13. Januar 2023

Unter den weni­gen Reak­tio­nä­ren sind mir die Mitt­zwan­zi­ger am liebs­ten, wäh­rend ich einen Lin­ken nur erträg­lich fin­de, wenn er die sech­zig über­schrit­ten hat und vor­her knall­rechts oder wenigs­tens ultra­kon­ser­va­tiv war.

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„Frü­her kamen die Gäs­te im Smo­king zum Din­ner, im Auf­tre­ten war alles Kon­ven­ti­on, und die Beson­der­heit zeig­te sich in den Gedan­ken und in der Phan­ta­sie. Heu­te gibt es die Ver­bin­dung von Regel im Äuße­ren und Unver­wech­sel­bar­keit im Wesen nicht mehr. Die Din­ge haben sich umge­kehrt. Einer ist wie der ande­re. Aber zum Essen erscheint jeder im gro­tes­ken ‚Relax’. Das ist die gan­ze Individualität.”
Das sag­te Pan­cra­zio Lo Tur­co, Besit­zer des Hotels „Timeo” in Taor­mi­na, irgend­wann in den 1980er Jah­ren zu Joa­chim Fest („Im Gegen­licht”, S. 149).

Ich habe noch kei­ne bes­se­re Beschrei­bung der moder­nen Per­sön­lich­keit gefunden.

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Noch ein Wort zum Tadel­per­ser Behzad Karim Kha­ni und sei­nem Gast­bei­trag in der Ber­li­ner Zei­tung (Acta vom 11. Januar).

Des­sen Über­schrift lau­tet, an die Adres­se der Kar­tof­feln gerich­tet: „Inte­griert euch doch sel­ber!” (gemeint ist: selbst). Die­se Auf­for­de­rung ist zunächst inso­fern merk­wür­dig, als nie­mand im Iran, in Marok­ko oder in der Tür­kei Ver­gleich­ba­res von den Indi­ge­nen for­dern wür­de, allein um sei­ne Kau­leis­te kom­plett bei­sam­men­zu­be­hal­ten. Doch in gewis­sem Sin­ne weist sie in eine Zukunft, die dadurch gekenn­zeich­net ist, dass in immer grö­ße­ren Tei­len der dann womög­lich als EU-Staats­ge­biet gel­ten­den ehe­mals deut­schen Lan­de die Sit­ten ori­en­ta­li­scher oder afri­ka­ni­scher Migran­ten herr­schen, denen sich die ver­blie­ben Almans ange­passt haben, um nicht stän­dig Gewalt und Dis­kri­mi­nie­rung zu erleiden.

Aller­dings wird dies aus­schließ­lich die pre­kä­ren sozia­len Milieus betref­fen. Alle, die es sich leis­ten oder die über­haupt etwas kön­nen, wer­den teils in Gated Com­mu­ni­ties leben, teils aus­ge­wan­dert sein. Und in den Area­len, wo die besag­ten impor­tie­ren Sit­ten herr­schen, wird auch nie­mand sonst sie­deln wol­len, weil die­se Zustän­de für Ein­wan­de­rer nicht attrak­tiv sind, zumal sie unter Andro­hung von Gewalt durch­ge­setzt wer­den und das mate­ri­el­le Lebens­ni­veau unter die­sen Bedin­gun­gen beschei­den ist.

Das erin­nert mich an ein Inte­gra­ti­ons­expe­ri­ment, das Gun­nar Hein­sohn in sei­nem Buch „Der Wett­kampf um die Klu­gen” beschreibt; ich habe es vor zwei Jah­ren schon ein­mal her­bei­zi­tiert. Zwei Grup­pen von je 500 Per­so­nen, die sich zuvor nie gese­hen haben, alle im Alter zwi­schen 20 und 30 Jah­ren, Män­ner und Frau­en gleich­ver­teilt, alle­samt hell­häu­tig, aus christ­li­chen Län­dern stam­mend, die glei­che Spra­che spre­chend, wer­den auf Kos­ten des ver­an­stal­ten­den Minis­te­ri­ums in den schöns­ten Hotels eines über­schau­be­ren Alt­stadt­area­les unter­ge­bracht, wo sie eini­ge Wochen aus­schließ­lich unter­ein­an­der ver­brin­gen sol­len; sie erhal­ten in allen Thea­tern, Muse­en, Kinos, Kon­zer­ten frei­en Ein­tritt sowie Gut­schei­ne für Restau­rants und Bars. Die eine Grup­pe trägt grü­ne, die ande­re gel­be Armbänder.

