20. Oktober 2023

Man soll die Ange­hö­ri­gen des soge­nann­ten Dienst­per­so­nals stets mit aus­ge­such­ter Höf­lich­keit behan­deln; ers­tens sowie­so, zwei­tens weil es sein kann, dass sie irgend­wann dar­über ent­schei­den, ob sie einem die Flucht­tür öffnen.

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Im Ber­li­ner Buch­haus „Duss­mann” ste­hen neben den Büchern der Abtei­lung „Reli­gi­on” jene der Spar­te „Kochen”. Eine jeweils bes­se­re Nach­bar­schaft ist schwer vorstellbar.

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Für die pro­gres­si­ve deut­sche Buch­händ­le­rin wird es all­mäh­lich Zeit, die FFP2-Mas­ke aufzuziehen

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Ide­al­ty­pi­sche Figu­ren in der Ber­li­ner U‑Bahn: der vor sich hin­brab­beln­de deut­sche Pen­ner, die Frau mit Kopf­tuch und Kin­der­wa­gen, das täto­wier­te Mäd­chen mit dem Nasen­pier­cing, der ange­jahr­te Jack-Wolfs­kin-Deut­sche mit Kas­sen­bril­le und schlech­ter Hal­tung, der jun­ge „Süd­län­der” mit des­to bes­se­rer, Voll­bart und düs­te­rem Blick.

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Es gibt kaum etwas Rüh­ren­de­res, als wenn deut­sche Rech­te ihre tie­fen Emp­fin­dun­gen für die Paläs­ti­nen­ser entdecken.

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Car­lo Masa­la lehrt Inter­na­tio­na­le Poli­tik an der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr in Mün­chen. In einem Inter­view anläss­lich sei­nes neu­en Buchs „Bedingt abwehr­be­reit. Deutsch­lands Schwä­che in der Zei­ten­wen­de” fragt ihn t‑online, was die Bun­des­wehr im „irrea­len” Fal­le, dass Russ­land Deutsch­land angrif­fe, dem Aggres­sor ent­ge­gen­zu­set­zen hät­te. Antwort:

„Wir könn­ten Russ­land nicht all­zu viel ent­ge­gen­wer­fen. Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass die Bun­des­wehr einen Zeit­raum zwi­schen drei Tagen und rund zwei­ein­halb Wochen durch­hal­ten würde.”

Wenn ich jetzt schrie­be: „Sofern sie über­haupt kämp­fen wür­de”, mel­de­ten sich gewiss wie­der Ange­hö­ri­ge der Spe­zi­al­kräf­te, um mir zu ver­si­chern, dass sie das sehr wohl wür­den (und auch könn­ten), zumal die Per­for­mance der Rus­si­schen Armee in der Ukrai­ne bis­lang nicht ganz so furcht­ein­flö­ßend war, wie man vor­her all­ge­mein ver­mu­tet hat­te. Aber wie wür­de die deut­sche Gesell­schaft oder „Zivil­ge­sell­schaft” auf einen Ein­marsch frem­der Trup­pen reagieren?

„In Deutsch­land kann ich kei­ne Resi­li­enz, Zähig­keit und Abwehr­be­reit­schaft inner­halb der Gesell­schaft aus­ma­chen, wie es in der Ukrai­ne der Fall ist”, erklärt der Politikwissenschaftler.

Vor acht Jah­ren ver­öf­fent­lich­te Gal­lup eine Umfra­ge zur Ver­tei­di­gungs­be­reit­schaft in ver­schie­den Län­dern. Das Resul­tat war, was ’schland und die West­eu­ro­pä­er betrifft, so mau wie erwartbar.

Anfang die­ses Jah­res frag­te wie­der ein Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut den Ver­tei­di­gungs­wil­len der Deut­schen (im wei­tes­ten Sin­ne) ab. Das Ergeb­nis fiel noch mau­er aus.

„Im Fal­le eines mili­tä­ri­schen Angriffs auf Deutsch­land wäre laut einer Umfra­ge gut jeder zehn­te Bun­des­bür­ger dar­auf ein­ge­stellt, sein Land mit der Waf­fe in der Hand zu ver­tei­di­gen”, mel­det das Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND). „Frei­wil­lig wür­den sich in so einem Fall aller­dings ledig­lich fünf Pro­zent der Deut­schen zum Kriegs­dienst mel­den, wie die Ergeb­nis­se einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts You­Gov im Auf­trag der Deut­schen Pres­se-Agen­tur zeigen.”

