17. Februar 2023

Ich mei­nes­teils betrach­te den Titel „Letz­te Gene­ra­ti­on” als eine Verheißung.
Möge es sich so verhalten!
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„Pipe­linespren­gen unter Freun­den, das geht gar nicht”, scherz­te der Abge­ord­ne­te Mat­thi­as Moos­dorf, Schwe­fel­par­tei, vor ein paar Tagen im Bun­des­tag. Aber was heißt: scherz­te? Als Mer­kel mit die­sen Wor­ten ihre gan­ze Hilf­lo­sig­keit ange­sichts der Tat­sa­che her­vor­stam­mel­te, dass der Hege­mon sei­nen Satra­pen, par­don: sei­ne Satra­pin – die BRD ist ja ein Weib, ein Trans-Weib von mir aus – elek­tro­nisch über­wacht, bet­tel­te sie mit dem Begriff „Freund” um Mil­de. Vor Oba­ma? Nein, vor der deut­schen Öffent­lich­keit natür­lich. Ihrem ame­ri­ka­ni­schen „Freund” und Big Brot­her in Woke­ness war das natür­lich völ­lig wurst. Es gibt nur ein Land in der Welt, des­sen „nach Harm­lo­sig­keit gie­ren­de Bewoh­ner” (Gün­ter Maschke) in gro­ßer Zahl mit Inbrunst glau­ben, Staa­ten hät­ten Freun­de und kei­ne Inter­es­sen; fai­rer­wei­se sei hin­zu­ge­setzt, dass die Heim­su­chung im Hosen­an­zug selbst nicht zu die­sen Frömm­lern gehö­ren dürfte.
Nun sind die Glau­bens­deut­schen also von irgend­wem gedingst wor­den, der ihre Ener­gie­ader nicht direkt, aber letzt­lich doch in die Luft jag­te. Selbst­ver­ständ­lich war es ein US-ame­ri­ka­ni­scher Jour­na­list, der die Sache recher­chiert und die Resul­ta­te publi­ziert hat; sei­ne deut­schen Kol­le­gen, sofern man einen Star der Cham­pi­ons League mit Fan­be­auf­trag­ten der Zwei­ten Bun­des­li­ga unter die­sem Begriff ver­ei­nen möch­te, haben das inves­ti­ga­ti­ve Kriegs­beil längst begra­ben und den Bra­ven sofort mit dem Lieb­ling­s­at­tri­but derer, die sich nie­mals expo­nie­ren, gela­belt: „umstrit­ten”.
War­um? Weil die deut­sche Pres­se, die Öffent­lich-Recht­li­chen vor­ne­weg, eine Regie­rungs­pres­se ist. Die immer­glei­chen Begrif­fe, die­ses auf-Linie-Berich­ten und sich-Win­den, der Gleich­klang des Mei­nens und die Arm­se­lig­keit der For­mu­lie­run­gen bezeu­gen es.
Übri­gens hat Hersh sei­ne Ent­hül­lungs­ge­schich­te, sofern es sich um eine han­delt – aber wer soll­te es denn sonst gewe­sen sein? Die Polen wür­den das nicht wagen, nur die Bri­ten kämen noch in Fra­ge –, nicht in einem eta­blier­ten Medi­um publi­ziert, son­dern auf sei­ner Web­sei­te. Auch in Über­see ist die Pres­se bekannt­lich in eine hei­ße Affä­re mit den poli­ti­schen Woken ver­strickt und ver­öf­fent­licht nicht jeden daher­ge­lau­fe­nen Pulit­zer­preis­trä­ger, gera­de wenn des­sen Sto­ry in heik­le Sphä­ren stößt.
