28. Februar 2024

Wenn es nach den Iden­ti­täts­po­li­ti­kern gin­ge, dürf­te es kein Welt­kul­tur­er­be mehr geben, weil es kei­ne Kul­tur geben soll, die sich alle Men­schen aneig­nen dürfen.

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Man soll den Prag­ma­tis­mus der Schran­zen nie­mals unterschätzen.

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Ich habe kein Inter­es­se, mir eine Mei­nung zum Ukrai­ne­krieg anzu­quä­len, wie Gün­ter Maschke zu for­mu­lie­ren pfleg­te, zumal ich mich auf Infor­ma­tio­nen beschrän­ken muss, die in den Zei­tun­gen ste­hen, und dort liest man seit zwei Jah­ren von rus­si­schen Ver­lus­ten, Nie­der­la­gen, Fehl­schlä­gen; gleich­wohl soll der Rus­se prak­tisch vor Ber­lin ste­hen. Erst recht will ich kei­ne Posi­ti­on ver­tre­ten, denn wie nahe­zu immer gilt auch in die­sem Krieg die Maxi­me: Jede Sei­te ist die fal­sche. Ich fin­de es nur bedau­er­lich, dass dort jun­ge wei­ße Män­ner sich in gro­ßer Zahl der Chan­ce berau­ben, alte wei­ße Män­ner zu werden.

Aller­dings habe ich ein erheb­li­ches Inter­es­se dar­an, dass die­ser Kon­flikt nicht auf das bes­te Deutsch­land aller Zei­ten über­greift oder ‑springt und am Ende des­sen von Stein­mei­er abge­seg­ne­ten Spit­zen­platz zunich­te macht.

Mir fie­le eini­ges ein, was Deutsch­land aus Eigen­nutz tun soll­te, doch Marsch­flug­kör­per an eine Dik­ta­tur lie­fern, die sich gegen eine ande­re ver­tei­digt – „Dik­ta­tur” sage ich nur aus rhe­to­ri­schen Grün­den, denn Demo­kra­tien han­deln nicht anders – und dabei womög­lich sämt­li­che Mit­tel aus­rei­zen wird, gehört gewiss nicht dazu.

Wenn Deutsch­land ein­mal Rake­ten gelie­fert haben wür­de, mit wel­chen die Ukrai­ne dann rus­si­sches Gebiet beschös­se – viel­leicht sogar, man wird doch mal mit den Hof­rei­tern und Kar­ren­bäue­rin­nen träu­men dür­fen, Mos­kau –, dann wäre es nicht unmög­lich, dass Russ­land dar­auf reagier­te, indem es rus­si­sche Rake­ten auf deut­sches Gebiet abfeu­er­te. Soll­ten die Rus­sen bei die­ser Gele­gen­heit auf die Idee kom­men, eine Atom­ra­ke­te bei­spiels­wei­se gen Ramm­stein* zu ent­sen­den, bin ich mir ziem­lich sicher, dass der NATO-Bünd­nis­fall nicht ein­trä­te, weil das ja hie­ße, dass Frank­reich oder die USA für Deutsch­land in einen Nukle­ar­krieg mit Russ­land ein­tre­ten müss­ten. Und das wäre doch etwas über­trie­ben, od’r?

* „Einen Angriff auf die Ram­stein Air Base”, bemerkt Leser ***, „wür­de ich als Angriff auf die USA auf­fas­sen, und die Amis wür­den das ver­mut­lich auch so sehen. Dass die Rus­sen einen ato­ma­ren Erst­schlag aus­füh­ren, hal­te ich aber für äußerst unwahr­schein­lich. Als Putin vor eini­ger Zeit gefragt wur­de, wie Russ­land reagie­ren wür­de, falls es mit Lang­stre­cken­waf­fen aus west­li­cher Pro­duk­ti­on ange­grif­fen wird, ant­wor­te­te er, in die­sem Fal­le wür­den die Pro­duk­ti­ons­stät­ten die­ser Waf­fen zer­stört wer­den. Die Tau­rus-Marsch­flug­kör­per wer­den im ober­baye­ri­schen Schro­ben­hau­sen zusammengeschraubt.”

