30. August 2022

– In Deutsch­land herrscht kei­ne Meinungsfreiheit!
– Ver­brei­ten Sie schon wie­der Lügen? Wol­len Sie noch mal gesperrt werden?

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Vor 35 Jah­ren – ich ver­gnüg­te mich damals bei der Natio­na­len Volks­ar­mee in einem Kaff am Oder­haff – erklär­te mir eine Freun­din in einem umständ­li­chen Brief, dass sie neu­er­dings mit einer Frau zusam­men lebe, weil sie eben von jener Artung sei, für wel­che der Name einer grie­chi­schen Insel Pate stün­de; falls mich das so sehr befrem­de, dass unse­re Freund­schaft dar­un­ter lei­de, wür­de sie das zugleich ver­ste­hen und bedau­ern, aber egal wie ich reagier­te, sie müs­se es mir ein­fach mit­tei­len. Ich ant­wor­te­te sogleich, dass ich das durch­aus tole­rie­ren kön­ne, ich wür­de nur gern mal zuschau­en.… – das ant­wor­te­te ich natür­lich nicht. Als ein irgend­wie seit jeher libe­ra­ler Mensch – im Sin­ne der Libe­ra­li­tät, nicht des Libe­ra­lis­mus – ver­stand ich zunächst gar nicht, was die Gute von mir woll­te. Es ging mich ja nicht im Gerings­ten etwas an, mit wem sie aus wel­chen Grün­den zusam­men­leb­te, Eifer­sucht kam auch nicht ins Spiel – sie war der robus­te Typ Mädel, der mit den Jungs balg­te oder Fuß­ball spiel­te –, also was soll­te das?

Seit­dem ich mich erin­nern kann, hat es mich abge­sto­ßen, wenn Kol­lek­ti­ve abwei­chen­de Ein­zel­ne stig­ma­ti­sier­ten und ihre Lebens­wei­se mit Zwang zu kor­ri­gie­ren ver­such­ten. Was ich mir nicht vor­zu­stel­len ver­moch­te, war die ver­gleichs­wei­se när­ri­sche Tat­sa­che, dass ein­mal der umge­kehr­te Fall ein­tre­ten könn­te. Heu­te wür­de der Absen­der eines sol­chen Brie­fes einen ganz ande­ren Ton anschla­gen, nicht um Aner­ken­nung wer­ben, son­dern sie, ggfs. unter der Ableie­rung hyper­mo­ra­li­scher Argu­men­te, for­dern, und, wenn es ein ech­ter Woker (m/w/d) wäre, sei­ne Lebens­art für vor­bild­lich, ja für hei­lig erklä­ren und den gan­zen Ser­mon mit einer Schuld­zu­wei­sung bzw. Wie­der­gut­ma­chungs­kla­ge an die Mehr­heits­ge­sell­schaft beschließen.

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Ich neh­me in aller Form zur Kennt­nis, dass zahl­rei­che Gym­na­si­as­ten in der alten Bun­des­re­pu­blik ihren Homer tat­säch­lich noch im Ori­gi­nal gele­sen haben; Sie brau­chen mir nicht mehr zu schrei­ben; mei­ne Bemer­kung über den Weg vom Hexa­me­ter zur Comic-Sprech­bla­se war ohne­hin cum gra­no salis gemeint.

Noch dazu:

„Moin aus Nord­deutsch­land, Herr Klo­novs­ky, Sie schrie­ben über gro­ße Lite­ra­tur, Odys­see etc. Klei­ne Anmer­kung: Zu der Zeit hat­ten wir Pro­fes­so­ren an den Schu­len, bis in die 90er Jah­re noch Dok­to­ren (die als Natur­wis­sen­schaft­ler kei­ne Stel­le fan­den). Dann häu­fig geist­freie Leh­rer und eine immer mehr über­bor­den­de Büro­kra­tie der Schul­mi­nis­te­ri­en. Und heu­te sind wir bei Querein­stei­gern. In Ber­lin schon 44 Pro­zent. Wobei es auch egal ist, denn etli­che Ber­li­ner Schu­len haben ja kei­ne deut­schen Kin­der mehr. Also Kin­der von Men­schen, die schon län­ger hier leben.

