es käme gleich eine Pro­zes­si­on vor­bei”, was inner­halb von weni­gen Minu­ten auch geschah – ein Hand­voll bra­ver Katho­li­ken bog um die Ecke. Hät­te ich mich mit Waf­fe aus dem Dun­keln ange­pirscht, sowohl der Sol­dat als die Got­tes­die­ner hät­ten nicht den Hauch einer Chan­ce gehabt.
Nun könn­te man sich über­haupt und grund­sätz­lich fra­gen, was jemand heu­te im völ­lig ent­christ­li­chen Wes­ten noch auf einem Weih­nachts­markt wol­le, aber dann könn­te man sich genau­so gut fra­gen, wes­halb unser Klo­novs­ky uns stän­dig den edlen Reben­saft pre­digt und sich dann zwi­schen tau­sen­den von Pro­lospa­cken auf dem O.-fest mit Bier voll­au­fen läßt. Könn­te man, aber wir wis­sen ja schon die Antwort.”
Varia­tio delectat?

PPS: „Guten Abend, der anony­me Schrei­ber erkennt die Zumu­tun­gen der Wirk­lich­keit an, reagiert auf deren Über­grif­fe in sein Leben mit Hohn und Spott, dabei aber lie­ber mit dem gewohn­ten Feind­bild Staat und Gesell­schaft, als den Angrei­fer, der schon tau­send­fach aus den immer glei­chen Moti­ven getö­tet hat, auch nur nen­nen. Liegt das am Gewöh­nungs­ef­fekt, oder zen­siert man so die eige­nen Befind­lich­kei­ten, weil man sonst eine Win­del braucht? Fata­lis­mus? Schon Fol­gen der Entfremdung?
Das ist wohl eine Spiel­art der inne­ren Emi­gra­ti­on. Lei­der verbreitet.”
(Leser ***)

 

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