Die Bläs­se sol­cher Beden­ken scheint die n‑tv-Flin­ten­maid nicht anzu­krän­keln; sie meint: „Es muss der Wil­le da sein, der Ukrai­ne den Sieg zu ermög­li­chen. Dazu ist nicht ein­mal beson­ders gro­ße Soli­da­ri­tät mit den tap­fer Kämp­fen­den not­wen­dig. Es reicht die Erkennt­nis, dass in den kom­men­den Mona­ten womög­lich ent­schei­den­de Wei­chen in der Fra­ge gestellt wer­den, wie man, wie die nächs­te Gene­ra­ti­on zukünf­tig in Euro­pa leben wird: ob in Frei­heit, Selbst­be­stimmt­heit, in sou­ve­rä­nen Natio­nal­staa­ten mit aner­kann­ten Gren­zen – oder bedroht durch einen mit Gebiets­ge­win­nen belohn­ten, gestärk­ten rus­si­schen Erobe­rer, der sei­nen Feld­zug gegen west­li­che Wer­te und west­li­che Ter­ri­to­ri­en aus­wei­tet und Dik­ta­tu­ren wie Nord­ko­rea und den Iran an sei­ner Sei­te weiß.”

Also wenn wir kei­ne Marsch­flug­kör­per nach Kiew lie­fern und uns dem Risi­ko eines Krie­ges mit Russ­land aus­set­zen, denn greift der Rus­se uns sowie­so an. Tun wir denn den ers­ten Schritt; Frau­ke, Anna­le­na, Anne­gret und Anton, um nur ein paar kampf­ent­schlos­se­ne Mädels zu nen­nen, sind bei uns. So unge­fähr war ja auch die Situa­ti­on unse­res seli­gen Adolfs – von den Wei­bern abge­se­hen, über die er sag­te, sie sei­en „nur was für unten­rum” –, als er sich zum Unter­neh­men „Bar­ba­ros­sa” durch­rang. Wel­ches ja ganz erfreu­lich anhub und ihm wenigs­tens ein paar schö­ne letz­te Jah­re bescherte.

Davon abge­se­hen, dass die Rus­sen die BRICS-Staa­ten und halb Afri­ka irgend­wie an ihrer Sei­te haben, zeugt die Bemer­kung, wir West­eu­ro­pä­er leb­ten „in Selbst­be­stimmt­heit, in sou­ve­rä­nen Natio­nal­staa­ten mit aner­kann­ten Gren­zen” von einem mir zwar grund­sätz­lich sym­pa­thi­schen, aber der augen­blick­li­chen Lage nicht wirk­lich ange­mes­se­nen Unernst.

Wer ist die­se Närrin?

Wenn sie ihren Lebens­abend in Deutsch­land beschlös­se, müss­te sie der­einst wohl nur den Sam­ba ver­mis­sen. Aber irgend­was ist ja immer.

Auch unser Lieb­lings­ver­bün­de­ter fängt an zu spinnen.

Über den letz­ten und durch­aus glor­rei­chen Ein­satz fran­zö­si­scher Boden­trup­pen, die sich sogar zu Fuß von Paris gen Mos­kau und zum Teil wie­der retour auf den Weg mach­ten, habe ich aus­führ­lich im Ein­trag vom 25. Febru­ar berich­tet. Wobei die momen­ta­ne Situa­ti­on mich eher an das Früh­jahr 1914 erin­nert. Wenn die Wahl zwi­schen einer Tei­lung der Ukrai­ne sowie einem Krieg zwi­schen dem Wes­ten und einem von Chi­na unter­stütz­ten Russ­land die Alter­na­ti­ve ist, dann kann doch nur eine Mem­me gegen den Welt­krieg sein.

Nein, ich bin nicht für Putin, ich bin aber auch nicht für Biden und sei­ne deut­schen Mario­net­ten (m/w/d), nicht für Macron, nicht für von der Ley­en e tut­ti quan­ti; ich sag­te: Jede Sei­te ist die fal­sche. Das ein­zi­ge, was ich in die­sem Zusam­men­hang wün­sche, ist die Nicht­be­tei­li­gung Deutsch­lands. Ande­re Kriegs­zie­le habe ich nicht.

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Noch zur Unter­ma­lung die­ser Ansicht.