Befragt wur­den wahl­be­rech­tig­te Deut­sche aller Alters­klas­sen – also auch der Volks­sturm –, Frau­en waren selbst­ver­ständ­lich ein­ge­schlos­sen. „Fast jeder vier­te Deut­sche (24 Pro­zent) wür­de im Kriegs­fall so schnell wie mög­lich das Land ver­las­sen”, und zwar Jün­ge­re eher als Älte­re, notiert RND. Vor kur­zem hat­te ich hier die Mel­dung im Sor­ti­ment, dass im Fal­le, ein AfD­ler wür­de Kanz­ler, jeder sie­ben­te Bun­des­bür­ger die Aus­wan­de­rung erwö­ge. Wie man sieht, macht die Dro­hung mit den Rus­sen den Deut­schen schnel­le­re Bei­ne, immer noch.

Über­ra­schend sei das nicht, „nach der lan­gen Ära des Frie­dens, die wir genie­ßen durf­ten”, meint Masa­la. „Es braucht nun ein­fach Zeit, bis die Bedro­hungs­la­ge zu einer ver­än­der­ten Ein­stel­lung inner­halb der Gesell­schaft führt.”

Das Pro­blem ist nur, dass wir inzwi­schen die Bedro­hung in der Gesell­schaft und im Lan­de haben, wie der­zeit for­ciert (und in Frank­reich schon län­ger) zu beob­ach­ten ist. Die Fra­ge lau­tet, wie lan­ge das noch ledig­lich ein Poli­zei­pro­blem bleibt.

Zumal vie­le Ange­hö­ri­ge sowohl der Poli­zei als auch der Bun­des­wehr inzwi­schen jenen legen­dä­ren Hin­ter­grund auf­wei­sen, der sie, so unan­ge­mes­sen und unfair ein Gene­ral­ver­dacht wäre, im Ernst­fall vor die Loya­li­täts­fra­ge stel­len wird.

Außer­dem setzt die Fra­ge, ob man Deutsch­land ver­tei­di­gen wür­de, ein Etwas namens Deutsch­land vor­aus, das es nicht mehr gibt. War­um soll­te unser­eins Ber­lin-Neu­kölln oder das Home­land NRW ver­tei­di­gen? Am bes­ten noch aus dem Bun­ker ange­feu­ert von Kramp-Kar­ren­bau­er, Hof­rei­ter und Habeck?

„Wir kön­nen”, so letzt­mals unser Poli­to­lo­ge von der Bun­des­wehr-Uni, „von Polen, den bal­ti­schen und skan­di­na­vi­schen Län­dern ler­nen, wo Ver­tei­di­gung als Auf­ga­be von Staat und Gesell­schaft zugleich begrif­fen wird.”

