Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche –

sie bege­hen nur mehr Straf­ta­ten: Das Ergeb­nis mei­nes Auf­rufs zur sta­tis­ti­schen „Tie­fen­boh­rung” vom 8. Dezem­ber 2016


Ich habe am 8. Dezem­ber die Leser mei­ner Acta diur­na auf­ge­for­dert, mir ihre Sicht der Din­ge – und sofern vor­han­den: ihre Exper­ti­se – in Sachen Flücht­lings­kri­mi­na­li­tät mitzuteilen. 

Die Con­clu­sio aus nahe­zu sämt­li­chen Zuschrif­ten lau­tet: Wir ver­fü­gen kei­nes­wegs über belast­ba­re Zah­len. Sta­tis­tik ist ein schwan­ken­des Ter­rain. Die Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­tis­tik (PKS) bil­det nur die Tat­ver­däch­ti­gen und das soge­nann­te „Hell­feld” ab. Sie trennt zwar zwi­schen deut­schen und nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen und sogar zwi­schen Aus­län­dern, die schon län­ger in Deutsch­land leben, und „Flücht­lin­gen” („Zuwan­de­rern”), aber nicht zwi­schen eth­ni­schen Deut­schen und Pass­deut­schen. Da kein Mensch und vor allem kein Innen­mi­nis­ter weiß, wie­vie­le „Flücht­lin­ge” vul­go ille­ga­le Ein­wan­de­rer sich über­haupt hier auf­hal­ten und wie­vie­le davon für wel­che unauf­ge­klär­ten Taten ver­ant­wort­lich, ist die Sta­tis­tik enorm ver­zerrt. Fäl­le, die noch bear­bei­tet wer­den, feh­len dort eben­so wie jene, bei denen kein Täter ermit­telt wur­de oder kein Tat­ver­däch­ti­ger vom Opfer benannt wer­den konn­te. Im ver­gan­ge­nen Jahr erschie­nen diver­se Medi­en­be­rich­te, dass die Poli­zei auf Anwei­sung „von oben” die Sta­tis­tik berei­nig­te (hier etwa oder hier oder hier oder hier). Gera­de bei der Flücht­lings­kri­mi­na­li­tät wer­den oft meh­re­re Fäl­le zu einem zusam­men­ge­fasst. „Wie­viel Pro­zent der Schlä­ge­rei­en oder Über­grif­fe in Flücht­lings­un­ter­künf­ten wer­den über­haupt zur Anzei­ge gebracht und wie sieht das im Ver­gleich mit den Quo­ten unter ein­hei­mi­schen, sagen wir, Dorf­fest­schlä­ge­rei­en oder ‑über­grif­fen aus?”, fragt Leser ***, hier stell­ver­tre­tend zitiert. „Was man an der Bilanz von Köln – 1.200 Anzei­gen, weni­ge ermit­tel­te Tat­ver­däch­ti­ge, nur eine Hand­voll Ver­ur­tei­lun­gen – erah­nen kann, ist, dass die offi­zi­el­le Sta­tis­tik häu­fig nur einen Bruch­teil des­sen abbil­det, was die Leu­te erle­ben und was in deren sub­jek­ti­ven Sicher­heits­ge­fühl nie­der­schlägt.” Soge­nann­te „min­der­schwe­re” Straf­ta­ten wie Dieb­stäh­le wer­den in man­chen Groß­städ­ten gar nicht mehr regis­triert, Straf­ta­ten ohne „Opfer”, etwa jeder ein­zel­ne Dro­gen­ver­kauf im Ber­li­ner Gör­lit­zer Park, fin­den kei­nen Ein­gang in die Sta­tis­tik, spe­zi­ell dort wo ein­ge­wan­der­te Clans und Ban­den herr­schen, hüten sich Opfer vor einer Anzei­ge etc. pp. 

Auf­schluss­rei­cher ist ein Blick in die Gefäng­nis­se. Dazu gleich.

Begin­nen wir mit eini­gen Fak­ten. Ohne Straf­ta­ten gegen das Aus­län­der­recht – die immer her­aus­ge­rech­net wer­den, als sei ein ille­ga­ler Grenz­über­tritt eine Baga­tel­le – regis­tier­te die PKS für 2015 114.238 Taten durch Flücht­lin­ge (in der PKS-Ter­mi­no­lo­gie „Zuwan­de­rer” gehei­ßen).
„Laut Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um kamen im glei­chen Zeit­raum 890 000 Asy­lan­ten ins Land, wor­aus sich eine Kri­mi­na­li­täts­be­las­tung (ohne Berück­sich­ti­gung von Ver­stö­ßen gegen Asyl- u. Frei­zü­gig­keits­ge­set­ze) von 13% ergibt. Bei denen, ‚die schon län­ger hier leben’ (72 Mio. Auto­chtho­ne u. Ein­ge­bür­ger­te), belief sich die Kri­mi­na­li­täts­be­las­tung auf 2% (1.456.078 TV)”, notiert Leser ***. „Betrach­tet man ein­zel­ne Delikt­be­rei­che, wird das Miß­ver­häl­nis teil­wei­se noch bizar­rer. Obwohl der Anteil der Zuwan­de­rer­ko­hor­te an der Gesamt­be­völ­ke­rung kaum mehr als 1 Pro­zent betrug, stell­ten sie bei den Straf­ta­ten
•   gegen das Leben 8,2%
•   schwe­re Kör­per­ver­let­zung 8,2%
•   gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung 4,8%
•   Roh­heits­de­lik­te 5,3%
•   Raub­de­lik­te 11,1%
•   Woh­nungs­ein­bruch 10,2%
•   Laden­dieb­stahl 14,2%
•   Taschen­dieb­stahl 33,5% 

aller Tat­ver­däch­ti­gen (Quel­le: PKS 2015, Sei­te 70).

Die 1‑Mil­li­on-Dol­lar-Fra­ge: Erklärt sich die exor­bi­tant höhe­re Kri­mi­na­li­täts­be­las­tung der Zuge­wan­der­ten a u s s c h l i e ß l i c h aus den unter­schied­li­chen sozio-demo­gra­phi­schen Struk­tu­ren bei­der Kohor­ten? Mei­nes Wis­sens gibt es dafür kei­ne wis­sen­schaft­lich belast­ba­ren Nach­wei­se der­ge­stalt, daß zu bele­gen wäre, mit wel­chem jewei­li­gen Fak­tor der höhe­re Män­ner­an­teil, die nied­ri­ge­re Alters­struk­tur oder das sozi­al benach­tei­lig­te Milieu der Asy­lan­ten berück­sich­tigt wer­den muß, um ihre kri­mi­nel­le Geneigt­heit mit der des Gast­vol­kes kom­pa­ti­bel zu machen.
Spä­tes­tens hier wird´s daher ideo­lo­gisch, indem man (sie­he Pal­mer) aus zwei­fel­los vor­han­de­nen, aber unge­wich­te­ten sozio-demo­gra­phi­schen Diver­gen­zen die kurz­schlüs­si­ge Behaup­tung ablei­tet: Und damit ist bewie­sen, daß ‚Flücht­lin­ge’ kei­nes­wegs kri­mi­nel­ler sind als Deutsche.”

„Die Gewalt­kri­mi­na­li­tät ins­ge­samt ist zurück­ge­gan­gen, obwohl so vie­le Flücht­lin­ge gekom­men sind”, erklär­te etwa Pro­fes­sor Jörg Kin­zig, Direk­tor des Tübin­ger Insti­tuts für Kri­mi­no­lo­gie. „Bei Mord und Tot­schlag gab es ein Minus von 2,9 Pro­zent. Bei Ver­ge­wal­ti­gung und sexu­el­ler Nöti­gung ein Minus von 4,4 Pro­zent.” Eine ent­waff­nend mani­pu­la­ti­ve Aus­sa­ge. Tat­säch­lich ist im Jahr 2015 ledig­lich die Zahl deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger um 4,9 Pro­zent gesun­ken, die Zahl nicht­deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger aber (abzüg­lich aus­län­der­recht­li­cher Ver­stö­ße) um 12,8 Pro­zent gestie­gen. Der Tat­ver­däch­ti­gen­an­teil von Per­so­nen ohne deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit hat sich im Ver­gleich zum Vor­jahr von 24,3 Pro­zent auf 27,6 Pro­zent erhöht.

Leser *** notiert dazu: „Im Jah­re 2011 waren es 20,8 %. Eine Stei­ge­rung um immer­hin 31,7 % in vier Jah­ren. Der Anteil der Aus­län­der im Rechts­sin­ne an der Gesamt­be­völ­ke­rung in Deutsch­land beträgt im Jah­re 2015 gera­de 9,72 %. D.h., der Anteil der nicht-deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen an der Gesamt­zahl der Straf­ta­ten ohne aus­län­der­recht­li­che Ver­stö­ße ist fast drei­mal so hoch, wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung.

