Der Held – Ein Nachruf

"140 Seiten Provokation." Westdeutsche Allgemeine

"Brillant." Der Spiegel

"Herrlich einseitig." ZDF aspekte

144 Seiten - Diederichs - 2011;  EUR 14,99 - link zu Amazon

Artikelnummer: 978-3424350586 Kategorie:

Was wäre mit dem „S‑Bahn-Hel­den” Domi­nik Brun­ner pas­sier, wenn er den Kampf gegen die bei­den „Pro­blem­ju­gend­li­chen” gewon­nen hät­te? Er wäre wohl im Gefäng­nis gelan­det. Wir leben näm­lich in einem rigi­de hel­den­feind­li­chen Milieu: poli­zei­lich, juris­tisch, zeit­geis­tig. Eine über­al­ter­te, femi­ni­sier­te, weh­lei­di­ge, von his­to­ri­schen Schuld­ge­füh­len gesteu­er­te Gesell­schaft bekämpft robus­te Männ­lich­keit mit halb pries­ter­li­chem, halb irren­ärzt­li­chem Ges­tus. Es han­delt sich um ein gesamt­eu­ro­päi­sches Phä­no­men, wenn­gleich es auf dem deut­schen Humus inzwi­schen am bes­ten zu gedei­hen scheint.

An die Stel­le des heroi­schen Man­nes ist ein chro­nisch ver­un­si­cher­ter Befind­lich­keits­krüp­pel getre­ten, der Männ­lich­keit für aso­zi­al und Cou­ra­ge für Intel­li­genz­man­gel hält. So schließt den die­ser Nach­ruf auf Achil­leus, Kolum­bus, Stauf­fen­berg & Co die Fra­ge ein, wel­che Zukunft einer von Schrumpf­män­nern gepräg­ten Gesell­schaft blüht.

Pressestimmen

„Gäbe es in Deutsch­land eine nen­nens­wer­te kon­ser­va­ti­ve Publi­zis­tik, wäre Klo­novs­ky ihr Star: scharf­zün­gig, geist­reich und so reak­tio­när, wie es die ent­mann­te Wirk­lich­keit fordert.”
Deutsch­land­ra­dio Kultur 

„…das iso­lier­te Lachen von Klo­novs­ky (…) In sei­nem Humor blitzt ein Fun­ke Erträg­lich­keit auf: die Mög­lich­keit der Refle­xi­on und der Trans­mis­si­on. Er lädt dazu ein, erst mal über sich selbst zu lachen, über sei­nen Sta­tus als domes­ti­zier­ter Mann, der sich zwi­schen zwei Scher­zen über den Frau­en­fuß­ball um die Wäsche kümmert. (…)
Um den femi­ni­sier­ten Mann zu beschä­men, fei­ert Klo­novs­ky die Hel­den ver­gan­ge­ner Zei­ten, rea­le wie mythi­sche … Er ver­sam­melt die­se glanz­vol­len Erzäh­lun­gen, um sich dem unge­brems­ten Auf­stieg einer ent­mann­ten Geschichts­schrei­bung entgegenzustellen. (…)
Bei Nietz­sche fin­det Klo­novs­ky die grund­le­gen­de Erklä­rung für die der­zei­ti­gen Umwäl­zun­gen – gleich­ma­che­ri­sche Indif­fe­renz, Ver­ab­scheu­en von Grö­ße, Suche nach ‚all­um­fas­sen­der Erleich­te­rung der Exis­tenz’ etc. Die­se Art Mensch, den Nietz­sche als ‚letz­ten Men­schen’ bezeich­net, schul­det sei­ne Exis­tenz und sein Über­le­ben einer bestimm­ten viri­len Art von Mensch. Ohne schüt­zen­den ‚tech­no­lo­gi­schen Kokon’ gerie­te sei­ne Exis­tenz sofort in Gefahr. ‚Im Grun­de genom­men’, resü­miert Klo­novs­ky, ‚hat sich der west­li­che Mann sein eige­nes Grab geschaufelt.’ ”
Cau­seur (Paris)

„Klo­novs­ky rückt mit gera­de­zu fran­zö­si­schem Esprit dem geschichts- und moral­schwe­ren Phä­no­men des Hel­den und sei­ner bun­des­deut­schen Dau­er-Destru­ie­rung zu Lei­be. (…) die­ser ‚Nach­ruf’ ist ein ein­zi­ger Hym­nus auf die Tugend der Tap­fer­keit wie eine intel­li­gen­te Kla­ge über den Ver­lust die­ser Tugend in der deut­schen Gegen­wart und die damit ver­bun­de­ne Geis­tes- und Hal­tungs­ar­mut einer gan­zen Epo­che und ihrer Staats- und Gesell­schafts­ge­stalt; die sich aber mit ihren füh­ren­den Prot­ago­nis­ten zugleich mora­lisch über alle vor­an­ge­gan­ge­nen in hybri­der Selbst­ver­ken­nung erhebt (…) Aber bei aller Bereit­schaft Klo­novs­kys zu pole­mi­scher Refle­xi­on auf das Phä­no­men und sei­ne Fol­gen, ist die­ser Essay den­noch kein gro­bes oder gar eifern­des Pam­phlet, son­dern ein unglaub­lich fun­keln­des, weil fein­ge­schlif­fe­nes Stück Pro­sa, das aller­dings hoch­ge­rüs­tet in den Kampf zieht: mit den Waf­fen des Geis­tes aus his­to­ri­schem, poli­ti­schem und phi­lo­so­phi­schen Wis­sen und der Fähig­keit, dar­aus mit Hil­fe von Sprach­vir­tuo­si­tät, ana­ly­ti­scher Ver­knüp­fungs­kunst und durch­schla­gen­der Iro­nie ein dis­kur­si­ves Gefecht zu eröff­nen, in dem der Held am Ende ein Gerecht­fer­tig­ter ist, sei­ne Fein­de aber als arm­se­li­ge Meu­ten­feig­lin­ge erkenn­bar werden.”
Tages­post

„Wie John Way­ne frei­lich ist auch die­ser Typ Mann längst in die ewi­gen Jagd­grün­de ent­schwun­den. Den fäl­li­gen Nach­ruf schreibt „Focus”-Debattenchef Micha­el Klonovsky.“
Köl­ni­sche Rundschau

„In sechs bün­di­gen, zum größ­ten Teil furi­os geschrie­be­nen Kapi­teln spürt Klo­novs­ky einer fast aus­ge­stor­be­nen, sicher aber in unse­ren Brei­ten auf der Roten Lis­te ste­hen­den Spe­zi­es nach: dem Hel­den. (…) Ver­mut­lich hat sich der Held als Mann der Tat auch sel­ten mit dif­fe­ren­zier­ten Betrach­tun­gen der jewei­li­gen Sach­la­ge her­um­ge­schla­gen, er war und wirk­te als Mann der kla­ren Kate­go­rien. Jeden­falls das läßt sich auch von Klo­novs­kys Nekro­log sagen: Sei­ne Wer­tun­gen glei­chen Fall­bei­len, wenn­gleich der Autor einen schöp­fe­ri­schen Sprach­duk­tus von Karl Kraus­scher Manier pflegt.”
Sezes­si­on