23. Februar 2023

Aus der Rei­he: Auf­be­wah­ren für alle Zeit!

Das Anti­fa-Res­sort der ARD teilt mit:

Öffent­lich-Recht­lich heißt: vom Bür­ger zwangs­ar­bei­ter­haft finan­ziert und mit dem Pro­gramm­auf­trag aus­ge­stat­tet, den Zuschau­ern und Zuhö­rern „umfas­sen­de und aus­ge­wo­ge­ne Infor­ma­ti­on, Bil­dung, Kul­tur und Unter­hal­tung” anzubieten.

Lau­schen wir denn: „So hat zum Bei­spiel der Grü­nen­po­li­ti­ker Vol­ker Beck schon vor eini­ger Zeit ein Gesetz vor­ge­schla­gen, das regelt: Staat­li­ches Geld darf eine poli­ti­sche Stif­tung nur bekom­men, wenn sie einen ‚Demo­kra­tie-TÜV’ besteht. Und in die­sem Sin­ne ist jetzt der Gesetz­ge­ber gefragt. Denn eines darf bei der Neu­re­ge­lung auf kei­nen Fall her­aus­kom­men: Näm­lich, dass die AfD-nahe Desi­de­ri­us-Eras­mus-Stif­tung staat­li­che Mil­lio­nen erhält.”

Es darf auf kei­nen Fall pas­sie­ren, dass die par­tei­na­he Stif­tung einer Trup­pe, die in (fast) allen Par­la­men­ten sitzt und von Mil­lio­nen Deut­schen gewählt wird, Staats­kne­te erhält wie z.B. der sei­ne Beu­te zäh ver­tei­di­gen­de und einen grü­nen Eides­hel­fer anru­fen­de Genos­se ARD-Journalist.

Denn, fährt er fort, es „steht seit 2017 ein neu­er Gedan­ke in unse­rer Ver­fas­sung: Auch wenn eine Par­tei nicht ver­bo­ten ist, kann sie trotz­dem von der staat­li­chen Par­tei­en­fi­nan­zie­rung aus­ge­schlos­sen wer­den. Vor­aus­set­zung: Sie ist verfassungsfeindlich.”

Es geht um die Ände­rung von Arti­kel 21, Absatz 3, GG als Fol­ge des soge­nann­ten zwei­ten NPD-Ver­bots­ver­fah­rens. Die Rich­ter haben die NPD bekannt­lich nicht ver­bo­ten (aus Sor­ge, der Euro­päi­sche Gerichts­hof für Men­schen­rech­te kön­ne die Ent­schei­dung kas­sie­ren und das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt damit bla­mie­ren), son­dern ledig­lich erklärt, die­se Par­tei besit­ze nicht den Ein­fluss, um die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung zu gefähr­den. Die Rich­ter räum­ten aller­dings ein, dass unter­halb eines Ver­bots der Aus­schluss aus der Par­tei­en­fi­nan­zie­rung gere­gelt wer­den könne.

Die­se Ent­schei­dung war, ers­tens, gewal­ten­tei­lungs­wid­rig, denn das BVerfG hat sich damit an die Stel­le der Legis­la­ti­ve gesetzt, und, zwei­tens, rechts­staats­wid­rig, denn in einem Rechts­staat gibt es zwi­schen erlaub­ten und ver­bo­te­nen Par­tei­en nichts Drittes.

„Ist die Desi­de­ri­us-Eras­mus-Stif­tung ver­fas­sungs­feind­lich?”, fragt der ARD-Kom­men­ta­tor, vor­lust­be­bend das Jawohl! schon auf den Lip­pen, zitiert deren Vor­sit­zen­de Eri­ka Stein­bach mit den Wor­ten, das sei „Ver­leum­dung”, um fort­zu­fah­ren: „Aus­ge­rech­net Stein­bach, die auf Social Media an der Het­ze gegen Wal­ter Lüb­cke betei­ligt war, bevor der von einem Neo­na­zi ermor­det wur­de. Aus der CDU kam damals der Satz, sie sei mit­schul­dig am Tod von Wal­ter Lübcke.”