Die der­zei­ti­ge US-Admi­nis­tra­ti­on „tickt”, wie ein Pre­mi­um­jour­na­list schrei­ben wür­de, frag­los genau­so wie die deut­sche Füh­rungs­com­bo, die es sich nach dem Trump-Inter­re­gnum wie­der im Rek­tum des Hege­mons bequem macht und von dort den Rus­sen anknurrt, aber sie weiß immer­hin, was ame­ri­ka­ni­sche Inter­es­sen sind, glaubt nicht an Freund­schaft und kennt den Unter­schied zwi­schen Koch und Kell­ner. (Das ist übri­gens kein Vor­schlag, den Rus­sen oder gar den Chi­ne­sen dort­hin zu krie­chen, wie es eini­ge all­zu Ver­gess­li­che auf der Rech­ten offen­bar gern tun wür­den.) Die Grü­nen wie­der­um sind der Able­ger der US-Demo­kra­ten im deut­schen Par­la­ment. Wie ich gele­gent­lich notier­te: Man ver­steht das Han­deln die­ser Par­tei erst, wenn man sie als Agen­tin des Biden/Har­ris/O­ca­sio-Cor­tez-Syn­di­kats sowie als Ten­ta­kel der glo­ba­lis­ti­schen Kra­ke begreift.
Und dar­um kauft Deutsch­land heu­te ver­gleichs­wei­se teu­res ame­ri­ka­ni­sches Gas statt des ver­gleichs­wei­se preis­wer­ten, weil nicht über ein Welt­meer geschip­per­ten rus­si­schen, wäh­rend die Pipe­line-Geschich­te nach dem Wil­len der deut­schen Regie­rung her­un­ter­ge­spielt, beschwie­gen, ver­drängt, ver­leug­net und schließ­lich ver­ges­sen wer­den soll.
Das Abdrif­ten der deut­schen Poli­tik ins Post­na­tio­na­le, von zar­ten Gemü­tern auch als Lan­des­ver­rat emp­fun­den, ging natür­lich schon mit dem Kabi­nett SchröFisch los und nahm unter Mer­kel ein beacht­li­ches Tem­po auf, das die Grü­nen jetzt nur ver­schär­fen kön­nen, indem sie die Ener­gie­ver­sor­gung auf eine Tech­no­lo­gie aus dem Spät­mit­tel­al­ter grün­den und das Land via Migra­ti­on in die Spät­an­ti­ke ver­set­zen wol­len – immer den Zeit­fak­tor mit­be­den­ken, o mei­ne Brü­der und Schwes­tern, Rom wur­de auch nicht in weni­gen Jah­ren über­rannt (bzw., wie neue­re, fröm­me­re, kul­tur­sen­si­ble­re Alt­his­to­ri­ker flö­ten, trans­for­miert) –, wäh­rend sie mit der Auto­mo­bil­in­dus­trie den wich­tigs­ten deut­schen Wirt­schafts­zweig zer­stö­ren bzw. ins Aus­land trei­ben. Die von deut­schen Wäh­lern ins Amt gesetz­ten Regie­run­gen haben Deutsch­land sehen­den Auges wehr­los und abhän­gig gemacht; wegen des Atom­aus­stiegs hängt das Land an frem­den Tröp­fen und ist ener­gie­po­li­tisch bequem erpress­bar; die Bun­des­wehr ist ver­tei­di­gungs­un­fä­hig, und es gibt kei­nen unab­hän­gig ver­läss­li­che Infor­ma­tio­nen lie­fern­den deut­schen Geheim­dienst. Die Hal­den­wang-Trup­pe weiß ohne Tipps von den ande­ren Geheim­diens­ten über die isla­mi­schen Radi­ka­len unge­fähr so viel, wie am nächs­ten Tag in den Zei­tun­gen steht. Für die Bun­des­re­gie­rung heißt das, sie muss, wenn sol­che Nach­rich­ten künf­tig nicht als Kata­stro­phen­mel­dun­gen lau­fen sol­len, allein schon aus die­sem Grund wei­ter­hin tun, was die Amis vorschreiben.
Alle poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Reno­vie­rungs­ver­su­che, die jetzt nötig wären – Bau neu­er AKW, Stopp der Ener­gie­wen­de, Aus­stieg aus dem Ver­bren­ner­aus­stieg und Kon­struk­ti­on noch umwelt­freund­li­che­rer Moto­ren, Strei­chung sämt­li­cher Sub­ven­tio­nen für grü­ne Pro­jek­te, Grenz­kon­trol­len, Mas­sen­ab­schie­bun­gen, Wie­der­her­stel­lung der natio­na­len Wehr­haf­tig­keit –, wer­den an der Par­tei­en­rea­li­tät und den gelenk­ten Medi­en scheitern.