Greift man ein­zel­ne Delikts­grup­pen her­aus, so ergibt sich eben­falls ein über­ra­schen­des Bild. Bei den Straf­ta­ten gegen das Leben tau­chen deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge zu 70,75 % auf, nicht-deut­sche zu 29,25 %. Beim Delikt des Tot­schla­ges sind die Zah­len 60,32 % deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge und 39,68 % nicht-deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge. Bei Raub und räu­be­ri­scher Erpres­sung zählt man 61,56 % deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge und 38,44 % nicht-deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge. Bei den Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung (das geht vom soge­nann­ten „Grab­schen“ und der sexu­el­len Anma­che bis zur Grup­pen­ver­ge­wal­ti­gung) zählt die Sta­tis­tik 79,5 % deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge und 20,5 % nicht-deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge. Bei spe­zi­el­len Delik­ten sieht es noch fins­te­rer aus. Der Anteil der deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen bei (ein­fa­cher) Ver­ge­wal­ti­gung liegt bei 66,89 %, der Anteil nicht-deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger bei 33,11 %. Geschah die Ver­ge­wal­ti­gung über­fall­ar­tig, so sind von den Tat­ver­däch­ti­gen 65,75 % Deut­sche, 34,25 % Nicht-Deut­sche. Die Ver­ge­wal­ti­gung durch Grup­pen wird zu 53,89 % deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen, und zu 46,11 % nicht-deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen zuge­schrie­ben. Im Ver­hält­nis zum Anteil der Nicht-Deut­schen an der Gesamt­be­völ­ke­rung von ledig­lich 9,72 % haben wir hier bei den schwe­ren Straf­ta­ten durch­weg das drei bis fast fünf­fa­che bei den Tatverdächtigen.”

 

Leser *** rech­net zur PKS vor: 

„Die abso­lu­ten Zah­len:
1. Flücht­lin­ge (etwa 1 Mio für den Stastistikzeitraum):

– Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung: 3036 Fäl­le
- Straf­ta­ten gegen das Leben: 414 Fälle

2. Nicht-Flücht­lin­ge (etwa 80 Mio):

– Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung : 46081 Fäl­le
- Straf­ta­ten gegen das Leben: 2991Fälle

Und nun mal gerech­net auf 1 Mio:

1. Flücht­lin­ge:
- Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung: 3036 Fäl­le
- Straf­ta­ten gegen das Leben: 414 Fälle

2. Nicht-Flücht­lin­ge:
- Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung : 576 Fäl­le
- Straf­ta­ten gegen das Leben: 37 Fälle

Und nun noch­mal als Ver­hält­nis und in %:
- Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung: Fak­tor 5, 400%
- Straf­ta­ten gegen das Leben: Fak­tor 11, 1000%

Fazit:Die Flücht­lin­ge sind bei schwe­ren Straf­ta­ten wie Straf­ta­ten gegen das Leben um mehr als 1000% kri­mi­nel­ler als die Deut­sche. Dabei ist noch gar nicht berück­sich­tigt, das bei den 80 Mio auch vie­le Nicht-Deut­sche drin sind sowie ein­ge­deutsch­te.
 
Quel­len:
BKA-Sta­tis­tik:https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2015/Zeitreihen/zeitreihenFaelle.html?nn=51356

und BKA-Bericht aus dem die Main­stream­m­e­di­en ein „Zuwan­de­rer sind nicht kri­mi­nel­ler als Deut­sche” gemacht haben:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2016/06/bka-lagebild-kriminalitaet-zuwandeung.html

Wenn man aber sel­ber rech­net, kommt man zu einer um mehr als 1000% höhe­ren Kri­mi­na­li­tät der Flücht­lin­ge im Ver­gleich zur nor­ma­len Bevölkerung.”

Am Ran­de: Man muss immer wie­der dar­an erin­nern, dass uns Leu­te, die hier Straf­tat auf Straf­tat bege­hen, als Schutz­su­chen­de aus Bür­ger­kriegs­ge­bie­ten ver­kauft wer­den. Von sol­chen Men­schen darf man kei­nes­wegs nur erwar­ten, dass sie sich so geset­zes­treu ver­hal­ten wie der durch­schnitt­li­che Deut­sche, son­dern dass sie sich hun­dert­pro­zen­tig geset­zes­treu verhalten.

Wei­ter: Wirk­lich sinn­voll wird eine Ana­ly­se also erst, wenn man berech­net, wie hoch die Wahr­schein­lich­keit ist, dass ein Asyl­be­wer­ber und ein Bio­deut­scher ein bestimm­tes Delikt begeht. Es gin­gen dazu vie­le Links bei mir ein. Mein Favo­rit ist die­se Aus­wer­tung, wor­in es u.a heißt: „Asyl­be­wer­ber sind im Bereich ‚Über­fall mit Ver­ge­wal­ti­gung durch Ein­zel­tä­ter’ fast 14-mal kri­mi­nel­ler als Deut­sche. Oder: Unter 1 Mio. Asyl­be­wer­ber befin­den sich 14-mal mehr Täter, die Frau­en über­fal­len und ver­ge­wal­ti­gen als unter 1 Mio. Deut­schen. Oder anders: In zwei gleich gro­ßen Grup­pen kom­men auf 100 deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge genau 1.370 tat­ver­däch­ti­ge Asyl­be­wer­ber!”

Anhand der Zah­len der PKS lässt sich sehr gut die Wahr­schein­lich­keit berech­nen, mit wel­cher ein Syrer, Afgha­ne, Alge­ri­er etc. in Deutsch­land tat­ver­däch­tig wird. Sie ist um ein Viel­fa­ches höher als bei Deut­schen.**
(**Sie­he dazu die Dia­gram­me ganz am Ende die­ses Textes)

Die Zahl der Ver­ge­wal­ti­gun­gen durch Asyl­be­wer­ber ist 2016 in Öster­reich um 133 Pro­zent gestie­gen. Wäh­rend im Vor­jahr 39 Asyl­be­wer­ber als Tat­ver­däch­ti­ge fest­ge­stellt wur­den, waren es bis Ende Sep­tem­ber bereits 91, sag­te Innen­mi­nis­ter Wolf­gang Sobot­ka (ÖVP). Bei der Ein­ord­nung nach Her­kunfts­län­dern führt Afgha­ni­stan die Sta­tis­tik an. Hier ergab sich eine Stei­ge­rung von 16 auf 47 Tat­ver­däch­ti­ge inner­halb eines Jahres. 

Bei der Prä­sen­ta­ti­on der Kri­mi­nal­sta­tis­tik für sein Bun­des­land kon­sta­tier­te der säch­si­sche Innen­mi­nis­ter Mar­kus Ulb­ig (CDU) 169 Sexu­al­straf­ta­ten, die 2016 von Asyl­be­wer­bern began­gen wur­den. Im Vor­jahr wur­den in Sach­sen nur 25 der­ar­ti­ge Fäl­le regis­triert. Von den 7.579 durch Asyl­be­wer­ber ver­üb­ten Straf­ta­ten ent­fal­le der größ­te Teil auf Dieb­stäh­le, Raub und Kör­per­ver­let­zung. Per­so­nen aus den Maghreb-Staa­ten sei­en hier­bei mehr­fach Inten­siv-Täter, so Ulb­ig. „Allein drei Vier­tel aller alge­ri­schen Zuwan­de­rer sind als Tat­ver­däch­ti­ge in Erschei­nung getreten.” 

 
Die Web­sei­te „Sci­ence­files” beschäf­tigt sich mit dem sprung­haf­ten Anstieg der Jugend­kri­mi­na­li­tät seit der Grenz­öff­nung (hier). „Seit 2002 geht die Anzahl der poli­zei­lich ermit­tel­ten deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen fast kon­ti­nu­ier­lich zurück. Auch die Zahl der poli­zei­lich ermit­tel­ten nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen ist seit Ende der 1990er Jah­re rück­läu­fig, bis 2013. Mit dem Beginn der Zuwan­de­rung von Flücht­lin­gen steigt die Anzahl der nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen sprung­haft und in einer Wei­se an, wie wir sie in einer Kri­mi­nal­sta­tis­tik noch nicht gese­hen haben. (…)
Von 2013 bis 2014 ist die Anzahl der poli­zei­lich ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen um 14% (14 – 17 Jah­re) bzw. 23% (18 – 21 Jah­re) ange­stie­gen. Von 2014 bis 2015 beträgt der ent­spre­chen­de Anstieg 91% bzw. 84%. Die Anzahl der von der Poli­zei ermit­tel­ten nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen hat sich zwi­schen 2014 und 2015 also fast ver­dop­pelt von 43.575 nicht­deut­schen Jugend­li­chen (14 – 17 Jah­re), die 2014 erfasst wur­den, auf 83.243 nicht­deut­sche Jugend­li­che (18 – 21 Jah­re), die 2015 erfasst wur­den, bzw. von 56.724 nicht­deut­schen Her­an­wach­sen­den (18 – 21 Jah­re), die 2014 erfasst wur­den, auf 104.529 im Jahr 2015. Das sind erheb­li­che Zuwäch­se und da die Anzahl der nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen vor der Zuwan­de­rung von Flücht­lin­gen gesun­ken ist, kann mit hoher Wahr­schein­lich­keit ver­mu­tet wer­den, dass der Anstieg auf die ent­spre­chen­de Zuwan­de­rung von Flücht­lin­gen zurück­zu­füh­ren ist.”