Am 18. Febru­ar 2019 schrieb Eri­ka Stein­bach, damals noch CDU-Mit­glied, auf ihrer Face­book-Sei­te: „Ich rate den Kri­ti­kern mer­kel­scher Asyl­po­litk, die CDU zu ver­las­sen und nicht ihre Hei­mat. Nichts hat sich näm­lich gebes­sert”. Dazu ver­link­te sie zu einem (mitt­ler­wei­le wohl gelösch­ten) Blog mit dem Zitat von Lüb­cke aus dem Jahr des freund­li­chen Gesichts sei­ner Domina.

Was Lüb­ckes Wor­te betrifft – bei­sei­te gespro­chen für die Hal­den­wang-Com­bo und ande­re Esel: Wor­te recht­fer­ti­gen kei­ne Gewalt­ta­ten (und Gewalt­ta­ten kei­ne Mes­ca­le­ro-Brie­fe) –, hat der His­to­ri­ker Egon Flaig in sei­nem Buch „Was not­tut” sei­ner­seits das Nöti­ge gesagt:

„Wer den Staats­bür­gern das Ange­bot macht, ihren Staat zu ver­las­sen, spielt mit dem Bür­ger­recht; er spricht Staats­bür­gern, die ’nicht ein­ver­stan­den sind’, das Recht ab, Bür­ger unse­rer Repu­blik zu sein. Es ist ein furcht­ba­rer Fall von poli­ti­schem Extre­mis­mus. (…) Jene Aus­sa­ge vom 14. 10. 2015 ent­hält eine Auf­fas­sung des Staats­bür­gers, die unver­ein­bar ist mit dem Grund­ge­setz – ja mit jed­we­der Demo­kra­tie. Es wäre sofort zu prü­fen gewe­sen, ob der Regie­rungs­prä­si­dent damit nicht gegen sei­nen Amts­eid ver­stieß. (…) Die fata­len Wor­te brin­gen auf den Punkt, was die glo­ba­lis­ti­sche Ideo­lo­gie befür­wor­tet: Es gibt kein Volk von Bür­gern mehr. Und wenn man die Gren­zen tilgt, dann ver­schafft man sich das Recht, dis­sen­tie­ren­de Tei­le des Staats­vol­kes auszubürgern.”

Dage­gen hat die Demo­kra­tin Stein­bach mit sehr mode­ra­ten Wor­ten inter­ve­niert. Und ein habi­tu­el­ler Het­zer namens Peter Tau­ber, CDU, mach­te sie auf bewähr­te Denun­zi­an­ten­art ex post für die Ermor­dung Lüb­ckes mit­ver­ant­wort­lich. Nach die­ser Logik wäre die Mer­kel-Schran­ze Tau­ber mit­ver­ant­wort­lich für Tau­sen­de Mes­ser­at­ta­cken, Ver­ge­wal­ti­gun­gen und natür­lich das immer noch nicht hin­rei­chend ver­ges­se­ne Atten­tat vom Breitscheidplatz.

„Drei­ein­halb Jah­re nach Kas­sel und drei Jah­re nach den rechts­extre­mis­ti­schen Mor­den von Hanau”, fährt der öffent­lich-recht­li­che Aus­ge­wo­gen­heits­pre­di­ger fort, „kann man es nicht anders sagen: Aus Hass-Wor­ten wer­den schnell Hass-Taten in Deutsch­land. Auch der Hanau-Atten­tä­ter hat­te sich am Abend vor sei­nen Mor­den eine Rede des AfD-Poli­ti­kers Björn Höcke angeschaut.
Noch Fra­gen? Nein! Aber eine kla­re Ant­wort: Der Staat darf kei­ne Mil­lio­nen aus­ge­ben für die Kader­schmie­de einer rechts­ra­di­ka­len Par­tei wie der AfD. Kei­ne Mil­lio­nen für eine Par­tei, die sich mit dem Geld an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten lau­ter klei­ne Björn Höckes her­an­zie­hen will.”

Statt­des­sen sol­len an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten näm­lich lau­ter Max Bau­ers in Serie gehen, die als ers­tes Gebot ler­nen: Noch Fra­gen? Nein!

