17. März 2024

Die intel­lek­tu­el­le Schlicht­heit des Kon­struk­ti­vis­mus grün­det auf einer intel­lek­tu­el­len Hybris, näm­lich der Idee, dass die Defi­ni­ti­on rea­ler Zustän­de, Ver­hält­nis­se, Gegen­stän­de weit prä­zi­ser sein müs­se als jene selbst – umge­kehrt for­mu­liert: dass alle die­je­ni­gen Zustän­de, Ver­hält­nis­se, Gegen­stän­de blo­ße „Kon­struk­te” sei­en, deren Defi­ni­ti­on genau­so unscharf und unein­deu­tig ist wie sie selbst.

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Der Ver­fas­sungs­schutz und des­sen Dienst­her­rin Nan­ny Fae­ser wer­fen der Schwe­fel­par­tei bekannt­lich vor, neben dem deut­schen Staats­volk, also den Inha­bern eines deut­schen Pas­ses, noch ein „eth­nisch-kul­tu­rel­les” deut­sches Volk zu ken­nen bzw. des­sen Exis­tenz in ewig­gest­ri­ger Unbe­lehr­bar­keit zu behaup­ten. Die­ser „eth­ni­sche Volks­be­griff” sei so unwahr wie ver­fas­sungs­schutz­re­le­vant. Ein Deut­scher sei als sol­cher aus­schließ­lich durch den deut­schen Pass defi­niert; ein deut­sches Volk dar­über hin­aus exis­tie­re nicht.

Es gibt also ein deut­sches Staats­volk, aber kein eth­ni­sches deut­sches Volk, das eine Teil­men­ge des­sel­ben bil­den könn­te. Sagt der Ver­fas­sungs­schutz. Davon aus­ge­hend, dass der VS unmög­lich eine ras­sis­ti­sche Insti­tu­ti­on sein kann, muss sich die­se Inter­pre­ta­ti­on ver­all­ge­mei­nern las­sen. Neh­men wir als Bei­spiel die Kur­den oder, wie der Ver­fas­sungs­schutz for­mu­lie­ren müss­te, die soge­nann­ten Kur­den. Es gibt kein kur­di­sches Staats­volk, also kann es laut VS kein kur­di­sches Volk geben – denn Volk und Staats­volk sind iden­tisch –, son­dern aus­schließ­lich Men­schen mit tür­ki­schem, ira­ni­schem und ira­ki­schem Pass, also Tür­ken, Ira­ner und Ira­ker, die sich, wenn sie für ewig­gest­ri­ge rechts­extre­me Ideo­lo­gien anfäl­lig sind, für eth­ni­sche Kur­den hal­ten und in Deutsch­land wegen ihres eth­ni­schen Volks­ver­ständ­nis­ses vom VS beob­ach­tet wer­den müss­ten, wenn sie kei­ne Kur­den wären.

Das Fass mit den im Aus­land leben­den eth­ni­schen Deut­schen ohne deut­schen Pass mache ich jetzt nicht auf. Ich rücke hier ledig­lich einen Abschnitt aus Mathi­as Brod­korbs klu­gem Buch „Gesin­nungs­po­li­zei im Rechts­staat. Der Ver­fas­sungs­schutz als Erfül­lungs­ge­hil­fe der Poli­tik” ein. (Das Buch ist zu gut, als dass ich es bei die­sem Hin­weis belas­sen könn­te; eine län­ge­re Bespre­chung folgt demnächst.)

Bereits an die­ser Stel­le gäl­te: Kei­ne wei­te­ren Fra­gen, Euer Ehren.

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Zur Erin­ne­rung bzw. Wiedervorlage.

Das grü­ne Selbst­be­wusst­sein rührt daher, dass die­se Trup­pe vie­le Jah­re trans­at­lan­tisch abge­rich­tet wur­de, heu­te als eine Art Besat­zung­macht in Deutsch­land agiert und die Wirt­schaft des eins­ti­gen USA-Kon­kur­ren­ten so gründ­lich abwi­ckelt, dass es schwie­rig wird, nicht den Begriff „auf­trags­ge­mäß” dafür ins Spiel zu brin­gen. Dass eini­ge grü­ne Kre­tins dabei ihre nero­ni­schen Instink­te ent­de­cken, mag, aus einer gewis­sen Ent­fer­nung betrach­tet, der amü­san­tes­te Teil die­ses Voll­zugs sein.