Da ich in *** die Wal­dorf­schu­le mit auf­ge­baut habe, ein klei­ner Hin­weis: R. Stei­ner woll­te ger­ne Quer­ein­stei­ger haben, die unter­rich­ten. Sie soll­ten aus dem Leben berich­ten, eini­ge Zeit, und denn wie­der gehen. Nur heu­te sind wir bei einem geis­ti­gen Niveau, das, ja das … tja. ‚Fisch­stäb­chen schwim­men eckig durchs Was­ser’, 7. Klas­se. ‚Ade­nau­er war der ers­te Prä­si­dent der DDR.’ Als Aus­hil­fe an einer moder­nen Gesamt­schu­le erlebt.”

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Schau an, eng­li­sche Zei­tun­gen ent­schul­di­gen sich bei den late­ral thinkers.

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Mit gehäs­si­gen Sug­ges­tiv­fra­gen drän­geln sich Schwurb­ler in den Vordergrund.

(Link)

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Es liegt eine Stu­die zur Über­sterb­lich­keit in ’schland für die Pan­de­mie­jah­re vor.

Wäh­rend es 2020 kei­ne nen­nens­wer­te Über­sterb­lich­keit gab, kam es 2021 zu einer mas­si­ven Übersterblichkeit.

„Die Autoren wei­sen bei jun­gen Alters­grup­pen ab April 2021 eine sehr deut­li­che monat­li­che Über­sterb­lich­keit nach, die erst wie­der 2022 nach­ließ. Die­ser Anstieg ist auch bei den Tot­ge­bur­ten zu sehen. Bei den 60- bis 79-Jäh­ri­gen gab es schon ab Anfang 2021 eine star­ke Über­sterb­lich­keit, die bis heu­te mit gewis­sen Schwan­kun­gen anhält. Dies ist die Alters­grup­pe mit der mas­sivs­ten Durch­imp­fungs- und Boosterquote.

Die Autoren sagen deut­lich, dass es 2020 kei­ne nen­nens­wer­te Über­sterb­lich­keit gab. Die extrem deut­li­che Über­sterb­lich­keit ab April 2021 (bei den Ü60 ab Janu­ar), die sich je nach Refe­renz­ster­be­ta­fel und Annah­men zum Lang­le­big­keits­trend für 2021 auf 25 bis 45 Tau­send auf­sum­miert, erklä­ren die Autoren nicht.

Die Über­sterb­lich­keit lässt sich jeden­falls durch COVID nicht erklä­ren. Ers­tens dürf­te im Janu­ar 2021 bereits die Her­den­im­mu­ni­tät erreicht wor­den sein, zwei­tens ist die Infec­tion Fata­li­ty Rate des Erre­gers SARS-CoV‑2 viel zu gering, um eine Über­sterb­lich­keit jun­ger Men­schen in dem beob­ach­te­ten Aus­maß zu erklä­ren – bei den unter 60-Jäh­ri­gen ist die IFR unter 1 zu 5.000 und fällt dann mit sin­ken­dem Alter wei­ter ab; jun­ge Men­schen zei­gen kei­ne Sterb­lich­keit durch das Virus.

Als ein­zi­ger Fak­tor, der das Phä­no­men erklä­ren kann, kommt mei­nes Erach­tens die Impf­kam­pa­gne infra­ge. Die Autoren las­sen die­se Fra­ge offen.”

Wei­ter auf ach­gut.

***

Ein mei­ner­seits letz­tes Wort zur Mas­ken­tra­ge­rei. Anlass ist eine Zuschrift.

„Hier, im UK”, schreibt Leser ***, sei das „kei­ne Fra­ge. Man­che tra­gen sie, man­che nicht. Put­zig deutsch ist es, wenn man in gewis­sen Krei­sen dem Mas­ken­trä­ger weni­ger Indi­vi­dua­li­tät zumisst, als dem im Gleich­schritt mar­schie­ren­den Mas­ken­ver­wei­ge­rer – Gott­chen, wie auf­müp­fig! Wenn die  ‚Deutsch_innen’ Ende 50 Mas­ken im Zug tra­gen wol­len, so what? Sie haben dem muti­gen Leser bestimmt ein Hel­den­stern­chen auf den mas­ken­lo­sen Mund geklebt. Mas­ken hel­fen sowie­so nicht. Die las­sen alles durch. Bei Ihrer nächs­ten OP wer­den Sie bestimmt Ihren mas­kier­ten, staats­gläu­bi­gen  Chir­ur­gen scharf kri­ti­sie­ren, was?”