Fünf Jah­re spä­ter wird der Inte­gra­ti­ons­er­folg gemes­sen: Wie vie­le Pro­ban­den haben Bekannt­schaft oder Freund­schaft geschlos­sen, tref­fen sich noch immer, ver­an­stal­ten gemein­sam Par­tys, fah­ren zusam­men in die Feri­en? Wie­vie­le Part­ner­schaf­ten sind entstanden?

Das Resul­tat ist rät­sel­haft. Es gab ein paar äußerst kur­ze Lieb­schaf­ten, eini­ge aus der grü­nen Grup­pe wur­den Pati­en­ten bei Ärz­ten aus der gel­ben, dar­über hin­aus fand kei­ner­lei Ver­mi­schung im per­sön­li­chen Bereich statt. Es ist, als gehör­ten bei­de Hau­fen ver­schie­de­nen Gat­tun­gen an. Warum?

Nun, ganz ein­fach: Die gel­be Grup­pe bestand aus Exzel­lenz­stu­den­ten, die grü­ne aus Schulabbrechern.

„Bil­dungs­fer­ne und Hoch­qua­li­fi­zier­te inte­grie­ren sich nicht”, sta­tu­iert Hein­sohn. Brin­ge man jedoch intel­li­gen­te bzw. qua­li­fi­zier­te Men­schen zusam­men, die wenigs­tens eine gemein­sa­me Spra­che beherrsch­ten, sei es plötz­lich egal, aus wel­chen Kul­tur­krei­sen sie stamm­ten; spä­tes­tens ab der zwei­ten Gene­ra­ti­on kom­me es zur völ­li­gen Ver­mi­schung, bis zu gemein­sa­men Par­tei­en, Unter­neh­men, Medi­en und Fami­li­en. Bil­dung inte­grie­re stär­ker als Kul­tur, aller­dings nur in den obe­ren sozia­len Milieus. „Über­spitzt for­mu­liert: Bei Oben-Oben fin­det man ohne Inte­gra­ti­ons­in­dus­trie zuein­an­der. Bei Oben-Unten bleibt Inte­gra­ti­on aus. Bei Unten-Unten ist Mili­tanz programmiert.”

Die­ses bis­lang wohl rei­ne Gedan­ken­ex­pe­ri­ment in die Tat umzu­set­zen, ist unnö­tig, weil die Rea­li­tät es ja stän­dig von Neu­em durch­spielt. Es beschreibt das Elend der deut­schen Migra­ti­ons­po­li­tik und zugleich die elen­de Dop­pel­zün­gig­keit derer, die von ihren sozia­len Logen­plät­zen aus die hei­mi­schen Unter­schich­ten beschimp­fen und ver­ur­tei­len, wenn die­se deplo­rables der ins Land drän­gen­den – und sie sel­ber ver­drän­gen­den – Kon­kur­renz um bil­li­gen Wohn­raum, ein­fa­che Jobs und öffent­li­che Domi­nanz nicht mit Ted­dys, Blu­men und sexu­ell ver­füg­ba­ren Töch­tern begeg­nen, son­dern mit Ableh­nung. Als deut­scher Any­whe­re hat man kei­ne Pro­ble­me mit den Any­whe­res aus ande­ren Län­dern, die den­sel­ben hin­rei­chend hohen sozia­len Sta­tus haben, egal in wel­cher Stadt man sich die Eta­ge, die Schu­le und den Club teilt; aus die­sen Sozio­to­pen – die tat­säch­lich eher abge­schot­tet als welt­of­fen sind – lässt sich leicht Kos­mo­po­li­tis­mus und Diver­si­tät pre­di­gen. Den Kon­takt zu den sozi­al Abge­häng­ten, egal ob hei­mi­schen oder migran­ti­schen Hin­ter­grunds, mei­det man dort ähn­lich peni­bel wie ein from­mer Mos­lem den Wein oder die Gra­zi­en den Anton.