Schau­en wir in die Gefäng­nis­se. Der baden-würt­tem­ber­gi­sche Jus­tiz­mi­nis­ter Gui­do Wolf (CDU) sag­te im Juli die­ses Jah­res gegen­über den Stutt­gar­ter Nach­rich­ten: „Seit August 2015 ist die Anzahl Unter­su­chungs­ge­fan­ge­ner sprung­haft um knapp 30 Pro­zent ange­stie­gen.” Die Gefäng­nis­se sei­en über­be­legt. Nach einer Aus­wer­tung des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums geht die Zunah­me prak­tisch aus­schließ­lich auf aus­län­di­sche Gefan­ge­ne zurück. Deren Anteil ist stark gestie­gen, ihre Gesamt­zahl liegt inzwi­schen bei 3123. Sie kom­men aus 100 ver­schie­de­nen Natio­nen. Den höchs­ten Aus­län­der­an­teil weist dabei die Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt (JVA) in Stutt­gart-Stamm­heim mit 73,5 Pro­zent auf. Dort sind über­wie­gend Unter­su­chungs­häft­lin­ge unter­ge­bracht. Zwar führ­ten bei den Inhaf­tier­ten ohne deut­schen Pass nach wie vor Tür­ken und Rumä­nen, aller­dings hät­ten die Natio­nen, aus denen zuletzt vie­le Asyl­be­wer­ber nach Deutsch­land gekom­men sind, deut­lich auf­ge­holt. Bin­nen Jah­res­frist habe sich etwa die Zahl der inhaf­tier­ten Gam­bier und Tune­si­er ver­drei­facht, die der Alge­ri­er, Marok­ka­ner und Paki­sta­ni ver­dop­pelt. Der Lan­des­vor­sit­zen­de des Bun­des der Straf­voll­zugs­be­diens­te­ten Deutsch­lands, Alex­an­der Schmid, bezeich­ne­te den rasan­ten Anstieg der Inhaf­tier­ten bin­nen eines Jah­res als „Bele­gungs-Tsu­na­mi”.

Da es in Deutsch­land kei­ne Häft­lings-Sta­tis­tik nach Her­kunft gibt, emp­fiehlt sich ein Blick ins Aus­land. Der­zeit sind rund 47 Pro­zent der Inhaf­tier­ten in öster­rei­chi­schen Gefäng­nis­sen Aus­län­der. In der Schweiz sind es sogar knapp 80 Prozent.

 

Leser *** ist „als (Miet-)Statistiker für füh­ren­de For­schungs­in­sti­tu­te und gro­ße Unter­neh­men tätig. Dane­ben betreue und ‚fri­sie­re’ ich die Pro­mo­ti­ons­wer­ke eini­ger dort täti­ger Pro­mo­vie­ren­der, wenn die­se mit ihrem sta­tis­ti­schen und metho­di­schen Latein am Ende sind. Ja, man darf sagen ich bin eine Kory­phäe auf dem Gebiet der sta­tis­ti­schen Quack­sal­be­rei.
Die bei­den wich­tigs­ten Mecha­nis­men mani­pu­la­ti­ver Erstel­lung und Inter­pre­ta­ti­on von Kri­mi­na­li­täts­sta­tis­ti­ken hier in halb­wegs talk­show­fä­hi­ger Spra­che:

1. Wil­lent­li­che Nivel­lie­rung von Gruppenunterschieden

Ihr Fuß­ball­bei­spiel war 100% kor­rekt: Das Geheim­nis der Nivel­lie­rung von Grup­pen­un­ter­schie­den besteht dar­in, die Ver­gleichs­grup­pe (in unse­rem Fall die Deut­schen) solan­ge hin­sicht­lich aller kri­mi­na­li­täts­ur­säch­li­chen Merk­ma­le ein­zu­damp­fen (im wesent­li­chen sozio­öko­no­mi­scher Sta­tus, Geschlecht, intel­lek­tu­el­le Fähig­kei­ten, Alter …), bis sich bei­de Grup­pen glei­chen. Man ver­gleicht dann Kri­mi­na­li­täts­dis­po­nier­te von der einen mit den Kri­mi­na­li­täts­dis­po­nier­ten von der ande­ren Grup­pe. Und, Bin­go, die Kri­mi­na­li­täts­ra­ten glei­chen sich, alles in But­ter.
Nur sind in der deut­schen Grup­pe viel­leicht 10% Dis­po­nier­te, bei den Neu­bür­gern – glau­bens- und kul­tur­be­dingt –  geschätzt 80%. Und deren Jugend allein ist auch kei­ne hin­rei­chen­de Bedin­gung für deren Kri­mi­na­li­täts­dis­po­si­ti­on, son­dern Jugend UND gerin­ge intel­lek­tu­el­le Fähig­kei­ten oder wahl­wei­se Jugend UND gerin­ger sozio­öko­no­mi­scher Sta­tus. Gerin­ge intel­lek­tu­el­le Fähig­kei­ten und gerin­ger sozio­öko­no­mi­scher Sta­tus sind bei den Neu­bür­gern aber – noch­mal: glau­bens- und kul­tur­be­dingt – hoch­t­ra­diert und ver­fes­tigt über Gene­ra­tio­nen (Stich­wort: Par­al­lel­ge­sell­schaft), wir wer­den hier also in Zukunft noch viel Spaß haben.
Mit ande­ren Wor­ten und noch talk­show­taug­li­cher: Flücht­lin­ge sind sys­te­ma­tisch in ganz erheb­li­chen Umfang mit kri­mi­na­li­täts­ur­säch­li­chen Merk­ma­len aus­ge­stat­tet und selbst­ver­ständ­lich fin­den wir auch bei uns eine – ver­hält­nis­mä­ßig viel klei­ne­re – Grup­pe, die mit ähn­li­cher Merk­mals­aus­stat­tung dann eine ähn­li­che hohe Kri­mi­na­li­täts­ra­te auf­weist.
 
2. Ver­wäs­se­rung der Kate­go­ri­sie­rung oder Ver­bot der Kategorisierung

Die zwei­te Mani­pu­la­ti­ons­form wird mit noch viel durch­schla­gen­de­rem Erfolg ange­wandt. Sie besteht im Auf­wei­chen oder dem Ver­bot kla­rer Kate­go­ri­sie­run­gen: Am bekann­tes­ten dürf­te die Erfas­sung von (Dop­pel-) Pass­deut­schen als ‚Deut­sche’ sein, so dass ein ‚Mar­kus’ im sel­ben Töpf­chen mit ‚Murat’ lan­det. Eben­so besteht in man­chen Bun­des­län­dern schlicht ein Ver­bot der Erfas­sung der kon­kre­ten eth­ni­schen Her­kunft der Täter.
Dane­ben gibt es aber ein fei­nes Netz­werk an begriff­li­chen Tricks um die erfass­ten Kate­go­rien für jede sinn­vol­le Ana­ly­se der Lebens­wirk­lich­keit voll­stän­dig untaug­lich zu machen:
Da wer­den dann die Kri­mi­na­li­täts­ra­ten der sehr all­ge­mei­nen Kate­go­rie ‚Zuwan­de­rer’ prä­sen­tiert, um so Mil­lio­nen abso­lut inte­ge­rer Polen, Spa­ni­er, Por­tu­gie­sen Ita­lie­ner usw. hübsch in einen Topf mit Ara­bern und Afri­ka­nern zu rüh­ren.
Da wer­den Zah­len ganz gene­rell zu ‚Sexu­al­de­lik­ten’ gebracht, und so lan­det die bru­ta­le Ver­ge­wal­ti­gung im Park durch Afri­ka­ner prompt in der­sel­ben Kate­go­rie wie die sexu­el­len Beläs­ti­gun­gen im inner­häus­li­chen Schei­dungs­krieg (so sinkt denn auch, oh Wun­der, 2015 die Anzahl der ‚Sexu­al­de­lik­te’).
Die Deut­schen wol­len aber nicht wis­sen ob z. B. Spa­ni­er im inner­häus­li­chen Schei­dungs­kampf sexu­el­le Gewalt aus­ge­übt haben, son­dern inwie­weit Ara­ber und Afri­ka­ner deut­sche Frau­en ‚auf der Stra­ße’ beläs­ti­gen oder ver­ge­wal­ti­gen. Genau das sol­len und dür­fen Sie aber nicht her­aus­fin­den.
Somit ist jede Form der Kate­go­ri­sie­rung immer genau zu durch­leuch­ten: WER ist es genau, WAS ist es genau.