Nein, dar­an liegt es nicht, und der Mann weiß das genau. Ein Volk kann sein Land ver­tei­di­gen, wenn es will, wie man an der Ukrai­ne sieht. Eine Bevöl­ke­rung hat gar kein Land. Gera­de die Bevöl­ke­run­gen der west­eu­ro­päi­schen Län­der sind durch die Mas­sen­ein­wan­de­rung von Men­schen aus frem­den und zum Teil dem Wes­ten feind­lich gesinn­ten Kul­tu­ren weit­ge­hend ihrer Iden­ti­tät beraubt, in kon­kur­rie­ren­de Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten zer­split­tert und über­dies von Woken und Grü­nen gegen­ein­an­der auf­ge­hetzt wor­den. In Deutsch­land wür­den sich allen­falls noch Stadt­tei­le oder Regio­nen ver­tei­di­gen. Und was sei­ne offi­zi­el­len Ver­tre­ter betrifft: Die wür­den sich mit einem Wim­mern ergeben.
Deutsch­land kann also nur hof­fen, dass es zum einen nie von außen ange­grif­fen wird und zum ande­ren den eth­nisch-kul­tu­rel­len Per­so­nal­wech­sel (mit begrenz­tem Ser­vice­an­ge­bot) im Inne­ren ohne Bür­ger­krieg und bei fort­ge­setz­ter Fin­gie­rung soge­nann­ter demo­kra­ti­scher Zustän­de hin­be­kommt. Falls Ver­si­on zwei nicht ein­tritt, muss man wahr­schein­lich für den Auf­tritt eines mode­ra­ten Erobe­rers beten.
Aus. Ende. Finito.
PS: „Sie schrei­ben: ‚Deutsch­land kann also nur hof­fen, dass es nie von außen ange­grif­fen wird.’
Das sehe ich ganz anders – und inso­weit zugleich mein Bei­trag zur Fra­ge des deut­schen Ver­tei­di­gungs­wil­lens als einer jener, die einst im Wehr­dienst das Gelöb­nis nicht nur abge­legt, son­dern auch genau so gemeint haben: Soll­te – voll­kom­men fik­tio­nal, aber um der fol­gen­den Aus­sa­ge wil­len ein­mal gesetzt – Putin in Deutsch­land ein­fal­len und dabei zufäl­lig sei­ne Mili­tär­kar­ten ver­ges­sen haben, wür­de ich ihm umge­hend mit mei­nen Auto­kar­ten aus­hel­fen! Hier for­mu­liert sich kein Lan­des­hass oder Ähn­li­ches – der­glei­chen blei­be für Roth & Con­sor­ten reser­viert –, son­dern aus dem Grun­de, dass mir völ­lig gleich ist, wer Scholz, Fae­ser, Habeck und die zahl­lo­sen, enor­me Fraß­schä­den anrich­ten­den Bär­bö­cke ver­treibt. Haupt­sa­che, weg – alles ande­re ist sekundär!”
(Leser ***)
PPS: „Die­se Sta­tis­tik ist eine amü­san­te Spie­le­rei, fern­ab der Rea­li­tät”, ergänzt Leser ***. „Wel­che Nati­on, die von Poli­ti­kern regiert wird, wel­che noch eini­ger­ma­ßen bei Trost sind, wür­de in das ‚Insol­venz­ver­fah­ren’ zur Abwick­lung ‚Schlands’ mit einer Inva­si­on ein­grei­fen? Viel span­nen­der und rea­li­täts­na­her ist doch die Fra­ge: Wie wür­den unse­re ‚Eli­ten’, die Restram­pe Bun­des­wehr und die Poli­zei reagie­ren, wenn sich die Anhän­ger der ‚Reli­gi­on des Frie­dens’ erhe­ben, weil die Lebens­be­din­gun­gen in ‚Schland’ so uner­träg­lich sind? Und, wür­den sich die Bür­ger weh­ren? Womit? Mit Laub­blä­sern und, in der Zukunft besteu­er­ten, Traktoren?”
PPPS: Leser *** wider­spricht. „Im Mai 1940”, schreibt er, „stieß der Kom­man­deur der 7. Pan­zer­di­vi­si­on – ein ehe­ma­li­ger Stoß­trupp­füh­rer des 1. Welt­kriegs namens Erwin Rom­mel – mit sei­ner Vor­aus­ab­tei­lung eines Nachts bei Aves­nes-sur-Hel­pe durch die erwei­ter­te Magi­not­li­nie und fuhr dann – Breit­sei­ten auf die bei­der­seits der Vor­marsch­stra­ße biwa­kie­ren­den Fran­zo­sen feu­ernd – 40 Kilo­me­ter tief durch völ­lig unver­tei­dig­tes feind­li­ches Hin­ter­land bis zu einer unzer­stör­ten Brü­cke über die Sambre bei Land­re­ci­es, die dem wei­te­ren Vor­marsch sei­ner Divi­si­on die­nen soll­te, ehe er – der Mor­gen grau­te bereits – eini­ger­ma­ßen erschro­cken bemerk­te, dass er mit sei­nem Vor­aus­kom­man­do dort völ­lig allein war und sei­ne Divi­si­on noch vor der Magi­not­li­nie kam­pier­te. Er mach­te sich dann auf den Rück­marsch und begeg­ne­te dabei Trüm­mern der Trup­pen, die er näch­tens zer­schla­gen hat­te. Die­se lie­ßen sich, bis an die Zäh­ne bewaff­net, ohne Gegen­wehr von einem deut­schen Gene­ral gefan­gen­neh­men, der ihnen im Kübel­wa­gen ent­ge­gen­kam. Von ande­ren Stel­len der Front ist viel­fach ähn­li­ches über­lie­fert: Die Fran­zo­sen hat­ten 1940 schlicht kei­ne Lust, zu kämp­fen. Weni­ge Besat­zungs­jah­re spä­ter hat­ten sie sie dann. Man über­le­ge sich, weshalb.