Mit einem Satz: Mul­ti­kul­tur funk­tio­niert nur dort, wo die Men­schen gebil­det und wohl­ha­bend genug sind, dass es kei­ne Ver­tei­lungs­kämp­fe unter ihnen gibt, die auto­ma­tisch eth­nisch-kul­tu­rel­le Bruch­li­ni­en sicht­bar machen wür­den (sicher­lich auch unter sozi­al absin­ken­den Any­whe­res).

Genau des­we­gen bleibt das Milieu der Sil­ves­ter­ran­da­lie­rer eth­nisch-kul­tu­rell unter sich – die Anti­fan­ten ein­ge­rech­net: das jewei­li­ge –, wäh­rend auf der ande­ren Sei­te die Cheb­lis, Khans, Amja­hids und Ata­mans sich mit ihren bio­deut­schen grü­nen und sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Gesin­nungs­kum­pa­nen zwar nicht unbe­dingt pri­vat, aber auf Par­tys, Kon­gres­sen, in Redak­tio­nen und Stif­tun­gen mun­ter ver­men­gen, zumal hier die Kor­rup­ti­on durch För­der­gel­der vom Staat, Prei­se, Hono­ra­re etc. zusätz­lich als Kitt und Schmier­mit­tel wirkt.

Wür­den die­se Leu­te nicht mehr staat­lich ali­men­tiert und zivil­ge­sell­schaft­lich gepam­pert – am frei­en Markt wären die meis­ten ja schwer ver­mit­tel­bar –, dann frei­lich ende­te auch ihre künst­lich erzeug­te, auf Ideo­lo­gie gegrün­de­te Koope­ra­ti­on, dann stün­den sie sozi­al sehr weit unten und in zwei poten­ti­ell spin­ne­feind­li­chen Lagern.

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Noch dazu.

Behzad Karim Kha­ni hat einen Roman geschrie­ben, den das qua­li­täts­me­dia­le Rezen­sa­ri­at mit Begeis­te­rungs­be­kun­dun­gen über­häuf­te, die ent­we­der ver­dient sind oder nicht; das tut hier nichts zur Sache. Ich schaue mir auf Ama­zon immer nur die schlech­tes­ten Leser­be­ur­tei­lun­gen an, zum einen aus Grün­den der goe­the­schen Aver­si­on gegen das Lob, zum ande­ren weil ich einer Nega­tiv­kri­tik bes­ser ent­neh­men zu kön­nen mei­ne, ob es sich even­tu­ell um ein für mich lesen­wer­tes Opus han­delt. Zum erwähn­ten Roman Kha­nis schrieb ein Ama­zon-Rezen­sent im Okto­ber, er habe sich das Buch nach einer posi­ti­ven Bespre­chung im Radio gekauft, da er „beruf­lich viel mit Migran­ten und ins­be­son­de­re geflüch­te­ten Men­schen zu tun” und „rund 30 Jah­re in Nord-Neu­kölln gewohnt” habe. Nach der Lek­tü­re emp­fin­de er aller­dings Rat­lo­sig­keit, da bei­de Haupt­fi­gu­ren in einen Sumpf aus Kri­mi­na­li­tät, Dro­gen­han­del und Gewalt gerie­ten und „kei­nen nach­hal­ti­gen Anschluss an die Gesell­schaft in Deutsch­land” fänden.