Sie wer­den für  Deutsch­land nir­gends fin­den, nie­mals, versprochen:

1. Die genau auf­ge­schlüs­sel­ten Mord/Totschlags/Raub/Vergewaltigungszahlen für Afrikaner/Araber/Muslime und

2. noch wich­ti­ger, die Zah­len zu den eth­ni­schen Täter-Opfer- Ver­hält­nis­sen: Also wie oft wur­den auto­chtho­ne Deut­sche Opfer von Gewalt durch bestimm­te eth­ni­sche Grup­pen (Afrikaner/Araber/Muslime …) und umge­kehrt wie oft wur­den Afrikaner/Araber/Muslime Opfer von Gewalt durch Deut­sche und zwar aus­schließ­lich in Fremd­ver­hält­nis­sen, also bit­te­schön KEINE Beziehungstaten.

Für die USA exis­tie­ren die­se Zah­len, direkt vom Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um: Aus der Tabel­le geht dann fol­gen­des her­vor: In 85 Pro­zent der Gewalt­ver­bre­chen zwi­schen Schwar­zen und Wei­ßen ist das Opfer weiß. Black lives mat­ter, sage ich da nur. Auch des­halb ist Trump jetzt Prä­si­dent. http://www.amren.com/news/2015/07/new-doj-statistics-on-race-and-violent-crime/
Solan­ge die herr­schen­den Poli­ti­ker kei­ne ver­nünf­ti­gen Kate­go­ri­sie­run­gen zulas­sen und uns kei­ne ver­wert­ba­ren Zah­len wie z. B. die obi­ge Tabel­le lie­fern kann, ist jede Behaup­tung einer Gleich­ver­tei­lung der Kri­mi­na­li­täts­ra­ten zwi­schen den Eth­ni­en eine aben­teu­er­li­che, jeder All­tags­er­fah­rung voll­stän­dig wider­spre­chen­de Hypothese.

Zu guter Letzt emp­feh­le noch einen Blick in die Gefäng­nis­se: In der Schweiz, die bekannt­lich äußerst gei­zig mit ihrer Staats­bür­ger­ur­kun­de umgeht, sind 75% Pro­zent der Gefäng­nis­in­sas­sen Ausländer.”

 
Leser *** notiert: „Mein lang­jäh­ri­ges Arbeits­ge­biet ist die medi­zi­ni­sche For­schung, dar­un­ter auch die Abschät­zung der Prä­va­len­zen von Erkran­kun­gen usw. Hier hat man es eben­falls oft mit unvoll­stän­di­gen oder ver­zerr­ten Daten zu tun, aller­dings in der Regel nicht mit bewusst ver­fälsch­ten, wie man Grund hat im Fal­le der Migran­ten­kri­mi­na­li­tät anzu­neh­men. Der para­re­li­giö­se Eifer, mit dem die ‚Nor­ma­li­tät’ oder gar beson­de­re Benig­ni­tät die­ser Grup­pe ent­ge­gen den Kennt­nis­sen zur Sozia­li­sa­ti­on behaup­tet wird, ist ja bezeichnend.

In der Medi­zin ver­fü­gen wir über ratio­na­le Metho­den, um einen Bias zu erken­nen und abzu­schät­zen. Hier ist das schwie­ri­ger wegen der Sys­te­ma­tik der Irre­füh­rung. Mir scheint der noch rela­tiv bes­te Weg, die Daten zu Inhaf­tier­ten zu ana­ly­sie­ren und in Bezie­hung zur Häu­fig­keit der jewei­li­gen Grup­pe in der Popu­la­ti­on zu set­zen. Die­se Anga­ben soll­te man mit einer gewis­sen Sicher­heit erfra­gen kön­nen, zumin­dest als unte­re Grenz­wer­te, sofern Migran­ten mit deut­schem Pass als Deut­sche gezählt wer­den. Dies wird natür­lich nur eine begrenzt aus­sa­ge­kräf­ti­ge Schät­zung lie­fern, sofern beim Vor­lie­gen eines fes­ten Wohn­sit­zes oft kei­ne Unter­su­chungs­haft ange­ord­net wird und ansons­ten die Ten­denz zu Bewäh­rungs­stra­fen besteht, fer­ner vie­le Straf­ta­ten nicht ernst­haft mit Inhaf­tie­rung sank­tio­niert oder oft gar nicht mehr ange­zeigt wer­den (Laden­dieb­stahl), sowie Ein­hei­mi­sche eben­falls in der Regel einen fes­ten Wohn­sitz auf­wei­sen und ein poten­ti­ell ande­rer Usus gegen­über Migran­ten kaum über­prüf­bar ist. Man wird also nur zu Ori­en­tie­rungs­wer­ten gelan­gen, und das auch nur für das obe­re Seg­ment der Delik­te. Den­noch ver­mu­te ich, dass es noch das rela­tiv Bes­te ist, was man errei­chen kann, und in jeden Fall bes­ser als offi­zi­el­le Poli­zei­sta­tis­ti­ken. Ein wei­te­rer Vor­zug liegt dar­in, dass die Anga­ben zu Inhaf­tier­ten schwer­lich als ‚Vor­ur­teil’ gewer­tet wer­den und die zugrun­de­lie­gen­den Taten nicht leicht baga­tel­li­siert wer­den kön­nen. Alle mir bekann­ten Daten wei­sen in die Rich­tung weit über­pro­por­tio­na­ler Antei­le von Migran­ten ver­schie­de­ner Art an den Inhaf­tier­ten. Viel­leicht ist die­ser Vor­schlag für Sie von Nutzen.

Man muss halt sehen, dass die Ver­zer­rung poli­tisch gewollt ist und inzwi­schen regel­recht sys­te­ma­ti­siert wur­de, sei es zwecks Ver­schleie­rung der eige­nen Feh­ler, sei es als Grund­la­ge eines zur Erzie­hung der Kind­bür­ger gedach­ten Mär­chens von den edlen Guten und Ver­folg­ten, die noch nicht bekennt­nis­haft gerei­nig­te bzw. migra­ti­ons­ge­tauf­te Schuld­deut­sche mores leh­ren. Da kommt man nun ein­mal an sei­ne Gren­zen, wie sei­ner­zeit, was Daten zur DDR oder Sowjet­uni­on anging. Frü­her hieß es ‚ad usum Del­phi­ni’, heu­te ganz demo­kra­tisch „ad usum asinorum’.”

„Ich bin seit etwas mehr als zwan­zig Jah­ren in der öffent­li­chen Ver­wal­tung tätig. Zunächst vie­le Jah­re als Finanz­be­am­ter, seit ca. acht Jah­ren bei der Kri­mi­nal­po­li­zei im Bereich der Wirt­schafts­kri­mi­na­li­tät”, schreibt Leser ***.
„Natür­lich ‚lügt’ die Sta­tis­tik, kann in ihr doch zunächst nur das auf­tau­chen, was über­haupt ange­zeigt wur­de, also der Poli­zei zur Kennt­nis gege­ben wur­de (die berüch­tig­te ‚Dun­kel­zif­fer’. Dann wird in deut­sche und nicht­deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge unter­schie­den. Unab­hän­gig davon (wie Sie bereits anmerk­ten), ob ein ‚Migra­ti­ons­hin­ter­grund’ vor­liegt, kommt es für die Ein­tei­lung ja ledig­lich dar­auf an, deut­scher Staats­bür­ger zu sein, mit­hin also, eine klei­ne Kar­te zu besit­zen, auf der ein Foto prangt. Über eth­ni­sche Zuge­hö­rig­keit, Inte­gra­ti­ons­sta­tus u.s.w. sagt dies ja bekannt­lich wenig aus. Nicht ver­ges­sen soll­te man, dass Tat­ver­däch­ti­ge nur dann ein­ge­teilt wer­den kön­nen, wenn sie denn ermit­telt wor­den sind.

Nimmt man z.B. mal den Tat­be­stand des Woh­nungs­ein­bruchs­dieb­stahls. Lag die Auf­klä­rungs­quo­te in 2015 bei 15,2% und der Anteil nicht­deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger bei 41,3 %, so sind ja noch immer 84,8% unauf­ge­klärt geblie­ben. Berück­sich­tigt man dann die Erfah­rung, dass in die­sem Feld ins­be­son­de­re orga­ni­sier­te Ban­den aus Ost- und Süd-Ost-Euro­pa ‚im Geschäft’ sind, wel­che eben sel­ten geschnappt wer­den, so wür­de der Anteil der Aus­län­der am Delikt ins­ge­samt wesent­lich über den hier genann­ten Wert steigen.

Die Sta­tis­tik ver­schweigt uns also wesent­li­che Din­ge:
•  die nicht ange­zeig­ten Straf­ta­ten
•  den Anteil der Aus­län­der an den nicht auf­ge­klär­ten Straf­ta­ten
•  den Anteil der deut­schen Staats­bür­ger mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund
Über die­se kann man natür­lich nur spekulieren.