Also: Ich habe von Anfang an geschrie­ben, dass eine Mas­ke zwar nicht über­mä­ßig schützt, aber eben doch mehr als kei­ne Mas­ke. Das war übri­gens eine Varia­ti­on der Aus­sa­ge, dass Zäu­ne womög­lich kei­ne Men­schen auf­hal­ten, aber eben mehr als kei­ne Zäu­ne. Ich habe mich lus­tig gemacht über Leu­te, die Mas­ken im Frei­en tra­gen oder sich fünf Sitz­rei­hen wei­ter im Zug dar­über auf­re­gen, dass ich mei­ne nicht kor­rekt über die Nase gezo­gen habe. (Glau­ben die im Ernst, ich atme durch so einen Lappen?)

Was ist der Sinn einer Mas­ke? Sie kann weder ver­hin­dern, dass die Atem­luft aus­tritt, noch ver­mag sie die Viren her­aus­zu­fil­tern, dafür sind die viel zu win­zig. Wenn das Ding wirkt, dann nur gegen direk­te Tröpf­chen­über­tra­gung. Des­we­gen trägt sie der Chir­urg, der am offe­nen Kör­per arbei­tet; der Ver­gleich mit ihm hinkt noch mehr als Luxem­burg und Goeb­bels zusam­men. Aber: Wovor soll die Mas­ke der­zeit eigent­lich schüt­zen? Und wen? Je mehr Men­schen sich mit der harm­lo­sen Omi­kron­va­ri­an­te anste­cken, des­to bes­ser für die Her­den­im­mu­ni­tät. Im Übri­gen sind die psy­cho­so­zia­len Neben­wir­kun­gen der Mas­ke nicht uner­heb­lich, spe­zi­ell bei Kin­dern, und bei vie­len Zeit­ge­nos­sen spielt das Immun­sys­tem ver­rückt (was zeigt, dass die Din­ger doch eine gewis­se Wir­kung haben).

Die Mas­ke schützt nicht (bzw. wenig, jeden­falls nicht ver­läss­lich) vor dem Virus, aber vor staat­li­chen Repres­sio­nen. Ver­mit­tels der Mas­ke wird das öffent­li­che Hys­te­rie­le­vel künst­lich hoch­ge­hal­ten. Sie ist ein staat­li­ches Gän­ge­lungs- bzw. Dis­zi­pli­nie­rungs­in­stru­ment, eine Vari­an­te des in Deutsch­land unter jedem Regime so belieb­ten Maul­korbs. Das wäre sie sofort nicht mehr, wenn die Ver­pflich­tung des Tra­gens ent­fie­le. Soll doch jeder selbst ent­schei­den, ob er die­ses Gor­gon­ei­ons bedarf. Alten­hei­me, Inten­siv­sta­tio­nen etc. kön­nen eine Mas­ken­pflicht per Haus­ord­nung durchsetzen.

Ganz am Ende: Bei den im „Gleich­schritt mar­schie­ren­den Mas­ken­ver­wei­ge­rer” han­delt es sich nicht zufäl­lig um eine durch Sau­er­stoff­un­ter­zu­fuhr als Fol­ge zu lan­gen Mas­ken­tra­gens erzeug­te Halluzination?

PS: Leser wei­sen mich zwei wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en hin, die zu dem Ergeb­nis kom­men, dass das Tra­gen einer Mas­ke auch bei ope­rie­ren­den Chir­ur­gen wir­kungs­los und also über­flüs­sig sei.

Die eine aus dem Jahr 1991, ver­öf­fent­licht im World Jour­nal of Sur­gery:

„It has never been shown that wea­ring sur­gi­cal face masks decrea­ses post­ope­ra­ti­ve wound infec­tions. On the con­tra­ry, a 50% decrease has been repor­ted after omit­ting face masks. (…) The­se results indi­ca­te that the use of face masks might be recon­side­red. Masks may be used to pro­tect the ope­ra­ting team from drops of infec­ted blood and from air­bor­ne infec­tions, but have not been pro­ven to pro­tect the pati­ent ope­ra­ted by a healt­hy ope­ra­ting team.”