Woher der Bub die Infor­ma­ti­on hat, der Psy­cho­path von Hanau, der sei­ne eige­ne Mut­ter ermor­det hat – die ganz bewusst in der Auf­zäh­lung sei­ner Opfer immer weg­ge­las­sen wird, weil sie eine alte wei­ße Kar­tof­fel war und genau das bezeugt, was nicht sein soll, näm­lich dass es sich um einen wahn­sin­ni­gen Ein­zel­tä­ter han­del­te –, woher, sage ich, unser Anti­fa-Jour­na­list die Infor­ma­ti­on hat, der Amok­läu­fer habe sich am Abend vor der Tat eine Höcke-Rede ange­schaut, weiß ich nicht, und es ist inso­fern völ­lig egal, als sich die­ser Irre auch die Tages­the­men, das „Traum­schiff” oder eine Tau­ber­re­de ange­schaut haben könn­te, ohne dass sich dar­aus irgend­et­was ergä­be, was mit der spä­te­ren Finan­zie­rung einer Par­tei­stif­tung zu ver­bin­den wäre.

Der harm­lo­se Stein­bach-Satz sowie die Rede, die sich der Kil­ler angeb­lich ange­schaut hat, das sind die bei­den „Argu­men­te” eines öffent­lich-recht­lich ali­men­tier­ten Pro­pa­gan­dis­ten, um eine Stif­tung für ver­fas­sungs­feind­lich zu erklä­ren. Noch Fra­gen? Nein.

Was mir frei­lich schon sehr fehlt in die­ser viel­leicht immer noch zu aus­ge­wo­ge­nen Ein­las­sung sind die Rat­ten. Bezie­hungs­wei­se jene Löcher, in wel­che die klei­nen Höckes zurück­ge­trie­ben gehö­ren. Der Bub wird jetzt aber auch so ein paar böse Mails und Tweets erhal­ten, mit denen er als Beleg dafür wedeln kann, wie die Schwe­fel­par­tei das öffent­li­che Kli­ma ver­gif­tet und Hass schürt.

Mer­ke: Het­ze ist nicht, jeman­den ver­bal zu ste­chen, son­dern sie beginnt erst dann, wenn der Gesto­che­ne „Au!” ruft.

PS: Im Übri­gen (und immer­hin) hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt die Ansprü­che der Stif­tung für die Jah­re 2019 bis 2021 anerkannt.

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Höhe­punk­te der Will­kom­mens­kul­tur, eins.

Ein „Event, das seit mehr als zwan­zig Jah­ren fried­lich über die Büh­ne geht”, hat plötz­lich ein Pro­blem mit „Jugend­li­chen”, die sich durch­weg als binär männ­lich defi­nie­ren, Streit suchen, schlä­gern, beläs­ti­gen, mit Mes­sern dro­hen und Hetz­jad­gen auf Inlän­der insze­nie­ren, ts ts ts… (Ich weiß nicht, wen die Ver­fas­se­rin die­ses Tex­tes gewählt hat, aber viel­leicht stellt sie ja eine Ver­bin­dung her bzw. jene sich von selbst ein?)

Wie der nord­deut­sche Esel inzwi­schen sagt: Etwas Bes­se­res als Bre­men fin­den wir überall!

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Höhe­punk­te der Will­kom­mens­kul­tur, zwei.