Nun, es sind genü­gend vie­le Leu­te aus Fens­tern oder vom Him­mel gefal­len, erschos­sen und ver­gif­tet wor­den, auch wenn Putin sich aus Grün­den der Dis­kre­ti­on nicht per­sön­lich dazu bekannt hat, und was den Nawal­ny angeht (den in Deutsch­land, am Ran­de bemerkt, der Ver­fas­sung­schutz als Natio­na­lis­ten, Ras­sis­ten und anti­mus­li­mi­schen Men­schen­feind beob­ach­tet haben wür­de), so über­zeugt mich die fol­gen­de Aus­sa­ge nicht ein­mal dadurch, dass sie aus einem putin­ab­hol­den Mun­de stammt:

Eines „natür­li­chen Todes” star­ben ja offi­zi­ell auch vie­le KZ-Häft­lin­ge. Als „natür­lich” könn­te die­ser Tod nur gel­ten, wäre Freund Hein auch dann zur sel­ben Zeit vor­stel­lig gewor­den, wenn sich der dis­si­den­te Rus­se z. B. daheim befun­den hätte.

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PS: Freund­li­che und auch weni­ger freund­li­che Zeit­ge­nos­sen wer­den bei mir vor­stel­lig und monie­ren mei­ne Bemer­kung, ich kön­ne mich über den Krieg nur in den Gazet­ten infor­mie­ren – also gar nicht – und ent­hiel­te mich des­halb des Urteils, mit dem Hin­weis auf ver­schie­de­ne Web­por­ta­le, You­tube-Kanä­le und ander­wei­ti­ge Lite­ra­tur (es ist wahr­schein­lich die pro­rus­si­sche Frak­ti­on, die mir so etwas schreibt; die Gegen­sei­te scheint mit den Medi­en zufrie­den zu sein). Ich mein­te das mit den Zei­tun­gen cum gra­no salis, ich habe zwi­schen­zeit­lich sogar rus­si­sches Staats­fern­se­hen geschaut, bin aber ein­fach nicht wil­lens, mich auf die­ses (Des-)Informations-Roulette und die Zusam­men­puz­ze­lei von Nach­rich­ten­bruch­stü­cken ein­zu­las­sen, weil ich mir davon kei­nen Erkennt­nis­ge­winn ver­spre­che, der nicht oben­drein über­mor­gen schon ver­al­tet wäre. Viel­leicht lese ich in zwan­zig Jah­ren mal das Werk eines ver­trau­ens­wür­di­gen His­to­ri­kers über die­sen Konflikt.

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Es sei der Wil­le des Tie­res – in die­sem Fal­le geht es ein­mal nicht um Wla­di­mir Wla­di­mi­ro­witsch, son­dern um jenes mit den sie­ben Köp­fen –, dass der Krieg in der Ukrai­ne noch Jah­re daue­re, wur­de mir unlängst ver­si­chert (im TV lief par­al­lel die Kriegs­het­ze einer grü­nen Bun­des­tags­bauch­red­ne­rin). Dun­kel ent­sann ich mich, wie die mar­xis­ti­sche Klipp­schu­le den Sinn und vor allem Zweck von Krie­gen zu erklä­ren pfleg­te, mili­tä­risch-indus­tri­el­ler Kom­plex, Maxi­mal­pro­fit und so, und die­se Pro­gno­se schien mir plötz­lich schlüs­sig. Außer­dem wird mit den Ver­lus­ten von Män­nern auch die künf­ti­ge ukrai­ni­sche Front gegen die Woke­ness brü­chig. Nach­dem die EU-getreu­en Bol­sche­wo­ken um Tusk die Macht in Polen erobert hat­ten, hat­ten sie wenig Eili­ge­res zu tun, als dem EU-Migra­ti­ons­kom­plott bei­zu­tre­ten, um Polen den Fach­kräf­ten aus Afri­ka und dem Ori­ent zu öff­nen. Wenn hin­rei­chend vie­le waf­fen­fä­hi­ge Ukrai­ner gefal­len sind, kann dort eben­falls mit der Neu­auf­fors­tung durch Migran­ten begon­nen werden.

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„Wir” ver­tei­di­gen – auch in der Ukrai­ne – nicht weni­ger als die west­li­che Demokratie.

Außer­dem das west­li­che Rechtssystem.

