30. Juli 2022
Ein Ikonoklast ist nicht nur, wer Erstklassiges stürzt, sondern auch, wer Zweitklassiges protegiert.
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Es scheint so etwas wie einen beschränkten Fundus menschlicher Illusionen zu geben, vergleichbar der Requisitenkammer archetypischer Fabelfiguren wie Zauberer, Hexe, Zwerg, Troll, Drache (man sah es zuletzt bei J. K. Rowling, die einen ganzen Märchenkosmos, aber keinen einzigen neuen Archetypus erfinden konnte). Besäße die Menschheit ein in sich geschlossenes gemeinsames Gedächtnis wie ein Einzelmensch von leidlicher Intelligenz, sie würde nicht periodisch den immergleichen Irrtümern folgen und die immergleichen Fehler begehen. Aber jede Generation beginnt von vorn und will ihre eigenen Erfahrungen machen; die Auskunft der Alten, dass auf den Gipfeln doch keine Götter wohnen, wird sie nicht davon abhalten, sie dort zu suchen; der Einwand, dass alles Entscheidende schon gedacht, geschrieben, gepredigt worden sei, ohne je eine Wirkung zu hinterlassen, wird sie nicht daran hindern, es noch einmal zu denken, zu schreiben, zu predigen und an die Wirkung zu glauben. Deswegen werden auch die alten Hüte Sozialismus, Gleichheit, Gerechtigkeit, wahrer Glaube, Erlösung, für die ein in die Jahre Gekommener allenfalls ein Achselzucken übrig hat, niemals aus dem Sortiment der gattungstypischen Illusionen verschwinden, sondern lediglich in neuem Design erscheinen.
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Dies ist gewisslich die irrste und groteskeste dpa-Meldung, die mir jemals unterkam.
Sie kommt nicht direkt aus dem Nichts, sondern hat eine Art Anlass, verbreitet ebenfalls im Hamburger Zentralorgan der Volkspädagogen, Gouvernanten (m/w/d) und Schadgesinnungsbekämpfer (gleichwohl ist auch das Dementi irre):
Der Literaturkritiker – das ist in der Regel ein Mensch, der keine eigenen Gedanken hat und deshalb denen anderer nachträumt – Volker Weidermann hatte geschrieben, erklärt uns die dpa (der Zeit-Artikel selbst steht hinter der Bezahlschranke, und ich gebe mein Geld lieber richtigen statt intellektuellen Tippelbrüdern), „Novalis sei ’schuld an der deutschen Impflücke’ und an der ‚deutschen Liebe zum Irrationalismus’. Der bei Anthroposophen besonders beliebte Dichter galt lange Zeit als todessüchtiger Schwärmer und mystisch entrückter Poet der Liebe, der die Aufklärung wieder verabschiedet habe.”
Natürlich, es ist Feuilleton, Lockendrehen auf Glatzen, Geschwätz; zu einem Räsonneur dieses Schlages würde auch die Frage passen, inwieweit die Neigung westlicher Manager, keine Krawatte mehr zu tragen, auf Rousseau zurückgeht. Seine typisch deutsche Note bekommt der Kokolores durch den ihm zugrundeliegenden Denunziationseifer, seinen typisch linken Hautgout durch die Schuldzuschreibung – Schuld geben ist seliger denn nehmen –, und das sogar, was wieder knalldeutsch ist, rückwirkend über Generationen hinweg.