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Die deut­sche Medi­en­öf­fent­lich­keit funk­tio­niert der­ma­ßen pro­fes­sio­nell und mit einer wie geölt lau­fen­den Mecha­nik, dass es nie­man­den ver­wun­dern darf, wenn der bis­lang noch nicht staat­lich sub­ven­tio­nier­te Teil ihrer Betrei­ber eben­falls nach finan­zi­el­ler För­de­rung ver­langt, wie sie bei­spiels­wei­se die Pro­du­zen­ten die­ser NDR-Mel­dung ver­dien­ter­ma­ßen einstreichen.

Rech­te Het­zer behaup­ten, es hand­le sich um Täter-Opfer-Umkehr. Dabei ist son­nen­klar, wer die Täte­rin war. Die angeb­li­chen Sta­si-Metho­den bestan­den dar­in, dass der wach­sa­me Schul­lei­ter die Poli­zei in die Schu­le rief, weil eine Schü­le­rin eini­ge harm­los wir­ken­de Schlümp­fe zusam­men mit einer Deutsch­land­kar­te gepos­tet hat­te, auf der die Außen­gren­zen deut­lich zu erken­nen und die Bun­des­län­der je nach AfD-Land­tags­wahl­er­geb­nis ver­schie­den inten­siv blau gefärbt waren; dazu schrieb sie den kaum ver­hüll­ten Gewalt­auf­ruf: „Die Schlümp­fe sind blau – und Deutsch­land auch!“ Damit nicht genug, sie hat­te auf Tik­Tok oben­drein gepos­tet, dass Deutsch­land kei­nes­wegs irgend­ein Ort, son­dern ihre „Hei­mat” sei, womit sie die Men­schen­wür­de aller Nicht­deut­schen in Fra­ge stell­te und gegen Arti­kel 1 Grund­ge­setz ver­stieß (auch wenn der nicht direkt für sie gilt, son­dern für die Staats­ge­walt). Die Sech­zehn­jäh­ri­ge, so viel begriff der erfah­re­ne Pädo­go­ge (mit west­fä­li­schem Migra­ti­ons­hin­ter­grund) sofort, befand sich auf dem Wege der Selbstra­di­ka­li­sie­rung. Was wür­de als Nächs­tes kom­men? Depor­ta­ti­ons­gut­hei­ßung mit „Hur­ra Deutschland”-Puppen? Pro­test gegen neue Flücht­lings­hei­me und Moscheen unter Ver­wen­dung von Ork-Cha­rak­te­ren aus „Der Herr der Rin­ge”? Eine Deutsch­land­kar­te mit­samt Ost­preu­ßen und allen NSDAP-Wahl­er­geb­nis­sen? Auf­ru­fe zum Krieg gegen Russ­land? Dele­gi­ti­mie­rung der Grü­nen? Der Direk­tor zog die Not­brem­se und rief die Poli­zei. Das ging gera­de noch mal gut! Die Beam­ten eil­ten in die Schu­le und ver­hin­der­ten pro­phy­lak­tisch Schlim­me­res. Der SPD-Innen­mi­nis­ter erteil­te stracks eine Ange­mes­sen­heits­be­stä­ti­gung. Das Mädel lern­te, dass der Staat ein Auge auf sie haben wür­de, von nun an immer­dar. Alles war wie­der unter Kon­trol­le. Lieb’ Vater­land (m/w/d), magst ruhig sein.

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Anders als die seriö­sen Medi­en hat die rechts­kon­ser­va­tiv­na­tio­nal­ex­tre­me Jun­ge Frei­heit den jour­na­lis­ti­schen Kom­ment ver­letzt, die Pri­vat­sphä­re von Men­schen auch dann zu schüt­zen, wenn es sich um offen­kun­di­ge Gefähr­der han­delt, und die Schü­le­rin sowie deren Mut­ter inter­viewt. Das Gespräch zeigt deut­lich, wes­sen dump­fen Geis­tes Kin­der die bei­den sind, und bestä­tigt nach­träg­lich die Not­wen­dig­keit des Ein­schrei­tens der Beam­ten und der Inter­view­abs­ti­nenz sei­tens der Qualitätsmedien:

Was haben die Poli­zis­ten dann genau zu Dir gesagt?
Loret­ta: Daß das, was ich getan hät­te, kei­ne straf­recht­li­che Rele­vanz habe.