„In den deut­schen Groß­städ­ten lie­gen die Pro­ble­me nicht auf der Stra­ße, son­dern hin­ter den Haus­tü­ren”, erklärt der Süd­deut­sche Beob­ach­ter (und so war es ja auch in der DDR und im Rei­che des Huit­zi­lo­pocht­li aus Brau­nau: Auf der Stra­ße wur­de der Staat der Pro­ble­me meist Herr*in, doch hin­ter den Woh­nungs­tü­ren befan­den sich die staat­lich unaus­ge­leuch­te­ten Dreck­ecken). „Dort, zwi­schen Ikea-Lam­pe und Ein­bau­schrank, müs­sen sich näm­lich immer mehr Men­schen auf immer weni­ger Raum zusam­men­pfer­chen. Weil es kaum bezahl­ba­ren Neu­bau gibt, fehlt es mas­siv an Woh­nun­gen und so bleibt im pri­va­tes­ten Bereich immer weni­ger Platz.”

Über die eigent­li­che Ursa­che der Wohn­raum­knapp­heit – die Mas­sen­mi­gra­ti­on von Men­schen, von denen ein erheb­li­cher Teil nie sei­ne Mie­te selbst wird erwirt­schaf­ten kön­nen, dafür aber Kin­der in die Welt set­zen, als käme das Bür­ger­geld von Allah – wird der Leser in die­sem Arti­kel kein Aus­ster­bens­wört­chen hören. Sonst ent­sprä­che ja des­sen Ten­denz per­fekt dem, was rechts­extre­me Neo­na­zi­ver­schwö­rungs­fa­schis­ten als angeb­li­chen „Gro­ßen Aus­tausch” her­bei­hal­lu­zi­nie­ren bzw. ‑deli­rie­ren. Jeden­falls herbeihetzen.

„Kei­ne ande­re Grup­pe in Deutsch­land lebt sta­tis­tisch gese­hen auf so vie­len Qua­drat­me­tern pro Per­son wie Men­schen jen­seits der 65 Jahre.”

Das ist ja auch die letz­te Kohor­te derer, denen das Land sei­nen inzwi­schen schrump­fen­den Wohl­stand samt der in Rede ste­hen­den Häu­ser und Woh­nun­gen über­haupt zu ver­dan­ken hat. Es sind ihre Häu­ser und ihre Woh­nun­gen, in denen sie raum­rau­bend siedeln.

„Das ist aus gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Sicht eine Kata­stro­phe und wirft auch ethisch-mora­li­sche Fra­gen auf: Darf eine Bevöl­ke­rungs­grup­pe so leben, wie sie will, auch wenn sie damit einer ande­ren schadet?”

So wie Grü­ne? Lin­ke? Anti­fa? Kli­makle­ber? Sozio­lo­gen? Päd­eras­ten? Pfaf­fen? Sozi­al­staats­ab­mel­ker mit Mig­rahi? (Mehr­fach­nen­nung möglich)

„Und was darf der Staat tun, um die­ses Ungleich­ver­hält­nis zu ändern? In einer sozia­len Markt­wirt­schaft muss gel­ten, dass die eige­ne Frei­heit dar­in besteht, dass man alles tun kann – solan­ge es kei­nem ande­ren scha­det. Nur, wer sich nun die­se Woh­nungs­si­tua­ti­on anschaut, der merkt: Da scha­det eine Bevöl­ke­rungs­grup­pe der ande­ren ganz mas­siv. In ihrer Ent­fal­tung, in ihrer Ent­wick­lung, im Zusammenleben.”

Wenn Men­schen Eigen­tum haben oder auch nur ver­trag­lich gesi­cher­ten und bezahl­ten Besitz in Anspruch neh­men, scha­den sie aus der Sicht von Sozia­lis­ten ande­ren und wan­deln, sofern sie sich nicht zu Umver­tei­lungs­zwe­cken schröp­fen las­sen, am Ran­de der Asozialität.

„Die radi­kal ein­fa­che Lösung: Opa muss umziehen.”