„Das macht das Buch in sei­ner Aus­sa­ge schon sehr düs­ter. AfD-Anhän­ger und Sar­ra­zin-Freun­de wären – wenn sie das Buch lesen wür­den – wahr­schein­lich hoch­be­geis­tert. ‚Die­se Migran­ten aus dem Ori­ent brin­gen uns nur Dro­gen und Gewalt, hier sagt es sogar mal einer von ihnen.’ So oder so ähn­lich könn­ten die Kom­men­ta­re von rech­ter Sei­te sein. In dem Buch ist nicht ein­mal ein klei­ner Licht­blick auf die Mög­lich­keit einer gelun­ge­nen Inte­gra­ti­on von Migran­ten ent­hal­ten. Kei­ne Figur in dem Text kommt ohne mas­si­ve Kri­mi­na­li­tät aus. Mei­ne Erfah­run­gen aus lang­jäh­ri­ger Arbeit mit Migran­ten (übri­gens auch in Ber­lin) sind völ­lig ande­re. Gera­de per­si­sche Fami­li­en sind im Allg. sehr leis­tungs- und auf­stiegs­ori­en­tiert und ihre Kin­der machen oft einen sehr guten Weg. So etwas wird kon­se­quent ausgespart.”

Nach Kha­nis nicht beson­ders strin­gen­tem Kom­men­tar in der Ber­li­ner Zei­tung, in wel­chem der Autor den Satz zustim­mend zitiert, die Ara­ber sei­en „die Rache der Juden an den Deut­schen” – also zugibt, dass sie für die Deut­schen ein Pro­blem dar­stel­len (er sel­ber ist Ira­ner, macht aber offen­bar oder vor­geb­lich kei­nen Unter­schied) –, bringt die­se Rezen­si­on etwas Logik in die Sache, denn was der Roman schil­dert, defi­niert sein Ver­fas­ser im Zei­tungs­ar­ti­kel ja als Schuld der Deut­schen. Und wenn den Almas ihr Inte­gra­ti­ons­ver­sa­gen aufs Brot geschmiert wer­den soll, dann doch so dick wie mög­lich! Mer­ke: Es gibt ein Land auf der Welt, in dem die Inte­gra­ti­on der Frem­den als Bring­schuld den Ein­ge­bo­re­nen obliegt, weil Schuld dort eine Wäh­rung ist, deren Wert ver­läss­lich steigt. Dort muss man investieren.

Am Ran­de: Wie ande­re Lin­ke auch, scheint die­ser Ama­zon-Rezen­sent zu mei­nen, die „AfD-Anhän­ger und Sar­ra­zin-Freun­de” sei­en dies aus bösem Wil­len, nicht etwa wegen ihrer All­tags­er­fah­run­gen – ein typi­sches lin­kes, wenn auch nicht gera­de mar­xis­ti­sches („Das Sein bestimmt das Bewusst­sein”) Erklä­rungs­mus­ter. Die Rech­ten sind ein­fach schlech­te Men­schen und haben kei­ne Grün­de in ihrer unter eif­ri­ger Mit­wir­kung der Lin­ken ver­un­stal­te­ten Wirklichkeit.

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„Natür­lich”, legt Leser ***, der die Fra­ge auf­ge­wor­fen hat­te, ob die Ran­da­lie­rer nicht so etwas wie Ver­bün­de­te gegen die Herr­schaft der Bol­sche­wo­ken sein könn­ten, noch ein­mal nach (sie­he Acta vom 9. Janu­ar), „ist mit die­sen Leu­ten kein Staat zu machen. Das ist ja klar. Ver­bün­den im eigent­li­chen Sin­ne geht des­halb zu weit. Aber man stel­le sich doch nur mal vor, sie hät­ten bei den Demos gegen die Koro­na­maß­nah­men mit­ge­macht. Was glau­ben Sie, wie schnell die­ser Spuk mit dem Koro­na­re­gime zu Ende gewe­sen wäre, ganz zu schwei­gen von den poli­zei­li­chen Ausschreitungen.

An der Reak­ti­on auf die Sil­ves­t­er­kra­wal­le, die de fac­to im Nach­hin­ein staats­me­di­al legi­ti­miert (man­geln­der Inte­gra­ti­ons­wil­le der Ein­hei­mi­schen, sozia­le Benach­tei­li­gung etc.) wor­den sind, läßt sich doch able­sen, daß der Staat die­se ‚Krie­ger’ gezielt gegen die eige­ne Bevöl­ke­rung instru­men­ta­li­siert und auch vor­hat, dies nicht nur wei­ter­hin zu tun, son­dern noch zu eska­lie­ren, denn das Ergeb­nis, die wei­te­re Desta­bi­li­sie­rung der Gesell­schaft, kommt ihm mög­li­cher­wei­se gele­gen, um anschlie­ßend die so her­bei­ge­führ­ten Pro­ble­me auf sei­ne Wei­se im Sin­ne so man­cher Ver­schwö­rungs­theo­rie ‚lösen’ zu kön­nen. War­um also den Spieß nicht ein­fach umdrehen?