Es geht um jenen Soma­li­er, der zu Oggers­heim aus Hass auf Wei­ße zwei Maler abge­schlach­tet hat. Die Rhein­pfalz berich­tet: „Als Schlag ins Gesicht emp­fin­det es der Vater des ermor­de­ten Jonas Sprengart, 20, dass auch die Ex-Part­ne­rin des ange­klag­ten Soma­liers bedacht wird. Sie soll ein Vier­tel der Spen­den­sum­me von rund 22.500 Euro  erhal­ten.” Dass die Ex der Fach­kraft an den Gaben teil­ha­ben soll, passt natür­lich eini­gen ras­sis­ti­schen Spen­dern nicht. Aber die „Stadt­spit­ze” – die Ober­bür­ger­meis­te­rin heißt Jut­ta Stein­ruck und ist Mit­glied der SPD – hat das so ent­schie­den. Gegen­über der Poli­zei, liest man wei­ter, habe die Frau des Schutz­su­chen­den aus­ge­sagt, „den Ange­klag­ten mit einem angeb­li­chen Date mit einem wei­ßen Mann abge­schreckt und eifer­süch­tig gemacht zu haben. Die Unge­wiss­heit über even­tu­el­le Riva­len habe ihn letzt­lich in einen blind­wü­ti­gen Blut­rausch ver­setzt, in des­sen Ver­lauf er gezielt jun­ge, wei­ße Män­ner habe aus­schal­ten wol­len.” Des­halb kann man schon mal 5000 Euro­nen an Spen­den für die Qua­si-Wit­we locker machen. Oder soll viel­leicht jener Staat die Maid ali­men­tie­ren, der nicht ein­mal genug Geld für Grenz­kon­trol­len hat und jetzt dem Kil­ler den Knast­auf­ent­halt spen­die­ren muss?

Eine Stadt­spre­che­rin wird zitiert mit den Wor­ten: „Wir haben uns von Anfang an ent­schie­den, die unmit­tel­bar von mate­ri­el­ler Not betrof­fe­nen Ange­hö­ri­gen zu beden­ken: die Ehe­frau, die mit ihren Kin­dern von einer Sekun­de zur ande­ren allei­ne dastand, die Eltern, die nicht nur einen Sohn, son­dern zwei Stüt­zen ihres Betrie­bes ver­lo­ren haben, den Schwer­ver­letz­ten, des­sen Leben durch die Tat schlag­ar­tig ver­än­dert wur­de, und die Ex-Lebens­ge­fähr­tin des Täters mit ihren bei­den Kin­dern, die unver­schul­det eine exis­ten­zi­ell schwie­ri­ge Situa­ti­on erle­ben müssen.”

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Höhe­punk­te der Will­kom­mens­kul­tur, drei. des Kli­ma­wan­dels, eins.

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Und noch mehr Höhe­punk­te der Willkommenskultur!

Wo? Das ist in Nie­der­sach­sen, am Ran­de der Lüne­bur­ger Hei­de. Dort gibt es einen zustän­di­gen „Wolfs­be­ra­ter” (viel­leicht den­ken sie in Bre­men auch mal über etwas Ver­gleich­ba­res nach), und der rät etwas emi­nent Zitierwürdiges:

Sie kön­nen jetzt immer auf Wöl­fe tref­fen, sofern Sie nicht daheim blei­ben, vor allem wenn die Grü­nen die Zahl der Autos end­lich hal­biert haben und die übri­ge Hälf­te wegen Wind­stil­le gera­de nicht fah­ren kann. Hal­ten Sie also Augen und Ohren offen – bewaff­nen dür­fen Sie sich ja nicht, sie könn­ten schließ­lich ein Rechts­po­pu­list sein und die Regie­rung stür­zen wol­len –, und wenn der Wolf dann kommt, begeg­nen sie ihm mit Respekt. Ohne Arten­dün­kel. So geht Willkommenskultur!

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Hier spricht der Sponsor.

Fäl­schungs­flu­ten: Die San-Mar­za­no-Toma­te. Hier die echte.
Wenn Lebens­mit­tel­spe­zia­li­tä­ten, die aus eng­be­grenz­ten Anbau­ge­bie­ten oder Wei­de­flä­chen stam­men – wie etwa die San-Mar­za­no-Toma­te oder der Jamón Ibé­ri­co de Bel­lo­ta sich einen Ruf (und einen ent­spre­chen­den Preis) erwor­ben haben, dann wider­fährt ihnen eine ganz wun­der­sa­me, gera­de­zu explo­si­ve Ver­meh­rung: Sie fül­len als­bald die Super­markt­re­ga­le und die Spei­se­kar­ten in aller Welt. Fast 100 Pro­zent der so aus­ge­lob­ten Ware ist getürkt. Bei der San-Mar­za­no, der unbe­strit­te­nen Geschmacks­kö­ni­gin aller Sau­cen-Toma­ten, kann der Kun­di­ge aller­dings leicht die Spreu vom Wei­zen tren­nen: Die berühm­te DOP-Toma­te aus Saler­no am Fuße des Vesuv ist nur echt, wenn die Dose fol­gen­de Merk­ma­le zeigt: Auf­schrift: »Pomo­do­ro San Mar­za­no dell’Agro Sar­ne­se Noce­ri­no« und das D.O.P zeich­net jede ein­zel­ne Dose mit einer Num­mer in die­sem For­mat aus »N ° XXXXXXX«. Hier gibt’s die echte.