Zum ers­ten Punkt habe ich natür­lich kei­ne Zah­len bei­zu­steu­ern, ledig­lich mei­ne Beob­ach­tun­gen und Hören­sa­gen. Den­noch kurz gesagt. In vie­len Berei­chen kommt es gar nicht mehr zu Anzei­gen, da sie sei­tens der Geschä­dig­ten als sinn­los erach­tet wer­den. Ins­be­son­de­re habe ich z.B. über meh­re­re ALDI-Filia­len erfah­ren, dass die dor­ti­gen Lei­ter gehal­ten sind, Laden­dieb­stäh­le durch ‚Flücht­lin­ge’ gar nicht mehr zur Anzei­ge zu brin­gen. Viel­fach wird der Arbeits­auf­wand als hoch, der Nut­zen als gering bis nicht vor­han­den ein­ge­stuft. Die­ses Ver­hal­ten dürf­te sich wei­ter ver­brei­ten. Wenn ich kei­ne Hil­fe sei­tens der Poli­zei bzw. des Staa­tes zu erwar­ten habe, dann kann ich mir den Ärger auch spa­ren, mit dieser/diesem in Kon­takt zu treten.

In unse­rer Dienst­stel­le gibt es jeden Mor­gen eine Bespre­chung mit der kur­zen Dar­stel­lung des Kri­mi­na­li­täts­ge­sche­hens des ver­gan­ge­nen Tages. In der Regel nur, soweit es die Kri­mi­nal­po­li­zei betrifft und nur lokal für unse­ren Bezirk. Die Arbeit der Schutz­po­li­zei taucht nur am Ran­de auf, wenn es Schnitt­punk­te gibt. Ich habe nie Strich­lis­te geführt, aber es tau­chen für fest­ge­stell­te Tat­ver­däch­ti­ge fast nur aus­län­di­sche Namen auf, Afgha­nen, Ara­ber, Tür­ken, Kur­den, Rus­sen, Bul­ga­ren, Rumä­nen, Alba­ner, Ser­ben (eben teil­wei­se auch mit deut­schem Paß)… von Asia­ten, oder West­eu­ro­pä­ern habe ich so gut wie nie gehört. Deut­sche Namen vor allem als Opfer oder Intensivtäter.”

„Sehr geehr­ter Herr Klo­novs­ky, nur fol­gen­de Gedan­ken zur PKS aus staats­an­walt­li­cher Sicht am Ran­de:
- Die PKS ist für sich genom­men bekannt­lich nicht sehr aus­sa­ge­kräf­tig, weil ein ermit­tel­ter Tat­ver­däch­ti­ger noch lan­ge nicht der Täter sein muß. Eigent­lich brauch­te man eine Ver­ur­tei­lungs­sta­tis­tik. Die Poli­zei tut sich immer leicht, ihre Fäl­le als auf­ge­klärt zu zu bezeich­nen, wenn sie einen Ver­däch­ti­gen ermit­telt hat. Mei­ne Behör­de, die Staats­an­walt­schaft *** , hat 2015 von ca. 65.000 Ermitt­lungs­ver­fah­ren gegen nament­lich bekann­te Beschul­dig­te nur ca. 14.000 durch Ankla­ge oder Straf­be­fehls­an­trag abge­schlos­sen. Bei allen ande­ren ist nicht rechts­kräf­tig fest­ge­stellt, wer der Täter war.

- Z. B. flie­ßen die zahl­rei­chen Woh­nungs­ein­brü­che, bei denen kein Täter ermit­telt wird, die aber mit Sicher­heit von aus­län­di­schen Ban­den began­gen wer­den, in die Betrach­tung nicht ein.

- Irgend­ein Ein­falts­pin­sel hat ein­mal gesagt, Aus­län­der, ich mei­ne, ins­be­son­de­re Tür­ken, sei­en über­durch­schnitt­lich aktiv bei der Grün­dung von Fir­men; sie berei­cher­ten uns daher nicht nur ideell durch ihre leich­te, beschwing­te und süd­lich-lebens­fro­he Wesens­art, son­dern auch knall­hart wirt­schaft­lich. Natür­lich ist die­se Fest­stel­lung sinn­los, solan­ge man nicht eine ent­spre­chen­de Sta­tis­tik über die Insol­ven­zen dage­gen­hält. Wenn ich näm­lich alle paar Jah­re mit einem sie­ben­stel­li­gen Insol­venz­scha­den mei­ne UG vor die Wand fah­re und anschlie­ßend mit irgend­wel­chen Stroh­leu­ten eine neue grün­den muß, kom­men da über die Jähr­chen in der Tat so eini­ge Fir­men­grün­dun­gen zustan­de.
2014–2015 ging etwa jede vier­te Insol­venz­straf­ak­te zwi­schen *** und *** über mei­nen Schreib­tisch, und ich erin­ne­re mich, daß aus­län­di­sche Namen auf den Akten­de­ckeln nicht gera­de sel­ten waren. Aus der PKS errech­ne ich bei Insol­venz­ver­schlep­pung ein Ver­hält­nis (Deut­sche: Aus­län­der) von 6524:1439 = 4,53 (: 1 – M.K.).
(…)

Gera­de bei Wirt­schafts­straf­ta­ten ist natür­lich nicht nur die Tat als Zähl­stel­le von Bedeu­tung, son­dern der jeweils ange­rich­te­te Scha­den. Es sind ohne wei­te­res Ein­zel­per­so­nen, die sie­ben­stel­li­ge Beträ­ge ein­strei­chen. Im Bereich des Ziga­ret­ten­schmug­gels, der Schwarz­ar­beit, ille­ga­ler Arbeit­neh­mer­über­las­sung, Min­dest­lohn­ver­stö­ße, Vor­ent­hal­ten von Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen und Lohn­steu­er­hin­ter­zie­hung u. ä. sind aus­län­di­sche ‚Glo­ba­li­sie­rungs­ge­win­ner’ sehr aktiv. Ich ken­ne da Ein­zel­un­ter­neh­mer z. B. vom Bal­kan, die über 1 Mio. Euro an Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen für sich behal­ten haben. Das ist All­tag im Wirtschaftsdezernat.

Der ein­zel­ne Rich­ter oder Staats­an­walt kann hier­zu kaum sta­tis­tisch rele­van­te Erkennt­nis­se lie­fern. Auch las­sen sich die PKS und die o. g. Bevöl­ke­rungs­sta­tis­tik nur schlecht mit­ein­an­der ver­glei­chen, weil die jewei­li­gen Alters­grup­pen nicht über­ein­stim­men und die Kate­go­rie ‚Deut­scher mit eige­ner Migra­ti­ons­er­fah­rung’ schwam­mig ist und in der PKS nicht berück­sich­tigt wird. Es wird viel­mehr Auf­ga­be der bestehen­den und noch zu grün­den­den Par­la­ments­frak­tio­nen der AfD sein, die­se Zusam­men­hän­ge durch klei­ne Anfra­gen aufzuklären.

Ich möch­te drin­gend emp­feh­len, sich hier­bei auch nicht allein auf das Straf­recht zu ver­stei­fen: Auch durch blo­ße Ord­nungs­wid­rig­kei­ten kön­nen erheb­li­che kri­mi­nel­le Gewin­ne ein­ge­stri­chen wer­den. Die Fra­ge muß all­ge­mein lau­ten: Was kos­tet uns die gegen­wär­ti­ge Ein­wan­de­rungs­po­li­tik; wel­che Schä­den rich­ten aus­län­di­sche Gewer­be­trei­ben­de hier an, sind hier­bei Mus­ter zu erken­nen, die zur Prä­ven­ti­on nutz­bar gemacht wer­den kön­nen. Hier­zu müs­sen über die erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen über die Finanz­ver­wal­tung (Steu­ern), die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung und den Zoll (Arbeit­neh­mer­bei­trä­ge zur Sozi­al­ver­si­che­rung) und die Insol­venz­ge­rich­te erho­ben und not­falls par­la­men­ta­risch erzwun­gen wer­den, und natür­lich müs­sen Res­sour­cen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, damit geeig­ne­te Aka­de­mi­ker über die­se Fra­gen pro­fes­sio­nell for­schen kön­nen. Die­se Zusam­men­hän­ge dürf­ten – anspre­chend ver­mit­telt – min­des­tens eben­so zie­hen wie Raub und Kör­per­ver­let­zung, denn dann kann der klei­ne Steu­er­zah­ler auf sei­nem Lohn­zet­tel sehen, was ihn der Spaß kos­tet und wie uner­hört er dis­kri­mi­niert wird.”

Leser ***, „ehe­ma­li­ger Sozi­al­wis­sen­schaft­ler”, führt aus: „Gehen wir zunächst eini­ge der Lieblings-‚Argumente’ der pro­fes­sio­nel­len Abwieg­ler und Ver­tu­scher der Rei­he nach durch. Ich ver­su­che, das ohne sozi­al­wis­sen­schaft­li­ches Fach­chi­ne­sisch dar­zu­stel­len:
Schein­ar­gu­ment 1:  Wenn man die sozia­len Merk­ma­le, die erfah­rungs­ge­mäß beson­ders hoch mit Kri­mi­na­li­tät kor­re­liert sind, bei Migranten/Ausländern ‚kon­trol­liert’ (d.h. ein­be­rech­net), dann ist die Kri­mi­na­li­tät von Nicht-Deut­schen nicht höher als die von Men­schen mit deut­schem Pass. 
Ist weit­ge­hend rich­tig. Aber was besagt das? Die Migran­ten haben die sozia­len Merk­ma­le (jung, männ­lich, arbeits­los …), die sie haben. Sie haben eben nicht die Merk­ma­le, die den Durch­schnitt der Bevöl­ke­rung kenn­zeich­nen. Das Argu­ment belegt nur, war­um Migran­ten kri­mi­nel­ler sind als Ein­hei­mi­sche. Und nicht, dass sie nicht kri­mi­nel­ler sind. Das wird in der Dis­kus­si­on sehr geflis­sent­lich über­se­hen. Schon ein erstaun­li­cher Fall von weg­ge­blen­de­ter Logik. 