Inso­fern mache ich mir über­haupt kei­ne Gedan­ken, was die Wehr­be­reit­schaft der Deut­schen angeht: Not­falls brin­gen eini­ge weni­ge ver­blie­be­ne Ent­schlos­se­ne ein paar Geg­ner um, sei es nun ein äuße­rer oder ein inne­rer Feind. Die unwei­ger­li­che Ver­gel­tung an der Zivil­be­völ­ke­rung wird die Deut­schen schon zu kämp­fen leh­ren. Oder wie es Bri­git­te Gabri­el in ihrem berühmt gewor­de­nen rant for­mu­lier­te: ‚The peaceful majo­ri­ty is irrele­vant’. Und das gilt zum Glück nicht nur für Moham­me­da­ner, son­dern auch für Deutsche.”

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Im Netz kur­siert ein Video, in dem ein Deut­scher mit süd­län­di­schem Erschei­nungs­bild fol­gen­den Witz erzählt: Ein Aus­län­der hat in Deutsch­land Asyl erhal­ten. Er ist dar­über sehr froh und möch­te sich beim Ver­las­sen des Aus­län­der­am­tes spon­tan bei den Ein­hei­mi­schen bedan­ken. Also spricht er einen belie­bi­gen Pas­san­ten an, stellt sich vor und erklärt, dass er einem Deut­schen dafür Dan­ke sagen wol­le, dass des­sen Land ihn auf­ge­nom­men habe. Er sei gar kein Deut­scher, erklärt der Ange­spro­che­ne, er kom­me aus Syri­en. Der Asy­lant wen­det sich an den nächs­ten Vor­über­ge­hen­den. Der ist auch kein Deut­scher, son­dern kommt aus der Ukrai­ne. Der nächs­te Pas­sant, den er trifft, ist ein Schwar­zer aus Eri­trea. Danach eine Frau mit Kopf­tuch, die aus Afgha­ni­stan kommt.

„Wo sind denn bloß die gan­zen Deut­schen?”, fragt er schließ­lich ver­wun­dert einen Türken.
„Wahr­schein­lich”, ant­wor­tet der ach­sel­zu­ckend, „arbei­ten die gerade.”

Das Gros derer, die der­zeit auf deut­schen Stra­ßen Autos anzün­den, Isra­el­fah­nen ver­bren­nen und die Poli­zei oder gern auch Kran­ken­wa­gen und Feu­er­wehr angrei­fen, lebt auf Kos­ten der (indi­ge­nen) Deut­schen, bezieht Hartz IV, Bür­ger­geld und alle mög­li­chen Unter­stüt­zun­gen, bis hin zur Gebiss­sa­nie­rung, auch wenn der Moni­tor-Rest­le natür­lich Recht hat: Nur ein Bruch­teil der Asyl‑, Schutz- und Kra­wall­su­chen­den hat bis­lang auf Kos­ten der soli­da­risch her­ein­ge­leg­ten Kran­ken­kas­sen­ein­zah­ler neue Bei­ßer­chen bekom­men; die meis­ten lau­fen noch hoch­be­dürf­tig mit ihren Dritt­welt­kau­leis­ten her­um, bis die Rei­he end­lich an ihnen ist.