Also steht es geschrie­ben im Süd­deut­schen Beob­ach­ter, dem Organ für radi­kal ein­fa­che Lösun­gen. Lei­der kann man den stör­ri­schen Opa, der noch öfter eine stör­ri­sche Oma ist, nicht radi­kal ein­fach aus der Woh­nung schmei­ßen und in ein fina­les Schließ­fach ein­wei­sen, nicht ein­mal, wenn er die Rechts­po­pu­lis­ten wählt oder einer ist. Noch nicht. Also müs­sen Anrei­ze her, die ihm (w/w/d) den Umzug schmack­haft machen, obwohl er (m/w/d) an sei­nem Haus hängt.

Finan­zi­el­le Anrei­ze etwa. „Eine Alter­na­ti­ve wäre, die Erb­schafts­steu­er in bestimm­ten Fäl­len gar nicht zu erhe­ben. Etwa dann, wenn ein Ver­kauf an eine beson­ders wohn­flä­chen­be­dürf­ti­ge Grup­pe statt­fin­det, bei­spiels­wei­se eine Fami­lie mit vie­len Kin­dern.” Wohn­flä­chen­be­dürf­ti­ge Grup­pen, das sind die, für die sonst der Staat neben der Mie­te die Erb­schafts­steu­er zah­len müss­te (also Sie). Für die Aus­zie­hen­den, schreibt der Beob­ach­ter, bräuch­te es „neue Wohn­kon­zep­te wie Rent­ner-Wohn­ge­mein­schaf­ten oder betreu­tes Woh­nen”. Wer all­mäh­lich aus sei­ner Lebens­welt ver­drängt wird, wird es mit einer gewis­sen Logik irgend­wann auch aus sei­nen vier Wänden.

„Hel­fen die­se Anrei­ze nicht, muss eine Gesell­schaft aber auch die Mög­lich­keit haben, einen radi­ka­le­ren Weg zu gehen.”

Puh, unser Ent­mie­ter ist wie­der in der Spur.

„Denn Eigen­tum ver­pflich­tet und Wohn­ei­gen­tum erst recht.”

Zum Aus­zug nämlich.

„Wer für sich selbst in Anspruch nimmt, in einem ange­spann­ten Woh­nungs­markt auf zu vie­len Qua­drat­me­tern zu leben, muss dafür auch zur Kas­se gebe­ten wer­den kön­nen. Mög­lich wäre eine ‚Allein­wohn­steu­er’.”

So klingt Sozia­lis­mus. Du wirst nichts besit­zen und glück­lich sein.

Das zehn­te Gebot lau­tet bekannt­lich: „Du sollst nicht begeh­ren dei­nes Nächs­ten Haus.” Das führt uns zu einem wei­te­ren Bei­spiel für west­li­che Wer­te, die – auch – in der Ukrai­ne ver­tei­digt werden.

Ich mei­ne nicht direkt das Chris­ten­tum, son­dern eher sei­ne Stel­lung in der Zivil­ge­sell­schaft. Das zitier­te Bischofs­be­schluss­ergeb­nis ist auf den ers­ten Blick unver­ständ­lich, ja „ein Bruch in der Logik”, wie Herr Jakopp in Eck­hard Hen­scheids Roman „Die Voll­idio­ten” mehr­fach aus­ruft, denn wenn es kein deut­sches Volk gibt, gibt es auch kein ande­res, oder? Wie­so ver­tei­digt das ukrai­ni­sche Volk sei­ne Hei­mat, obwohl es gar nicht exis­tiert? Und das jüdi­sche Volk eben­so? Hat sich der Ver­ein der bis­wei­len kin­der­schän­de­ri­schen Kapau­ne auch dazu geäu­ßert? Oder gibt es nach des­sen hei­li­gem Beschluss nur das deut­sche Volk nicht? Und wes­halb gera­de jenes?

Des­halb:

(Netz­fund)

Zwei wei­te­re west­li­che Wer­te, die – auch – in der Ukrai­ne ver­tei­digt und nach dem End­sieg dort radi­kal durch­ge­setzt wer­den, sind das Recht auf eine mikro­ag­gres­si­ons­freie Kind­heit (jen­seits von Schu­le und Heimweg)…

… sowie das Recht auf Klimarettung.

Über­haupt scheint Gevat­ter Tru­deau die west­li­che Frei­heit auf völ­lig neu­en Rechts­grund stel­len zu wollen.