Schein­ar­gu­ment 2: Letz­tes Jahr sei­en die von Aus­län­dern began­ge­nen Ver­bre­chen zwar gestie­gen, aber in weit gerin­ge­rem Aus­maß als dies durch die zah­len­mä­ßi­ge Stei­ge­rung der Immi­gra­ti­on (Flücht­lings­wel­le) indu­ziert gewe­sen wäre. 
Jeder Prak­ti­ker weiß, dass die­ser Schluss albern ist. Denn Neu­an­kömm­lin­ge durch­lau­fen in den aller­meis­ten Fäl­len erst ein­mal das Asyl­ver­fah­ren, das meh­re­re Mona­te dau­ert. In die­ser Zeit müs­sen sie sich im frem­den Land ori­en­tie­ren, sie müs­sen auch fürch­ten, dass eine even­tu­el­le Straf­tat ihr Asyl­ver­fah­ren nega­tiv beein­flusst. Zudem dau­ert es eine Zeit­lang, bis Ver­däch­ti­ge einer Straf­tat ermit­telt sind. Dies zusam­men­ge­nom­men führt zu einer zeit­li­chen Ver­zö­ge­rung des Effekts von Wel­len in der Ein­wan­de­rung. Ein­fach aus­ge­drückt: Neu­an­kom­men­de Migran­ten-Straf­tä­ter bege­hen ihre Straf­ta­ten eini­ge Mona­te nach der Ein­rei­se, nicht sofort (das unter­schei­det sie z.B. von ein­rei­sen­den ost­eu­ro­päi­schen Ver­bre­cher­ban­den). Dies wirkt sich des­halb mit einem zeit­li­chen Ver­schie­be-Effekt in der Sta­tis­tik aus.

Schein­ar­gu­ment 3: Aus­län­der wür­den öfter ange­zeigt und auch öfter von der Poli­zei kon­trol­liert. Der ers­te Teil des ‚Argu­ments’ ist extrem implau­si­bel. Nie­mand sieht davon ab, einen Raub­über­fall oder Mord anzu­zei­gen, bloß weil der Täter ver­mut­lich Deut­scher ist. Bei Mini-Delik­ten wie Taschen­dieb­stahl mag dies theo­re­tisch denk­bar sein, aber wesent­lich hier ist Schwer­kri­mi­na­li­tät. Der zwei­te Teil des Argu­ments (stär­ke­re Poli­zei­kon­trol­le) stimmt. Ein Poli­zist am Münch­ner Haupt­bahn­hof stell­te fest, dass die – oft betrun­ke­nen – Migran­ten ein­fach auf­fäl­lig sind. Das Argu­ment ver­sucht also, die häu­fi­ge­re Auf­fäl­lig­keit von migran­ti­schen Tätern der Poli­zei ‚in die Schu­he zu schie­ben’, eine per­fi­de Debat­ten­stra­te­gie. 
Oft zitiert wird auch der Son­der­fall Schwe­den. Die mit der Migra­ti­on stark gestie­ge­ne Zahl von Ver­ge­wal­ti­gun­gen lie­ße nicht auf einen inne­ren Zusam­men­hang schlie­ßen, son­dern sei der Tat­sa­che geschul­det, dass sich das schwe­di­sche Recht in Bezug auf Ver­ge­wal­ti­gun­gen geän­dert haben. Die­ses ‚Argu­ment’ über­sieht, dass es nicht nur um Ver­ge­wal­ti­gun­gen geht, son­dern um alle Arten von Schwer­kri­mi­na­li­tät. Vor allem aber über­sieht es, dass die neue Geset­zes­la­ge für alle gleich gilt, für Migran­ten wie für ein­hei­mi­sche Schwe­den. 
Eine Stu­die von 1996 des schwe­di­schen Natio­na­len Rates für Ver­bre­chensprä­ven­ti­on fand, dass zwi­schen 1985 und 1989 (als noch die alte Geset­zes­la­ge bezügl. Ver­ge­wal­ti­gung galt) Ein­wan­de­rer aus Nord­afri­ka und dem Mitt­le­ren Osten eine zwi­schen acht­fach und drei­und­zwan­zig­fach häu­fi­ge­re Rate von Ver­ur­tei­lun­gen wegen Ver­ge­wal­ti­gung als ein­hei­mi­sche Schwe­den hatten. 

Schein­ar­gu­ment 4: Aus­län­di­sche Mehr­fach­tä­ter wür­den die Sta­tis­tik ver­zer­ren. Nur jemand, der sich mit Sta­tis­tik nicht aus­kennt, kann so argu­men­tie­ren. In jeder Sta­tis­tik spielt die inter­ne Ver­tei­lung von Merk­ma­len für all­ge­mei­ne Schlüs­se erst ein­mal kei­ne Rol­le. Es ist irrele­vant, ob die gestei­ger­te Kri­mi­na­li­tät durch Migran­ten sich auf vie­le oder weni­ge Migran­ten ver­teilt – sozi­al rele­vant für die Inlän­der ist die gestei­ger­te Kri­mi­na­li­tät, also die Zahl der Straf­ta­ten. Und auch bei Inlän­dern gibt es Mehr­fach­tä­ter, das ist also nichts Migrantenspezifisches. 

Schein­ar­gu­ment 5: Migran­ten sei­en nicht kri­mi­nel­ler als Inlän­der, die Zah­len der Aus­län­der­kri­mi­na­li­tät sei­en höher, weil unter ‚Aus­län­der’ z.B. auch Tou­ris­ten und ein­rei­sen­de Ban­den inklu­diert sei­en. Es ist rich­tig, dass die Aus­län­der­kri­mi­na­li­tät höher ist als die Migran­ten­kri­mi­na­li­tät (im Poli­zei­be­richt 2016 sau­ber unter­schie­den). So sind Aus­län­der z.B. für rund 30% aller Mord- und Tot­schlags­fäl­le in Deutsch­land ver­ant­wort­lich, wäh­rend sie nur gut 10% der deut­schen Bevöl­ke­rung aus­ma­chen. Aber auch die Migran­ten sind bei Mord, Tot­schlag, und schwe­rer Kör­per­ver­let­zung deut­lich über­pro­por­tio­nal betei­ligt. Ihr Anteil an den ‚Straf­ta­ten gegen das Leben’ beträgt im Erhe­bungs­jahr 2015 sat­te 8,2%. Nun ist nicht ganz genau bekannt, wie­vie­le Migran­ten sich in Deutsch­land auf­hal­ten, ‚dank’ der Poli­tik der offe­nen Gren­zen. Aber es gibt anhand der Asyl­ver­fah­ren und poli­zei­li­cher Dun­kel­zif­fer­schät­zun­gen Vor­stel­lun­gen von der Grö­ßen­ord­nung. So wird ihre Zahl sicher deut­lich unter 2,5 Mil­lio­nen lie­gen. Das wären grob über den Dau­men gepeilt 3% der Bevöl­ke­rung. Eine Mord- und Tot­schlags­zahl von 8,2% sagt da schon eini­ges aus. 

Man muss bei der Debat­te berück­sich­ti­gen, dass unter ‚Migran­ten’ und ‚Aus­län­der’ selbst­ver­ständ­lich in allen ent­spre­chen­den Sta­tis­ti­ken nur Men­schen ohne den jewei­li­gen Pass des betref­fen­den Lan­des gemeint sind. Also nicht etwa ‚Inlän­der mit migran­ti­schem Hin­ter­grund’. Wür­de man die­se hin­zu­neh­men, wür­de sich die hor­ren­de Über­re­prä­sen­ta­ti­on bei den Ver­bre­chens­zah­len noch ein­mal poten­zie­ren. Denn Inlän­der mit Migran­ten­hin­ter­grund sind kri­mi­nel­ler als ande­re Inlän­der, teil­wei­se bis in die drit­te Gene­ra­ti­on. Dies muss­te sogar der bekann­te ‚Abwie­gel-Pro­fes­sor’ Chris­ti­an Pfeif­fer ein­mal in einer TV-Dis­kus­si­on ein­ge­ste­hen, als man ihn kon­kret festnagelte. 

Ver­schie­de­ne Län­der in Euro­pa – nicht nur Deutsch­land, wo dazu sehr wenig offi­zi­el­le Zah­len zu fin­den sind – ver­su­chen ihr Mög­lichs­tes, sol­che Zusam­men­hän­ge nicht publik wer­den zu las­sen. (…) Poli­ti­ker weh­ren sich mit Zäh­nen und Klau­en gegen eine Erfas­sung und Ver­öf­fent­li­chung des migran­ti­schen Hin­ter­grunds von Straf­tä­tern. Sie wis­sen, warum.