Sie haben also gar kei­ne Begrün­dung für das Gan­ze genannt?
Loret­ta: Doch, wie gesagt, es war von Volks­ver­het­zung und von Ver­fas­sungs­feind­lich­keit, glau­be ich, die Rede.

Was jetzt? Eben hieß es doch, es lag kei­ne Straf­tat vor?
Loret­ta: Ich habe das auch nicht ver­stan­den und gesagt, daß die AfD doch gar kei­ne ver­fas­sungs­feind­li­che oder rechts­extre­mis­ti­sche Par­tei ist. Als ich das sag­te, bemerk­te ich im Augen­win­kel, wie Herr Zim­mer­mann nur die Augen ver­dreh­te. Einer der Poli­zis­ten mein­te auch, ich hät­te auf Tik­tok schon „zu viel Natio­nal­stolz“ gezeigt.

Es wur­de Dir also tat­säch­lich nichts wei­ter vor­ge­wor­fen, als Dei­ne Mei­nung geäu­ßert zu haben?
Loret­ta: Ja.

Und mit wel­chen Fol­gen, ich mei­ne, wor­auf lief das hin­aus? Was woll­ten die Polizisten?
Loret­ta: Na, daß ich das künf­tig nicht mehr tue.

Dei­ne poli­ti­sche Mei­nung frei zu äußern?
Loret­ta: Ja, also im Internet.

Frau B., soll­te Ihre Toch­ter öffent­lich gede­mü­tigt und vor­ge­führt wer­den, um ein Zei­chen zu set­zen oder hal­ten Sie die­se Deu­tung für übertrieben?

B.: Ich glau­be, man woll­te an ihr ein Exem­pel sta­tu­ie­ren: „Schaut her, das machen wir mit Schü­lern, die poli­tisch nicht in unse­rer Spur lau­fen!“ Schließ­lich gab es gera­de an der Schu­le das Pro­jekt „Demo­kra­tie stär­ken“, wel­ches von der SPD-nahen Fried­rich Ebert Stif­tung unter­stützt wird.

(Netz­fund)

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Zum Vori­gen.

Die Ver­bin­dung von Sta­si und Bud­dha hat­te ich bis­lang noch nicht im Sortiment.

Ein Got­tes­bot­schaf­ter und Lie­bes­be­wusst­seins­wer­be­pio­nier leg­te dazu sein Bekennt­nis ab.

(Kann sich natür­lich um Sati­re han­deln; die Gren­zen sind ja porös geworden.)

Eben­falls auf X (form­er­ly Twit­ter) erklär­te die für die Gefähr­der­an­spra­che der 16-jäh­ri­gen Schü­le­rin ver­ant­wort­li­che Polizeiinspektion:

.

Bezie­hungs­wei­se:

„Somit ist wohl davon aus­zu­ge­hen, dass dem­nächst Berufs­tä­ti­ge an ihrem Arbeits­platz Gefähr­der­an­spra­chen wegen pri­va­ter Tik­Tok-Vide­os erhal­ten”, fol­gert Leser ***, der mir die­se Zaun­pfahl­win­ke zusandte.

Wobei rech­te Het­zer die Fra­ge stel­len könn­ten, ob der Schul­di­rek­tor sich nicht im Sin­ne des Not­ruf­miss­brauchs straf­bar gemacht habe.

– Was hal­ten Sie übri­gens von Scheinhinrichtungen?
– Ist Ländersache.

***

Der Kam­pa­gnen­äther ist inzwi­schen so dicht, dass man – oder zumin­dest eine Fach­kraft – ihn schnei­den könn­te. Drei Bei­spie­le von Dutzenden.

Eins.

Erwar­tet uns ein Arti­kel, der tat­säch­lich nur erklä­ren will, war­um der Mil­li­ar­där und Unter­neh­mer Frank Gott­hardt ein alter­na­ti­ves Medi­um gegrün­det hat? Na was denn sonst!

Ob es aus den Rei­hen der Nius-Fans Kri­tik und Sor­gen gibt, weil die „Haie” als über die Maßen poli­tisch kor­rekt ein­ge­ord­net wer­den, war aber kein Gegen­stand der Recher­che. Statt­des­sen wur­de ein unkon­ven­tio­nel­ler Exper­te auf­ge­trie­ben, der einen über­ra­schen­den Kom­men­tar beisteuerte.

