Gestern hat die Tagesschau in ihrer Hauptsendung tatsächlich versucht, dem Publikum zu suggerieren, die AfD könne ihre Einstufung als „Verdachtsfall” durch den Verfassungsschutz selber an die Medien durchgestochen haben (hier ab 7,24), nachdem das Kölner Verwaltungsgericht der Haldenwang-Combo beides, das Einstufen und das Verlautbaren, fürs erste verboten hatte. „Dass das Gericht nur einer Seite, nämlich dem Verfassungsschutz, die Schuld daran gibt”, wenn „solche brisanten Informationen” an die Öffentlichkeit gelangen, „überrascht” den Kommentator (ab 9,17).
Die AfD kämpft seit Monaten dagegen, dass der Verfassungsschutz sie auftragsgemäß als „Verdachtsfall” behandelt und dies genüsslich öffentlich macht, weil ein Rufmord anders ja nicht seine Wirkung zu entfalten vermag – strenggenommen geht es ausschließlich um diese Wirkung, die Überwachung selber ist völlig überflüssig –, und nun unterstellt die ARD-Hauptnachrichtensendung, die Schwefelpartei tiefdero könne den Medien die Information gesteckt, sich also selber mit Unflat beschmiert haben. Zu welchem Zweck? Nu, was fragen Sie? Natürlich um die politische Konkurrenz zum erwartbaren Frohlocken anzustacheln und dann, im unerschütterlichen Vertrauen auf die Unbestechlichkeit deutscher Richter, beide Fraktionen, Blockparteien und Schlapphüte, öffentlich zu diskreditieren. Sind schon raffinierte Hunde, diese Rechtspopulisten!
Tags darauf ist man an der Relotiusspitze dank der AfD bestens im Bilde darüber, was der VS zur feindlich-negativen Haltung der Schwefelbrüder gegenüber der Regierung und der sie stützenden Allparteienkoalition ermittelt hat. Etwa dies:
Nennt sich Demokratie. Ist nicht jedermanns Sache.