Hei­se-online mel­det: „Lebens­lan­ge Haft soll in Kana­da jedem dro­hen, der Völ­ker­mord befür­wor­tet oder sich unter­stüt­zend äußert. Wer in mil­de­rer Wei­se öffent­lich Hass schürt, oder Hass oder Anti­se­mi­tis­mus befür­wor­tet, soll mit bis zu fünf Jah­ren Gefäng­nis (statt bis­lang zwei Jah­ren) rech­nen müs­sen. Lebens­lan­ge Haft droht außer­dem für jed­we­de Straf­tat, die aus dem Motiv des Has­ses für bestimm­te Eigen­schaf­ten began­gen wird. Das ist Teil eines umfang­rei­chen Geset­zes­pa­ke­tes gegen Online-Übel, das Kana­das Regie­rung dem Par­la­ment vor­ge­legt hat.”

Der nächs­te west­li­che Grund­wert, der – auch – in der Ukrai­ne ver­tei­digt wird, ist die Bunt­heit. Also das Recht auf Teil­ha­be an den Seg­nun­gen der Willkommenskultur.

Wer einen Blick in die­se Zukunft erha­schen will, soll­te schau­en, was der will­kom­me­ne Nach­wuchs so treibt.

Die bei­den Racker hat­ten schon vor­her einen Indi­ge­nen die Trep­pe hin­un­ter­ge­tre­ten, doch dem war prak­tisch nichts pas­siert. Die „Kids” sind ein Syrer und ein Ira­ner. Die bei­den müs­sen nun ganz doll Angst haben vor „Hase”. Zu „Hetz­jag­den” hät­te die Gesin­nungs­pres­se den neu­es­ten Zwi­schen­fall zu Chem­nitz allen­falls nur dann auf­ge­bla­sen, wenn der zusam­men­ge­tre­te­ne Arzt sich erfolg­reich gewehrt hätte. 

By the way:

Der über­fal­le­ne und not­ope­rier­te Arzt ist Direk­tor der Zei­sig­wald­kli­ni­ken Betha­ni­en, die zur gemein­nüt­zi­gen evan­ge­li­schen Akti­en­ge­sell­schaft „Aga­p­le­si­on” gehört – dar­in steckt die christ­li­che Aga­pe. Viel­leicht benen­nen sie sich eines Tages dop­pel­sin­nig in „Neme­si­on” um?

Man kann man­chen Ran­gen übri­gens nicht unter­stel­len, dass sie sozia­le Unter­schie­de machen. Oder, frei nach Andy Möl­ler: Ob Arzt oder Obdach­lo­ser, Haupt­sa­che Kartoffel!

Oder Kar­tof­fel­maid.

Natür­lich kann eine Nach­wuch­fach­kraft Mäd­chen auch mes­sern, statt sie zu bedrängen.

„Der Mes­ser-Angrei­fer soll etwa 15 bis 22 Jah­re alt und 1,75 Meter groß sein. Die Poli­zei spricht von einem ’nord­afri­ka­ni­schen Erscheinungsbild’.”

Das führt uns zu einem Abste­cher in die Ostmark.

Täter: Afgha­ne, 27 (cir­ca).

Zitat: „Dass gegen die Opfer mit unge­mein hef­ti­ger Gewalt vor­ge­gan­gen wur­de, zeigt sich auch dar­an, dass ihre Iden­ti­tä­ten nach wie vor nicht geklärt sind.”

Das heißt, der „mut­maß­li­che” Mör­der muss die drei Frau­en aus dem Mas­sa­ge­stu­dio mit dem Mes­ser so übel zuge­rich­tet haben, dass sie nicht zu iden­ti­fi­zie­ren sind, die Lei­chen haben wohl kei­ne erkenn­ba­ren Gesich­ter mehr. Bei der Tat hat sich der Mann selbst ver­letzt, so ent­rückt befand er sich im Blut­rausch. Er gehört als Mos­lem, Afgha­ne und Mann drei Kol­lek­ti­ven an. Nach­dem er im Dār al-Harb mit sei­nem Mes­ser die isla­mi­schen Rein­heits­vor­stel­lun­gen durch­de­kli­niert hat­te, war es nur logisch, dass ost­mär­ki­sche Lin­ke die Ange­le­gen­heit den Män­nern und nicht den Mos­lems in die Schu­he schie­ben wür­den. Die SPÖ-Bun­des­frau­en­vor­sit­zen­de Eva-Maria Holz­leit­ner sprach von einem „Femi­zid”, ver­meng­te ihn mit einem ande­ren und appel­lier­te an die Bun­des­re­gie­rung … – aber was zu tun? Sie hat­te den Täter­kreis ja auf die Hälf­te der Welt erweitert.