Die lie­ben Deut­schen wer­den die­se Figu­ren weder aus den Par­la­men­ten jagen noch abwäh­len. Die lie­ben Deut­schen wer­den sich auch Habecks „intel­li­gen­te Strom­zäh­ler”, die ja tat­säch­lich Strom­ra­tio­nie­rer sind, in ihre Woh­nun­gen ein­bau­en und zu will­kür­lich fest­ge­leg­ten Stoß­zei­ten den Ver­brauch dros­seln las­sen, der­weil sich manch cle­ve­rer Aus­län­der mit Strom­klau über Was­ser hält. Sie gal­ten immer als Spen­den­welt­meis­ter, die­se lie­ben Deut­schen. Mal sehen, ob jemand für sie spen­det, wenn der Mor­bus viri­dis sie end­gül­tig zu Boden gestreckt hat.
PS zum Tweet von Jonas Dan­ner: „Fakt ist seit Jahr­zehn­ten, dass sich die Mit­glieds­län­der Grie­chen­land und Tür­kei bekrie­gen – und die NATO gibt es immer noch.”
(Leser ***)
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Wen es trös­tet, dass nicht nur die lie­ben Ger­mans ver­rückt spie­len, des­sen Auf­merk­sam­keit sei auf die­sen Vor­schlag gelenkt.
Ärz­te vom Hen­ry Ford Health in Detroit sind der Mei­nung, sie könn­ten den berühm­ten Fuß­ab­druck redu­zie­ren, indem sie via Inha­la­ti­on ver­ab­folg­te Betäu­bungs­mit­tel („inha­led anes­the­sia”) ein­spa­ren, die angeb­lich für 0.1 Pro­zent der welt­wei­ten CO2-Emis­si­on ver­ant­wort­lich sind (soviel ich weiß, wird die Inha­la­ti­ons­nar­ko­se vor­wie­gend bei Kin­dern ange­wen­det; bei mei­nen OPs bekam ich das Schmerz­mit­tel jeden­falls inji­ziert). Moha­med Fay­ed, lei­ten­der Anäs­the­sist am Hen­ry Ford, erklärt, die glo­ba­le Erwär­mung wir­ke sich immer stär­ker auf unser täg­li­ches Leben aus, so dass die Redu­zie­rung der Treib­haus­gas­emis­sio­nen von ent­schei­den­der Wich­tig­keit sei. „Als Anäs­the­sis­ten kön­nen wir wesent­lich zu die­ser Sache bei­tra­gen, indem wir klei­ne Ände­run­gen in unse­rer täg­li­chen Pra­xis vor­neh­men – zum Bei­spiel die Redu­zie­rung des Nar­ko­se­gas­flus­ses –, ohne die Pati­en­ten­ver­sor­gung damit zu beein­träch­ti­gen.“ Na dann.
„Beiß die Zäh­ne zusam­men und denk an Eng­land!”, sol­len die Müt­ter der vik­to­ria­ni­schen Ära ihren Töch­tern vor der Braut­nacht emp­foh­len haben.
Und heu­te sagt man den Kin­dern eben vor der OP: Angeb­lich genügt die Dosis, dass du schläfst. Wenn nicht, beiß die Zäh­ne zusam­men und denk ans Klima!
PS: „Als Fach­arzt für Anäs­the­sie” kann Leser *** „Ent­war­nung geben. Wenigs­tens über den Arti­kel ‚Nar­ko­se­gas­ver­brauch’ muss man sich, im Gegen­satz zu ande­ren The­men, kei­ne Sor­gen machen. Damit ist nicht gemeint, dass der Pati­ent eine unzu­rei­chen­de Nar­ko­se bekommt, son­dern es geht dar­um, den Anteil an Nar­ko­se­gas (im phy­si­ka­li­schen Sin­ne eigent­lich Dampf), den der Pati­ent nicht benö­tigt, der aber trotz­dem ver­braucht wird, durch tech­ni­sche Ver­bess­run­gen immer wei­ter zu reduzieren.