Solche Genealogien und geistige Vorläuferschaften wurden besonders in Deutschland seit der Höllenfahrt des Dritten Reiches immer wieder konstruiert, eine dümmer, schamloser und perfider als die andere; Genealogien kosten ja nichts, allenfalls Bibliothekszeit, wie Jacob Taubes einmal bemerkte. Mal begann der Weg zu Hitler und den Seinen bei Bismarck, mal bei Friedrich, mal bei Luther, mal bei Nietzsche, mal bei Wagner, und die Romantiker standen als Reaktionäre ohnehin unter Antimodernitätsverdacht, aber keiner bastelte eine vollständigere Ahnenreihe des NS als der Marxist bzw. Stalinist Georg Lukács, der in seinem 1954 erschienenen Buch „Die Zerstörung der Vernunft” den „Weg des deutschen Irrationalismus von Schelling bis Hitler” bzw. den „Weg Deutschlands zu Hitler auf dem Gebiet der Philosophie” (Vorwort) nachzuzeichnen sich anheischig machte, nachdem er sowohl die Lubjanka als auch das „Hotel Lux” von innen studiert und in Moskau die Tschistka – wahrscheinlich nur durch eigene Denunziationen – überlebt, also für eine Wegbeschreibung des Irrationalismus von zumindest Marx zu Stalin empirisches Material zuhauf gesammelt hatte. Oder von Lenin zu Hitler, der ja, wie auch Mussolini, ohne seine roten Vorgänger und Antipoden kaum reüssiert hätte. Stattdessen wandeln wir heute durch eine Ahnenwelt vorwiegend deutscher Wegbereiter sämtlicher irgendwie der „Rechten” zuschreibbarer Schrecken, zu welchen neben dem uneinholbar an der Tete marschierenden Dritten Reich, dem Rassismus, dem Sexismus und dem Klimawandel nun auch die Skepsis gegenüber der Verabreichung gewisser Impfstoffe gehört.
Novalis kommt in Lukács’ Bestiarium der Vernunftfeinde übrigens nur am Rande vor. Namentlich dessen Fragment „Die Christenheit und Europa” habe, so der germanophone ungarische Jude, die romantische Tendenz des Rückkehrwillens ins ancien régime, ja sogar „ins Mittelalter” in Deutschland „am deutlichsten” zum Ausdruck gebracht. Wir wissen, dass der Moderne sofort rot sieht, wenn er das Wort „Mittelalter” hört, denn damals war Gott mächtiger als die Zivilgesellschaft und ihre Generalsekretäre.
„Die Christenheit muß wieder lebendig und wirksam werden, und sich wieder eine sichtbare Kirche ohne Rücksicht auf Landesgränzen bilden, die alle nach dem Ueberirdischen durstige Seelen in ihren Schooß aufnimmt und gern Vermittlerin, der alten und neuen Welt wird. Sie muß das alte Füllhorn des Seegens wieder über die Völker ausgießen”, hatte Novalis in dem besagten Aufsatz geschrieben. „Wann und wann eher? darnach ist nicht zu fragen. Nur Geduld, sie wird, sie muß kommen die heilige Zeit des ewigen Friedens, wo das neue Jerusalem die Hauptstadt der Welt seyn wird; und bis dahin seyd heiter und muthig in den Gefahren der Zeit, Genossen meines Glaubens, verkündigt mit Wort und That das göttliche Evangelium, und bleibt dem wahrhaften, unendlichen Glauben treu bis in den Tod.”
In den „Hymnen an die Nacht” heißt es:
„Gelobt sei uns die ew’ge Nacht,
Gelobt der ew’ge Schlummer.
Wohl hat der Tag uns warm gemacht
Und welk der lange Kummer.
Die Lust der Fremde ging uns aus,
Zum Vater wollen wir nach Haus.”
Wenn das nicht irrational ist! Aus diesen Hymnen stammt das Leitmotiv des zweiten Aufzugs einer der bekanntesten und vernunftfeindlichsten Opern überhaupt, komponiert von einem anderen mutmaßlichen geistigen Wegbereiter der mRNA-Skeptiker:
„Dem Tage! Dem Tage!
Dem tückischen Tage,
dem härtesten Feinde
Haß und Klage!”
In Novalis’ wegweisenden Worten:
„Muß immer der Morgen wiederkommen?
Endet nie des Irdischen Gewalt?”
Man sieht sie bei der Lektüre förmlich aufklaffen, die spätere Impflücke. Wobei sowohl die Kommunisten als auch die Nazis tüchtig geimpft haben.