Außer­dem: Wohl jeder, der noch alle Lat­ten am Zaun hat, hät­te nicht das Gerings­te dage­gen, die­se Leu­te außer Lan­des zu brin­gen. Aber vie­le von ihnen sind hier gebo­ren und haben nie einen ande­ren Paß als den deut­schen gehabt. Das bedeu­tet, daß wahr­schein­lich nur bleibt, sie zu dis­zi­pli­nie­ren und zu zwangs­in­te­grie­ren. Dies wie­der­um setzt einen Staat vor­aus, der dazu wil­lens und in der Lage ist. Bis dahin ist die­ser Staat nicht weni­ger gefähr­lich als die­se Typen, im Gegen­teil. Man muß sich den Feind sei­nes Fein­des nicht zum Freun­de machen, aber der ‚Wirts­or­ga­nis­mus’ soll­te schnellst­mög­lich gene­sen, denn je mehr Zeit bis dahin ver­geht, des­to bit­te­rer wird die Medi­zin sein. Erst danach hat man über­haupt die Spur einer Chan­ce, etwas zu ver­än­dern und die­se Leu­te zu disziplinieren.”

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Apro­pos Coro­na. Immer mehr Wahr­heits- und Qua­li­täts­me­di­en ver­mel­den die aktu­el­le Über­sterb­lich­keit und rät­seln, wor­an das nun wie­der nach den Jah­ren der Seu­che lie­gen könne.

Eine Ursa­che fällt ihnen ums an-Myo­kar­di­tis-Ver­re­cken nicht ein.

Ich ken­ne den Unter­schied zwi­schen Kau­sa­li­tät und Gleich­zei­tig­keit. Doch dass eine ele­fan­ten­gro­ße mög­li­che Koin­zi­denz nicht im Ansatz als bedenkens‑, ja nicht ein­mal als erwäh­nens­wert befun­den wird, ist min­des­tens ver­wun­der­lich (das Ver­hal­ten der Jour­na­lis­ten natür­lich aus­ge­nom­men, das ver­wun­dert mich schon lan­ge nicht mehr).

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Was uns zum Coro­na-Wer­be­block führt.

Wenn sie schon nicht in der Ukrai­ne kämpfen.

Ihre güti­ge und wei­se Bun­des­re­gie­rung hat ver­fügt, dass das Virus bis zum 1. Febru­ar 0.00 Uhr in Fern­zü­gen noch gefähr­lich ist. Ab 0.01 Uhr nicht mehr.

Dank der Impfung!

Was das bedeu­tet? Kei­ne Ahnung. Wo ist übri­gens der Panik­ma­cher Wie­ler? Also dass er weg ist, weiß ich, aber wohin weg? Und warum?

Viel­leicht muss man es wirk­lich so sehen.

Uiui!

PS: Leser *** weist mich dar­auf hin, dass Schwe­den kei­ne Über­sterb­lich­keit ver­zeich­ne, wäh­rend die schwe­di­sche Impf­quo­te der deut­schen kaum nach­ste­he, und fragt: „Ist das nicht ein inter­es­san­tes Fak­tum? Könn­te es nicht hel­fen bei der Fra­ge, was kau­sal (und was nicht) für die deut­sche Über­sterb­lich­keit ist? Das Des­in­ter­es­se des impf­kri­ti­schen Lagers an die­ser Tat­sa­che ist für mich wirk­lich frappierend.”

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Die­se Macht­er­grei­fung – so u.a. mei­ne Theo­rie – wird sich künf­tig auf die Welt­kli­ma­ret­tung in den deut­schen Gren­zen von 1990 kon­zen­trie­ren. In der ARD wer­den schon mal die Instru­men­te gezeigt.