Auch die­se Gold­stü­cke leben, weben und sind (Apos­tel­ge­schich­te 17,28) auf Kos­ten ihrer unfrei­wil­li­gen Gastgeber:

Die Gast­ge­ber wur­den sicher­heits­hal­ber nie gefragt, denn die­se Nazis hät­ten womög­lich Nein gesagt. Die eben­falls auf ihre Kos­ten leben­de Regie­rung hat mit Unter­stüt­zung der des­glei­chen auf ihre Kos­ten leben­den öffent­lich-recht­li­chen Medi­en, Kir­chen, Kul­tur­ein­rich­tun­gen, Uni­ver­si­tä­ten etc. ein­fach beschlos­sen, dass sie für sol­che Gäs­te eben zu zah­len haben – und für die Poli­zei, die sie vor ihnen schützt, eben­falls –, damit die Regie­rung samt Cote­rie sich gut füh­len und sich als edel ver­kau­fen, selbst wei­ter kas­sie­ren und die nächs­ten Frem­den ein­la­den kann.

Das­sel­be gilt übri­gens für die Ent­wick­lungs­hil­fe­mil­li­ar­den, die west­li­che Län­der – und Kein-schöner-’schland halb mit­ten­mang, halb an der Tete – nach Afri­ka trans­fe­rie­ren und die über­wie­gend von mit­tel­al­ten bis alten wei­ßen Män­nern erwirt­schaf­tet wer­den: Man nimmt und nimmt und nimmt – und beißt dann doch recht kräf­tig in die füt­tern­de Hand, mit Kolo­nia­lis­mus­an­kla­gen, ein Men­schen­al­ter nach dem Ende des Kolo­nia­lis­mus, und post­ko­lo­nia­lis­ti­schen Bezich­ti­gun­gen, meist erho­ben von wei­ßen Lin­ken oder Schwar­zen, die aus­ge­rech­net im west­li­chen Herz der Fins­ter­nis leben. Afri­ka selbst beant­wor­tet jede Hil­fe mit Bevöl­ke­rungs­wachs­tum, die Geschmäh­ten sol­len immer wei­ter dafür berap­pen, und je mehr sie zah­len, auch als Ent­schä­di­gung dafür, dass sie die afri­ka­ni­sche Hoch­kul­tur durch den Bau von Stra­ßen, Eisen­bah­nen, Häfen, Kran­ken­häu­sern und Schu­len gewalt­sam been­det haben, des­to mehr müs­sen sie sich ankla­gen und als Ras­sis­ten beschimp­fen lassen.

John Len­non und Yoko Ono müss­ten ihren femi­nis­ti­schen Bekennt­nis­song „Woman is the Nig­ger of the World” heu­te umschrei­ben in: „White Man is the Nig­ger of the World”.

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Zum tris­ten Zustand die­ses Lan­des gehört der scham­lo­se Oppor­tu­nis­mus gewis­ser Wahr­heits- und Qualitätspressevertreter.

Eins.

2017 hat Pos­ch­ardt die Anti­se­mi­ten-en-gros-Impor­teu­rin im Hosen­an­zug noch als „Iko­ne des Wes­tens” beschleimt.

Zitat:

Man muss sich die­sen Seim ein­fach geben; das immu­ni­siert stär­ker als jede Boosterung.

Zwei.

Auf­at­men in Ber­lin und Karls­ru­he: Nicht mal im füh­ren­den rest­deut­schen intel­lek­tu­el­len Halb­welt­blatt bemerkt man, wo sich der Kipp­punkt tat­säch­lich befin­det (und der Hebel längst ange­setzt wurde).

Drei.

„Die rech­te Par­tei schreckt Arbeits­kräf­te ab. Und das ist nicht das ein­zi­ge Problem.”

In der Tat. Migran­ten schreckt sie lei­der über­haupt nicht ab.

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Zu mei­nem Ein­trag über Schach­spiel und weib­li­che Kampf­küns­te (Acta vom 16. Okto­ber) schreibt Leser ***:

„Mich wür­de inter­es­sie­ren, wen Sie mit Ihrem Blog anspre­chen möch­ten. Ich mei­ne damit, für wen er geeig­net sein soll. Ich kom­me dar­auf, weil ich mich durch das Zitat der Pas­sa­ge mit den Schach­spie­lern sehr unan­ge­nehm berührt füh­le, da dar­in sexu­el­le Hand­lun­gen sehr expli­zit beschrie­ben wer­den. Ich fin­de die­se Pas­sa­ge por­no­gra­phisch. Viel­leicht habe ich Unrecht. Aber zum Fremd­schä­men ist sie alle­mal gut geeig­net. Ich den­ke, dass ich Ihre Aus­sa­ge ver­ste­he und Ihre Inten­ti­on, Ihre (mei­ner Mei­nung nach zutref­fen­de) Ein­schät­zung der rea­len Schach­spie­le­rin mit der Pas­sa­ge aus dem Buch zu unter­mau­ern bzw. wenigs­tens zu illus­trie­ren. Aber ich fin­de, es hät­te genügt, den Dia­log bzw. die Hand­lung weni­ger expli­zit zu beschrei­ben. Zumal von der rea­len Schach­spie­le­rin bis­her nicht bekannt ist, dass sie sich beim Schach­du­ell aus­ge­zo­gen oder Dir­ty Talk prak­ti­ziert hät­te. Eine unter­schwel­li­ge Unter­stel­lung des­sen emp­fin­de ich aber durch den unmit­tel­ba­ren Kon­text, in den Sie bei­des gestellt haben. Natür­lich sagt mir mein Ver­stand was ande­res, aber Ver­stand ist ja nicht alles. Selbst­ver­ständ­lich setzt die Dame ihre Rei­ze bewußt ein und echauf­fiert sich öffent­lich über das Ange­glotzt­wer­den, bedient also den Zeit­geist; in Wahr­heit haut sie sich vor Lachen auf die Schen­kel und denkt sich, ‚gut gemacht’. Mög­li­cher­wei­se die übli­che Dop­pel­mo­ral, viel­leicht aber auch ein­fach nur Geschäfts­mo­dell, das eine wie das andere.

Obwohl ich nahe­zu alle Ihre Ansich­ten prin­zi­pi­ell tei­le und der Auf­fas­sung bin, daß die Ver­brei­tung die­ser Ansich­ten für eine freie Mei­nungs­bil­dung essen­ti­ell ist, sehe ich mich auf­grund sol­cher Pas­sa­gen außer­stan­de, Ihren Blog zu emp­feh­len. Ich bin nicht prü­de, aber habe Scham­ge­fühl. Ich habe 4 Kin­der im Alter von 12, 13, 18 und 19 Jah­ren und ver­su­che so gut es geht, mich gegen die auch in Bay­ern immer stär­ker ver­links­grün­ten Gym­na­si­en und all­ge­mein das links­grü­ne Bil­dungs­sys­tem zu behaup­ten, zu dem die sexu­el­le Frei­zü­gig­keit in immer jün­ge­ren Jah­ren dazu­ge­hört. Lei­der kann ich Ihren Blog wegen sol­cher Ein­trä­ge nicht emp­feh­len, weder im ober­fläch­li­chen Bekann­ten­kreis, noch – bzw. schon gar nicht – mei­nen Kin­dern. Nach­dem Sie dan­kens­wer­ter Wei­se nun schon län­ger auf die Monats­end­fi­gur ver­zich­ten, die zwar für erwach­se­ne Män­ner immer schön anzu­schau­en, nach mei­ner per­sön­li­chen Mei­nung im all­ge­mei­nen Kon­text Ihres Blogs aber meist deplat­ziert war – was bei der Schieß­übun­gen abhal­ten­den Toch­ter Trumps aber ganz aus­drück­lich nicht der Fall war, die hat gut gepaßt – fällt mir das sehr unan­ge­nehm auf. Und, ja, obwohl ich weiß, daß es Inter­net und Hän­dis gibt und sich auch die Jüngs­ten alles anschau­en kön­nen, wenn sie nicht völ­lig auf den Kopf gefal­len sind.