Der Pati­ent sel­ber wird pro­zen­tu­al nach wie vor die benö­tig­te Men­ge Nar­ko­se­gas bekom­men, es geht  aber dar­um, die abso­lu­te Ver­brauchs­men­gen, auch vom Atem­gas, wie Sau­er­stoff (Lach­gas ist u.a. wegen der Umwelt­schäd­lich­keit, aber auch wegen Risi­ken für den Pati­en­ten heu­te so gut wie ver­schwun­den) zu ver­min­dern, was ja wie bei jeder ande­ren tech­ni­schen Ent­wick­lung ein legi­ti­mes Ziel ist.

Ohne­hin ist die Nar­ko­se­tie­fe u.a. durch EEG-basier­te Über­wa­chungs­ver­fah­ren sehr gut und sicher steu­er­bar. Genau wie sie es beschrie­ben, wird, mit Aus­nah­men wie bei Kin­dern, die All­ge­mein­an­äs­the­sie heut­zu­ta­ge intra­ve­nös ein­ge­lei­tet. Dann gibt es die Mög­lich­keit, ent­we­der über die Beatmung Nar­ko­se­gas zuzu­füh­ren, da es sich aber um ein geschlos­se­nes Kreis­sys­tem han­delt, braucht man abso­lut immer weni­ger Nar­ko­se­gas, um so dich­ter die­ses Sys­tem im Nar­ko­se­ge­rät kon­stru­iert wird. Die moder­nen Gerä­te sind in die­ser Hin­sicht aber schon sehr gut! Eine ande­re, weit ver­brei­te­te Mög­lich­keit ist die tota­le intra­ve­nö­se Anäs­the­sie auf der Basis von Pro­po­fol (sie­he M.Jackson), die ohne­hin ganz ohne Nar­ko­se­gas auskommt.”

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Leser *** sand­te mir dies.
Drin­nen stößt der immer noch erschüt­ternd bleich­ge­sich­ti­ge Tchi­bo-Kun­de auf eine sich über vie­le Sei­ten zie­hen­de Mode­stre­cke mit immer­hin 32 Fotos von tief­schwar­zen Models (wei­ße gibt es kei­ne), die Kla­mot­ten für das (über­wie­gend wei­ße) Pre­ka­ri­at darbieten.

Dass in sämt­li­chen Kam­pa­gnen, die mit Per­so­nen wer­ben, inzwi­schen schwar­ze Models in einer gera­de­zu ins Gesicht sprin­gen­den Über­re­prä­sen­tanz auf­tau­chen, gehört eben­so zur Gro­ßen Trans­for­ma­ti­on (des Wes­tens, nur des Wes­tens) wie das Getrom­mel für noch mehr Ein­wan­de­rung (in den Wes­ten, nur in den Wes­ten), die Auf­ru­fe zu Kon­sum­ver­zicht und Insek­ten­fres­se­rei, die suk­zes­si­ve Abschaf­fung des Bar­gelds und des Ver­bren­nungs­mo­tors (nur im Wes­ten), die Denun­zia­ti­on der Geschich­te und der Tra­di­ti­on (der Wei­ßen) als Ver­bre­chens­ge­schich­te und Aus­beu­tungs­tra­di­ti­on, die Anpran­ge­rung der Kli­ma- und Kolo­ni­al­schuld (des Wes­tens), die Frei­ga­be der Län­der (der Wei­ßen) als Sied­lungs- und Beu­te­ge­bie­te zur Wie­der­gut­ma­chung aller bis­he­ri­gen Geschich­te sowie die Auf­lö­sung der Geschlech­ter, Fami­li­en­struk­tu­ren und jeg­li­chen Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühls (nur im Westen).