Denn die­se Zah­len ent­hal­ten poli­ti­sche ‚Spreng­bom­ben’. (…) Nun, wie wir wis­sen, haben sich die Ver­tu­scher durch­ge­setzt. Bereits Anfang Dezem­ber 2007 hat­te der Ber­li­ner Staats­an­walt Roman Reusch vor der Hans-Sei­del-Stif­tung einen Vor­trag über „Migra­ti­on und Kri­mi­na­li­tät” (im Inter­net les­bar) gehal­ten, in dem er auf die aus­ufern­den Zah­len von Tätern mit migran­ti­schem Hin­ter­grund hin­wies. Wie bekannt, wur­de Reusch von sei­ner Funk­ti­on in der ent­spre­chen­den Ber­li­ner Arbeits­grup­pe entbunden. 

Man hat Reuschs Aus­sa­gen m.W. nie in Zwei­fel gezo­gen, geschwei­ge denn wider­le­gen kön­nen. Also was tut man in Deutsch­land, um gegen die unbe­que­men Aus­sa­gen vor­zu­ge­hen? Das, was man immer tut in sol­chen Fäl­len. Man zieht die Gesin­nung des Aus­sa­gen­den in Zwei­fel. Also kapri­zier­te man sich auf die Tat­sa­che, dass Reusch spä­ter der AfD bei­trat. Das mach­te offen­bar Kri­tik an sei­nen kon­kre­ten Fak­ten­aus­sa­gen überflüssig.

Eine ein­deu­ti­ge Spra­che spre­chen die Bele­gungs­zah­len euro­päi­scher Gefäng­nis­se, getrennt nach Her­kunft der Insas­sen. Neh­men wir das Bei­spiel Schweiz: Noch in den 80er Jah­ren waren rund zwei Drit­tel aller Insas­sen in Schwei­zer Gefäng­nis­sen Schwei­zer. Dies hat sich nach der gro­ßen Ein­wan­de­rer­wel­len gründ­lich geän­dert. Mitt­ler­wei­le (Jahr 2015) stel­len Schwei­zer nur noch ca. ein Drit­tel aller Gefäng­nis­in­sas­sen im eige­nen Land. Der Rest sind Inha­ber aus­län­di­scher Päs­se (Quel­le: Offi­zi­el­le Sta­tis­tik, Straf- und Mass­nah­men­voll­zug – Mitt­le­rer Insas­sen­be­stand nach Staats­zu­ge­hö­rig­keit; hier sind alle Aus­län­der nach Land auf­ge­führt). Schwei­zer mit Migran­ten­hin­ter­grund sind aber auch hier nicht erfasst, sonst wäre die Dis­kre­panz noch grös­ser. Man kann also sagen, dass die Schwei­zer ihre Gefäng­nis­se über­wie­gend für Aus­län­der bau­en und unter­hal­ten. 
 
In Ita­li­en ist die Situa­ti­on etwas weni­ger aus­ge­prägt, aber auch deut­lich. Laut ital. Sta­tis­tik­be­hör­de ISTAT (I dete­n­uti nel­le car­ce­ri ita­lia­ne, letz­te Daten aus 2013) sind 35% der ita­lie­ni­schen Gefäng­nis­in­sas­sen Aus­län­der. Davon kom­men 46% aus Afri­ka (beson­ders Marok­ko und Tune­si­en), 42% aus Euro­pa (lei­der nicht nach Ost/West aufgeschlüsselt). 

Für ganz Euro­pa fin­den sich Gefäng­nis­in­sas­sen­zah­len nach Her­kunft (Aus­län­der-Inlän­der) auf­ge­schlüs­selt in der ‚SPACE’ (1 und 2) – Stu­die der Uni­ver­si­tät Lau­sanne (im Inter­net les­bar). Danach fin­den sich pro­zen­tu­al die wenigs­ten Aus­län­der in ost­eu­ro­päi­schen Gefäng­nis­sen, hin­ge­gen sehr vie­le in bel­gi­schen und öster­rei­chi­schen. Der Durch­schnitt der aus­län­di­schen Gefäng­nis­be­le­gung in den unter­such­ten euro­päi­schen Län­dern ist 21%. Die Zahl für Grie­chen­land ist 60%, für Schwe­den 30%, Deutsch­land 29%. Wohl­ge­merkt, Inlän­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund nicht gerechnet. 

Fazit: Vor dem Hin­ter­grund des Gesag­ten zu behaup­ten, dass Aus­län­der und Migran­ten ’nicht kri­mi­nel­ler’ sei­en als Inlän­der, ist kei­ne wis­sen­schaft­lich halt­ba­re Aus­sa­ge. Man muss Sta­tis­ti­ken schon in erheb­li­chem Mas­se nicht nur ‚fri­sie­ren’, umin­ter­pre­tie­ren und ver­schwei­gen, um zu so einem Ergeb­nis zu kom­men. Da es sich bei Kri­mi­no­lo­gen und Sozio­lo­gen um Men­schen han­delt, bei denen man eine tie­fe­re Kennt­nis der Metho­den Empi­ri­scher Sozi­al­for­schung und Sta­tis­tik vor­aus­set­zen muss, muss man davon aus­ge­hen, dass auf die­sem Gebiet ganz bewusst Fehl­in­for­ma­tio­nen gestreut werden.”

Ich habi­li­tie­re der­zeit an einer deut­schen Uni­ver­si­tät und füh­le mich ange­spro­chen, muss jedoch anonym blei­ben (dazu wür­de ich mich ger­ne noch an Ihrer Schul­ter aus­wei­nen, aber das gehört nicht zum The­ma…)”, eröff­net wie­der­um Leser*** und fährt fort:
Weit­ge­hend rich­tig ist, dass wenn man einem Aus­län­der alle Eigen­schaf­ten eines durch­schnitt­li­chen Deut­schen gäbe, die­ser dann nicht mehr oder weni­ger kri­mi­nell ist als jener. Das ergibt sich zunächst ein­fach aus der Tech­nik sta­tis­ti­scher Erhe­bun­gen, die vir­tu­el­le Durch­schnitts­fi­gu­ren kre­ieren, die es so nicht gibt. Wei­ter muss man dazu wis­sen, dass anders als im Straf­recht in der Kri­mi­no­lo­gie kein Dog­ma der Wil­lens­frei­heit gilt, d. h. die Kri­mi­no­lo­gen gehen davon aus, dass Umge­bung (Gesell­schaft) einen Täter zu sei­ner Tat deter­mi­niert. Für die Kri­mi­no­lo­gie ist daher nur kon­se­quent, dass es kei­ne Aus­län­der, son­dern nur eine ‚Sozi­al­kri­mi­na­li­tät’ gibt. Und das ist auch weit­ge­hend zutref­fend, obwohl auch das ein oder ande­re Wort zu Anla­gen gesagt wer­den soll­te, darf man aber nicht. An der Haut­far­be liegt es auch nach m. E. jeden­falls wirk­lich nicht. Aber: Auch die Ver­ur­sa­chung durch sozia­le Schich­ten­zu­ge­hö­rig­keit wird nur über Kor­re­la­ti­on der Daten ‚bewie­sen’, nicht durch das Erfor­schen von Mecha­nis­men im Ein­zel­fall. ‚Die Uhr schlägt, das Käuz­chen ruft, da muss doch ein Zusam­men­hang bestehen’ (Nietz­sche).

 Was aber vor allem in der Kri­mi­no­lo­gie aus­ge­blen­det wird, ist wie es dazu kommt, dass bestimm­te Grup­pen in gesell­schaft­li­che Sack­gas­sen gera­ten, also etwa das Tür­ken, mus­li­mi­sche Ara­ber, dass Afri­ka­ner nur schwer aus der Unter­schicht her­aus­kom­men, Viet­na­me­sen und Rus­sen, ukrai­ni­sche Juden etc. aber wesent­lich leich­ter. Bei Letz­te­ren spielt Bil­dung – auch das Kopie­ren frem­der Errun­gen­schaf­ten –  kul­tu­rell eine grö­ße­re Rol­le als bei Ers­te­ren, die sich oft für die Größ­ten hal­ten und den Koran für der Weis­heit let­zen Schluss und ein Mes­ser oder eine Belei­di­gung für das bes­te Argu­ment. Indem Kri­mi­no­lo­gie dies aus­blen­det und an den von ihr leicht zu erhe­ben­den sta­tis­ti­schen Fak­ten (sozia­le Schicht, Wohn­ort) klebt, kommt die fal­sche Kon­klu­si­on (die Gesell­schaft ist an allem schuld, alle Asy­lan­ten bekom­men das Abi geschenkt etc.) aus dem rich­ti­gen Befund (sozia­le Schicht kor­re­liert mit Kriminalitätsbelastung). 