Immerhin: Mit der Etablierung von Novalis als Pionier der pharmaskeptischen Gegenaufklärung hätte der Konterschwurbler von der Zeit den biologischen Beginn des deutschen Irrationalismus im Vergleich zu Lukács um jene drei Jahre vordatiert, die Schelling später als Hardenberg zur Welt kam. Aber warum wollte er nicht ganz keck gleich bis zu Klopstock oder Hamann zurückgehen? Warum so halbherzig? Ist doch eh wurscht!
Apropos „Aufklärung”: Die Bilanz der Corona-Impfungen, die, wie wir inzwischen wissen, weder vor dem Tod, noch vor einer schweren Erkrankung und erst recht nicht vor Ansteckung schützen, wird, wenn erst einmal sämliche Nebenwirkungen zutage liegen, noch zeigen, wer hier eigentlich aufgeklärt hat – sofern Politik, Pharmalobby und Medien dergleichen jemals zulassen.
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Und apropos Dialektik der Aufklärung:
Wer sich die Galerie zeitgenössischer Diederich Heßlings (m/w/d) beim meutenbehaglichen Geifern gegen ungeimpfte Volksschädlinge en détail anschauen möchte, bitte hier.
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Zum Vorigen.
Die Techniker Krankenkasse soll nolens volens folgende Daten veröffentlicht haben.
Neuseeland indes, ein Land ohne eskapistische Impflückeneröffner und mit einer der höchsten Pieksquoten der Welt, meldet:
Auf diesem Telegram-Kanal erklärt der Mediziner Andreas Sönnichsen, von 2006 bis 2012 Vorstand des Instituts für Allgemein‑, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus-Universität Salzburg, von 2012 bis 2018 Vorstand des Instituts für Allgemeinmedizin und Familienmedizin der Universität Witten/Herdecke, von 2018 bis zum 1. März 2022 Professor für Allgemeinmedizin mit Leitung der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin, Zentrum für Public Health, an der Medizinischen Universität Wien und vom März 2019 bis zu seinem Rücktritt am 11. Januar 2021 Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin, ein Schwurbler also, dass die Covid-Impfungen überhaupt nicht mehr angeboten werden dürften; er habe es schon oft bei Arzneimitteln erlebt, dass diese nach wenigen Todesfällen sofort wieder vom Markt genommen wurden, bei den Covid-Impfungen seien es aber schon tausende Tote. Außerdem offerierten die Studien zur Wirksamkeit der Impfung erhebliche methodische Fehler und seien nicht aussagekräftig.
Zufall? Paranoia?
Es gibt kein Zurück für die Politiker, sie können nach wie vor behaupten, ohne ihre Maßnahmen wäre alles viel schlimmer gekommen, die Leichen schwämmen in Europens Flüssen; und wir wären sogar gezwungen, ihnen zu glauben, gäbe es nicht eine Vergleichsgruppe: die Ungeimpften.
(Netzfund)
Der noch. Schon wieder der.
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Die Hitze droht. Mir nicht. Das Virus droht. Mir nicht. Der Russe droht. Mir nicht. Der Rechtsruck in Italien droht. Mir nicht. Die Wiederwahl von Donald droht. Mir nicht.
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Irgendwo las ich, der peak wokeness sei erreicht. Vielleicht hier?
Was diese Frau bzw. dieser Mann in seiner/ihrer Hand hält, ist eine – also ihre bzw. seine – Gebärmutter*.
* „Gebärelter” (Leser ***).
Wenn auf dem Plakat eine Schwarze oder eine Muslima mit Kopftuch abgebildet wäre, die ihren Uterus zur Biotonne trägt, hörten wir einen veritablen #aufschrei wegen Rassismus, Diskriminierung und Islamfeindlichkeit.
Ich schlage deshalb vor, Paragraph 130 StGB („Volksverhetzung”) zu erweitern um den Absatz 3: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, Teile der Bevölkerung wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe zum Selbsthass aufstachelt und zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmenn gegen sich selbst auffordert, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.”
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Es gab da mal ein Buch von Edgar Julius Jung mit einem immer noch bedenkenswerten Titel.