Über den Spie­gel oder den Süd­deut­schen Beob­ach­ter kann das ja nun wirk­lich nie­mand behaup­ten – zumin­dest nie­mand, der einst­wei­len nur außer­or­dent­li­cher Pro­fes­sor ist und beruf­lich noch etwas vorhat.

„Ein Berufs­stand, der mit Gerten
Durch­zu­prü­geln wär: Experten.”
(Marc Pommerening)

Frei­lich: „Ohne Gott­hardts Zuschüs­se”, notiert der Köl­ner Stadt-Anzei­ger, „gäbe es die Köl­ner Haie nicht mehr.” Wes­halb sich die Haie eher zahn­los dar­über echauf­fier­ten, dass ihr Finan­zier von der Mei­nungs- und Medi­en­frei­heit einen über­trie­be­nen Gebrauch macht, ohne sich bei ihnen zu erkun­di­gen, ob ihnen das even­tu­ell Sor­gen bereite.

Auch der kanz­ler­amts­na­he Tages­spie­gel hat ein Pro­blem damit, dass es Jour­na­lis­ten mit Mei­nun­gen außer­halb jenes Spek­trums gibt, das beim Tages­spie­gel als bereits voll­stän­di­ge Viel­falt gilt.

Das even­tu­el­le „Dilem­ma” von Nius mit den „Hai­en” ist auch hier kein The­ma, wahr­schein­lich ist es das nicht ein­mal bei Nius. Dass Gott­hardt sowohl einen Eis­ho­ckey­ver­ein spon­sert, der „jede Sai­son mal in Tri­kots in Regen­bo­gen­far­ben” auf­läuft (Tages­spie­gel), als auch ein Medi­um, das sich abwechs­lungs­hal­ber ein­mal rechts vom Main­stream bewegt, ist ers­tens sei­ne Sache und zwei­tens löb­lich, ja vor­bild­lich im Sin­ne der Bunt­heit, der Viel­falt und der hl. Tole­ranz. Ein Mensch, der poli­tisch weit aus­ein­an­der­lie­gen­de Spek­tren mit sei­nem Geld bedient, kann kein ganz enger Kopf sein. Bei den­je­ni­gen, die das eine Enga­ge­ment gegen das ande­re in Stel­lung brin­gen wol­len, han­delt es sich indes wohl um latent tota­li­tä­re Figuren.

Das­sel­be gilt – zwei­tes Exem­pel – für jene Genos­sen Kul­tur- und Medi­en­schaf­fen­den, die das Land täg­lich mit sol­chen State­ments überkübeln:

Das Zitat in der Über­schrift offe­riert die Seman­tik eines Wich­tig­keits­kas­pers. Wenn der Mann – ich habe kei­ne Ahnung, wer das ist – alles wäre, was die AfD hass­te, müss­te es sich ja um eine Par­tei der rei­nen Lie­be han­deln, aber er will uns natür­lich etwas ande­res sagen, näm­lich dass die AfD alles has­se, wofür er sich in aller Beschei­den­heit stell­ver­tre­tend wähnt. Wenn ich es recht sehe, wären die Kri­te­ri­en: aus­län­di­sche Her­kunft, schwul, viel­leicht noch Unter­hal­tungs­bran­che und Schrill­heit des Äuße­ren (das fin­den sol­che Leu­te oft unge­mein wich­tig). Gleich­wohl ist die­ses State­ment anma­ßend und kennt­nis­fern, und man ver­steht ohne­hin nicht recht, war­um in einem Gespräch mit einem Tän­zer gleich in der Über­schrift die Ableh­nung einer Par­tei for­mu­liert wird (man ver­steht es natür­lich doch). Die Schwe­fel­par­tei steckt schließ­lich vol­ler Beu­t­e­deut­scher, die Frak­ti­ons­chefin und min­des­tens ein MdB sind „beken­nend” homo­se­xu­ell, die­se Trup­pe ist im Schnitt (ein paar Fle­gel und Hart­hir­ne gibt es über­all) weder aus­län­der- noch schwu­len­feind­lich, wes­halb sie von vie­len Deut­schen, deren Wie­gen außer­halb der Gren­zen sogar von 1937 stan­den, eben­so gewählt wird wie inzwi­schen von beacht­lich vie­len Schwulen.