Ihre Deu­tung ist zudem völ­lig rich­tig: Die Aus­län­der (und wir reden nur über jun­ge Män­ner, wären es ein Mil­li­on ledi­ge Frau­en im gebär­fä­hi­gen Alter, Sie, ich und alle ande­ren männ­li­chen Leser wür­den sich nicht beschwe­ren)  neh­men den Deut­schen ja nicht die Kri­mi­na­li­tät weg. D. h. in eini­gen Berei­chen wür­de die Kri­mi­na­li­tät ohne ‚Aus­län­der’ hal­biert.

Noch abschlie­ßend zur Sta­tis­tik: Neben sons­ti­gen Mani­pu­la­tio­nen sind vie­le jun­ge Täter inzwi­schen ein­ge­deutscht, das trifft beson­ders auf vor­geb­lich pal­es­ti­nen­si­sche Ara­ber (da vor­mals angeb­lich staa­ten­los) zu. Die kann man kaum noch geson­dert erfas­sen (nur über Mihi­gru). Des­wei­te­ren wer­den im Bereich Dro­gen­kri­mi­na­li­tät, Zwangs­pro­sti­tu­ti­on, Mafia, Orga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät nicht sehr vie­le der eigent­li­chen Taten ermit­telt, da es an Anzei­gen fehlt. Hier haben Aus­län­der bei wei­tem die Ober­hand, dass kann aber nur durch „Dun­kel­feld­vor­schun­gen” und nicht durch die PKS, die nur das soge­nann­te Hell­feld abbil­det, erwie­sen wer­den. Naja, com­mon sen­se hilft auch. In vie­len Klein­städ­ten gibt es heu­te eine alba­ni­sche, ara­bi­sche oder sons­ti­ge Mafia. Frü­her gab es aber kei­nen deut­schen Mafio­si, der jetzt dadurch arbeits­los ist, son­dern gar keinen.”

 

„Sehr geehr­ter Herr Klo­novs­ky, ich erlau­be mir, Ihnen den unten ange­füg­ten Text mit Zah­len zur Kri­mi­na­li­täts­ent­wick­lung in Öster­reich aus dem Inva­si­ons­jahr 2015 zu über­mit­teln. Bei www.diekriminaliste han­delt es sich um die ein­zig lesens­wer­te Poli­zei­pu­bli­ka­ti­on im Lan­de. Der Ver­fas­ser der Zei­len, Kol­le­ge Wind­war­der, ist selbst als Kri­mi­nal­be­am­ter an der Ver­bre­chens­be­kämp­fungs­front tätig, eben­so lan­ge als Ver­fas­ser lesen­wer­ter, ein­schlä­gi­ger Tex­te. Er nennt die Din­ge stets beim Namen, womit er sich auch schon öfters ent­spre­chen­den Ärger ein­ge­han­delt hat”, schreibt Leser *** und sen­det einen Text von Win­war­der, aus dem fol­gen­der Aus­zug zitiert sei: 

„Wie hat sich die Sicher­heits­la­ge in Öster­reich seit der Mas­sen­zu­flucht ver­än­dert? Eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge der FPÖ brach­te fol­gen­de Zah­len (Roh­da­ten) ans Licht: Die Kri­mi­na­li­tät ist in Öster­reich im Ver­gleich zum ers­ten Halb­jahr 2015 um 6,4 % gestie­gen. Die größ­te Zunah­me gab es im Bur­gen­land mit 14,7 %, Ober­ös­ter­reich leg­te um 11,1 % zu und Salz­burg mit 11,0 %. Die größ­ten Stei­ge­run­gen gab es in ein­zel­nen Wie­ner Bezir­ken wie Favo­ri­ten und Pen­zing, wo es bis zu 20 % Zuwachs gab. 
Bei Sexu­al­de­lik­ten betrug die Stei­ge­rung in ganz Wien 24,1 %, im 1. Bezirk sogar 100 %. In der Leo­pold­stadt wur­den in sechs Mona­ten 99 Über­grif­fe ange­zeigt, eine Zunah­me um 57,1 %.
Im ers­ten Halb­jahr konn­te die öster­rei­chi­sche Poli­zei 11.158 Asyl­wer­ber als Ver­däch­ti­ge aus­for­schen, fast die Hälf­te davon in Wien (4.967). Zum Ver­gleich: Im gesam­ten Jahr 2015 wur­den 15.236, im Jahr 2014 wur­den 10.416 ver­däch­ti­ge Asyl­wer­ber ange­zeigt. 
Die meis­ten Anzei­gen gab es nach dem Sucht­mit­tel­ge­setz, Kör­per­ver­let­zung, Rauf­han­del, gefähr­li­cher Dro­hung, Dieb­stahl, Raub und Ver­ge­wal­ti­gung.
Die meis­ten Tat­ver­däch­ti­gen stamm­ten aus Afgha­ni­stan (2.317), Alge­ri­en (1.631), Marok­ko (1.271) und Nige­ria (1.265). Im Ver­gleich wur­den 675 Syrer ange­zeigt. 
Kurz gesagt, die Erwar­tun­gen und Befürch­tun­gen sind eingetroffen.”

Leser *** ver­weist auf die Stu­die: „United Nati­ons Office on Drugs and Crime. Glo­bal Stu­dy on Homic­i­de 2013” und zitiert daraus: 

„Auf Sei­te 23 fin­den Sie eine Über­blick­s­ta­bel­le über ver­schie­de­ne Welt­re­gio­nen, Mord- und Tot­schlags­zah­len pro hun­dert­tau­send Ein­woh­ner. – Eini­ge Zah­len aus der Stu­die (wenn Bür­ger­kriegs­län­der genannt sind, sind Kriegs­to­te her­aus­ge­rech­net) sind auch im Wiki­pe­dia-Arti­kel ‚Tötungs­ra­te nach Län­dern’ zu finden. 

Schweiz, Deutsch­land, Öster­reich, Schwe­den, Ita­li­en – unter 1. 
Tür­kei 2,6. 
Irak 8.
Nige­ria 20. 
Mali 7,5. 
Tune­si­en 2,2. 
Ägyp­ten 3,4. 
Iran 3,9.

Die Zah­len in mei­ner letz­ten Mail waren aus dem Gedächt­nis zitiert und teil­wei­se inkor­rekt. – Man muss ein­be­zie­hen, dass eini­ge teil­wei­se hor­ren­de Homic­id-Raten in eini­gen Län­dern den dor­ti­gen Ver­hält­nis­se geschul­det sind, die Migran­ten hier nicht wie­der­fin­den. Ande­rer­seits ist es aber sehr unwahr­schein­lich, dass sie als dort Auf­ge­wach­se­ne unbe­rührt von sol­chen Gewalt­kul­tu­ren bleiben.”

Schlie­ßen wir mit Leser***: „Ist Ihnen mal auf­ge­fal­len, dass von den Ver­harm­lo­sern reflex­haft auf die Kri­mi­na­li­tät von Deut­schen ver­wie­sen wird? Oder auf ‚rech­ten’ Ter­ror von Deut­schen? Fal­len Sie nicht dar­auf her­ein! Die Ver­gleichs­grup­pe sind nicht ‚die’ Deut­schen, son­dern deut­sche Migran­ten im Aus­land. Wenn Sie also einen 12-Jäh­ri­gen fin­den, des­sen deut­sche Eltern nach, sagen wir mal, Sau­di-Ara­bi­en aus­ge­wan­dert sind, und der dort ver­sucht, mit Nagel­bom­ben ein isla­mi­sches Fest in die Luft zu spren­gen, dann haben Sie einen pas­sen­den Ver­gleich zum jüngs­ten Vorfall.”

PS: Die bes­ten Links kamen erst, nach­dem die­se Sei­te online ging. Der ers­te betrifft die Ver­ur­teil­tensta­tis­tik des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes der Jah­re 2007–2014, Deut­sche und Aus­län­der geson­dert auf­ge­führt, wenn­gleich nicht nach Eth­ni­en getrennt, hier. Aller­dings feh­len die gol­de­nen Jah­re 2015 und 2016 noch. Der in einer Leser­zu­schrift bereits erwähn­te Ber­li­ner Ober­staats­an­walt Roman Reusch hielt Anfang Dezem­ber 2007 im Klos­ter Banz vor einem Audi­to­ri­um von jun­gen Sti­pen­dia­ten der Hanns-Sei­del-Stif­tung die­sen sin­gu­lä­ren Vor­trag über die Rela­ti­on zwi­schen Aus­län­dern, spe­zi­ell mus­li­mi­scher Her­kunft, und Deut­schen bei Straf­ta­ten. Sein Resü­mee – Ori­en­ta­len, vor allem ara­bi­scher Pro­ve­ni­enz, sind weit kri­mi­nel­ler als Deut­sche – ist so evi­dent wie uner­laubt, wes­halb der acht­ba­re Staats­die­ner nach dem Vor­trag ver­setzt wur­de (nach­zu­le­sen hier). Manch­mal begin­ne ich, an Ver­schwö­rungs­theo­rien tat­säch­lich zu glauben.

** Es folgt die ange­kün­dig­te Unter­su­chung zu den Natio­na­li­tä­ten von Straf­tä­tern, frei­lich auf 2014 bezo­gen, das Jahr vor der Grenzöffung.

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