Ich ken­ne die Prä­am­bel Ihres Blogs, aber ich fra­ge Sie den­noch: Möch­ten Sie ernst­ge­nom­men wer­den als eine kon­ser­va­ti­ve Stim­me oder nur lau­nig Ihre Mei­nung kund­tun? Füh­len Sie eine Ver­ant­wor­tung, die sich even­tu­ell aus Ihrer lang­jäh­ri­gen jour­na­lis­ti­schen Tätig­keit und der Reich­wei­te Ihres Blogs und auch Ihren zumin­dest tem­po­rä­ren Ambi­tio­nen, in den Poli­tik­be­trieb aktiv ein­zu­tre­ten, erge­ben könn­te, oder füh­len Sie sich nie­man­dem gegen­über ver­ant­wort­lich oder ver­pflich­tet? Ich den­ke dabei gar nicht an mich – ich habe mei­ne Mei­nung, dazu benö­ti­ge ich Ihren Blog gar nicht, denn ich habe Lebens­er­fah­rung, bin Net­to­steu­er­zah­ler, bin ver­hei­ra­tet (zum zwei­ten und zum letz­ten Mal), habe 4 Kin­der, bin ein klei­ner mit­tel­stän­di­scher Arbeit­ge­ber und sehe damit ins­ge­samt mei­ne Pflicht an der Gesell­schaft erfüllt – son­dern an mei­ne Kin­der bzw. die Gene­ra­ti­on mei­ner Kinder.

Sie haben neu­lich (sinn­ge­mäß) gefragt, was aus Ihrem Blog wer­den soll. Ich fas­se das so auf, daß Sie ernst­haf­tes Inter­es­se an der Leser­mei­nung haben. Ich wür­de mir wün­schen, daß ich Ihren Blog ohne Fremd­scham­ge­fühl wegen expli­zi­ter sexu­el­ler Inhal­te als eine ernst­zu­neh­men­de kon­ser­va­ti­ve Stim­me emp­feh­len könn­te, und zwar allen – auch mei­nen Kindern.”

 

Die gerüg­te Pas­sa­ge, geehr­ter Herr ***, stammt aus mei­nem Roman „Land der Wun­der”, und ein Roman hat nach mei­nem Dafür­hal­ten nicht unbe­dingt die Pflicht, aber doch das Gewohn­heits­recht, die Wirk­lich­keit bzw. einen Teil von ihr wie­der­zu­ge­ben. Nun ist ein online-Tage­buch kei­ne Lite­ra­tur, womit Sie auf den wun­den Punkt hin­wei­sen, dass die Acta tat­säch­lich zu einem über­wie­gend poli­ti­schen „Blog” her­ab­ge­sun­ken sind. Zuge­ge­ben, die­ses Dia­ri­um wäre ohne gewis­se geis­ti­ge Ver­gif­tun­gen, die unser­ei­nem der bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche All­tag zumu­tet (und von denen ich mich gewis­ser­ma­ßen coram publi­co rei­ni­ge), wahr­schein­lich nicht ent­stan­den. Aber ob ich eine „ernst­zu­neh­men­de kon­ser­va­ti­ve Stim­me” bin, möch­te ich dahin­ge­stellt sein las­sen, weil ich nicht ein­mal weiß, ob ich eine kon­ser­va­ti­ve Stim­me bin. Allen­falls trei­be ich hier etwas, das man frü­her „kon­ser­va­ti­ve Kul­tur­kri­tik” nannte.

Für wen ich schrei­be? Nun, für alle und kei­nen. Ich habe nie dar­über nach­ge­dacht, an wen ich mich wen­de. Ich mono­lo­gi­sie­re eben vor mich hin und täte dies wahr­schein­lich auch, wenn über­haupt nie­mand zuhör­te. Fin­ge ich aber an, mir den Kopf dar­über zu zer­bre­chen, wer sich von mei­nen Noti­zen even­tu­ell vor den Kopf gesto­ßen fühlt – Mit­glie­der und Sym­pa­thi­san­ten der grü­nen Sek­te selbst­ver­ständ­lich aus­ge­nom­men –, könn­te ich mei­ne Bude dicht­ma­chen. Dass sich Min­der­jäh­ri­ge in den Klei­nen Eck­la­den ver­ir­ren könn­ten, kam mir nie in den Sinn, und ich hal­te es eigent­lich für aus­ge­schlos­sen. Ich habe jetzt einen „Warn­hin­weis” vor die frag­li­che Pas­sa­ge gestellt, wohl wis­send frei­lich, dass die Auf­schrift „Nur für Erwach­se­ne” Din­ge mar­kiert, die nicht für Erwach­se­ne bestimmt sind.