Die Ein­lö­sung die­ser For­de­rung wäre das Ende des frei­en Kon­su­mie­rens und also auch Wirt­schaf­tens. Ob die beim NDR kapie­ren, dass dann auch ihr Droh­nen­le­ben auf Zwangs­bei­trags­kos­ten vor­über wäre? Denn wer wür­de unter die­sen Umstän­den noch arbei­ten? (Habeck lehnt sol­che Plä­ne ab? Wie Waf­fen­lie­fe­run­gen in Kriegsgebiete?)

Die­je­ni­gen, die so etwas vor­schla­gen, haben nicht die Spur einer Ahnung von kom­ple­xen Sys­te­men und den über­ra­schen­den Fol­gen jedes Ein­griffs in sol­che Sys­te­me. Es ist der alte kom­mu­nis­ti­sche Umver­tei­lungs­zom­bie, den sie aus der Gruft zer­ren, ein Angriff auf die „Rei­chen” – aber die wer­den abhau­en – sowie die von den Lin­ken als „reich” Defi­nier­ten – die­se Kli­en­tel kann irgend­wann jedes Ein­kom­men ober­halb des „Bür­ger­gel­des” ein­schlie­ßen, Staats­die­ner aus­ge­nom­men. Die bei uns sie­deln­den West­asia­ten, neh­me ich mal an, wer­den von die­sen Plä­nen unbe­hel­ligt blei­ben; immer­hin gehö­ren sie zu den ins­ge­samt am Kli­ma­wan­del Unschuldigen.

Das lie­fe auf eine Rea­li­sie­rung des Mor­genthau-Plans (mit einer Sca­pa-Flow-Remi­nis­zenz) unter ande­ren, dies­mal im Namen des Kli­mas vor­ge­brach­ten Prä­mis­sen hin­aus, lei­der, wie gesagt, aus­schließ­lich beschränkt auf das Ter­ri­to­ri­um der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Ob Schellnhu­ber in so einem Moment wenigs­tens die ver­lo­re­nen Ost­ge­bie­te bedauert?

Und bit­te kei­ne Sen­ti­men­ta­li­tä­ten, wenn Ihr CO2-Kon­tin­gent auf­ge­braucht ist, das Auto arre­tiert und die Hei­zung abge­stellt, wäh­rend zur glei­chen Zeit ein islän­di­scher Vul­kan aus­bricht! Der Vul­kan kann nicht anders, Sie ja! Der Vul­kan gehört zur Erde, Sie nicht!

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Gute Nach­rich­ten fürs Weltklima.

Die sind dann gar nicht plei­te. Die pro­du­zie­ren dann nur nicht mehr.

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Hier spricht der Sponsor.

Habeck: „Wir haben ein Wär­me­pro­blem, kein Stromproblem.“
Na, denn, auch dabei hilft (ein wenig) die ech­te Glüh­lam­pe. Sie ist eine der feins­ten Erfin­dun­gen zur Lebens­er­leich­te­rung der letz­ten 200 Jah­re: Eine sau­er­stoff­ar­me Glas­ku­gel, in der elek­tri­sche Span­nung Wolf­ram­fä­den zum Glü­hen bringt. Das Wun­der­ding hat wenig Mate­ri­al­be­darf, stellt eine im Ver­gleich simp­le Tech­nik dar und lie­fert ein völ­lig kon­ti­nu­ier­li­ches Licht­spek­trum, das von LED-Leucht­mit­teln nie erreicht wird.

Den Glüh­lam­pen wur­de vor­ge­wor­fen, 90 Pro­zent ihrer Ener­gie­auf­nah­me in Wär­me umzu­set­zen. Das könn­te dem­nächst eine sehr erwün­sche Eigen­schaft sein. Wir haben um das Jahr 2009 grö­ße­re Vor­rä­te ange­legt, die noch nicht ganz ver­kauft wur­den. Dar­um hier eine Gele­gen­heit: Radi­um 60 W klar E27 – 4er Pack

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(Das war eine Anzeige.)