Es wur­de nie gezeigt, dass das Tra­gen von chir­ur­gi­schen Gesichts­mas­ken post­ope­ra­ti­ve Wund­in­fek­tio­nen ver­rin­gert. Im Gegen­teil, es wur­de ein Rück­gang um 50 % nach dem Weg­las­sen von Gesichts­mas­ken gemel­det. (…) Die­se Ergeb­nis­se deu­ten dar­auf hin, dass die Ver­wen­dung von Gesichts­mas­ken über­dacht wer­den könn­te. Mas­ken kön­nen zum Schutz des Ope­ra­ti­ons­teams vor infi­zier­ten Bluts­trop­fen und vor Infek­tio­nen durch die Luft ver­wen­det wer­den, es wur­de jedoch nicht nach­ge­wie­sen, dass sie den von einem gesun­den Ope­ra­ti­ons­team ope­rier­ten Pati­en­ten schützen.”

Die ande­re stammt aus dem Jahr 1981, erschie­nen in den Annals of the Roy­al Col­lege of Sur­ge­ons of Eng­land, und kommt zu dem Resü­mee: „No masks were worn in one ope­ra­ting theat­re for 6 months. The­re was no increase in the incidence of wound infec­tion.”

Leser *** schreibt: „Die­se Stu­die konn­te nie wider­legt wer­den, wenn in Stu­di­en eine Wirk­sam­keit ’nach­ge­wie­sen’ wur­de, dann immer nur unter Labor­be­din­gun­gen, nie­mals in der Praxis.”

Die­se Din­ger sind also nicht nur Maul­korb-Sub­sti­tu­te, son­dern so etwas wie men­ta­le Schnuller.

***

Immer bes­se­re Tech­no­lo­gien las­sen der­weil die Welt ergrü­nen. Nach der Mehl­wür­mer-Vor­spei­se und dem Heuschrecken-Hauptgang …

… fol­gen bald die Des­serts aus den Flü­geln pen­sio­nier­ter Windräder.

Bon appé­tit!

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Aus der Rei­he: Woker Kindesmissbrauch.

Mit Käfern und Mehl­wür­mern wäre das nicht passiert.

Woker Kin­des­miss­brauch, Fortsetzung.

In zwan­zig Jah­ren, wenn ein Drit­tel der Geschlechts­um­ge­wan­del­ten sich umge­bracht hat, das zwei­te Drit­tel in psych­ia­tri­scher Behand­lung ist und das drit­te Drit­tel Stamm­pu­bli­kum bei plas­ti­schen Chir­ur­gen, wer­den alle behaup­ten, das hät­ten sie schon immer gesagt.

***

„Schwe­den wird sich ändern, und zwar dras­tisch, und wisst ihr was: ich freu’ mich drauf!”
(Apo­kryph, einer schwe­den­feind­li­chen deut­schen Poli­ti­ke­rin zugeschrieben)

(Link)

Lei­der dau­ert es noch ein biss­chen, bis sol­che Bil­der auch aus jenen Wohn­ge­gen­den kom­men, in denen zumin­dest das Fuß­volk der Mei­nungs­füh­rer sitzt.

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Der Jour­na­list Han­nes Stein, der Trumps Macht­er­grei­fung mit sei­ner Fami­lie in einem Ver­steck über­lebt hat, bangt mit Fug und Recht um die Zukunft sei­ner Wahlheimat.

Dabei regie­ren sie doch längst.

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Da ich soeben mei­ne vier­bän­di­ge Doku­men­ta­ti­on des Hit­ler-Pro­zes­ses von 1924 auf Nim­mer­wie­der­se­hen zur Post getra­gen habe, will ich doch einen Pas­sus dar­aus – der Dia­log ereig­ne­te sich am 24. Ver­hand­lungs­tag – in den Acta festhalten.

Vor­sit­zen­der: „Herr Hit­ler, es geht zu weit, dass Sie hier im Sit­zungs­saal Ebert, Schei­de­mann und Genos­sen des Hoch­ver­rats und Lan­des­ver­rats bezichtigen!”

Hit­ler: „Mei­ne hohen Her­ren, ich habe gehofft, dass es der­einst ein Staats­an­walt tut.”

Da gibt es jetzt für Spin­ner genug zu interpretieren.

 

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