In einem Bild:

Die­se Zau­ber­lehr­lin­ge, die vom Gro­ßen glo­ba­len Aus­gleich träu­men, den eine öko­so­zia­lis­ti­sche Welt­re­gie­rung len­ken soll, haben kei­ne Ahnung, wel­che Geis­ter sie rufen.
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Dazu pas­send.
Es kamen wohl doch deut­lich mehr Inge­nieu­re als Ärzte.
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Noch zum Vorigen.
Der wie­viel­te Fall ist das eigent­lich? Soviel ist sicher: Auch als His­trio­ni­ker ist man heu­te auf der Lin­ken ungleich bes­ser auf­ge­ho­ben als bei den Rechten.
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Immer noch zum Vorigen.
„Lie­ber Herr Klo­novs­ky, wie wir heu­te wis­sen, war der euro­päi­sche Kolo­nia­lis­mus und Impe­ria­lis­mus etwas ganz und gar Ein­zig­ar­ti­ges. Beson­ders die Behand­lung der nord­ame­ri­ka­ni­schen India­ner, par­don, Indi­ge­nen, bezeugt dies. Wären da nicht gele­gent­lich stö­ren­de Zwi­schen­tö­ne. Wie z.B. die­se wei­sen Wor­te eines Häupt­lings der Oga­la­la-Sioux  beim Frie­dens­ver­trag von Fort Lara­mie, 1868, wo er über die nicht anwe­sen­den Kio­wa-Indi­ge­nen sagte:
‚The­se lands once belon­ged to the Kio­was and the Crows [Upsa­ro­ka], but we whip­ped the­se nati­ons out of them, and in this we did what the white men do when they want the lands of the indi­ans. We met the Kio­was and Crows and we whip­ped them, at the Kio­wa Creek… We met them and whip­ped them again, and the last time at Crow Creek. This last batt­le was fought by the Che­yennes, Ara­pa­hoes and Ogal­la­la com­bi­ned, and the Ogal­la­la cla­im their share of the coun­try’ (zit. nach Stan Hoig, Tri­bal Wars of the Sou­thern Plains, 1993, p. 92).
Bevor und noch wäh­rend die Wei­ßen in den ame­ri­ka­ni­schen Wes­ten ström­ten, kämpf­ten die ver­schie­de­nen India­ner­völ­ker ganz genau so um Land und Han­dels­struk­tu­ren wie die neu ankom­men­den Wei­ßen. Es gehört dabei zu den gro­ßen Lügen­mär­chen, dass die Kon­flikt­li­nie immer zwi­schen Wei­ßen und Roten ver­lief. Eben­so wie bei der spa­ni­schen Recon­quis­ta waren die Front­li­ni­en oft durch­aus ver­mischt. So wie in Spa­ni­en öfter Chris­ten und Mau­ren gegen ande­re Mau­ren ver­bün­det waren, gab es in Ame­ri­ka Bünd­nis­se zwi­schen Wei­ßen und Roten gegen ande­re Rote. Schon der ‚Pequod-Krieg’ von 1637 war dafür bei­spiel­haft. Die Crow (Upsa­ro­ka) und spä­ter, die Paw­nee und Ton­ka­wa, wur­den von ihren india­ni­schen Nach­barn so drang­sa­liert und bis an den Rand der Ver­nich­tung gebracht, dass sie sich mit den Wei­ßen ver­bün­de­ten, um als Stäm­me zu überleben.
Die Ari­ka­ra lit­ten so sehr unter den Angrif­fen der Sioux, dass sie ein­mal sogar die US-Army um Waf­fen baten, um sich gegen die Sioux-Über­macht ver­tei­di­gen zu kön­nen (die Bit­te wur­de erfüllt).
In den 1750iger Jah­ren, als die von Nor­den ein­wan­dern­den Coman­chen die bis­he­ri­gen Her­ren der texa­ni­schen Ebe­nen, die süd­öst­li­chen Apa­chen­grup­pen, an den Rand der Aus­lö­schung brach­ten, such­ten die­se Schutz bei den Spa­ni­ern. Die Spa­ni­er rich­te­ten dar­auf­hin eigens ein Pre­si­dio und eine Mis­si­on bei San Sabà ein (wur­de dann 1758 des­halb von den Coman­chen zerstört).
Die letz­te gro­ße Schlacht zwi­schen ver­schie­de­nen India­ner­stäm­men fand erst 1873 statt, als die Sioux ein Jagd­ex­pe­di­ti­on der Paw­nee angrif­fen. Dabei wur­den zahl­rei­che Frau­en und Kin­der getö­tet. Die toten Frau­en fand man hin­ter­her aus­nahms­los nackt auf (sie­he ‚Mas­sacre Can­yon 1873’).