Und ein späteres von Hans-Hermann Hoppe. Da waren aus den Minderwertigen die Gauner geworden.
Beide Titel verschränkt treffen es wohl am besten.
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Augenscheinlich funktionieren an der Relotiusspitze zuweilen die internen Kontrollmechanismen, die eine Verbreitung falscher Assoziationen verhindern sollen, nicht hundertprozentig, was uns zum Beispiel folgende Analogieschnurre beschert:
Angesichts jüngster Umfragen, denen zufolge jeder dritte Bewohner des Reservats Bundesrepublik sich Robert den Dreitagebärtigen als Kanzler:*_In vorstellen kann (vorstellen kann ich’s mir leider auch, aber ich falle nicht in dieses Drittel), sei ein Vorschlag von Leser *** weitergereicht: „Der Bundestag möge ein Gesetz beschließen, dass auch die führenden Politiker beim Energiesparen in ihren Büros mit gutem Beispiel voran gehen. So sollen in den persönlichen Büros des Bundespräsidenten, der Bundestagspräsidentin (und deren Stellvertretern), des Bundeskanzlers und aller Bundesminister Temperaturaufzeichnungsgeräte aufgestellt werden. Alle Werte sind wöchentlich öffentlich online zu stellen. Somit können die Bürger überprüfen, ob die Politiker auch selbst bereit sind, die Lasten zu tragen, die sie vom Volk einfordern. Dies könnte die Akzeptanz der Maßnahmen deutlich steigern.”
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Es läuft, zum ersten.
Es läuft, zum zweiten.
Es läuft, zum dritten.
(Einschaltung für Esel: Das ist keine Parteinahme für Putin.)
Es läuft überhaupt.
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Höhepunkte der Willkommenskultur, x‑te Folge.
Alljährlich grüßt das Murmeltier.
Aber ist es nicht tröstlich, dass diejenigen, die täglich unter strukturellem Rassismus leiden, wenigstens eine Außenseiterchance haben, es der biodeutschen Mehrheitgesellschaft heimzuzahlen?
„Familienclans haben in der jüngsten Zeit vermehrt das Alpenwarmbad in Benediktbeuern besucht und sich dort völlig daneben benommen”, meldet der Münchner Merkur. Mittlerweile habe die Gemeinde mit der Beauftragung eines Sicherheitsdienstes reagiert. „Dem Vernehmen nach handelt es sich bei den Familienclans unter anderem um Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten, die nicht unmittelbar aus der Region stammen, sondern von weiter her ins Klosterdorf fahren, weil sie in anderen Freibädern – etwa in München – bereits Hausverbot haben.”
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Freund *** schickt mir ein Foto meiner alten Schule in Berlin-Pankow, Kissingenstraße, weiland Wilhelm-Pieck-Oberschule geheißen.
Ja, wir hatten zwar wenig in der Zone, aber dorische Säulen waren noch im Angebot. Inzwischen trägt die Schule also – wahrscheinlich schon seit Jahren, doch ich erfuhr es in der Tat erst durch dieses Foto – den Namen einer anderen kommunistischen Heiligenfigur, die fraglos intelligenter war als Pieck und überdies als Märtyrerin verehrt wird, das heißt, der neue Name ist so DDR-kompatibel wie der alte. Bevor die SED-Vögte die Nachwuchskaderschmiede nach dem ersten und einzigen DDR-Präsidenten benannten, dessen Hand übrigens jeder Genosse vervielfacht am Revers trug, denn das symbolische Händeschütteln für die KPD-SPD-Zwangsvereinigung anno 1946 veranstalteten auf Seiten der Kommunisten der Genosse Pieck und für die Sozis Otto Grotewohl – in Berlin absolvieren die beiden roten Fraktionen heute den Händedruck praktisch jeden Tag von neuem –, davor also hieß das Haus „Eosander von Göthe-Gymnasium”, nach dem Barockbaumeister Johann Friedrich Eosander von Göthe (1669 – 1728), mit dem Weimarer Weltweisen und Beinahe-Namensvetter nicht verwandt, der Schöpfer des Bernsteinzimmers, der auch am Berliner Schloss sowie am derzeitigen Amtssitz von Pahl-Rugensteinmeier mitbaute, also im Gegensatz zu Pieck und Luxemburg etwas geschaffen hat.