Frank­furt zeigt einen Weg. (Tags­über sind die Not­auf­nah­men auch bes­ser besetzt.)

Ers­te Erfol­ge, heißt es, zeich­ne­ten sich am Nach­rich­ten­ho­ri­zont ab.

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Noch recht sehr zum Vorigen.

„Das nie genann­te und nie zu nen­nen­de Ruh­mes­blatt der Fach­kräf­te­ein­wan­de­rung”, schreibt Leser ***, Arzt, der mir die Mel­dung zusandte.

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Der „Kampf” gegen „rechts” läuft der­weil unbe­irrt weiter.

Das eins­ti­ge Organ der SED-Bezirks­lei­tung Mag­de­burg sieht natur­ge­mäß kein Pro­blem in die­ser Bei­hil­fe zur Wahlkampfhilfe.

„Wenn man aller­dings weiß”, schreibt Leser ***, „dass der Lei­ter des MDR Sach­sen-Anhalt, Dr. Win­fried Bett­ecken, eine Toch­ter hat, die mit dem Sohn des Vize­chefs des Ver­fas­sungs­schutz Sach­sen-Anhalts und Lei­ters des Refe­rats Rechts­extre­mis­mus, Dr. Hil­mar Stef­fen, ver­hei­ra­tet ist, dann hat der gan­ze Vor­gang schon ein Geschmäck­le, zumin­dest für pro­fes­sio­nel­le Jour­na­lis­ten. Die Frau des MDR-Gran­den, Dr. Bet­ti­na Bett­ecken, ist übri­gens Abtei­lungs­lei­te­rin 1 im Innen­mi­nis­te­ri­um in Mag­de­burg und u. a. für Per­so­nal und finan­zi­el­le Aus­stat­tung des dor­ti­gen Ver­fas­sungs­schut­zes zuständig.”

Nun, 1990 woll­ten sie unbe­dingt Bana­nen, und nun bekom­men sie noch die pas­sen­de Repu­blik dazu.

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Die­sen Genos­sen Medi­en­schaf­fen­den soll­te für ihren Mut zur Selbst­gleich­schal­tung stracks das Bun­des­ver­dienst­kreuz mit Schild, Schwert und Palm­we­deln ins Ver­eins­lo­go gewuch­tet werden.

Ich zitie­re: „Anlass sind die einem Bericht der Süd­deut­schen Zei­tung zufol­ge fort­ge­schrit­te­nen Über­le­gun­gen im Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz, die gesam­te AfD als ‚gesi­chert extre­mis­ti­sche Bestre­bung’ ein­zu­stu­fen. Das ist eine deut­li­che Ver­schär­fung der bis­he­ri­gen Ein­grup­pie­rung als Ver­dachts­fall des Rechts­extre­mis­mus. ‚Wenn das zur offi­zi­el­len Posi­ti­on des Ver­fas­sungs­schut­zes wird, kön­nen wir Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten die AfD nicht mehr als eine Par­tei von meh­re­ren beschrei­ben’, sagt DJV-Bun­des­vor­sit­zen­der Mika Beus­ter. Viel­mehr müs­se in der Bericht­erstat­tung kon­ti­nu­ier­lich auf die extre­mis­ti­schen Absich­ten die­ser Par­tei hin­ge­wie­sen wer­den. Beus­ter: ‚Das muss wie ein unüber­seh­ba­rer Warn­hin­weis wie auf Ziga­ret­ten­schach­teln in unse­ren Arti­keln auftauchen.’“

Ein deut­scher Wahr­heits- und Qua­li­täts­jour­na­list hält sich an die Vor­ga­ben der staat­li­chen Behör­den, das war qua­si nie anders.