Auch Gier und Besitz­stre­ben war den Roten nicht fremd. Schon lan­ge vor dem Erst­kon­takt mit Wei­ßen gab es einen flo­rie­ren­den Skla­ven­han­del. So, wie sich die India­ner gegen­sei­tig im 19. Jahr­hun­dert über­fie­len, um Pfer­de zu steh­len, über­fie­len sie sich in den Jahr­hun­der­ten davor, um Skla­ven zu machen. In Taos, New Mexi­co, gab es einen regel­rech­ten Markt dafür. Kin­der­skla­ven waren beson­ders zu bedau­ern: ‚Eye­wit­nesses in New Mexi­co repor­ted see­ing young girls raped on the public squa­re befo­re they were sold at trade fairs…  The­se human wares were often abu­sed, negle­c­ted, and star­ved by their Indi­an cap­tors until ‚they were so emacia­ted they were not able to stand on their feet.’ (Son­dra Jones, ‚Rede­eming the child­ren – the ens­lavent of Indi­an child­ren in New Mexi­co and Utah’, in: ‚Utah His­to­ri­cal Qu.’, 3/1999).
Gele­gent­lich ging so ein Skla­ven­han­del auch schief. Im Jahr 1694 ver­such­te eine Grup­pe von Nava­jos, Spa­ni­ern erbeu­te­te Kin­der­skla­ven zu ver­kau­fen. Die Spa­ni­er hat­ten kein Inter­es­se. Dar­auf­hin köpf­ten die edlen Wil­den ihre unver­käuf­li­che Ware vor den Augen der scho­ckier­ten Spa­ni­er. Der Bericht über die­se Gräu­el­tat ent­setz­te den spa­ni­schen König so sehr, dass er einen Fonds ein­rich­te­te, mit dem sol­che Kin­der in Zukunft aus­ge­löst wer­den soll­ten (s. Alfred B. Tho­mas, ‚After Coro­na­do – Spa­nish explo­ra­ti­on Nor­the­ast of New Mexi­co, Docu­ments from the Archi­ves of Spain, Mexi­co, and New Mexi­co’. 1935, p. 13).
Eine wei­te­re Behaup­tung, die beim The­ma Kolo­ni­sie­rung des ame­ri­ka­ni­schen Wes­tens stets ange­führt wird, besagt, dass die Wei­ßen regel­mäs­sig ihre Ver­trä­ge mit den India­nern bra­chen, die Roten sich aber stets dar­an hiel­ten. Auch das ist nur ein Mär­chen. Die India­ner waren eben­falls nicht ver­trags­treu. Ihre Ver­trags­brü­che wer­den nur ein­fach nicht thematisiert.
Die gan­ze Kolo­nia­lis­mus­de­bat­te ist ein ein­zi­ges gro­ßes Lügengespinst.”
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Apro­pos: Was treibt eigent­lich unser Bundesseuchenlügner?
Ich bin zwar ein Ver­äch­ter von Umfra­gen, doch zwei läse ich gern.
Ers­tens: Soll­ten AfD-Mit­glie­dern die Bür­ger­rech­te – vor allem das pas­si­ve Wahl­recht – ent­zo­gen werden?
Zwei­tens: Hal­ten Sie Karl Lau­ter­bach für einen geis­tig gesun­den Menschen?
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Hier spricht der Sponsor.
In unse­rer „Fund­gru­be” fin­den Sie Pro­duk­te, die unse­ren Ansprü­chen an Mate­ria­li­tät, Qua­li­tät und Funk­tio­na­li­tät genü­gen, aber nicht in unser Kern­sor­ti­ment pas­sen. Dabei han­delt es sich um ein viel­fäl­ti­ges Neben­sor­ti­ment, das sich aus zwei ver­schie­de­nen Quel­len speist: Einer­seits sind es Pro­duk­te, die wir regel­mä­ßig im Rah­men unse­rer Markt­re­cher­chen ent­de­cken und daher als ech­te „Fund­stü­cke” prä­sen­tie­ren kön­nen. Aus der Zeit bis 2008, in der wir als Pro­dukt­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft mit Manu­fac­tum ver­bun­den waren, haben wir außer­dem Pro­duk­te im Bestand, die wir im Regel­fall aus­lau­fen las­sen. – Bei­des gibt Ihnen die Gele­gen­heit, Din­ge zu ent­de­cken, die es außer bei uns allen­falls bei weni­gen ande­ren Anbie­tern oder nur erheb­lich teu­rer zu kau­fen gibt, und zwar hier.