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(Das war eine Anzeige.)

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Wie reagiert der deut­sche Mann, wenn jemand sei­ner Frau Schei­ße ins Gesicht schmiert? So:

Der Kom­men­tar endet mit einem nahe­zu gewalt­tä­tig erho­be­nen Zeigefinger.

Was uns der FAZ-Her­aus­ge­ber ver­schweigt – und genau des­we­gen der Sache ein Geschmäck­le ver­leiht –, ist dies:

Wir erlau­ben uns, die Ent­schul­di­gung für unauf­rich­tig zu hal­ten... – Gott, ist das pein­lich. „Ich sah, dass es leich­ter war zu lei­den, als sich zu rächen”, sprach der alte Cha­rak­ter­müll­ei­mer Rous­se­au. Was ein Mann zu tun hat, wenn jemand sei­ne Frau in aller Öffent­lich­keit der­ma­ßen belei­digt und demü­tigt, muss ich nicht aus­füh­ren (wenn er zu alt ist, soll er eben einen Gegen­stand neh­men). Not­falls, wegen der mil­dern­den Umstän­de, vor­her noch rasch zum Islam kon­ver­tie­ren! Eine Knie­schei­ben-OP müss­te ein FAZ-Her­aus­ge­ber, der viel Geld bei sei­ner Klei­dung spart, doch locker berap­pen kön­nen. Aber so ein Kom­men­tar ist nur noch erbärmlich.

Den Fall an sich kann ich nicht kom­men­tie­ren, weil ich nicht im Bil­de bin, wor­um es genau geht. Ich wüss­te natür­lich eine Rei­he von Jour­na­lis­ten, deren Gesich­ter mit etwas Kot dar­in gewis­ser­ma­ßen zur Kennt­lich­keit ent­stellt wären; einen habe ich in der vori­gen Notiz erwähnt (Kot­fa­cing wäre der Kar­ne­vals­aus­druck des­sen, der als Jour­na­list gehen will), doch soll­te sich die äuße­re Anwen­dung durch Frem­de aus dem sexis­ti­schen Grund der guten Sit­ten auf das männ­lich kon­stru­ier­te Geschlecht beschrän­ken. Umge­kehrt ver­dien­te natür­lich auch min­des­tens jeder zwei­te aus der Droh­nen­kas­te der staat­s­a­li­men­tier­ten Thea­ter­schaf­fen­den eine sol­che Behand­lung. Es ist also, im Sin­ne der Sache, jen­seits der Sitt­lich­keit, schwer, für eine der bei­den Sei­ten Par­tei zu ergreifen.

Ich zitie­re in sol­chen Fäl­len gern den Schluss­vers von Hei­nes „Dis­pu­ta­ti­on”:

Wel­cher recht hat, weiß ich nicht,
Doch es will mich schier bedünken,
Dass der Rab­bi und der Mönch,
Dass sie alle bei­de stinken.

So ähn­lich sieht es auch Danisch, der in die­ser Ange­le­gen­heit das Schluss­wort spre­chen soll: „Aus mei­ner Sicht sind irgend­wie bei­de am Ende ange­kom­men, Zei­tung und Kunst. Es kommt nicht von unge­fähr, dass das Wer­fen mit Schei­ße eine klas­si­sche Kul­tur­tech­nik von Affen ist, die wir uns gera­de man­gels – inzwi­schen ver­lo­re­ner – Befä­hi­gung zu huma­nis­ti­schem Kul­tur­gut aneignen.”

 

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