***

„Sehr geehr­ter Herr Klo­novs­ky, mei­nen Sie das wirk­lich ernst mit Ihrer Beob­ach­tung, daß Frau­en nei­disch auf jene sind, die in den Adels‑, Hochglanz‑, Königshaus‑, Schau­spie­ler-Maga­zi­nen zu sehen sind? (Dar­in blät­tert man mal in einem Wartezimmer.)

Ich bin (von Geburt an) weib­lich und fin­de die abge­bil­de­ten Frau­en manch­mal hübsch – war­um auch nicht, ein hüb­sches Gesicht erfreut, gleich wel­chen Geschlechts – aber manch­mal die dar­ge­stell­ten Sze­nen auch so über­aus schrill, künst­lich und selbst­dar­stel­le­risch, daß ich eher froh bin, in die­sen Krei­sen nicht ver­keh­ren zu müs­sen. Ober­fläch­li­ches Geplau­der, um nicht sein Gesicht zu ver­lie­ren und um wei­ter dazu­ge­hö­ren zu dür­fen, wie anstren­gend! Natür­lich hät­te ich nichts dage­gen, ein statt­li­ches Anwe­sen zu besit­zen. Dann könn­te mich ja auch ein­mal (in vie­len Jah­ren) ein Jour­na­list besu­chen und even­tu­ell ein vor­teil­haf­tes Foto von mir machen. Das alles geschä­he aber nur nach reif­li­cher Überlegung.

Also, ich hof­fe doch, daß in Ihrer Vor­stel­lung Frau­en nicht wirk­lich gene­rell so doof und ober­fläch­lich sind.”

 

Was ich schrieb, gnä­di­ge Frau, war kei­ne „Vor­stel­lung”, son­dern ein über vie­le Jah­re gewon­ne­ner empi­ri­scher Befund, und zwar quer durch ver­schie­de­ne Milieus, das aka­de­mi­sche dabei über­re­prä­sen­tiert. Natür­lich ist die Fest­stel­lung sub­jek­tiv und lässt sich nicht gene­ra­li­sie­ren. Aber dass Frau­en den Erfolg mögen und sich gern dort zei­gen (oder es zumin­dest gern wür­den), wo nach den Maß­stä­ben der Welt die Erfolg­rei­chen ihre Fes­te fei­ern, ist doch eine Tri­via­li­tät. Wel­che Frau will nicht zur „bes­se­ren Gesell­schaft” gehö­ren, wenn man ihr die Wahl ein­räumt? Wel­che Frau mit gesun­den Instink­ten ent­schei­det sich für einen armen und erfolg­lo­sen Mann? Auch die eman­zi­pier­te und erfolg­rei­che, also kei­nes­wegs „doo­fe” Frau ori­en­tiert sich bei der Part­ner­wahl nach oben. Zwi­schen die­sem Oben und den besag­ten Par­tys exis­tiert eine nicht uner­heb­li­che Schnitt­men­ge. Und, um die Sache auf bei­de Geschlech­ter zu ver­all­ge­mei­nern, wel­cher Mensch hie­nie­den wäre nicht gern Gast bei einem bekann­ten Unter­neh­mer oder Freund eines Stars? Sogar Phi­lo­so­phen sind stolz dar­auf, Mil­li­ar­dä­re zu kennen.

Ihr Ein­wand, dass die­se Ver­an­stal­tun­gen in der Regel geist­los und ober­fläch­lich sei­en, ist zwar berech­tigt, doch die schreck­li­che Attrak­ti­vi­tät von Luxus und Pro­mi­nenz wischt sol­che Emp­find­lich­kei­ten gemein­hin weg. Es bleibt natür­lich alles nur Theo­rie, weil die meis­ten ja nie ein­ge­la­den wer­den. Womit wir wie­der bei mei­ner Bemer­kung oder Beob­ach­tung wären, mit wel­chen Gefüh­len (sehr vie­le) Frau­en – und Män­ner – die besag­ten Foto­stre­cken betrach­ten

PS: Ich erin­ne­re an Prousts Bemer­kung (ich bekom­me sie jetzt nicht wört­lich zusam­men), dass man auf sol­che Fes­te nur geht, um tags dar­auf erzäh­len zu kön­nen, dass man dabei­ge­we­sen ist.

 

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