Da Sie als Klo­novs­ky-Leser dem Klo­novs­ky-Ver­le­ger prin­zi­pi­ell sym­pa­thisch sind, gewährt Ihnen die Tho­mas-Hoof-Grup­pe einen Rabatt von fünf Pro­zent (außer bei Büchern). Bit­te bei der Bestel­lung ein­fach den Code „Actadiurna5“ eingeben.

(Das war eine Anzeige.)

***
Eine spe­zi­fisch lin­ke Schläue bestand dar­in, rech­te Sym­bo­le zu stig­ma­ti­sie­ren; eine spe­zi­fisch rech­te Dumm­heit besteht dar­in, auch dann nicht auf Sym­bo­lik zu ver­zich­ten, wenn Kame­ras lau­fen und Agents Pro­vo­ca­teurs unter­wegs sind.
PS: „Nur die Flag­ge der Paläs­ti­nen­ser geht natür­lich immer!”
(Leser ***)
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„In Ihrer ‚Acta Diur­na’ vom 03.02.2023”, schreibt Leser ***, „heißt es:

Mus­li­mi­sche Leh­re­rin­nen dür­fen im Unter­richt ein Kopf­tuch tra­gen, mel­den die Medi­en, das habe das Bun­des­ar­beits­ge­richt entschieden.
Jetzt fehlt noch das reli­gi­ös begrün­de­te öffent­li­che Waf­fen­tra­gen, juxt Leser ***, Jurist. 

Ich neh­me mal an, dass da auf das Schei­tern der Ver­fas­sungs­be­schwer­de des Ber­li­ner Senats zum ‚Kopf­tuch­ur­teil’ des Bun­des­ar­beits­ge­richts ange­spielt wird. Dazu hät­te ich, eben­falls als Jurist, auch was zu sagen, nach­dem ich mich jetzt – sämt­li­chen exis­tie­ren­den und nicht exis­tie­ren­den Göt­tern sei’s gedankt – im Ruhe­stand befinde.

Das obi­ge Zitat gibt die Lage nur sehr ver­kürzt und ver­ein­facht wie­der. Tat­säch­lich ist es viel kom­pli­zier­ter und wird aller Vor­aus­sicht nach künf­ti­gen Bil­dungs­po­li­ti­kern (jeder­lei Geschlechts) noch viel Freu­de berei­ten. Die Rechts­la­ge war bis­her so: Das Gesetz zu Arti­kel 29 der Ver­fas­sung von Ber­lin – vul­go: Neu­tra­li­täts­ge­setz – sah vor, dass an all­ge­mein­bil­den­den Schu­len das Tra­gen von ‚auf­fal­len­den reli­gi­ös oder welt­an­schau­lich gepräg­ten Klei­dungs­stü­cken’ durch­weg nicht gestat­tet war. Aus­nah­men gal­ten für den Reli­gi­ons­un­ter­richt sowie für Berufs­schu­len und Schu­len für Erwach­se­nen­bil­dung, dort war das Kopf­tuch seit je her erlaubt. 

Die­ses gene­rel­le Kopf­tuch­ver­bot – das, neben­bei bemerkt, auch für christ­li­che Non­nen­schlei­er und jüdi­sche Kip­pas gilt, dort aber nie ange­wen­det wer­den muss­te – wur­de in der Tat vom Bun­des­ar­beits­ge­richt unter Beru­fung auf ein ein­schlä­gi­ges Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts (BverfG) für unstatt­haft befun­den. Das bedeu­tet aber noch lan­ge nicht, dass das mus­li­mi­sche Leh­re­rin­nen jetzt gene­rell und über­all mit Kopf­tü­chern unter­rich­ten dür­fen. Das BverfG äußert sich zum Kopf­tuch­ver­bot näm­lich so:

‚Wird in bestimm­ten Schu­len oder Schul­be­zir­ken auf­grund sub­stan­ti­el­ler Kon­flikt­la­gen über das rich­ti­ge reli­giö­se Ver­hal­ten bereichs­spe­zi­fisch die Schwel­le zu einer hin­rei­chend kon­kre­ten Gefähr­dung oder Stö­rung des Schul­frie­dens oder der staat­li­chen Neu­tra­li­tät in einer beacht­li­chen Zahl von Fäl­len erreicht, kann ein ver­fas­sungs­recht­lich anzu­er­ken­nen­des Bedürf­nis bestehen, reli­giö­se Bekun­dun­gen durch das äuße­re Erschei­nungs­bild nicht erst im kon­kre­ten Ein­zel­fall, son­dern etwa für bestimm­te Schu­len oder Schul­be­zir­ke über eine gewis­se Zeit auch all­ge­mei­ner zu unter­bin­den.’ (BverfG, Beschluss v. 27.01.2015 – 1 BvR 471/10 und – 1 BvR 1181/1)

Und da es in gewis­sen Stadt­tei­len Ber­lins Schu­len gibt, an denen die, wie Sie sie nen­nen, ‚Reli­gi­on des Frie­dens’ schon jetzt den Schul­frie­den mas­siv gefähr­det – etwa, indem sich dort halb­star­ke Mus­li­me als Reli­gi­ons­po­li­zei gebär­den, die wäh­rend des Rama­dan ande­ren mus­li­mi­schen Schü­lern den Müs­li­rie­gel aus der Hand schla­gen –, wird die Ber­li­ner Bil­dungs­ver­wal­tung wohl die ohne­hin schon lan­ge Lis­te ihrer Pro­ble­me um ein wah­res Pracht­ex­em­plar erwei­tern müs­sen: die Auf­ga­be, fest­zu­le­gen, wo an Ber­lins Schu­len Kopf­tü­cher getra­gen wer­den dür­fen und wo nicht.

Und die Gut­men­schen­ma­sche, das Pro­blem, wie etwa bei der Clan­kri­mi­nä­li­tät, ein­fach zu leug­nen und alsDis­kri­mi­nie­rungabzu­tun, wird in die­sem Fall wahr­schein­lich nicht funk­tio­nie­ren. Denn wäh­rend die Clan­kri­mi­na­li­tät den Durch­schnitts-Woki­sta­ner nicht betrifft, sieht das jeden­falls bei dem Teil der grün­ge­son­ne­nen Gut­men­schen­frak­ti­on anders aus, der schul­pflich­ti­ge Kin­der hat. Und wenn es um Wohl und Wehe der eige­nen Brut geht, hören für gewöhn­lich auch die Wokes­ten der Woken auf, den Ele­fan­ten im Raum zu igno­rie­ren. Man den­ke nur an die zahl­rei­chen Kreuz­ber­ger Grün­lin­ge, die das Maul nicht weit genug auf­rei­ßen kön­nen, wenn es dar­um geht, die bun­te Mul­ti­kul­ti­ge­sell­schaft zu lob­prei­sen, die aber, wenn Jolan­da, Mat­hil­da, Sören und Lukas plötz­lich neben Fati­ma, Dila­ra, Mus­ta­fa und Jus­suf die Schul­bank drü­cken sol­len, die lie­ben Klei­nen dann doch lie­ber bei der Oma in Zehlen­dorf anmelden.

Kurz­um, es wird dem­nächst in Ber­lin aller Vor­aus­sicht nach ein umfäng­li­ches Pala­ver geben, wel­che Schu­le als ‚Kopf­tuch­schu­le’ gelis­tet wer­den soll, und wel­che als ‚Nicht-Kopf­tuch­schu­le’. Wie Had­mut Danisch zu sagen pflegt: Das wird bestimmt lustig.”

***

Das Schluss­wort möge heu­te jener Herr sprechen.

Wie jede­frau weiß, stammt das Ori­gi­nal vom klei­nen hin­ken­den Teu­fel aus Rheydt, auch „Der Bock von Babels­berg” genannt.

 

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R. I. P.

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