(Und es sind noch nicht mal die mit­ge­zählt, die die mode­ra­te AfD wählen!)

Dass Gevat­ter Gon­zá­lez einer gesam­ten Par­tei – über­dies noch ver­gleichs­wei­se ori­gi­nel­len, zugleich aber auf allen Kanä­len stig­ma­ti­sier­ten Par­tei – unter­stel­len zu dür­fen meint, sie has­se irgend­et­was uni­so­no, zeigt aller­dings, dass unser Kari­bik­in­sel­spross im deut­schen Demo­kra­tie­si­mu­lan­ten­kol­lek­tiv so gut inte­griert und voll­rohr hei­misch ist, als leb­ten sei­ne Vor­fah­ren schon seit Gene­ra­tio­nen hier.

Drei.

Auch die­se Mel­dung gehört zwin­gend in die Time­line/auf die Titel­sei­te eines Qualitätsmediums.

Es ist wirk­lich eine Klonarmee.

Was unse­ren acht­ba­ren Kle­be-Pfle­ger betrifft, wür­de mich inter­es­sie­ren, ob er auch im rein theo­re­ti­schen Fal­le, Mike Tyson wäre sein Pati­ent gewe­sen, des­sen Mao-Tat­too über­klebt haben wür­de – immer­hin hat der rot­chi­ne­si­sche Sozia­list noch deut­lich mehr Men­schen auf sei­nem elas­ti­schen Gewis­sen als der deutsch­brau­ne –, gera­de unter dem Aspekt des „pam­pi­gen Reagierens”…

***

Dul­ce et decorum est pro gen­deras­te­ris­co mori.

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Bei Ama­zon stieß ich auf eine inter­es­san­te (Fünf-Sterne-)Rezension von Rolf Peter Sie­fer­les „Migra­ti­ons­pro­blem”. Sie hebt etwas kra­wal­lig an:

„Sie­fer­le beschreibt ledig­lich mora­li­sche und ideo­lo­gi­sche Moti­ve und liegt damit schlicht und ergrei­fend falsch. Er deu­tet damit Sym­pto­me zu Ursa­chen um und ver­stellt dadurch den Blick auf die tat­säch­li­chen Ursa­chen der gelenk­ten Mas­sen­ein­wan­de­rung. Das ähnelt der Inter­pre­ta­ti­on des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges als rei­nem Reli­gi­ons­krieg oder des Sezes­si­ons­krie­ges als Krieg um die Skla­ven­fra­ge. Tat­säch­lich die­nen die­se mora­li­schen und ideo­lo­gi­schen Aspek­te ledig­lich der Beein­flus­sung der tum­ben Mas­sen – sind aber nie­mals die eigent­li­chen Ursa­chen. Die­se fin­den sich immer im wirt­schaft­li­chen bzw. macht­po­li­ti­schen Sektor.”

Es gibt – selbst­ver­ständ­lich – immer eine Ver­schrän­kung bei­der Aspek­te, sie durch­drin­gen ein­an­der und ver­stär­ken sich mal wech­sel­sei­tig, mal behin­dern oder bekämp­fen sie sich, ein­deu­tig tren­nen las­sen sie sich m. E. nicht, doch äußerst sel­ten, scheint’s, wackelt der Schwanz mit dem Hund. Ich zitie­re die gesam­te Rezension:

„Mit die­ser Fehl­ein­schät­zung steht er aller­dings nicht allei­ne da. Sie ist unter Kri­ti­kern der Mas­sen­ein­wan­de­rung weit ver­brei­tet und macht damit ihre Kri­tik in ent­schei­den­den Punk­ten unscharf. Ich bin mir bewußt, daß mei­ne Rezen­si­on anma­ßend wir­ken muß. Dafür bit­te ich um Nach­sicht, denn das The­ma ist ein­fach zu wichtig.