Zar­te­ren Gemü­tern sprin­gen sol­che Warn­hin­wei­se „wie auf Ziga­ret­ten­schach­teln” frei­lich schon seit Grün­dung der Schwe­fel­par­tei ins Auge – es gab ja unter den Tau­sen­den Berich­ten der Wahr­heits- und Qua­li­täts­me­di­en über die­se Par­tei nicht einen ein­zi­gen mit objek­ti­vem, geschwei­ge denn posi­ti­vem Zun­gen­schlag, sie waren und sind alle­samt gewis­ser­ma­ßen in einer eige­nen, sofort erkenn­ba­ren Moll­ton­art kom­po­niert. Die ange­kün­dig­te „Neu­jus­tie­rung” des DJV, die tat­säch­lich bloß eine Neu­jus­tie­rung der Git­ter­stä­be ist, hin­ter denen die Genos­sen Medi­en­schaf­fen­den sich selbst ein­zu­sper­ren geden­ken, erin­nert mich dar­an, war­um ich die­se Bran­che ver­las­sen habe. Es muss doch wenigs­tens so etwas wie ein Pein­lich­keits­emp­fin­den geben.

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Im Auf­trag von der Ley­ens quasi
Ver­sam­melt sich die Laien-Stasi.
Wisst ihr weshalb?
Das Mond­kalb ver­riet es mir im stillen:
Das raf­fi­nier­te Weib tat’s um des Rei­mes willen.

***

Gute Fra­ge.

***

„Ich dach­te”, schreibt Lese­rin *** zu mei­nen Mut­ma­ßun­gen über Rol­le und Bedeu­tung der KI (Acta vom 21. Febru­ar), „dass die Leu­te (nor­ma­le Bür­ger) nicht wis­sen, was gespielt wird. Ich dach­te, wenn die wüss­ten, was hier pas­siert, wären die ent­setzt. Ich frag­te mich, ob die Leu­te wei­ter­hin Mit­läu­fer sein wür­den, wenn sie Vie­les wüssten.
So kann man sich täuschen.
In den letz­ten Wochen hat­te ich Gele­gen­heit durch inter­ne Fort­bil­dungs­maß­nah­men zu ver­ste­hen, dass ich völ­lig schief lie­ge mit mei­nen Annah­men. Es stell­te sich her­aus, dass die Leu­te Vie­les wis­sen, dass also ‚Chip im Kopf’ und all die­se The­men bekannt sind. Dach­te, ich fal­le vom Stuhl. Dass es gar nicht um Mit­lau­fen geht.
Es ist ganz anders. Ganz anders. Dia­me­tral anders.
Man ist unge­dul­dig. Wie lan­ge das noch dau­ert. Chip im Kopf ist prak­tisch. Han­dy nicht mehr ver­le­gen. Schnel­ler sein. Gedan­ken lesen. Etc. pp. Im Pri­va­ten ken­ne ich ein paar (weni­ge), die anders den­ken. Aber auch da war schon die Rede, wie lan­ge das mit dem blö­den Bar­geld noch dau­ert. Wegen der bösen Buben. Mein Ein­wurf, dass Cum-ex nicht mit Bar­geld gemacht wur­de, wur­de nicht gut aufgenommen.
Und bin geschockt bis auf die Knochen.
PS: Zufall oder nicht, in der Offen­ba­rung des Johan­nes steht alles drin (Offb 13, 16–17): ‚Die Klei­nen und die Gro­ßen, die Rei­chen und die Armen, die Frei­en und die Skla­ven, alle zwang es [das Tier], auf ihrer rech­ten Hand oder ihrer Stirn ein Kenn­zei­chen anzu­brin­gen. Kau­fen oder ver­kau­fen konn­te nur, wer das Kenn­zei­chen trug: den Namen des Tie­res oder die Zahl sei­nes Namens.’ ”

***

– Ich fin­de die­se Frau über­ge­wich­tig und unattraktiv.
– Das ist Hass­spra­che! Das setzt eine Anzei­ge wegen Beleidigung!
– Ich fin­de die­se Frau sexy und wür­de sie gern …
– Das ist Hass­spra­che! Das setzt eine Anzei­ge wegen Beleidigung!
– Ich fin­de die­se Frau …
– Das ist Mis­gen­de­ring! Hass­spra­che! Das setzt eine Anzei­ge wegen Beleidigung!
– Ich finde …
– Haben Sie immer noch nicht genug?

 

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Ein Leserbrief zur "prole drift"

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