Ich würde meine Kinder zwar ungern auf ein Rosa-Luxemburg-Gymnasium schicken, wäre allerdings sowohl mit diesem Namen wie auch mit diesem Land versöhnt, wenn es analog dazu irgendwo ein Leo-Schlageter-Gymnasium gäbe. Das ist freilich nicht nur wenig wahrscheinlich, sondern komplett ausgeschlossen, weil die Bundesrepublik sich seit ihrem Beitritt zur DDR immer mehr in eine „antifaschistisch”-sozialistische Demokratur verwandelt, in der die antikapitalistische Propaganda zur parlamentarischen und medialen Normalität gehört, die individuelle Freiheit täglich weniger Verteidiger findet und ein Hubertus Knabe oder ein Hans-Georg Maaßen abgesägt, eine Nancy Faeser und ein Thomas Haldenwang aber befördert werden.
Und ein Durs Grünbein für seine politischen Statements zum Intellektuellen – gewissermaßen zum Igor Levit unter den Versemachern – promoviert wird.
Diese Aussage ist natürlich in ihrer Verkehrung von Ursache und Wirkung historischer Unfug oder eben Agitprop. Das zentrale Ereignis des 20. Jahrhunderts war die Russische Revolution durch Lenins Bolschewiken (mag sein, dass Chomeinis Revolution von 1979 ihr aus einer weit ferneren Rückschau noch den Rang abläuft), und der Faschismus bzw. die Faschismen entstanden überhaupt erst als Reaktion auf den roten Oktoberputsch. Der Antifaschismus ist zunächst einmal nichts anderes als ein bauernfängerisch ins Defensive umcodierter Kommunismus bzw. Internationalsozialismus; er geriert sich als Widerstand, obwohl er der Angreifer war, ist und sein wird („Ich war, ich bin, ich werde sein”, spricht die Revolution im letzten Artikel von Rosa Luxemburg – sagte ich schon, dass es töricht war, sie und Karl Liebknecht umzubringen? Man hätte sie einfach in die Sowjetunion abschieben sollen, wo ihre Gesinnungsgenossen bereits herrschten, und alles weitere Stalin überlassen).
Das so verhängnisvolle wie schlau instrumentalisierte Zusammenfallen von Stalinismus und Antifaschismus – korrekt: Antinationalsozialismus, doch eine Art Inzestscheu verbot es den Roten, ihren braunen Brüdern diesen Namen zuzugestehen – war der entscheidende Hebel, mit dem die Kommunisten ihr Regime in Osteuropa und der DDR etablierten.
Grünbein ist mein Jahrgang und in Dresden geboren, er müsste es als Mitteldeutscher besser wissen, aber er ist mit den bescheidenen Auflagenzahlen eines Lyrikers und dem Aufmerksamkeitsbedürfnis einer mittleren Kulturbetriebsnudel auf Stipendien, Preise und Fördermittel angewiesen; also zeigt er, was er in der Ehemaligen gelernt hat, und liefert der Führung, dem Feuilleton und den anderen Zeitgeistschwadronen die erwünschten Bekenntnisse.
Halten wir deshalb fest: Nicht der Antifaschismus, sondern der Antiegalitarismus bzw. Antitotalitarismus ist die wichtigste Bewegung des 20. und keineswegs nur des 20. Jahrhunderts, es ist die menschenfreundlichste aller modernen Bewegungen, gerichtet gegen die schlimmste Geißel der Menschheit, und der Schoß, aus dem das 1917 kroch, ist fruchtbar noch.
Vergnügungszoll
Wer dem Autor dieses unbegreiflicherweise für lau verfügbaren Diariums seine erlesene Handwerksarbeit mit einer Spende danken und ihn so bei guter schlechter Laune halten möchte, kann dies tun unter:
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Grazie a tutti.