Als gesi­chert kann inzwi­schen gel­ten, daß die Mas­sen­ein­wan­de­rung gelenkt und gewollt ist. Es ist sehr unwahr­schein­lich, daß die Kanz­le­rin im Herbst 2015 ‚aus der Not her­aus’ gehan­delt hat. Bereits im Mai 2011 warn­te der Kaba­ret­tist Hagen Rether vor solch einer Flücht­lings­wel­le. Das Pro­blem war also lan­ge bekannt. Zu die­ser Zeit zer­bomb­te man (auch mit aus­drück­li­cher Bil­li­gung der Grü­nen) gera­de Gad­da­fis Liby­en, das bis dahin die Völ­ker­wan­de­rung aus Afri­ka unter­bun­den hatte.

Aus­ge­löst wur­de die Flücht­lings­wel­le aus Syri­en durch die gemein­schaft­li­che (!) Strei­chung der UN-Flücht­lings­hil­fe für die Lager im nahen Osten durch diver­se EU-Staa­ten 2014 und den dadurch dort begin­nen­den Hun­ger (FAZ vom 08. 11. 2015). Zeit­gleich (!) ließ das BAMF Wer­be­vi­de­os für Asyl in Deutsch­land pro­du­zie­ren und ver­tei­len – und zwar in ‑zig ori­en­ta­li­schen Spra­chen ein­schließ­lich Ara­bisch, Far­si, Pasch­tu usw. (Die Welt vom 30. 08. 2015). Die­ses sys­te­ma­ti­sche Pro­vo­zie­ren und Begüns­ti­gen einer Flücht­lings­wel­le steht in auf­fäl­li­ger Über­ein­stim­mung mit ‚Bestands­er­hal­tungs­mi­gra­ti­on’ (UN 2001), ‚Neu­an­sied­lungs­pro­gramm’ (EU 2009), ‚Glo­bal Com­pact for Migra­ti­on’, ‚The Busi­ness Case of Migra­ti­on’ des Welt­wirt­schafts­fo­rums Davos 2013 (sie­he Nor­bert Här­ing), der Ver­fil­zung sol­cher NGOs wie Pro Asyl mit dem EPIM-Netz­werk des Herrn Sor­os oder der Finan­zie­rung der etwa 10 ‚Ret­tungs­schif­fe’ vor der liby­schen Küs­te. Sie­he z.B. auch Sor­os-Plan in Die Welt vom 02. 10. 2015 usw., usw.

Zufall? Wer’s glaubt. Aber was ist das Motiv?

Die Ein­wan­de­rer sind nicht nur Bil­lig­ar­beits­kräf­te son­dern vor allem Kon­su­men­ten – sogar als H4-Emp­fän­ger – und als sol­che für Immobilien‑, Energie‑, Lebens­mit­tel- und sons­ti­ge Kon­zer­ne tat­säch­lich ‚wert­vol­ler als Gold’ (Zitat Lob­by­ist Mar­tin Schulz). Mit den Gel­dern, mit denen man hier­zu­lan­de den Ein­wan­de­rern hilft, könn­te man in den Her­kunfts­län­dern das 10- bis 50-fache aus­rich­ten. Das heißt im Umkehr­schluß, man ver­dient an der­sel­ben Per­son das 10- bis 50-fache, wenn man sie nach Deutsch­land schafft. Pro­fit um jeden Preis – selbst um den Preis tau­sen­der Toter auf den Flucht­rou­ten und vie­ler ‚Ver­wer­fun­gen’ in den Zielländern.

Wer bezahlt das? Auf­grund der inter­na­tio­na­len Steu­er­ver­mei­dungs­stra­te­gien der Kon­zer­ne beträgt der Anteil der Kör­per­schafts­steu­er am bun­des­deut­schen Steu­er­auf­kom­men nur 4–5%. Lohn­steu­er und Mehr­wert­steu­er – also die Abga­ben der Arbeit­neh­mer – machen jedoch etwa 70% aus. Kon­zer­ne pro­fi­tie­ren von zusätz­li­chen H4-Emp­fän­gern, wäh­rend der Arbeit­neh­mer dies zu bezah­len hat.

Inso­fern wird klar, was Lob­by­is­ten wie KGE mei­nen mit Bemer­kun­gen wie ‚Wir bekom­men Men­schen geschenkt.’ Oder: ‚Wir brau­chen nicht nur Fach­kräf­te son­dern auch Men­schen, die sich in unse­ren Sozi­al­sys­te­men wohl­füh­len.’ Das waren kei­ne inhalt­li­chen Ver­spre­cher, son­dern die­se Sät­ze aus Thinktank-Krei­sen fie­len nur ver­se­hent­lich vor fal­schem Publikum.