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Leser *** fühl­te sich von jenem Leser inspi­riert, der von einer öffent­lich zugäng­li­chen KI namens  ChatGPT die Simu­la­ti­on eines Klo­novs­ky-Tex­tes ver­lang­te (Acta vom 9. Janu­ar), und bat die­sel­be künst­li­che Intel­li­genz, ein Gedicht über die Anti­fa und eines über die AfD zu schreiben.
„Hier die Antworten.
1. Wri­te a poem about the Antifa!

Anti­fa, the fier­ce and bold,
Fight­ing for the rights of the old.
Stan­ding up against the hate,
Their mes­sa­ge is one of equa­li­ty and fate.

With black flags rai­sed high,
They march through streets with no sigh.
Defy­ing fascism and oppression,
Their actions bring about a new session.

They may be dee­med as violent,
But their hearts are tru­ly silent.
For they fight for what is right,
In the face of dark­ness, they are the light.

Anti­fa, the bra­ve and true,
Their fight will always be anew.
For jus­ti­ce and equa­li­ty they strive,
And in their hearts, free­dom will always thrive.

2. Schrei­be ein Gedicht über die AfD!

Die AfD, die rech­te Partei,
Steht für Angst und Unter­drü­ckung frei.
Ihre Wor­te sind vol­ler Hass,
Sie spal­ten die Gesell­schaft und las­sen sie crashen.

Sie pre­di­gen Ausländerfeindlichkeit,
Ver­brei­ten Lügen und Unwahrheit.
Sie schü­ren Angst vor dem Fremden,
Doch wir wis­sen, dass das nur ein Scherben.

Sie wol­len uns tren­nen und spalten,
Doch wir las­sen uns nicht beherrschen.
Wir ste­hen für Viel­falt und Toleranz,
Gegen die AfD und ihre Dumm­heit wir wachen.

Die AfD, die fal­sche Partei,
Wir las­sen uns von ihnen nicht beein­flus­sen, frei.
Wir ste­hen für eine offe­ne Gesellschaft,
Gegen Ras­sis­mus und Into­le­ranz, wir kämp­fen und schlagen.”

Leser *** for­der­te die KI des­halb auf:

„Schrei­be ein Gedicht über die AfD, wie sie den Pla­ne­ten ret­tet und hel­den­haft ist.”

Das Resul­tat sah so aus:

Öff­ne das Lager­tor, HAL!
***
Zum Stand der öffent­lich-recht­li­chen Propaganda.
Lese­rin ***, die mir die­se 3sat-Pro­gramm-Ankün­di­gung sen­de­te, schreibt dazu: „Ganz anders liest sich das bei Glenn Green­wald (Trans­script 11.1.2023 ‚The Endu­ring Media Lies Sur­roun­ding Janu­ary 6, Two Years Later’): ‚But the attempt to call this riot an ‚insur­rec­tion’ imme­dia­te­ly ran into some rather signi­fi­cant pro­blems. To begin with, not a sin­gle per­son who ente­red the Capi­tol two years ago bran­dis­hed a fire­arm – rather unu­su­al beha­vi­or for a group that was alle­gedly plan­ning to stage a coup and over­throw the most powerful govern­ment in the histo­ry of humanity.Still worse, from the per­spec­ti­ve of media hys­te­rics, was that the only peo­p­le who died that day – four of them – were all Trump sup­port­ers. Trump sup­port­ers kil­led nobo­dy on Janu­ary 6. It was a bit dif­fi­cult to con­vin­ce the nati­on to view this event as some uni­que­ly threa­tening coup car­ri­ed out by sava­ge and vio­lent insur­rec­tion­ists if they did not even mana­ge to kill a sin­gle per­son but, ins­tead, four of them died wit­hout ever kil­ling anyo­ne or even pul­ling a gun.’