Die­ses Plün­dern des Sozi­al­staa­tes durch Kon­zer­ne ist also Bestand­teil der Umver­tei­lung von unten nach oben. Die nai­ve Unter­stüt­zung die­ses neo­li­be­ra­len Glo­ba­li­sie­rungs­trei­bens durch Lin­ke und Gut­mein­den­de ist Real­sa­ti­re. Wenn dies wenigs­tens ein Teil der euro­päi­schen Lin­ken begrei­fen wür­de, wäre viel gewon­nen. Die Stim­mungs­ma­che auf brei­ter Front der Leit­me­di­en, der Lob­by­is­ten und Poli­tik­dar­stel­ler gegen Grup­pie­run­gen und Per­so­nen, die die­se Mas­sen­ein­wan­de­rung ableh­nen, ist – genau wie das teils skur­ril wir­ken­de Han­deln der Poli­tik – voll­stän­dig aus die­sen wirt­schaft­li­chen Moti­ven her­aus erklär­bar. Mehr noch: nur so erge­ben die­se Hand­lun­gen Sinn. Zitat aus der o.g. Migra­ti­ons­agen­da ‚The Busi­ness Case for Migra­ti­on’ (War­um Migra­ti­on gut fürs Geschäft ist) des Welt­wirt­schafts­fo­rums Davos 2013: ‚Poli­ti­sche Par­tei­en, die Zuwan­de­rung zu begren­zen und zu kon­trol­lie­ren ver­spre­chen, sind ein Pro­blem. Sie scha­den der Wirtschaft.’ ”

 

Jeder „Flücht­ling” ist ein Kon­su­ment. Die Pro­duk­te, die er kon­su­miert, müs­sen zu einem erheb­li­chen Teil ein­hei­mi­sche Steu­er­zah­ler finan­zie­ren. Das­sel­be gilt für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung der Her­ein­ge­schnei­ten und unbe­irrt wei­ter Her­ein­schnei­en­den – der medi­zi­nisch-indus­tri­el­le Kom­plex gehört zu den größ­ten Pro­fi­teu­ren der Mas­sen­mi­gra­ti­on –, die eben­falls aus Kas­sen finan­ziert wird, deren Ein­zah­ler nicht damit rech­nen konn­ten, dass sie ein­mal für Nicht­ein­zah­ler auf­kom­men müs­sen, bei Stra­fe des Zum-Nazi-Erklärt­wer­dens im prak­ti­scher­wei­se nicht leicht zu rea­li­sie­ren­den Auf­muck­fall. Nach einem ver­gleich­ba­ren Prin­zip funk­tio­niert übri­gens auch jener Pro­zess, der uns gern unter dem Mot­to „Deutsch­land pro­fi­tiert vom Euro” ver­kauft wird: Es pro­fi­tie­ren Tei­le der Indus­trie und deren Angestellte.

Ich bin aller­dings trotz­dem nicht (mehr) ganz über­zeugt vom Pri­mat der wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen. Je älter ich wer­de, des­to stär­ker erscheint mir der Mensch als ein durch und durch irra­tio­na­les, hys­te­rie­be­rei­tes, meu­ten­haft agie­ren­des und die Meu­te zwang­haft suchen­des, regel­mä­ßig auf reli­giö­se oder ideo­lo­gi­sche Ver­füh­rer her­ein­fal­len­des, weil zutiefst sinn­sehn­süch­ti­ges, angst­er­füll­tes und erlö­sungs­be­dürf­ti­ges Wesen. Nach mei­ner Ansicht rei­tet die Wirt­schaft oft nur auf die­ser mensch­li­chen Wel­le und muss selbst Angst haben, nicht von ihr unter­ge­pflügt zu wer­den. Aber ich kann mich irren.

***

(Netz­fund)

***

Die Eine-Mil­li­on-Euro-Fra­ge bei Jauch: „Wel­che his­to­ri­sche Streit­schrift lie­ße sich mit der Zei­le ‚Bekann­ter Ban­den­chef gegen renom­mier­ten Phy­si­ker’ hin­rei­chend beschreiben?”

Hier ohne Mul­ti­ple Choice. Also: Welche?

 

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