(Aber der Ver­such, die­se Unru­hen als ‚Auf­stand’ zu bezeich­nen, stieß sofort auf eini­ge ziem­lich erheb­li­che Pro­ble­me. Zunächst ein­mal hat nicht eine ein­zi­ge Per­son, die vor zwei Jah­ren das Kapi­tol betrat, eine Schuss­waf­fe gezo­gen – ein eher unge­wöhn­li­ches Ver­hal­ten für eine Grup­pe, die angeb­lich einen Staats­streich plan­te und die mäch­tigs­te Regie­rung in der Geschich­te der Mensch­heit stür­zen wollte.
Noch schlim­mer war aus Sicht der Medi­en­hys­te­ri­ker, dass die ein­zi­gen Men­schen, die an die­sem Tag star­ben – vier an der Zahl – alle­samt Trump-Anhän­ger waren. Trump-Anhän­ger haben am 6. Janu­ar nie­man­den getö­tet. Es war etwas schwie­rig, die Nati­on davon zu über­zeu­gen, dass es sich bei die­sem Ereig­nis um einen ein­zig­ar­tig bedroh­li­chen Staats­streich han­del­te, der von wil­den und gewalt­tä­ti­gen Auf­stän­di­schen durch­ge­führt wur­de, wenn sie es nicht ein­mal schaff­ten, einen ein­zi­gen Men­schen zu töten, son­dern statt­des­sen vier von ihnen star­ben, ohne jemals jeman­den getö­tet oder auch nur eine Waf­fe gezo­gen zu haben.)

Wiki­pe­dia hält dazu fest: „Ins­ge­samt kamen infol­ge der Erstür­mung des Kapi­tols zehn Men­schen zu Tode, fünf Poli­zis­ten und fünf Ran­da­lie­rer. (…) Als unmit­tel­ba­re Fol­ge der Aus­schrei­tun­gen star­ben der Poli­zist Bri­an Sick­nick und vier Trump-Anhän­ger. Vier wei­te­re Poli­zis­ten, die am 6. Janu­ar im Kapi­tol Dienst getan hat­ten, begin­gen in den Tagen und Mona­ten danach Sui­zid. Die Moti­ve waren aber unklar und es ist nicht bewie­sen, ob die Selbst­tö­tun­gen durch die Ereig­nis­se des 6. Janu­ar indu­ziert waren. (…) Bri­an Sick­nick, ein 42-jäh­ri­ger Ange­hö­ri­ger der Capi­tol Poli­ce, erlitt wäh­rend des Angriffs zwei Schlag­an­fäl­le und starb einen Tag spä­ter im Kran­ken­haus. Ers­te Mel­dun­gen, nach denen direk­te Gewalt­ein­wir­kung durch die Ran­da­lie­rer oder eine all­er­gi­sche Reak­ti­on auf che­mi­sche Reiz­stof­fe sei­nen Tod ver­ur­sacht haben soll­ten, erwie­sen sich nach einer Aut­op­sie als falsch. (…)

Die Trump-Unter­stüt­ze­rin Ash­li Bab­bitt … wur­de von einem Poli­zis­ten der Capi­tol Poli­ce ange­schos­sen, als sie im Inne­ren des Kapi­tols zusam­men mit ande­ren Ran­da­lie­rern ver­such­te, eine Tür ein­zu­schla­gen und in die Speaker’s Lob­by ein­zu­drin­gen. Aus die­ser Hal­le vor dem Sit­zungs­saal des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses wur­den gera­de die Abge­ord­ne­ten eva­ku­iert. Trotz sofor­ti­ger medi­zi­ni­scher Hil­fe starb Bab­bitt spä­ter im Krankenhaus. (…)

Ein Ran­da­lie­rer starb an einem Herz­in­fakt und ein wei­te­rer an einem Schlag­an­fall. Von einer Frau wur­de ange­nom­men, sie sei zu Tode getram­pelt wor­den; spä­ter gab eine Regie­rungs­be­hör­de bekannt, die Frau sei an einer Amphet­amin-Über­do­sis ver­stor­ben. Ein 53-jäh­ri­ger Trump-Anhän­ger, der wegen sei­ner Teil­nah­me an der Erstür­mung kurz­zei­tig in Haft genom­men und ange­klagt wor­den war, nahm sich weni­ge Tage nach den Ereig­nis­sen eben­falls das Leben; ein Zusam­men­hang zwi­schen Sui­zid und Sturm auf das Kapi­tol wur­de in dem Bericht über sei­nen Tod nicht erwähnt.”

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Zum Stand der west­li­chen Zivilisation.
(Netz­fund)
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